Titel: | Verfahren um aus der Milch mehr Rahm zu gewinnen als bisher und Methode die Milch zu conserviren, worauf sich Bernhard Bekaert zu Brüssel, am 29 Mai 1847 in England ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 107, Jahrgang 1848, Nr. LXIX., S. 294 |
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LXIX.
Verfahren um aus der Milch
mehr Rahm zu gewinnen als bisher und Methode die Milch zu
conserviren, worauf sich Bernhard Bekaert
zu Brüssel, am 29 Mai 1847 in England ein Patent ertheilen
ließ.
Aus dem London Journal of arts, Jan. 1848, S. 421.
Bekaert's Verfahren aus der Milch mehr Rahm zu
gewinnen.
Um mehr Rahm aus der Milch zu erhalten, versetzt man soviel
frisch gemolkene Milch als den Raum von 5 Pfund Wasser einnimmt,
mit einem Eßlöffel voll der unten angegebenen Flüssigkeit; die
Milch wird dann ein- oder zweimal umgerührt und in dem
Gefäß gelassen; das Abschöpfen kann nach Verlauf der
gewöhnlichen Zeit geschehen, der Patentträger empfiehlt aber es
etwas später vorzunehmen. Durch seine Flüssigkeit soll bewirkt
werden, daß sich eine viel größere Menge Rahm auf die Oberfläche
der Milch begibt, als man auf gewöhnliche Weise erhalten kann.
Die Flüssigkeit wird bereitet, indem man in 2 1/2 Pfund Wasser
eine Unze (wasserfreies) kohlensaures Natron auflöst, und dann
einen Theelöffel voll einer Auflösung von Curcuma zusetzt, nebst
drei Tropfen Butterblumenwasser. Die Auflösung des kohlensauren
Natrons erfüllt den beabsichtigten Zweck; der Zusatz von
Curcuma-Auflösung und Butterblumenwasser dient nur, um
der aus dem Rahm zu bereitenden Butter eine schönere Farbe zu
ertheilen.
Um die Milch aufzubewahren ohne daß sie verderben kann, verfährt
der Patentträger folgendermaßen: er schüttet einen Eßlöffel voll
obiger Auflösung von kohlensaurem Natron in eine
QuartflascheEine Flasche welche 2 1/2 Pfund Wasser faßt. die mit frischer Milch soweit gefüllt ist, daß nur noch
für den Eßlöffel voll Flüssigkeit Raum vorhanden ist; hierauf
wird die Flasche verkorkt und der Kork mit Bindfaden umwickelt,
damit er nicht herausgetrieben werden kann; nun stellt man die
Flaschen in einen Kessel welcher kaltes Wasser enthält, welches
nach und nach bis zum Siedepunkt erhitzt werden muß. Nachdem
dieß geschehen ist, zieht man das Feuer unter dem Kessel weg
oder hebt letztern vom Feuer ab und läßt das Wasser mit den
darin befindlichen Flaschen erkalten; die Flaschen werden dann
aus dem Wasser genommen und aufbewahrt.