Titel: | Verbesserungen an rotirenden Dampfmaschinen, worauf sich Elijah Galloway, Civilingenieur in London, am 14. Dec. 1846 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 107, Jahrgang 1848, Nr. LXXVI., S. 323 |
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LXXVI.
Verbesserungen an rotirenden
Dampfmaschinen, worauf sich Elijah Galloway, Civilingenieur in London, am 14. Dec. 1846 ein
Patent ertheilen ließ.
Aus dem London Journal of arts, Dec. 1847, S. 363.
Mit Abbildungen auf Tab. V.
Galloway's Verbesserungen an rotirenden
Dampfmaschinen.
Die Figuren
28 bis 31
stellen diese rotirende Dampfmaschine in verschiedenen Ansichten
dar. Fig.
28 liefert einen Verticaldurchschnitt durch die Mitte
der Maschine, Fig.
29 einen Horizontaldurchschnitt und Fig.
30 einen Grundriß derselben mit Hinweglassung des
oberen Theils des Gehäuses. a, a ist
das äußere kreisrunde Gehäuse; b, c
sind die Endplatten oder Deckel der Maschine. d ist ein eigenthümlich gestaltetes
Gehäuse, welches an das äußere Gehäuse geschraubt ist und die
Stelle des Cylinders einer gewöhnlichen Maschine vertritt. In
diesem Gehäuse arbeitet ein Kolben e, dessen Peripherie mit Armen versehen ist, welche fünf
halbkreisförmige Vertiefungen oder Einbiegungen Fig.
29 und 31
darbieten. An die obere Fläche dieses Kolbens ist eine
kreisrunde flache Platte f
geschraubt und eine entsprechende Platte ist an den Boden des
Gehäuses d befestigt. In die Mitte
der Platte f und des Kolbens e ist das eine Ende einer in dem
Deckel b des Gehäuses a gelagerten Kurbelwelle g eingefügt. Diese Kurbelwelle hat
in demjenigen Theile, welcher in den Kolben tritt, eine Rinne
zur Aufnahme eines keilförmigen Theiles h, Fig.
29, welcher durch eine am Boden der Rinne liegende
Feder auswärts gedrückt wird. Die Centralöffnung im Kolben zur
Aufnahme der Kurbelwelle hat einen größeren Durchmesser als die
Welle selbst, um der erwähnten Feder freies Spiel zu gestatten;
diese hat nämlich den Zweck, den Kolben mit seinem Gehäuse d in geeignetem Contacte zu
erhalten. i ist die
Dampfzuführungsröhre, k die
Dampfableitungsröhre. In der Platte f befinden sich fünf kreisrunde vom Mittelpunkt der
Platte gleichweit abstehende Löcher, welche den Dampf in
das Innere des Gehäuses d zulassen,
damit derselbe auf den Kolben e
wirke; eine gleiche Anzahl in der oberen Flansche des Gehäuses
d angebrachte Löcher m (Fig.
30) leiten den consumirten Dampf nach der
Ausströmungsröhre. Die Platte f ist
an ihrer unteren Fläche (Fig.
31) mit Einschnitten n von
eigenthümlicher Gestalt versehen, welche hinsichtlich der Löcher
m eine solche Lage haben, daß
sie in gewissen Perioden mit diesen dem Dampfe, nachdem derselbe
seine elastische Kraft auf den Kolben ausgeübt, einen Ausweg
darbieten. Angenommen nun, der Dampf werde durch die Röhre i in das Gehäuse a zugelassen, so strömt er durch
diejenigen Löcher l, welche nicht
durch die obere Flansche des Gehäuses d verschlossen sind; d.h. wenn eine dieser Oeffnungen
sich über einer in der Peripherie der Kammer d angebrachten krummen Vertiefung
befindet, so strömt Dampf in diese Kammer und wirkt nun auf
diejenigen Arme des Kolbens, welche die hinsichtlich seiner
Fortbewegung geeignete Lage haben. Der Kolben wird daher nebst
seiner Platte f genöthigt, einen
Theil seiner Umdrehung zu vollbringen. In Folge dieser Bewegung
bringt die Platte f einen ihrer
krummen Einschnitte n unmittelbar
über eine in der Flansche des Gehäuses d befindliche Oeffnung m
(Fig.
30) und bietet somit einen Ausweg dar, durch welchen
der Dampf aus der Kammer d in die
Röhre k und von da ins Freie
entweicht. Während dieser Dampfentweichung werden die Löcher l, die den Dampf eingelassen hatten,
geschlossen, indem sie über einen festen Theil der Flansche des
Gehäuses d gelangen; zu gleicher
Zeit kommen aber eines oder mehrere Löcher l mit dem Inneren dieses Gehäuses in
Communication, wodurch ein weiterer Dampfstrom gegen andere Arme
des Kolbens e geleitet und eine
continuirlich rotirende Bewegung dem Kolben und seiner
Kurbelwelle mitgetheilt wird.