Titel: Verbesserungen in der Construction pneumatischer Federn, worauf sich Moses Poole in London, einer Mittheilung zufolge, am 22. Mai 1847 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 107, Jahrgang 1848, Nr. LXXVII., S. 324
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LXXVII. Verbesserungen in der Construction pneumatischer Federn, worauf sich Moses Poole in London, einer Mittheilung zufolge, am 22. Mai 1847 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Jan. 1848, S. 36. Mit Abbildungen auf Tab. V. Poole's Construction pneumatischer Federn. Fig. 21 stellt eine pneumatische Feder in der perspectivischen Ansicht, Fig. 22 im Verticaldurchschnitte dar. Die Figuren 23, 24 und 25 sind Separatansichten einzelner Theile derselben. Fig. 26 zeigt eine hydrostatische Presse in perspectivischer Ansicht, Fig. 27 im Verticaldurchschnitte. In sämmtlichen Figuren sind gleiche Theile durch gleiche Buchstaben bezeichnet. Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet die Anwendung der Elasticität der Luft oder irgend eines permanent elastischen Gases mittelst einer oder mehrerer ausdehnbaren und zusammenziehbaren Kammern, bestehend aus einer, zwei oder mehreren Abtheilungen, die durch zwei oder mehrere Bänder aus Kautschukzeug oder einem andern biegsamen und luftdichten Stoffe mit einander verbunden sind. B, Fig. 22, ist ein metallener conischer Behälter mit einer concaven Bodenplatte. Der obere Rand dieses Gefäßes ist nach innen umgebogen, zur Aufnahme der Bänder F und G, deren innere Ränder mittelst einer Platte E befestigt werden. Diese Platte ist in der Mitte vertieft und mit einer gefurchten Flansche versehen, so daß sie bei ihrem Niederschrauben die elastischen Bänder fest einklemmt. Die äußeren Ränder der Bänder F und G sind mit einem cylindrischen Gefäß A verbunden, welches das Gefäß B so umgibt, daß zwischen beiden ein hinreichender Spielraum für die Bänder bleibt, welche durch den Druck der eingeschlossenen Luft abwechselnd gegen die innere Peripherie des conischen Gefäßes gedrückt werden. Die elastischen Bänder werden an das Gefäß A befestigt, indem man den cylindrischen Theil des letzteren aus zwei Abtheilungen macht. Die zusammenstoßenden mit Rinnen versehenen Ränder dieser Theile klemmen, wenn sie zusammengeschraubt werden, die elastischen Bänder fest ein. Nachdem die Ränder zwischen beiden Bändern F und G eingeklemmt worden sind, so wird der zwischen ihnen befindliche Raum J mit Alkohol oder einer andern Flüssigkeit ausgefüllt, welche nicht nur alles Entweichen der Luft verhindert, sondern auch den Druck gleichmäßig auf alle Theile verbreitet, um einem Bruche vorzubeugen. E ist eine siebartig durchlöcherte Platte oder Scheidewand, welche den Durchgang der Luft von einer Kammer in die andere gestattet, zugleich aber ein allzuplötzliches Ueberströmen, welches bei den mit derartigen Luftfedern versehenen Apparaten Stöße erzeugen würde, verhindert. Die Bewegung beider Gefäße erhält durch eine an den Deckel des Gefäßes A befestigte Stange K die gehörige Führung. Diese Stange tritt in eine von dem Boden des Behälters B aufsteigende und durch die Mitte der durchlöcherten Platte E gehende Röhre. Der Behälter B kann anstatt conisch auch cylindrisch seyn; doch müssen beide Behälter eine solche Gestalt haben, daß sie dem elastischen Bande oder Ringe abwechselnd eine Unterlage darbieten, und daß daher das Band in Folge des Druckes der eingeschlossenen Luft sich stufenweise von einer Fläche auf die andere gleichsam abrollt, und somit stets durch die eine oder die andere, oder durch beide Flächen unterstützt wird. Anstatt des doppelten Bandes bedient sich der Patentträger auch zweier oder mehrerer, wie Fig. 27 zeigt, von einander getrennter elastischer Bänder, deren Zwischenräume mit einer Flüssigkeit ausgefüllt sind. Die durch einen Schraubenstöpsel verschließbaren Oeffnungen t, Fig. 26 und 27, dienen zum Einfüllen dieser Flüssigkeit. Der Fig. 26 und 27 dargestellte Apparat dient als eine hydrostatische Presse. Das auf irgend eine bekannte Weise hineingepreßte Wasser trennt beide Behälter auf die nämliche Weise, wie bei der gewöhnlichen hydraulischen Presse, nur daß die Reibung des Kolbens hier wegfällt. Soll der Apparat als Feder dienen, so wird Luft in die Kammern gepreßt.

Tafeln

Tafel Tab. V
Tab. V