Titel: | Apparat zum Bereiten von Sodawasser oder kohlensäure-haltigem Wasser, worauf sich Frederick Bakewell in Hampstead, Grafschaft Middlesex, am 11. Novbr. 1847 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 109, Jahrgang 1848, Nr. VIII., S. 45 |
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VIII.
Apparat zum Bereiten von Sodawasser oder
kohlensäure-haltigem Wasser, worauf sich Frederick Bakewell in Hampstead, Grafschaft
Middlesex, am 11. Novbr. 1847 ein Patent
ertheilen ließ.Dieser Apparat ist dem im J. 1832 patentirten und im polytechn. Journal Bd. XLVII S. 103 beschriebenen ähnlich,
aber von einfacherer Construction.
Aus dem London Journal of arts, Jun. 1848, S.
335.
Mit Abbildungen auf Tab.
II
Bakewell's Apparat zum Bereiten von Sodawasser.
Fig. 15 ist
ein Aufriß dieses Apparats und Fig. 16 ein senkrechter
Durchschnitt desselben. a ist ein cylindrisches Gefäß
aus Steinzeug mit kugelförmigem oberem Ende; es enthält ein kegelförmiges Gefäß b aus Steinzeug, in welches man die Materialien zur
Kohlensäure-Entbindung durch die Schnauze c
einträgt. Innerhalb des Gefäßes, etwa am vierten Theil seiner Höhe vom Boden aus ist
ein Seiher d befestigt, an dessen Rand herum eine Reihe
kreisförmiger Oeffnungen angebracht ist (wie der Grundriß desselben Fig. 17 zeigt); außen an
dem Gefäß b ist ein röhrenförmiger Canal oder ein Rohr
e gebildet, das am oberen Ende durch eine Oeffnung
mit dem Innern des Gefäßes b communicirt und an seinem
unteren Ende 5 bis 6 Löcher f hat, durch welche die
Kohlensäure in das im Gefäß a enthaltene Wasser gelangt.
Dieses Wasser wird durch die Schnauze g eingegossen und
durch das Rohr h abgezogen, nämlich mittelst eines
Sperrhahns, welcher an der Oeffnung i in der Seite des
Gefäßes a angebracht wird. Das Gefäß a wird durch hydraulischen Cement oder Gyps in einem
zinnernen Gehäuse befestigt, dessen Zapfen j auf
gußeisernen Ständern k aufliegen, so daß man dem Gefäß
a leicht eine schwingende Bewegung ertheilen kann.
Auf das zinnerne Gehäuse sind oben zwei Schrauben (welche über die Schnauzen c und g passen) gelöthet, um
die Schraubenkappen l aufzunehmen, mittelst deren auf
den Schnauzen Korke oder Pfropfe fest niedergehalten werden. Vor die Oeffnung i ist an das zinnerne Gehäuse eine metallene Hülse
gelöthet, um den Sperrhahn m aufzunehmen, der darin mit
seinem inneren Ende gegen einen ledernen Ring geschraubt wird, welcher in eine rings
um die Oeffnung i gebildete Vertiefung paßt.
Ein Apparat von der sogenannten Gallon-Größe hat folgende Dimensionen: das
Gefäß a ist 16 Zoll hoch, hat 6 Zoll Durchmesser (im
Lichten) und ist einen halben Zoll dick. Das kegelförmige Gefäß b hat am Boden 3½ Zoll Durchmesser (im Lichten)
und wird gegen oben allmählich kleiner. Die Röhre e hat
¼ Zoll im Durchmesser und ist oben auf ⅛ Zoll verengert. Der Seiher
d ist im Gefäß b so hoch
angebracht, daß der Raum unter ihm nahezu eine Pinte (¼ Pfd. Avd.) Wasser
faßt; die Oeffnungen im Seiher haben etwa ¼ Zoll Durchmesser.
Um kohlensäurehaltiges Wasser mittelst dieses Apparats zu bereiten, verfährt man
folgendermaßen: das mit Kohlensäure zu imprägnirende Wasser wird durch die Schnauze
g in das Gefäß a
gegossen; dann gießt man ¾ einer Pinte Wasser in das Gefäß b durch die Schnauze c und
läßt es durch die Löcher des Seihers in den unter diesem befindlichen Raum
hinablaufen; hierauf gibt man 3 Unzen krystallisirte Weinsteinsäure, grob gepulvert,
und ¼ Pfd. gepulvertes kohlensaures Natron in das Gefäß b und schließt die Schnauze c luftdicht mittelst des Korks und der Schraubenkappe. So lange der
Apparat stationär bleibt, wird zwischen der Weinsteinsäure und dem kohlensauren
Natron kaum eine Wirkung stattfinden; wenn man aber das Gefäß a in Schwingung versetzt, dringt eine Portion Wasser durch die Löcher des
Seihers, kommt mit der Säure und Soda in Berührung und entwickelt also kohlensaures
Gas, welches in die Röhre e tritt und durch die Löcher
im unteren Theil derselben in die im Gefäß a enthaltene
Flüssigkeit dringt. Um die atmosphärische Luft auszutreiben, läßt man eine kleine
Menge Gas durch die Schnauze g entweichen; dann
befestigt man die Schraubenkappe auf derselben und läßt das Gefäß etwa 10 Minuten
lang schwingen, nach welcher Zeit die Flüssigkeit stark mit Kohlensäure imprägnirt
seyn wird. Nachdem alle gashaltige Flüssigkeit abgezogen ist, muß man das Gefäß b entleeren und mit warmem Wasser ausspülen.
Anstatt Weinsteinsäure und Soda anzuwenden, kann man das kohlensaure Gas auch auf
andere Art entbinden; man kann z. B. statt Wassers verdünnte Schwefelsäure in das
Gefäß b bringen und dann das kohlensaure Natron in
dasselbe einfüllen.