Titel: | Das Plauer Dampfschiff, jetzt genannt der Alban, oder geschichtliche Darstellung seines Baues und Beschreibung der eigenthümlichen Construction desselben und seiner Räder; von Dr. Ernst Alban. |
Autor: | Dr. Ernst Alban [GND] |
Fundstelle: | Band 109, Jahrgang 1848, Nr. XV., S. 82 |
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XV.
Das Plauer Dampfschiff, jetzt genannt der Alban,
oder geschichtliche Darstellung seines Baues und Beschreibung der eigenthümlichen
Construction desselben und seiner Räder; von Dr. Ernst Alban.
Mit Abbildungen auf Tab.
I und II.
(Fortsetzung von S. 32 des vorigen
Hefts.)
Alban, Beschreibung der Construction des Plauer
Dampfschiffs.
Nun endlich zu den Rädern. Man sollte diese Vorrichtung
eigentlich keine Räder nennen; denn sie hat nicht die mindeste Aehnlichkeit damit.
Paßlicher wäre vielleicht der Name: kreisende Ruder,
indessen der Name thut nichts zur Sache, daher mögen sie immerhin Räder genannt
werden.
Es war schon im Jahre 1823 und 1824, als ich auf die Idee dieser Ruder oder Räder
kam. Der große Kraftverlust, den die gewöhnlichen Räder beim Eintreten ins Wasser
und bei ihrem Austreten aus demselben erleiden, wurde eben so allgemein anerkannt,
als die Ueberzeugung sich geltend machte, daß ihre Construction und Wirkung als die
einzige Ursache der unangenehmen zitternden, und dem Bau der Schiffe so schädlichen
Bewegung ihres Körpers angesehen werden müsse. Der Winkel, unter dem die Schaufeln
ins Wasser treten, ist ein sehr ungünstiger, eben so der beim Austreten derselben.
Denkt man sich die bei diesem Ein- und Austauchen hervorgebrachte Kraft
derselben in eine Linie verkörpert, so geht diese vom Mittelpunkte der Schaufeln,
und zwar im rechten Winkel aus, und weicht als solche bedeutend von derjenigen
Richtung ab, in welcher das Schiff bewegt werden soll. Nur dann erst, wenn die
Schaufeln bei ihrer tiefsten Tauchung senkrecht stehen, trifft diese Linie mit der
Richtung der Schiffsbewegung zusammen. Beim Ausheben der Schaufel bringt dieser
Uebelstand aber noch einen Nachtheil, der fast noch größer als der eben genannte
ist. Die Schaufeln
nehmen nämlich eine gewisse Menge Wasser mit sich in die Höhe, und erschöpfen theils
durch Bewegung dieses bedeutenden Gewichtes einen großen Theil Kraft, theils aber
erregen sie auch einen heftigen Wasserschwall hinter den Rädern, und verursachen so
ein unangenehmes Getöse, welches, in Verbindung mit der zitternden Bewegung des
Schiffs, die ihr Eintreten und Austreten in so unvortheilhaften Richtungen zur Folge
hat, den Passagieren oft sehr lästig fällt. Da nämlich beim Eintreten ins Wasser
jede Schaufel das Schiff zu heben strebt, sucht jede aushebende Schaufel dasselbe
wieder niederzudrücken, und aus diesem Zwiespalt der Bewegung und ihrer Richtung und
der Richtung der wirkenden Kraft muß ein ungünstiges Resultat für den sanften und
ruhigen Gang des Schiffes hervorgehen.
Man fühlte lange schon diesen Kraft und Schiff zerstörenden Nachtheil und fühlt ihn
noch täglich, aber ohne im Ganzen viel an kräftige Maßregeln dagegen zu denken. In
neuerer Zeit hat man zwar durch mancherlei Schaufelconstructionen der Sache eine
bessere Wendung zu geben gesucht, auch viel Versuche mit schwingenden Schaufeln
gemacht, die mehr senkrecht ins Wasser eintauchen und aus demselben austreten, und
zu ihrer senkrechten Haltung viele Mechanismen vorgeschlagen und patentiren
lassenMan findet solche Räder in vielen deutschen und ausländischen Zeitschriften
in Menge aufgeführt und abgebildet, unter andern folgende:W. Thorold's Räder. Repertory of arts, Manufact. and Agriculture,
Aug. 1823, pag. 140; polytechn. Journal Bd. XII S.
30.Ein verbessertes Ruderrad
imMechanics' Magazine, No. 164, pag. 376; polytechn. Journal Bd. XXII S.
366.W. Parr's Räder Repertory of Patent-Inventions, Jan.
1827, pag. 1; polytechn. Journal Bd. XXIII S.
393.Desselben Räder. London Journal of arts, Octbr. 1847, pag. 70; polytechn. Journal Bd. XXVII S.
120.J. Oldham's Räder. London Journal of arts, Septbr. 1827, pag. 1; polytechn. Journal Bd. XXVII S.
341.Steven's verbesserte Räder.
Repertory of Patent-Inventions,
August 1828, pag. 72. London Journal of arts, Jul. 1828, pag. 223. Mechanics' Magazine, 19. Jul.
1828, Nr. 258. Register of arts, No. 38, pag. 209; polytechn. Journal Bd. XXIX S.
405.W. Busk, Vorrichtung zum
Treiben der Schiffe. London Journal of arts,
Oct. 1828, pag 21; polytechn. Journal Bd. XXXI S.
171.P. Steenstrup's Räder. Register of arts, No. 40, pag. 242; polytechn. Journ. Bd.
XXXI S. 172.Christie's Räder. Register of arts and Journal of
Patent-Inventions, No. 62, pag.
209; polytechn. Journal Bd. XXXI S. 345.W. Stead's Räder. Repertory of Patent-Inventions, Oct.
1829, pag. 584; polytechn. Journal Bd. XXXVII S.
257.W. Poole's Räder. London Journal, Oct. 1829, pag. 33; polytechn. Journal Bd. XXXV S.
89.King William's Räder. Register of arts, P. XXIX, pag. 140; polytechn.
Journal Bd. XXXV S. 348.W. Rickett's Räder. Mechan. Magazine, No. 346, 27. März, pag. 57; polytechn. Journal Bd. XXXVI S.
257.C. Harsleben's Räder. London Journal, No. 25, pag. 31; polytechn. Journal Bd.
XXXIX S. 291.J. Murdock's Räder. Register of arts, August 1831, pag. 155; polytechn. Journal Bd. XLII S.
170.T. Rontree's Räder. Mechan. Magazine, No. 431, pag. 82; polyt. Journal Bd. XLIII S.
416.C. Anderson's Räder. Register of arts, Mai 1832, pag. 102; polyt. Journal Bd. XLVI S.
252.E. Galloway's Räder. Repertory of Patent-Inventions, Jul.
1832, pag. 7; polytechn. Journal Bd. XLVI S.
255.J. Hardwick's Räder. Repertory of Patent-Inventions, Jun.
1834, pag. 341; polytechn. Journal Bd. LIII S.
12.T. Sunderland's Räder. London Journal, Jul. 1834, pag. 289; polytechn. Journal Bd. LIV S.
83.G. Carter's Ruderräder. Repert. of Patent-Inventions, Jan. 1835,
pag. 3; polytechn. Journal Bd. LV S.
242.A. Symington's Räder. Mechan. Magazine, No. 601, pag. 338; polytechn. Journal Bd. LVII S.
261.Jos. Field's Räder. London Journal, Dec. 1835, pag. 240; polytechn. Journ. Bd. LX S.
269.E. Galloway's Räder. Repertory of Patent-Invent., Mai 1836,
pag. 290; polytechn. Journal Bd. LXI S.
429.H. Hickworth's Räder. Mechan. Magazine, No. 679, pag. 322; polytechn. Journal Bd. LXII S.
270.S. Hall's Räder. Repert. of Patent-Inventions, Mai 1837,
pag. 227; polyt. Journal Bd. LXIV S.
403.J. Spurgin's
Rudervorrichtung. Repert. of
Patent-Invent., April 1838, pag.
203; polytechn. Journal Bd. LXVIII S. 249.J. P. Holebroock's Räder.
London Journal of arts, Novbr. 1838, pag. 61; polytechn. Journal Bd. LXXI S.
114.W. J. Gifford's Räder. Repert. of Patent-Inventions, Jan. 1839,
pag. 33; polytechn. Journal Bd. LXXII S.
181.H. Vint's Räder. London Journal, Mai 1839, pag. 123; polytechn. Journal Bd.
LXXIII S. 96.Hall's Ruderräder. Mechanics' Magazine, No. 813, pag. 402; polyt. Journal Bd. XXXVII S.
246.Grandjean's Räder,
polytechn. Journal Bd. LXXIV S. 40.W. H. Heginbotham's
Rudervorrichtung. London Journal, Oct. 1839, pag 79; polytechn. Journal Bd. LXXVI S.
98.R. Essex's Räder. London Journal, März 1839, pag. 422; polytechn. Journal Bd. LXXVI S.
174.S. Hall's Räder. Repert. of Patent-Inventions, Mai 1840,
pag. 259; polyt. Journal Bd. LXXVII S.
85.D. Napier's Räder und
Treibapparat. Repert. of
Patent-Inventions, Jun. 1842, pag. 355; polytechn. Journal Bd.
LXXXV S. 172.R. D. Chatterton's Räder.
Repert. of Patent-Inventions, März
1844, pag. 140; polytechn. Journal Bd. XCII S.
161.J. Carter's Schaufelräder.
Repert. of Patent-Inventions, Jan.
1847, pag. 1; polytechn. Journal Bd. CIV S.
165.Morgan's Räder. Thom. Tredgold the steam engine, its invention and
progressive inprovement etc. plat. XXIV, Fig. 1 and
2, plat. LXXII and LXXII, a.Seaward's Räder. T. Tredgold the steam engine etc. plat. XXIV Fig.
3 and 4., man scheint dadurch aber wenig weiter gekommen zu seyn. Im Allgemeinen
wird der bessere Effect dieser Räder noch immer sehr in Zweifel gezogen, und man
möchte fast glauben, daß sie mehr gebaut würden, um den lästigen Wasserschwall
hinter den Rädern und das Zittern der Schiffe zu heben, als um einen größern
Nutzeffect zu erzielen.
Als ich zuerst von diesen Rädern hörte, leuchteten mir sogleich ihre großen Vortheile
ein, aber ich glaubte auch bald den Grund zu erkennen, warum sie bei ihrer
bisherigen Einrichtung noch keinen bessern Effect geben und geben können. Dieser ist
nach meiner Ueberzeugung allein in dem Umstande ausgesprochen, daß man die Anzahl
der Schaufeln in einem Rade über die von zwei hinaus gehen läßt, und dadurch
Retardationen von Seiten einzelner Schaufeln, vorzüglich der eben ein- und
austauchenden bewirkt, die jenem Kraftverluste vollkommen die Waage halten, den die
gewöhnlichen Räder aus den oben angegebenen Ursachen erleiden. Ich muß mich hier
deutlicher erklären.
Wenn die Richtung der Kraft bei den gewöhnlichen Rädern senkrecht auf die Schaufel
steht, so muß dieß auch bei den schwingenden Schaufeln der Fall seyn, und weil hier
diese Richtung immer genau mit der der Bewegung des Schiffes zusammenfällt, so
erklärt sich die bessere Wirkung solcher Schaufeln. Die Schaufeln gehen schneidend
ins Wasser, dringen daher leicht in dasselbe ein, und drücken kein Wasser nach
unten, suchen das Schiff also auch nicht zu heben. Beim Ausheben treten sie eben so
scharf und leicht aus dem Wasser, werfen daher kein Wasser auf, und drücken also das
Schiff auch nicht nieder, daher ist ihre Wirkung bedeutend sanfter und ruhiger, und
es entsteht hinter ihnen fast gar kein Wasserschwall.
Steht nun aber die Richtung der Kraft auf die Schaufeln senkrecht, und die Peripherie
des Rades, d. h. diejenige, welche die Achsen der schwingenden Schaufeln enthält,
legt in gleichen Zeiten gleiche Räume zurück, wie es bei einem solchen Rade der Fall
ist, taucht man ferner diese Räder in derjenigen Tiefe ein, die Figur 7, Tab. I, darstellt (und sie ist die gewöhnliche Tiefe
bei den bisher angewandten Rädern mit schwingenden Schaufeln, weil man die Schaufeln
bei ihnen immer gerne etwas weniger lang aber breiter baut), so werden die Schaufeln
in der Richtung ihrer Kraft sehr ungleiche Räume durchlaufen. Die Ungleichheit
dieser Räume kann man nicht besser gegen einander vergleichen, als wenn man die
Schaufeln alle nach oben verlängert, bis sie den Querdurchmesser des Rades durchschneiden, und
so viel Zeitabschnitte auf die Umdrehung des Rades als Schaufeln und alle, wie schon
bemerkt, gleich annimmt. Man vergleiche hier Fig. 7, Tab. I, wo ein Rad mit 14 Schaufeln abgebildet ist,
und eben so viel Zeitabschnitte angenommen sind. Man hat dann für den ersten
Zeitabschnitt i k vom beginnenden Eintauchen der
Schaufel an gerechnet, die Linie a b, für den zweiten
b c, für den dritten c
d, für den vierten d e etc. Bei Abschätzung der
verschiedenen Länge dieser Linien wird es sogleich klar, daß die Schaufel in der
Richtung der Kraft nur a b zurückgelegt hat, während die
Peripherie des Rades von a nach i fortschritt; von b nur nach c gelangte, während jene Peripherie nach i nach k ging; nur von c nach d sich fortbewegte,
während letztere den Weg von k nach l zurücklegte etc. Nun findet sich ferner, daß, da vom
ersten Eintauchen der Schaufel i an die Wirkung dieser
beginnt, und sie bis k hin fast schon ganz eingetaucht
ist, folglich allmählich schon ihre ganze Fläche dem Wasser entgegenstellt, ihre
Geschwindigkeit in Absicht auf ihre fortschiebende Kraft nur gleich b c, von k nach l = c d und von l nach m = d e ist, also immer mehr zunimmt, während sie allmählich
wieder bis nach p hin abnimmt. Vergleichen wir nun b c mit d e und d e mit e f, so zeigt sich,
daß die Geschwindigkeit der Schaufel im ersten Zeitraume ihres Eintauchens und bei
ihrem Austauchen nicht viel über halb so groß ist, als bei ihrem Fortschreiten von
d nach e. Da aber die
Geschwindigkeit gewöhnlicher Wasserräder, hier also d e
zu der des Schiffs sich wenigstens wie 3 zu 2 verhält, so ist klar, daß von b nach c und von f nach g die Schaufeln nicht
die Geschwindigkeit des Schiffes haben, folglich retardirend wirken, die Bewegung
des Schiffes in der beabsichtigten Geschwindigkeit also offenbar hindern.
Dieser große Uebelstand wird fast noch fühlbarer, wenn mehr Schaufeln im Rade sind,
als die in Fig.
7 angegebenen, und bleibt selbst dann noch, wenn die Zahl der Schaufeln
auf vier, oder gar auf drei reducirt wird, ja so lange, als noch zwei Schaufeln
zugleich im Wasser sind, wie man sich leicht überzeugen kann, wenn man solche Räder
mit vier und drei Schaufeln in Fig. 8 und 9 gehörig betrachtet, und
in beiden Figuren die Linien a b und b c als die Linien der Kraft mit einander vergleicht.
Dieser Uebelstand wird noch nachtheiliger wirken, wenn die Schaufeln tiefer ins
Wasser tauchen als in der Zeichnung angegeben ist.
Es ist also durchaus nöthig, daß wenn schwingende Schaufeln alle Vortheile gewähren
sollen, die man sich von ihnen verspricht, ihre Schaufeln völlig unabhängig von
einander durchs Wasser gehen müssen, und dieß geschieht allein dann, wenn nur zwei Schaufeln
angewendet werden. Hier ist stets die eine Schaufel schon über Wasser, während die
andere eintaucht.
Ich muß hier auch noch eines andern Umstandes erwähnen, welcher der Wirkung der
Schaufelräder mit vielen schwingenden Schaufeln Hindernisse in den Weg legt. Es
findet nämlich zwischen den Schaufeln, während sie in Absicht auf die Linie der
Kraft fortwährend einander näher treten, und sich wieder von einander entfernen,
eine nachtheilige Querströmung des Wassers statt. Man vergleiche hier wieder Fig. 7, Tab. I. Da der Zwischenraum zwischen den Schaufeln i und k bei der Fortbewegung
des Rades nach der durch den Pfeil bezeichneten Richtung sich allmählich bis in die
Mitte zwischen l und m hin
erweitert, und von da bis nach o hin wieder verengert,
so muß das Wasser während dieser Erweiterung und Verengerung der Zwischenräume von
allen Seiten zwischen die Schaufeln und zwar abwechselnd, und mit nicht geringer
Geschwindigkeit und in keinen unbedeutenden Massen ein- und austreten; ein
Umstand, der gewiß manche große Uebelstände herbeiführt, indem er widernatürliche
Strömungen des Wassers im Bereich des Rades bedingt, die gewiß ihr Theil dazu
beitragen, die Wirkung der Schaufeln zu schwächen und erschütternde Stöße auf
dieselben auszuüben.
Die Arbeit solcher Räder wird aber, wenn nur zwei Schaufeln angewendet werden, eine
ganz eigenthümliche werden müssen, um den vorgesteckten Zweck zu erreichen. Ihre
peripherische Bewegung kann nicht mehr eine gleichmäßige seyn, d. h. ihre Peripherie
in gleichen Zeiten nicht gleiche Räume durchlaufen, sondern diese wird beim Stemmen
der Schaufeln gegen das Wasser während ihres Durchganges durch dasselbe jeden
Augenblick ihre Geschwindigkeit verändern, wird beim Eintauchen der Schaufeln am
schnellsten seyn, und dann bis zur Hälfte ihres Durchganges durchs Wasser allmählich
an Geschwindigkeit abnehmen, von da aber wieder allmählich zunehmen, bis die
Schaufeln wieder das Wasser verlassen, und dann endlich wieder eben so groß als bei
ihrem Eintritte ins Wasser werden. Diese Veränderlichkeit in der Geschwindigkeit
zeigt sich nur an der Peripherie des Rades, keineswegs in der Linie der Kraft oder
der Wirkung der Schaufeln. Untersucht man diese, so durchlaufen in derselben die
Schaufeln immer in gleichen Zeiten gleiche Räume, und die Veränderungen in der
Geschwindigkeit der Peripherie treten in die Verhältnisse i
k, k l, l m, so
daß, während die Schaufel in der Linie der Kraft den Weg b
c zurücklegt, die Peripherie von l nach k geht u. s. w.
Die Geschwindigkeit der Schaufeln wird sich hiernach immer genau nach dem
Widerstande, den sie im Wasser finden, accomodiren, und dieser zugleich wieder von
der jedesmaligen Kraft der Maschine bestimmt werden, die, da sie eine einfache ist,
wegen Anwendung einer Kurbel eine veränderliche (in Absicht auf ihre Wirkung auf das
Rad) seyn muß. Ein Glück indessen, daß diese Veränderlichkeit mit der des
Widerstandes an den Schaufeln in so genauem Einklange steht. Geht die Kurbel über
die todten Punkte, ist die Kraft der Maschine also Null, so befinden sich beide
Schaufeln über Wasser. Der letzte Antrieb der Maschine, deren Kraft beim Austritte
der Schaufel aus dem Wasser noch nicht Null ist, verbunden mit der Schwungkraft der
schweren Räder, befördert den schnellen Uebergang der Kurbel über die todten Punkte
und der Räder über die Horizontale; nach dem Uebergange über die todten Punkte wird
aber der neue, gleich nach diesem Uebergange wieder wachsende Antrieb von Seiten der
Maschine den Eintritt der Schaufeln ins Wasser dermaßen fördern, daß diese gleich
wieder mit der nöthigen Geschwindigkeit (der Geschwindigkeit i k) und mehr eintauchen, um einen Druck gegen das Wasser auszuüben.
Dieser Druck wird anfangs ein geringerer seyn als später, weil die Schaufel erst
nach und nach ganz eintaucht, und ihre volle Fläche gegen das Wasser stemmt. In dem
Maaße als so der Widerstand steigt, fast in demselben Verhältnisse nimmt die Kraft
der Maschine zu, und wird bis zur größten Höhe gesteigert, wenn die Schaufeln ihren
tiefsten Stand haben, also von l und m fortrücken. Von nun an haben alle Vorgänge in
umgekehrter Ordnung statt. Mit der allmählichen Abnahme der Kraft der Maschine
steigt die Schaufel wieder aus dem Wasser, ihr Widerstand gegen dasselbe vermindert
sich also in einem günstigen Verhältnisse zur Kraft der Maschine. Tritt endlich die
Schaufel ganz aus dem Wasser heraus, so dient der letzte Antrieb der Maschine wieder
dazu, die Räder mit der Kurbel schnell über die todten Punkte zu bringen, und in
dieser Weise geht das Spiel in einer wunderbar regelmäßigen Weise fort. Last und
Kraft stehen in jedem Augenblicke in einem günstigen Verhältnisse zu einander, und
es ist jede Bedingung zu einem schnellen Uebergang der Kurbel über die todten Punkte
und der Räder über die Horizontale vorhanden.
Da ich eine Maschine mit Expansion anwenden wollte, so traf ich die Einrichtung, daß
die Schaufeln schon während des Ueberganges der Maschine über die todten Punkte oder
über die Horizontale der Räder um einen Theil des zu beschreibenden Kreises und zwar
um 15 Grade der Stellung der Dampfmaschinenkurbel im todten Punkte voraus waren. Diese Einrichtung hatte
den Vortheil, daß der Widerstand der Ruder im Wasser der Expansionsmaschine, deren
Kolben seinen Weg mit ungleicher Kraft zurücklegt, mehr angepaßt wurde. Die größte
Wirkung des Kolben wurde auf solche Weise nämlich mehr zusammengebracht mit dem
tiefsten Stande der Schaufeln im Wasser, also derjenigen Stellung, in welcher sie
den meisten Widerstand findet.
Aus diesen genau detaillirten Vorgängen bei dem Betrieb und der Wirkung dieser Räder
lassen sich nun mehrere wichtige Folgerungen ziehen, die bereits sämmtlich durch
eine längere Erfahrung als richtig erwiesen sind.
1) Es ist zur Bewegung und Ingangerhaltung dieser Räder nur eine einfache
Dampfmaschine nöthig, ja es darf sogar nur eine einzige angewandt werden, weil durch
eine doppelte der schöne Einklang zwischen Last und Kraft mehr oder weniger
aufgehoben, und alle Verhältnisse in den Bewegungen verrückt würden. Hiedurch wird
der Bau solcher Rudervorrichtungen und ihrer bewegenden Kraft sehr vereinfacht, und
die Triebkraft in ihrer Anwendung von vielen Unannehmlichkeiten befreit, welche die
Anwendung doppelter Maschinen in ihrem Gefolge hat.
2) Den Rädern kann eine viel größere Tauchung gegeben werden, und Veränderungen in
der Tiefe der Tauchung (etwa bei größerer Belastung des Schiffes) bringen den
Nachtheil nicht, den sie bei den gewöhnlichen Rädern haben, ja sind eher von
Vortheil. Die Räder des hiesigen Dampfschiffes tauchen fast bis zur Hälfte ihres
Halbmessers ein, wenn das Schiff mittelmäßig belastet ist, und das, ohne den
Nutzeffect der Räder zu vermindern. Selbst bei tieferer Tauchung arbeiten sie noch
vortheilhaft, ja fast noch vortheilhafter, indem man durchaus keine merkliche
Verminderung in der Geschwindigkeit des Schiffes wahrnimmt. Dieser Umstand gibt den
Rädern eine sehr wichtige Bedeutung.
3) Die Räder können einen viel kleinern Durchmesser als die gewöhnlichen haben, ohne
an Effect einzubüßen. Sie werden dann nur einen schnellern Gang der Maschine
erfordern — ein Gegenstand, der bei Anwendung von Hochdruckmaschinen nach
Anleitung meines Werkes darüber durch die Erfahrung als völlig ohne Nachtheil
herausgestellt ist. Die Räder unseres Dampfschiffes hier haben, von Schwingungsachse
zu Schwingungsachse der Schaufeln gemessen, nur einen Durchmesser von 7 Fuß 3 Zoll.
Mit größern Rädern hätte dieses Schiff durch die niedrigen Brücken gar nicht fahren
können, ein Schiff mit gewöhnlichen Rädern wäre hier also gar nicht ausführbar
gewesen.
4) Man kann die Räder leicht ganz außer Thätigkeit und Einfluß auf das Schiff und
seinen Gang bringen, wenn man sie horizontal stehen läßt. Dieser Vortheil ist bei
Untiefen und in Canälen oft sehr wichtig, wenn man zu nahe an die Böschung heran
muß, oder die Landungsplätze seicht sind. Er tritt aber dann noch vorzüglich in die
Augen und ist vorzugsweise von günstigem Einflusse, wenn ein Schiff zugleich
Segelschiff ist, und man bei gutem und günstigem Winde Brennmaterial ersparen, und
ohne Dampf, allein mit Segeln, fahren will.
5) Die Räder bieten dem Wasser und dem Grunde seichter Canäle nur immer scharfe
Flächen dar, diese schneiden leicht in den Grund ein, ohne für das Schiff und sich
selbst Gefahr herbeizuführen, und den Grund so sehr aufzuwühlen, als es bei andern
Rädern der Fall ist. Bei unsern hiesigen Canälen wird das Fahrwasser an den
Böschungen, Stockwerken, Bollwerken und Landungsplätzen oft so seicht, daß die dem
Lande zugekehrten Räder bei niedrigem Wasserstande keine 18 Zoll Wasser haben. Die
Räder dringen dann leicht in den Grund ein, und nur einigemal ist das Blech der
Schaufeln verbogen worden, als sie auf Grundsteine stießen. Nie haben die Räder
selbst aber Schaden dabei genommen. Im Herbste des vorletzten Jahres war das Wasser
nach dem ungewöhnlich trockenen Sommer in den Canälen an manchen Stellen oft so
seicht, daß die Räder nahe an den Ufern fortwährend in den Grund eingriffen, und die
Schaufeln durch die vielerfahrne Reibung dabei ordentlich polirt wurden. Fürchtete
der Steuermann unter solchen Umständen Nachtheil für die Räder, so wurden sie
horizontal gestellt, und das Schiff über die Stellen, die zum Glücke immer nur kurz
waren, weggeschoben.
6) Die Räder können viel stärker als die gewöhnlichen gebaut werden, weil sie so sehr
einfach sind, und man ihnen einen kleinern Durchmesser geben kann. Aus diesen
Gründen haben sie auch weniger Gewicht. Die Räder unseres Schiffes sind
außerordentlich stark. Selbst bei den schwersten Stürmen und dem größten
Wellendrange ist noch nie etwas davon in Unordnung gekommen. Wie vielen
Ausbesserungen sind dann immer gewöhnliche Räder ausgesetzt, und in welche Gefahr
kommt das Schiff, wenn die Räder unbrauchbar werden. Auf meinen Ueberfahrten von
Hamburg nach London und zurück gingen, selbst bei gutem Wetter, immer einige
Schaufeln verloren.
7) Die Räder gehen sehr sanft durchs Wasser; man sieht und hört fast gar keinen
Brudel hinter denselben, das Schiff geht ruhig, zittert nicht, und man fühlt nur bei
der Wirkung der einzelnen Schaufeln ein augenblickliches aber sehr sanftes
Vorwärtsschieben, ganz in der Art, wie bei Anwendung gewöhnlicher Ruder auf kleinern
Fahrzeugen. Wie wenig unangenehm, wie unmerklich aber auch dieses sey, beweist der
Umstand, daß man bei
schnellster Fahrt an jeder Stelle unseres Schiffes, ein Glas mit irgend einem
Getränke gefüllt, hinsetzen kann, und nie einen Tropfen aus demselben überschweppern
sehen wird, selbst wenn man es bis an den obersten Rand vollgeschenkt hat.
8) Die Räder sind weniger dem Einflusse einer bewegten See und einem stürmischen und
hohen Wellendrange ausgesetzt als andere Räder. Alle diese den Gang gewöhnlicher
Räder so sehr störenden, oft momentan zum Stillstand bringenden Potenzen treffen
hier nur immer einzelne Schaufeln; und diese accommodiren sich leichter nach
demselben, als eine größere Anzahl derselben hinter einander und in verschiedenen
Stellungen stehend, worauf also auch der Einfluß jener Potenzen in größerer
Ausdehnung und mit verschiedenartigerem Widerstande einwirken muß. So z. B. werden
die hintern Schaufeln durch ihren schiefen Stand nach oben getrieben, während die
vordern nach unten gedrückt werden. Dadurch entsteht eine zerrende Bewegung
derselben, welche die verschiedenen Theile des eingetauchten Rades auseinander zu
reißen und zu trennen strebt. Tauchen diese Räder bei großem Wellendrange auch
momentan bis an die Achse ein, so ist ihre Arbeit deßwegen doch nicht bedeutend
gestört, und gewöhnlich habe ich sie, bei Stürmen und hohem Wellendrange von der
Seite, ihre Bewegung fast ganz regelmäßig fortsetzen sehen, wenn die Wellen zu
Zeiten auch oft so unter die Räderkasten schlugen, daß sie die untere Oeffnung
derselben ganz schlossen, und einen Luftdruck darin erzeugten, der die Luken
derselben mit großer Gewalt aufschlug, und (wie es verschiedenemale vorgekommen ist)
aus ihren Angeln schleuderte und über Bord warf. Selbst bei Stürmen hat das Schiff
nur immer wenig von seiner Geschwindigkeit eingebüßt, und es kam oft kaum eine
Stunde später zurück.
Es sind dieß alles Punkte von ungemeiner Wichtigkeit, die jedem Dampfschiffbaumeister
in die Augen springen, und ihn unfehlbar für das Princip dieser Räder oder der
kreisenden Ruder einnehmen dürften, vorzüglich dann, wenn er noch über einen Einwurf
beruhigt wird, der mir oft gegen diese Räder gemacht wurde, und auf welchen auch
freilich großes Gewicht zu legen ist.
Man hat mir nämlich oft bei Betrachtung meiner Räder und bei Beobachtung ihrer
ruhigen und doch kräftigen Wirkung, die allenthalben Anerkennung fand, und das
Interesse aller Kunstverständigen sehr in Anspruch nahm, die Frage vorgelegt, ob sie
auch wohl ganz die Triebkraft entwickelten, welche gewöhnliche Räder bei Anwendung
einer gleichen Maschinenkraft äußern. Man stellte eine befriedigende Antwort dadurch
sehr in Zweifel, daß man annahm, meine Räder wirkten nicht gleichmäßig, nicht anhaltend, nicht stetig
genug, nur in bestimmten Intervallen, und eine solche Triebkraft könne sich nicht so
vortheilhaft zeigen, als die gleichmäßig und stetig fortwirkende. Ich erlaube mir
diese Ansicht durch folgende Gegenbemerkungen zu erschüttern:
1) Eine einfache Dampfmaschine wirkt auch nicht gleichmäßig auf gewöhnliche Räder,
selbst wenn wir auch annehmen, daß die Schwungkraft der Räder ihr sehr zu Hülfe
komme. Man hört und sieht dieß gleich, wenn man auf einem Dampfschiffe mit einfacher
Maschine fährt. Diejenigen Schaufeln, die durchs Wasser gehen, wenn die Maschine
über die todten Punkte eilt, schlagen das Wasser weit kraftloser als diejenigen, die
bei günstigerer Stellung der Dampfmaschinenkurbel arbeitend auftreten. Selbst das
Geräusch und der Wasserschwall hinter den Rädern sind dabei sehr verschieden, und
dennoch haben solche Schiffe oft dieselbe Geschwindigkeit anderer, die mit doppelten
Maschinen arbeiten. Die Nordamerikaner, die hinsichtlich des Dampfschiffbaues sich
doch auszeichnen, wenden viele einfache Maschinen an, und verbinden da, wo sie sich
doppelter bedienen, diese in neuerer Zeit selten unter einander. Sie haben für jedes
Rad Eine Maschine, und jede Maschine wirkt für sich ganz selbstständig auf das Rad
ihrer Seite, und dennoch arbeiten die Schiffe vortrefflich, fahren mit
ungewöhnlicher Geschwindigkeit. Selten dürfte es sich hier doch wohl treffen, daß
die Maschinen zufällig gerade so wirken sollten, wie zwei gekuppelte Maschinen. Sehr
häufig werden die Hube derselben gleichzeitig erfolgen müssen, und in diesem Falle
können beide Maschinen durchaus keinen Vorzug vor einer einfachen haben, welche die
doppelte Kraft jeder einzelnen derselben besitzt.
2) Die Wasser- und Schwimmvögel, sowie manche Fische rudern auch in
Intervallen. Ihre Weise sich durchs Wasser zu treiben hat mit meinen Rudern viele
Aehnlichkeit, und doch sehen wir, daß sie mit großer Geschwindigkeit vorwärts
kommen, wenn sie einige Kraft anwenden. Die Muskeln zur Bewegung ihrer Schwimmfüße
und Flossen sind verhältnißmäßig lange so stark nicht, als diejenigen, wodurch
Flugvögel ihre Flügel bewegen, ein Beweis, daß der Schöpfer hier keine so große
Kraft nöthig hielt; und haben wir nicht tausend Ursachen, unsern Schöpfer als den
vollkommensten und weisesten Baumeister anzusehen? — Suchen wir ihn nicht in
so viel andern Dingen treu nachzuahmen, und können wir sagen, daß wir dabei
getäuscht wurden?
3) Unsere gewöhnlichen Ruderböte geben ferner ein lebendiges Beispiel, wie energisch
eine in längern Intervallen arbeitende Triebkraft schwimmende Körper doch
fortzutreiben vermag. Mit welcher Geschwindigkeit bewegen oft wenige Ruderer
einen Kahn durchs Wasser, und in welchen langen Intervallen erfolgt hier das
Einschlagen der Ruder. Sind diese ja doch oft doppelt, ja dreifach so lang als bei
meinen Rudern.
4) Die Intervalle in den Aeußerungen der Triebkraft sind aber auch so erstaunlich
kurz, daß sie fast gar nicht in Betracht kommen. Die Kurbel eilt mit solcher
Geschwindigkeit über die todten Punkte, daß das Eintauchen der folgenden Schaufel
sogleich wieder nach dem Austauchen der vorher durchs Wasser gegangenen erfolgt, die
Wirkung also fast eine continuirliche ist. Die Geschwindigkeit der Bewegung der
Räder in diesen Zeitmomenten erklärt sich genügend aus dem Umstande, daß die Last
darin zu einem minimo wird, indem die Räder dann völlig
leer gehen. Ich habe hier noch darauf aufmerksam zu machen, welchen günstigen
Einfluß dieses schnelle Uebereilen der todten Punkte auf die Kraft der Maschine üben
muß, insoferne das Ab- und Zuströmen der Dämpfe im Cylinder dadurch auf eine
ungewöhnliche Weise beschleunigt wird, was vorzüglich in Absicht auf die Exhaustion
von bedeutendem Gewichte ist.
5) Dürften directe vergleichende Versuche, die ich über die verschiedene Triebkraft
gewöhnlicher und meiner Räder bei gleichem Bewegungsmomente anstellte, hier
vorzüglich den Ausschlag geben.
Es war ungefähr im Jahre 1836, als ich in Klein-Wehnendorf, meinem früheren
Wohnorte, zwei Modelle baute, von denen eines ein gewöhnliches Rad mit 12 Schaufeln,
das andere mein Rad darstellte. Das gewöhnliche Rad hatte ungefähr 8 Zoll
Durchmesser, war 3 Zoll breit und seine Schaufeln waren 1 Zoll breit. Die
Verhältnisse der einzelnen Theile desselben hatte ich nach vorliegenden Zeichnungen
bekannter besserer Räder genommen. Dieses Rad war von Weißblech und auf eine sauber
gedrehte eiserne Welle mit möglichst dünnen Zapfen aufgezogen, und lief mit größter
Leichtigkeit in messingenen kleinen Lagern. Mein Rad hatte von Schwingungsachse zu
Schwingungsachse der Schaufeln ungefähr nur 6 Zoll Durchmesser. Die Schaufeln waren
3 Zoll lang und 2 Zoll breit, und seine übrige Einrichtung war ganz so, wie die
Räder des Plauer Dampfschiffes, jedoch schwangen die Schaufeln in ihren Lagern und
die excentrischen Stangen mit ihren Scharnieren mit ziemlicher Friction, so daß ein
wenigstens dreimal so schweres Gewicht dazu gehörte, es leer in Bewegung zu setzen,
als bei dem andern Modelle erforderlich war, auch war es hinsichtlich der Stellung
des excentrischen Zapfens noch von viel unvollkommnerer Einrichtung als die hiesigen
Schiffräder. Dieses Rad war auch auf einer eben so fleißig gearbeiteten Welle wie das
andere befestigt und drehte sich in gleichen Lagern.
Die beiden Räder mit ihren Wellen waren an zwei gleich langen Armen (von 2 Fuß Länge)
einer hohen stehenden Welle aufgezogen, die bis an die Decke des Zimmers reichte,
und unten auf einer Pinne in Messing, oben mit einem abgedrehten Zapfen in einem
messingenen Lager sich drehte. Die Wellen der Räder gingen bis an die größere
stehende Welle des Apparates heran, und hatten kleine Spillen von gleichem
Durchmesser, auf welchen eine feine Schnur aufgewickelt war, die zu dem obern Ende
der großen stehenden Welle hinaufgeleitet wurde, und hier über eine gedrehte
hölzerne Rolle sich schlug, die mit feinen gedrehten Zapfen in messingenen Büchsen
lief. Beide Schnüre wurden hier, nachdem jedes über seine Rolle geleitet war,
vereinigt und durch eine Rolle abwärts gezogen, die wie ein kleiner
Flaschenzugkloben gebaut war, und an welcher eine Waagschale hing, in welche man
Gewichte legen konnte. Beide Räder wurden auf diese Weise durch vollkommen gleiche
Umstände in Bewegung gesetzt. Der kleine Kloben diente dazu, die Zeit der möglichen
Bewegung beider Räder durch dasselbe Gewicht etwas zu verlängern. Die Arme der
stehenden Welle mit den beiden Rädern drehten sich in einer runden Cisterne mit
Wasser, und die Räder waren mit ihren Wellen so daran aufgehangen, daß sie in das
Wasser der Cisterne tauchten, und zwar jedes in der für es nöthigen Tiefe. Die
Schaufeln meines Rades wurden so lange vergrößert, daß beide Räder bei Anwendung
gleicher Gewichte gleiche Umgänge machten, bei beiden das Kraftmoment also völlig
gleich war. Auf diese Weise erhielten die Schaufeln meines Rades die zuletzt
angegebene Größe. Zuerst versuchten wir jedes der Räder einzeln, und bei diesem
Versuche zeigte sich, daß die stehende Welle des Apparates bei der Anwendung meines
Rades, dem man seine Ungelenkigkeit und seine größere Reibung deutlich anmerkte,
schneller umgetrieben wurde als durch das gewöhnliche Rad. Oft wiederholte Versuche
gaben immer dasselbe Resultat. Mein Rad ließ dabei das Wasser der Cisterne
vollkommen in Ruhe, setzte es wenigstens nur in eine geringe schaukelnde Bewegung,
während das gewöhnliche Rad bei jedem Versuche uns so naß spritzte, daß wir
demselben so viel möglich aus dem Wege gehen mußten. Um ein recht vollkommen
entscheidendes Resultat herbeizuführen, schlug ich nun die Schnüre um die Spillen
der Radwellen in solcher Richtung, daß beide Räder, gleichzeitig in Umtrieb gesetzt,
einander entgegen arbeiten mußten, also sich um den Preis stritten, und hier zeigte
es sich zum Erstaunen aller Zuschauer, daß mein Rad dem gewöhnlicheu nicht allein
vollkommen die Stange
hält, sondern es sogar mit ziemlicher Geschwindigkeit gegen den Strom antrieb.
Dieser Versuch war entscheidend, nicht allein wegen des Uebergewichtes meines Rades
hinsichtlich seiner Triebkraft, sondern auch hinsichtlich der nöthigen Dimensionen
seiner Schaufeln. In Folge dieses Experimentes war mein Vertrauen zu einem
glücklichen Gelingen meiner Räder bei ihrer Ausführung im Großen so gestärkt und
befestigt, daß ich die Zeit kaum erwarten konnte, wo mir eine günstige Gelegenheit
würde, sie im großen Maaßstabe zu versuchen. Man hat hier den Schlüssel, weßhalb ich
diesen Schiffbau mit so warmem Interesse angriff und verfolgte, und weßhalb ich ihm
so viele Opfer, sowohl in Beziehung auf mein Ehrgefühl als auf meine Casse brachte,
der unsäglichen Mühseligkeiten und Gefahren, die ich dabei übernahm, nicht einmal zu
gedenken.
Aber ich sollte auch in Mitte des Baues noch eine schöne und erhebende Anregung
finden, und meine Ueberzeugung über das Gelingen der Räder noch mehr gekräftigt und
gestärkt werden. Mein Freund Viek aus Sultz schrieb mir
nämlich, daß er, um nach seinem lange gehegten Wunsch, ein Dampfschiff nach meinem
Plane zu bauen, einen vergleichenden Versuch mit meinen Rädern an einem gewöhnlichen
kleinen Kahne gemacht habe, welcher sehr zu Gunsten meiner Räder ausgefallen sey.
Sein Bericht lautete nämlich dahin, daß ein Mann, meine Räder in Umtrieb setzend,
den Kahn mit derselben Geschwindigkeit bewegt habe, als zwei Männer an gewöhnlichen
Rädern es bei gleicher Anstrengung vermocht hätten, und daß dieß Experiment und
seine Resultate ihn um so mehr in Erstaunen gesetzt hätten, als meine Räder, von
einem dortigen Schmied angefertigt, nur sehr schlecht ausgeführt wären und große
Reibung verursacht hätten.
Als Hr. Tischbein aus Buchau im vorletzten Herbste bei
einer Durchreise durch Plau die Güte hatte, unser Schiff hier zu besehen und eine
Probefahrt darauf zu machen, zweifelte auch er an der gehörigen Triebkraft meiner
Räder und schlug vor, noch zwei unbewegliche Schaufeln zu nehmen. Das hiesige
Directorium, welches in den Ausspruch großes Vertrauen setzte, forderte mich später
verschiedenemale auf, diesen Plan durchzusetzen; aus oben angegebenen Gründen konnte
ich aber durchaus nicht damit einverstanden seyn, vorzüglich da nur Eine
Dampfmaschine vorhanden war, und ich würde meine Hand nie dazu bieten können,
insoferne meine Ueberzeugung von dem völligen Mißlingen dieser Veränderung so gewiß
ist, als ich mir bewußt bin, beim Bau meiner Räder nach richtigen Principien,
unterstützt durch entscheidende Versuche, verfahren zu seyn. Dieß hat sich auch später vollkommen
bestätigt, als die Direction nach der Ablieferung des Schiffes an die
Dampfschifffahrtsgesellschaft, im letzten Frühlinge, und zwar bald nach dem Beginnen
der regelmäßigen Fahrten, gegen meinen Willen, eigenmächtig, an jedem Rade noch zwei
unbewegliche, aber nur höchstens 1 Fuß tief tauchende Schaufeln anbringen ließ. Da
das Schiff zu dieser Zeit oft früher als im verflossenen Herbste ankam, so glaubte
das Directorium sich berechtigt, dieses Resultat allein der Wirkung der neuen
Schaufeln beizulegen, während es die Folge eines bessern Zustandes der Maschine und
des Schiffskörpers war, den man möglichst vom Kraute befreit hatte. Die Maschine
wurde nämlich während der Wintermonate genau nachgesehen und restaurirt, und die
Lage der Wasserradwellen, die nach den Rädern zu bedeutend verrückt war, berichtigt.
Zwei Probefahrten, die ich mit dem Schiffe machte, um mir eine reine Ueberzeugung
über den wahren oder eingebildeten Einfluß der neuen Schaufeln zu verschaffen, und
von denen die eine vor dem Ansetzen der neuen Schaufeln stattfand, entschieden
durchaus nicht zu Gunsten dieser. Ich legte die Reise ohne dieselben bei widrigem
stürmischem Wetter und häufigem Schneegestöber und Regen in kürzerer Zeit zurück,
als bei Anwendung der neuen Schaufeln, während doch der Versuch mit letztern bei dem
günstigsten Wetter und unter den vortheilhaftesten Umständen vorgenommen und von
Seiten des Steuermanns und des übrigen Schiffspersonals alles aufgeboten wurde,
dieser wichtigen Verbesserung des Schiffs Anerkennung, und dem Directorium den Sieg
über mich zu verschaffen. Später gegen den Sommer und Herbst hin ist diese meine
Ueberzeugung noch gewisser bei mir geworden, insoferne als das Schiff in dem Grade,
als es wieder mehr mit Kraut bewuchs, der Wasserstand in den Canälen wieder sank und
seine Maschine in ihrer vollkommenen Wirkung wieder etwas nachließ, trotz der neuen
Schaufeln ganz auf seinen alten Zustand zurückkam, ja noch gegen damals an
Geschwindigkeit offenbar verlor. In Beilage II. habe ich
die Resultate meiner Beobachtungen in den zwei Fahrten niedergelegt, die ich
nachzulesen bitte.
Was können zwei solche unbewegliche Schaufeln auch für Nutzen schaffen, die in
solchen Momenten durchs Wasser gehen, wo die Dampfmaschine wenig oder gar keine
Wirkung äußert, die im Gegentheile alle Nachtheile feststehender Schaufeln mit
tiefer Tauchung bei kleinem Durchmesser des Rades auf diese Räder übertragen? Die
Schwungkraft der Räder mußte hier alles thun, dazu sind die Räder aber nicht schwer
genug und das Hauptgewicht derselben liegt zu nahe am Centrum derselben; auch
bezweifle ich sehr, daß der große Nachtheil dadurch aufgehoben werden kann, der aus der
Retardation der schwingenden Schaufeln erwächst, die nun in den ersten Momenten des
Eintritts und in den letzten des Austrittes nicht die nöthige Geschwindigkeit
erlangen können, welche nach den gegebenen Erläuterungen über die eigenthümliche
Wirkung derselben von so großem und wichtigem Einflusse ist. Gewiß kann nicht
geläugnet werden, daß der Uebergang der Räder über die todten. Punkte hier auf eine
sehr schädliche Weise verzögert werden müsse. Und dieser Nachtheil wäre gewiß auch
noch bemerkbarer geworden, als er es nun wirklich ist, wenn die Direction, von der
ein Mitglied hier vorzüglich durchgreifend und anordnend auftrat, nicht den für die
Räder ersprießlichen Fehler begangen hätte, für diese unbeweglichen Schaufeln mit
ihren Armen einen weit kleineren Radius zu nehmen, als an den schwingenden Schaufeln
von mir genommen war. Dieser Radius war beinahe um ⅓ kürzer, die
Geschwindigkeit, womit der mittlere Theil der Schaufeln durchs Wasser ging, war
folglich fast um ⅓ geringer als die der schwingenden Schaufeln. Die festen
Schaufeln konnten also schon aus diesem Grunde gar keine Wirkung in Absicht auf die
Fortbewegung des Schiffes thun. Sie wirkten im Gegentheil offenbar retardirend,
während sie das nothwendige schnelle Eintauchen meiner Schaufeln etwas verhinderten.
Daß dem so sey, bestätigte der Umstand, daß nach Einsetzung und kurzem Gebrauche der
unbeweglichen Schaufeln alle Arme meiner Schaufeln in der Nabe des Rades schnell
hinter einander los wurden. Da nämlich nun die eintauchenden schwingenden Schaufeln
nicht mit der gesetzlichen Geschwindigkeit in das Wasser eindrangen, so erhielten
sie von der Rückseite in dem Augenblicke des Eintauchens einen Stoß, der in
Verbindung mit dem gleich nachher auf die Vorder- oder Treibseite wirkenden
Wasserdruck ein stetes Hin- und Herrütteln der Arme in ihrer Nabe bewirkte,
was die baldige Lösung derselben zur Folge hatte. Diesen doppelten Stoß hört man
auch sehr deutlich, wenn man genau aufmerkt, auch drückt er sich in manchen Theilen
des Schiffes durch ein eigenthümliches Zittern des Schiffskörpers aus, welches sonst
nicht zu bemerken war. Der Erfolg dieser ganzen Verbesserung war also total
illusorisch, zu geschweigen, daß die Räder nun noch um so viel schwerer wurden, und
das Schiff tiefer eindrückten, daß sie mehr Wind fingen, da die festen Schaufeln
wegen ihrer radialen Stellung in allen Stellungen der Luft ihre ganze Fläche
darboten, daß der Wasserschwall hinter den Rädern größer wurde, und daß endlich die
Maschine langsamer ging, und deßhalb das Ausblasen der Dämpfe in den Schornstein in
längern Intervallen geschah, daher nicht so kräftig auf den Zug des Ofens wirkte,
daß aus diesem Grunde
der Kessel nicht so gut Dampfspannung als früher hielt, und die Zwischenräume
zwischen den Röhren sich verschlammten.
Es folge nun endlich die nähere Beschreibung der Räder.
Bei denselben kann die Welle nicht gut durchgehen, sondern ihr äußeres Ende muß
völlig frei bleiben, damit die excentrische Bewegung dort ohne Hinderniß stattfinden
kann. Man hat zwar bei andern schwingenden Schaufelrädern andere excentrische
Bewegungen als die meinigen, diese scheinen mir aber alle complicirter und weniger
sicher, auch geben sie viel mehr Reibung, was vorzüglich seine Schattenseiten hat,
da alle solche excentrische Mechanismen der Wirkung des Wassers ausgesetzt sind. Man
vergleiche hier die Räder von Seaward und Morgan in Thomas Tredgold's steam
engine, its invention and progressive inprovement, an investigation of its
principles and its application to navigation, manufactures and railway's
etc., Tab. LXXXI, LXXXII und LXXXIIa, wo man selbige sehr instructiv
abgebildet sieht.
Um die Beschreibung meiner Räder gehörig zu verstehen, nehme man Fig. 3 und 4
Tab. II zu Hülfe, von denen Fig. 3 eines der Räder
unseres Schiffes in seiner vordern Ansicht, Fig. 4 dasselbe von hinten
angesehen vorstellt. In beiden Figuren bezeichnen gleiche Buchstaben gleiche
Gegenstände.
a ist hier die Welle. Sie läuft in Lagern um, die, wie
ich oben schon angegeben habe, auf einem Vorsprunge ruhen, der vor der äußern Fläche
des Schiffes beinahe um 1 Fuß vorsteht. Daher rücken die Lager mehr in den
Mittelpunkt der Räder, dahin, wo ihre Naben liegen. Der Zweck dieser Maaßregel wird
jedem Mechaniker einleuchten, ohne daß ich ihn anführe. Die Naben b sind von Gußeisen, und sicher und stark in derjenigen
Form gegossen, wie sie die Figuren bezeichnen. Der rund um dieselben herumgegossene
Ring c dient zur Verstärkung und Stützung der beiden
cylindrischen Fortsätze d und e derselben, welche die Arme f der Räder
aufnehmen. Sie springen nach zwei Seiten, einander gerade gegenüberliegend, vor, und
die Arme sind darin festgegossen in der Weise, wie es bei Locomotivrädern mit den
Speichen derselben geschieht. Die Arme f selbst sind
cylindrisch und von 3¼ Zoll dickem Rundeisen. Damit sie gehörige Haltung in
den Fortsätzen d und e der
Naben erhalten und sich in denselben nicht drehen können, sind diese Fortsätze von
gehöriger Länge, und die Arme sind an dem Theile, mit dem sie in den Naben stecken,
an mehreren Stellen ihrer Oberfläche uneben gemacht und mit Einschnitten versehen.
Jeder Arm trägt ein starkes Querhaupt g von Gußeisen in
der in der Figur bezeichneten Form. Dieses ist mit seinem mittlern, nach unten
cylindrisch verlaufenden Vorsprunge h auf den Armen durch Nuth und Keil und
überdieß noch durch ein starkes Niet befestigt, welches durch beide Theile getrieben
ist, und auf beiden Seiten des Vorsprungs so weit vorsteht, daß man es im Falle der
Noth lösen und herausschlagen kann. Diese Querhäupter sind nicht allein der Stärke
wegen, sondern auch aus dem Grunde so schwer und massiv gegossen, um den Rädern den
nöthigen Schwung zu geben, und so der Dampfmaschine über die todten Punkte zu
helfen. Da indessen, wie oben gezeigt worden, die Räder durchaus nicht mit gleicher
peripherischer Geschwindigkeit in allen Zeiten ihres Umlaufs arbeiten dürfen, so ist
ersichtlich, daß die ihnen durch das Gewicht der Querhäupter gegebene Schwungkraft
genau ihre Gränze haben müsse. Bei den Rädern unseres Schiffes scheine ich Größe und
Schwere der Querhäupter getroffen zu haben; denn die Bewegung ist genau wie sie seyn
soll. Das Gesammtgewicht der vier Querhäupter meiner Räder beläuft sich auf 480
Pfund, und die Entfernung ihres Schwerpunktes vom Centrum der Welle beträgt
26½ Zoll.
Auf der obern Fläche der Querhäupter, so viel möglich nach den Enden derselben hin,
stehen die geschmiedet eisernen starken Stützen i und
k, die oben durchbohrt sind, und in denen sich die
Schwingungsachsen der Schaufeln mit diesen drehen. Sie gehen durch die Querhäupter
und haben unten ein Gewinde, vermittelst dessen sie nach Vorschraubung einer Mutter
fest an die Querhäupter angeschroben und befestigt werden, indem ein Satz an ihnen
sich gegen die Querhäupter stützt, und Nuth und Feder an dem diese durchdringenden
Zapfen ein Drehen desselben verhüten. Die Schwingachsen der Schaufeln sind in der
Mitte flach und haben auf beiden Seiten Drehzapfen, womit sie sich in den Stützen
drehen. Der Durchmesser dieser Drehzapfen beträgt 2 Zoll und ihre Länge 2½
Zoll. Die Schaufeln, aus viertelzölligem Eisenbleche bestehend, sind an den flachen
Theil der Schwingachsen genietet, so daß die Achse in die Mitte derselben fällt; sie
sind 2½ Fuß lang, 20 Zoll breit und füllen den Raum zwischen Querhäuptern und
Stützen sehr genau aus, was, wie die Erfahrung ergeben hat, sie gegen diese Theile
beinahe als Scheren wirken, und das Rad und die Schaufeln sehr leicht und vollkommen
vom Kraute befreien läßt, wenn das Schiff, wie hier auf den Seen im Sommer häufig
vorkommt, durch felbiges steuern muß. Ich muß bekennen, daß ich, bevor ich
Erfahrungen über diese merkwürdige Thatsache gemacht hatte, in Absicht auf meine
Räder und ihre schwingenden Schaufeln sehr bange vor diesem Kraut war, indem ich
fürchtete, daß dasselbe sich um die Schaufeln und die Wellen, Querhäupter und
Stützen wickeln, und die Drehung der Schaufeln etc. hindern möchte. Zu meiner großen Verwunderung fand
sich aber, daß diese Räder sich sehr leicht und schnell davon befreiten, indem die
Schaufeln es an den Querhäuptern und Stützen abschnitten und es so in kleinere Enden
theilten, die nun leicht von den Rädern abfielen. Früher hatte ich mir immer
Vorwürfe gemacht, die Ränder der Schaufeln so nahe an diesen Theilen vorübergehen zu
lassen, nach dieser interessanten Erfahrung hatte ich aber Ursache, mit dieser
Maßregel sehr zufrieden zu seyn.
Die Zapfen der Schwingachsen, und die Löcher der Stützen, worin sie sich drehen, sind
eingesetzt und gehärtet, damit sie sich nicht bald abnutzen; auch habe ich dafür
gesorgt, daß die Reibungsflächen für beide nicht zu klein sind, um diesen Zweck noch
gewisser zu erreichen.
Für das gehörige Schmieren der Zapfen habe ich folgende Vorkehrungen getroffen. In
den Löchern der Stützen sind inwendig, und zwar in der Mitte, ringförmige
Vertiefungen angebracht, worin sich Fett halten kann. Diese hängen mit einer innern
Erweiterung um die Schmierlöcher zusammen. Die Schmierlöcher sind groß und mit einem
Gewinde versehen, in welches eine starke Schraube eingeschroben werden kann. Die
Schmiere, von der Consistenz des Schweineschmalzes, wird in diese Schmierlöcher mit
dem Finger so fest eingedrückt, daß sie wo möglich in die innere Erweiterung um das
Schmierloch herum und in die ringförmige Vertiefung der Stütze dringt, und alle
sammt dem Schmierloche ausfüllt. Dann wird die Schraube eingeschroben, die nun die
Schmiere so vollkommen in alle Zwischenräume der Zapfen und der Löcher in den
Stützen einpreßt, daß sie allenthalben nach außen hervorquillt. Eine solche
Einrichtung leistet vortreffliche Dienste.
Bei Anfertigung der Räder war es immer meine größte Sorge, ob sie beständig im Wasser
arbeitend, gehörig Fett in ihren Scharnieren und Lagern halten würden. Es leuchtete
mir sogleich ein, daß gewöhnliches Baumöl hier als Schmiere nicht ausreichen, sich
nicht halten würde, sondern vom Wasser bei seinem flüssigen Zustande bald weggespült
werden müßte. Meine Vermuthung, daß eine dickere Schmiere besser ausdauern würde,
fand durch die Erfahrung ihre volle Bestätigung. Ich vermischte anfangs Baumöl mit
Talg und fein geschlämmten Bleierz (Graphit), indem ich die beiden ersten
zusammenschmolz, dann das Bleierz unter gutem Umrühren hinzuthat, wobei ich das
Ganze während des Erkaltens immer in Agitation erhielt, um das zu zeitige
Niedersinken des Bleierzes zu verhindern. Da ich aber nirgends reines Bleierz ohne
sandige Beimischung auftreiben konnte, und das Schlämmen desselben immer viel
Zeitaufwand kostete, so ließ ich dasselbe ganz weg, und es zeigte sich, daß Baumöl
und Talg allein hinreichende Dienste thun. Die Mischung muß nach dem Erkalten die
Consistenz des Schweineschmalzes haben, und deßhalb kann man auch im Falle der Noth
gutes reines Schweineschmalz statt der genannten Mischung anwenden, ein Mittel,
welches fast allenthalben und zu jeder Zeit zu haben ist. Im heißen Sommer, wo
selbst das Wasser eine höhere Temperatur annimmt, würde vielleicht ein Zusatz von
Talg zum Schweineschmalz, sowie in kalter Jahreszeit eine Beimischung von Baumöl
gute Dienste thun. Ueberhaupt ist es sehr zu rathen in jeder Jahreszeit dahin zu
sorgen, daß die Consistenz der Schmiere immer so ziemlich eine gleiche bleibe.
Diese Schmiere der Räder hat bei weitem alle meine Erwartungen, übertroffen. Wie
gesagt, das nöthige Lubrificiren der einzelnen beweglichen Radtheile, der Scharniere
und Lager hatte mir früher beim Bau der Räder immer viele Sorge gemacht, und ich war
sehr bange gewesen, daß ich keine Schmiere finden würde, die unter Wasser gehörig
Stand halte. Daher hatte ich vollkommen Ursache, mich über dieses Resultat zu
freuen; denn wenn ich auch überzeugt seyn konnte, daß selbst bei wegfallender
Möglichkeit, eine anhaltende und regelmäßige Lubrification zu bewirken, eine
Erhitzung der reibenden Flächen wegen steter Kühlung durch das Wasser hinreichend
vermieden würde, und keine so große Abnutzung als unter andern Umständen, wo die
Erhitzung der Lager durch die größere Reibung gerade den Hauptausschlag gibt,
stattfinden, und der Schade nicht so groß als bei Landmaschinen werden könne, zumal
Wasser auch eine Art Schmiere für sehr harte Reibungsflächen darstellt, so war ich
doch immer zweifelhaft, ob nicht gerade dieser Umstand dem Principe meiner Räder
entgegenstehe, und dasselbe in der Praxis als unausführbar darstellen, wenigstens
eine unangenehme Musik, ein öfteres Pfeifen der Scharniere und Lager zur Folge haben
würde. Die genannte Schmiere hält sich mehrere Tage an den Rädern, und scheint vom
Wasser gar nicht angegriffen zu werden; denn oft sah ich sie in einer dünnen Lage in
der Nachbarschaft der Scharniere Tagelang ohne Veränderung abgelagert, in derselben
Dicke und Form ohne alle Veränderung bestehend. Eine Untersuchung der Lager und
Scharniere zeigte sie nach längerm Gebrauche als in bester Schmiere arbeitend, und
nie ist ein Pfeifen oder Knarren an denselben gehört worden. Die Räder haben in
jeder Beziehung bewiesen, daß sie leicht und mit wenig Reibung gingen, und es ist
noch gar keine Abnutzung an ihnen bemerkt worden.
Doch nun nach solcher langen, aber doch auch nöthigen, einen sehr wichtigen Gegenstand
behandelnden Abschweifung, endlich zur weitern Beschreibung der Räder oder
kreisenden Ruder zurück.
Einer der Zapfen der Schwingachse der Schaufeln, und zwar der äußern, ragt über die
Stütze bedeutend (2½ Zoll) hervor, und auf denselben ist ein Hebel geschoben,
der einer Kurbel gleicht, indem er an seinem entgegengesetzten äußersten Ende eine
eingeschrobene Warze m, wie jene trägt. Er ist auf den
Zapfen der Schwingachse durch Nuth und Keil wohl befestigt, und steht im rechten
Winkel gegen die Schaufelfläche, und zwar nach hinten. Zwischen seiner Warze und
einem excentrischen, an das äußere feste Stück der Räderkasten angeschrobenen
Zapfen, ist die Verbindungsstange n beweglich
eingeschoben, die das Ende des Hebels immer in einer bestimmten Stellung gegen
diesen excentrischen Zapfen erhält, wenn das Rad sich dreht. Der excentrische Zapfen
o ist ebenfalls der Warze einer Kurbel ähnlich und
die Verbindungsstange auf selbiger, sowie auf die Warze des Hebels l mit einem Loche, demjenigen in den Stützen l und k ähnlich, geschoben,
auch befindet sich an jedem der auf diese Weise entstandenen Scharniere eine gleiche
Schmiervorrichtung wie an der Stütze. Da die Verbindungsstangen beider Hebel l, deren jede Schwingachse der Schaufeln natürlich einen
trägt, beide auf einem und demselben excentrischen Zapfen sich umdrehen, so liegen
ihre Enden beide hinter einander, und daher ist die zuvorderst liegende
Verbindungsstange auf ihrem Hingange zu ihrem Hebel, der mit dem der andern Schaufel
eine vollkommen gleiche Lage hat, etwas gekröpft, wie bei p zu sehen ist. Sämmtliche Scharniere zwischen Hebel, Verbindungsstangen
und excentrischen Zapfen sind von geschmiedetem Eisen, ihre Löcher und Zapfen
eingesetzt, und auf ihrer reibenden Oberfläche glashart gemacht.
Anfangs stellte ich den excentrischen Zapfen gegen das Rad so, daß er in einer
horizontalen Linie lag, die durch den Mittelpunkt der Achse der Räder ging, und die
man sich auf demjenigen starken, an den Räderkastenduchten befestigten, einem
gezahnten Träger gleichen, Querstücke gezogen denke. Auf dieser Linie deutete ich
nun den Achsenmittelpunkt der Räder an, nahm die Entfernung vom Mittelpunkt der
Schwingachse bis zum Mittelpunkt der Warze des auf derselben befestigten Hebels, und
trug diese von dem angedeuteten Mittelpunkte der Radachse auf die horizontale Linie,
und zwar in der Richtung nach hinten auf. Der gefundene Punkt war der für den
excentrischen Zapfen. Diese Einrichtung, die als solche eine Schwingung der
Schaufeln rund um ihre Achse herum bewirkte, hatte aber den Nachtheil, daß sie Stöße
im Rade in den Momenten
verursachte, wo die Kurbel der Dampfmaschine über die todten Punkte ging, und in
welchem Augenblicke die Hebel mit den Verbindungsstangen in eine horizontale Linie,
also in eine Stellung traten, die man füglich die todten Punkte der Räder nennen
könnte, insofern als in denselben der excentrische Zapfen auf die Hebel und durch
sie auf die Schaufeln nicht drehend einwirken kann. Um hier deutlicher zu werden,
betrachte man Fig.
10, Tab. I, die das Verhalten des Rades und
seiner verschiedenen Theile gegen einander in 8 verschiedenen Umdrehungsmomenten mit
bloß einfachen Linien andeutet. Die ganz ausgezogenen Linien zeigen hier die eben
angeführte Stellung der Theile in den todten Punkten der Räder, die punktirten
Linien stellen hier aber theils den Kreis, den die Schwingachsen der Schaufeln
beschreiben, und der den Punkt r zum Mittelpunkte hat,
theils den punktirten Kreis g
m
i vor, der aus dem Mittelpunkte h des excentrischen Zapfens gezogen ist, theils endlich 6 verschiedene
andere Stellungen der Schaufeln, der Hebel und der Verbindungsstangen vor.
Betrachte ich nun zuerst die Stellung dieser Theile in den todten Punkten der Räder
näher, so sind a und b die
Schwingachsen der Schaufeln c, d und e, f, a, g ist der zu der Schaufel
i, d gehörige Hebel; g, h die Verbindungsstange
zwischen dem Hebel a, g und
dem excentrischen Zapfen h; b, i ist der Hebel der Schaufel e, f, und h, i die Verbindungsstange
zwischen h und i. Bei
näherer Beleuchtung dieser verschiedenen, zu jeder Schaufel gehörigen gleichen
Theile und ihrer Stellung wird man sogleich finden, daß beide Verbindungsstangen g, h und h, i hier in einer Linie
liegen, ihr Schub oder Zug auf g und i, also in Absicht auf Drehung der Schaufel unwirksam
sey und sich, da diese Punkte in der Richtung der Schwingachsen a und b liegen, allein auf
einen Druck gegen a und b
beschränken muß. Dieser Stand der Theile trägt mit der der Bläuelstange der
Dampfmaschinen, die in den todten Punkten die Kurbel in der Richtung der großen
Wellenachse gestellt findet, ein durchaus gleiches Gepräge. Die Bläuelstange kann in
diesen Stellungen nicht zur Drehung der Kurbel wirksam seyn, sondern ihr Schub oder
Zug ist allein gegen diese Welle gerichtet, die aber unverrückbar liegt. Da nun die
Hebel und die Verbindungsstangen ein gewisses Gewicht haben, und die Scharniere g, h und i nie mit solchem Fleiße gearbeitet werden können und
dürfen, daß nicht einiger Spielraum für eine geringe Bewegung nach k und l bleibe, so sucht
jenes Gewicht die Theile in die Stellung k und l zu bringen, und bringt sie wirklich dahin, und diese
Bewegung ist mit einem kleinen hörbaren Stoße und einer namhaften Erschütterung in
diesen Theilen verbunden. Dieser Stoß ist der vorhin von mir erwähnte, und nun, wie ich
hoffe, verständlich erklärt.
Doch wir gehen zur weitern Betrachtung der Bewegung des Rades über. Gesetzt, man
drehe das Rad in der Richtung des Pfeiles, so werden die beiden Schaufeln c, d und e, f allmählich in die
nächsten punktirten und mit A und B bezeichneten Stellungen übergehen. Dann ist in der Stellung A, m, n die Schaufel, o ihre Schwingungsachse, o, p der Hebel und h, p die Verbindungsstange;
in der Stellung B, q, r die andere Schaufel, s
ihre Schwingungsachse, s, t
ihr Hebel und h, t die
Verbindungsstange. Man sieht hier die Schaufeln in der senkrechten Stellung
beharren, indem die Verbindungsstangen h, p und h, t die Punkte p und t in gleicher Entfernung von h halten. In der Stellung C und D und E und F erfolgt ein gleiches. Schaufeln, Hebel und
Verbindungsstangen sind hier erkennbar, daher ich sie nicht mit Buchstaben weiter
bezeichnet habe. Ziehen wir einen Kreis um h, wozu die
Verbindungsstange den Halbmesser gibt, so bemerken wir, daß sämmtliche
Einlenkungspunkte der Verbindungsstangen an den Hebeln in dieser Kreislinie liegen.
Diese Einlenkungspunkte rotiren also excentrisch, gegen den Kreis gehalten, den der
Mittelpunkt der Schwingungsachsen beschreibt, und der Kreis, den sie beschreiben,
hat zum Mittelpunkt den excentrischen Zapfen h.
Hat man diese Figur richtig verstanden, so wird die andere (Fig. 11) keine weiteren
Schwierigkeiten haben. Sie bezeichnet diejenige Maßregel, die ich nahm, jenen Stoß
zu vermeiden, der beim Uebergange der Räder über die todten Punkte sich zeigte,
sowie die wichtigen Resultate, die daraus hervorgingen. Diese Maßregel bestand in
folgendem: ich legte den excentrischen Zapfen um ein weniges näher ans Centrum des
Schwingungsachsenkreises (Fig. 10, v) heran, um den neunten Theil näher als vorher, d. h.
ich theilte die Entfernung zwischen beiden Mittelpunkten der Kreise in 9 Theile und
legte den excentrischen Zapfen um 1 Theil näher an den Mittelpunkt des
Schwingungsachsenkreises, und um 1/16 dieser Entfernung unter der durch beide Punkte
gezogenen Linie. Diese Maßregel, so unbedeutend sie auch schien, veränderte doch
plötzlich die ganze Scene. Um mich hier besser zu verstehen, vergleiche man Fig. 11, in
der man die Schaufeln, die Hebel und die Verbindungsstangen in ihrer Stellung leicht
erkennt, indem sie allein mit ausgezogenen Strichen, alles übrige punktirt angegeben
ist. Diese Figur stellt das Rad in eben den 8 verschiedenen Stellungen dar, wie in
Fig. 10,
und die nun bewirkte große Veränderung in der Stellung der Schaufeln und der dazu
gehörigen Theile. Bei Betrachtung dieser 8 Stellungen fällt, obgleich alle Bewegungen nach demselben
Princip der Excentricität erfolgen, vorzüglich folgendes auf:
1) die untern durchs Wasser gehenden Schaufeln verlieren ein wenig an ihrer
senkrechten Stellung, dafür aber nehmen alle außer Wasser befindlichen Schaufeln
eine günstigere Stellung gegen die Luft an, die sie bei den schnellen Umschwingungen
des Rades verdrängen müssen;
2) die Schaufeln machen während der Umdrehung des Rades keine volle Umdrehung, wie in
Fig. 10,
sondern schwingen hin und her, wobei die Verbindungsstangen und Hebel der Schaufeln
nie in Eine Linie kommen, wirkliche todte Punkte also eigentlich gar nicht gegeben
sind. Die an den Schaufeln in der Figur gezeichneten Pfeile drücken die Richtung
ihrer Bewegung in jeder Stellung aus, und stellen deutlich vor Augen, wie die
Schaufeln in der Hälfte der Stellungen vorwärts sich drehen, während sie in der
übrigen Hälfte der Stellungen auf ihren ersten Standpunkt zurückkehren.
Die Einlenkungspunkte der Verbindungsstangen liegen auch hier in der Peripherie eines
Kreises, der um den excentrischen Zapfen geschlagen ist, während die Centra der
Schaufelschwingungsachsen einen gleichen um den Mittelpunkt der Radachse
beschreiben. Welche Aehnlichkeit im Principe beider Räder, des in Fig. 10 und des in Fig. 11
bezeichneten, und doch welche verschiedene Resultate hinsichtlich der Bewegungen der
einzelnen Theile derselben, durch eine kleine unbedeutend scheinende Verrückung des
excentrischen Zapfens hervorgebracht!? Welche Aufforderung für den Baumeister
solcher Räder, den excentrischen Zapfen so fest zu stellen, daß auch nicht die
geringste Verrückung desselben stattfinden könne, und für den Maschinenmeister das
Schmieren der Scharniere des Rades und des excentrischen Zapfens immer gewissenhaft
zu besorgen, damit diese sich nicht auslaufen, und eine Unrichtigkeit und
Unsicherheit in ihren Bewegungen entstehe.
Um aber die Gewalt, die auf den excentrischen Zapfen wirkt, möglichst zu vermindern
und dadurch seine Stellung mehr zu sichern, dürfte es anzuempfehlen seyn, den Hebeln
für die Schaufeln eine gehörige Länge zu geben. Diese muß wenigstens so groß seyn,
als die Breite der Schaufeln, und ist Raum dazu vorhanden, wird es gerathen seyn,
sie noch mehr zu vergrößern. Auf welche Weise bei längern Hebeln dem excentrischen
Zapfen eine Erleichterung, vorzüglich bei Ein- und Austauchen der Schaufeln
gebracht werde, brauche ich meinen Kunstverwandten wohl nicht besonders zu
erläutern, da sie sich aus den einfachen Gesetzen des Hebels zur Genüge erklärt.
Was die übrigen Größenverhältnisse der Räder und ihrer verschiedenen Theile betrifft,
so kann ihr Durchmesser, d. h. die Entfernung von einem Schwingungsmittelpunkte zum
andern, nach meinem Dafürhalten wenigstens um ein Drittel, ja unter Umständen um die
Hälfte kleiner seyn, als der Durchmesser gewöhnlicher Räder, von Mitte der Schaufel
zu Mitte der gegenüberliegenden gemessen. Günstig scheint es mir, meinen Rädern
statt eines größern Durchmessers mehr Umgänge zu geben, weil dann die Schaufeln
öfter wirksam sind, und die Intervallen kürzer werden, auch haben kleinere Räder den
Vortheil eines günstigern Verhältnisses ihres Durchmessers zum Hube der Maschine.
Diese Schaufelräder eignen sich also vorzüglich für Hochdruckmaschinen, deren Kolben
man eine größere Geschwindigkeit und seinen Huben einen schnellern Wechsel geben
kann. Es verschwinden bei solcher Anordnung dann ganz die großen Räderkasten
gewöhnlicher Dampfschiffe, und diese erhalten ein gefälligeres Ansehen.
Da die Räder auch bei einem bedeutenden Tiefgange vortheilhaft arbeiten, so sind
größere Wellen für sie nicht so schädlich, als für gewöhnliche Räder, selbst wenn
sie einen bedeutend geringern Durchmesser als diese haben. Unser hiesiges
Dampfschiff hat dieß in hohem Grade bestätigt, indem sehr hohe Wellen, selbst dann,
wenn sie das Schiff in die Flanken treffen, und die Räder bis zur Achse einzutauchen
zwingen, ihrer regelmäßigen Arbeit wenig Eintrag thun.
(Die Fortsetzung folgt im nächsten Heft.)