Titel: Verbesserungen in der Verarbeitung des Stabeisens zu Wellen, Eisenbahnschienen, Radkränzen etc. mittelst spiralförmiger Drehung der Fasern, worauf sich George Witherell aus New-York einer Mittheilung zufolge am 29. Jul. 1847 für England ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 109, Jahrgang 1848, Nr. XXXIV., S. 199
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XXXIV. Verbesserungen in der Verarbeitung des Stabeisens zu Wellen, Eisenbahnschienen, Radkränzen etc. mittelst spiralförmiger Drehung der Fasern, worauf sich George Witherell aus New-York einer Mittheilung zufolge am 29. Jul. 1847 für England ein Patent ertheilen ließ. Aus dem London Journal of arts, Juni 1848, S. 317. Mit Abbildungen auf Tab. IV. Witherell's Verbesserungen in der Verarbeitung des Stabeisens. Vorliegende Verbesserungen beziehen sich auf die Verarbeitung des Schmied- oder Stabeisens zu Wellen, Achsen, Stangen oder Platten; sie sind insbesondere auf die Anfertigung von Eisenbahnschienen, Radkränzen und ähnlichen Gegenständen, welche eine große Dauerhaftigkeit erfordern, anwendbar. Die gewöhnliche Methode der Stabeisenbereitung besteht darin, daß man das Eisen in glühendem Zustande so lange zwischen Walzen hindurchgehen läßt, bis seine Dicke auf die verlangte Dimension und Gestalt reducirt erscheint; das Resultat dieser Operation ist, daß alle Metallfasern verlängert, gerade und parallel gestreckt werden. Obgleich nun diese Lage der Eisenfaser für verschiedene Zwecke, z. B. wo die Stange einem Zug in der Längenrichtung wie bei Spannstangen ausgesetzt ist, für vortheilhaft befunden wurde, so hat sie sich doch sehr nachtheilig gezeigt, wenn das Eisen, wie bei Eisenbahnschienen, einer beständigen Abreibung oder Percussion ausgesetzt ist; denn in Folge des Anstreifens der Räderflanschen gegen die Schienen, lösen sich von den letzteren häufig lange Eisensplitter ab. Vorliegende Verbesserungen haben nun den Zweck, diesem Uebelstande so viel wie möglich abzuhelfen und ein dauerhafteres Eisen herzustellen. Diese Dauerhaftigkeit wird dadurch erreicht, daß man den Fasern der Eisenstäbe während ihrer Bereitung eine Drehung ertheilt, so daß die Fasern, anstatt der vollkommen geraden Richtung, eine spiralförmige Lage erhalten. Fig. 8 stellt die Maschine, wodurch diese spiralförmige Drehung hervorgebracht wird, im Seitenaufriß, Fig. 9 im Grundriß und Fig. 10 im verticalen Längendurchschnitt nach der Linie 1, 2 von Fig. 9 dar. a, a, a ist die Fundamentplatte, an welche die verschiedenen Theile der Maschine geschraubt sind; b, b ein mit Einschnitten von geeigneter Form versehenes horizontales in Trägern c, c gelagertes Walzenpaar. Die Achsenenden dieser Walzen b, b sind mit gleich großen, in einander greifenden Stirnrädern versehen, wodurch den Walzen eine gleiche Rotationsgeschwindigkeit ertheilt wird. Die Achse der unteren Walze b trägt an dem entgegengesetzten Ende ein großes Winkelrad e, welches durch ein an dem Ende der Treibwelle g befestigtes Winkelgetriebe f umgetrieben wird. Die Welle g enthält an ihrem andern Ende ein großes Stirnrad h oder ein Bandrad, wodurch sie in Umdrehung gesetzt wird, außerdem aber noch ein anderes Zahnrad i, welches mit einem an der hohlen Welle k sitzenden Zahnrade im Eingriff steht. Die Welle k enthält an ihrem inneren Ende ein gabelförmiges Gestell l, l, welches mit ihr rotirt, und mit Lagern zur Aufnahme eines zweiten mit Einschnitten versehenen Walzenpaares m, m ausgestattet ist, dessen Achsen zwei Getriebe n, n Fig. 8 enthalten. Diese Getriebe und mithin auch die Walzen werden durch eine endlose Schraube in Umdrehung gesetzt, welche an dem Ende einer kurzen Spindel o befestigt ist. Letztere ist in dem rotirenden Gestell l gelagert und trägt an ihrem andern Ende ein Getriebe p, das in den stationären gezahnten Ring q greift. Dieser Zahnring ist an einen der Träger, in welchen die hohle Welle k gelagert ist, geschraubt; letztere geht durch die Mitte des Ringes. r ist der zu streckende und zu drehende Eisenstab. Nachdem dieser zwischen den horizontalen Walzen b, b hindurchgegangen ist, wird er durch die Führung s weitergeleitet und von den Drehungswalzen (twisting-rollers) m, m erfaßt, welche den Stab, nachdem sie ihm die geeignete Drehung ertheilt haben, in die hohle Welle k leiten, von wo er, wie Fig. 10 zeigt, an dem entgegengesetzten Ende in Empfang genommen wird. Aus dieser Beschreibung der einzelnen Maschinentheile erhellt, daß, wenn die Treibwelle g in Umdrehung gesetzt wird, die Streckwalzen b, b vermittelst des Getriebes f und des Rades e eine langsame Rotation erhalten, und daß auch die hohle Welle k durch das mit dem Rad j in Eingriff stehende Stirnrad i in Umdrehung gesetzt wird. Mit der hohlen Welle k rotirt auch das gabelförmige Gestell l, l und nimmt das Walzenpaar m, m mit, während dieses gleichzeitig um seine Achsen rotirt. Indem nun diese Walzen m,m die Eisenstange ergreifen, ertheilen sie derselben eine regelmäßige und gleichförmige Drehung und leiten sie zugleich aus der Maschine.

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