Titel: Verbesserungen in der Fabrication von Hohlziegeln und irdenen Röhren, worauf sich Thomas Martin, Maschinenfabrikant zu New-Cross bei Deptford, Grafschaft Kent, am 18. Nov. 1847 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 110, Jahrgang 1848, Nr. XXXI., S. 167
Download: XML
XXXI. Verbesserungen in der Fabrication von Hohlziegeln und irdenen Röhren, worauf sich Thomas Martin, Maschinenfabrikant zu New-Cross bei Deptford, Grafschaft Kent, am 18. Nov. 1847 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Jul. 1847, S. 35. Mit Abbildungen auf Tab. III. Martin's Verbesserungen in der Fabrication von Hohlziegeln etc. Fig. 15 stellt eine meiner Erfindung gemäß construirte Ziegelmaschine in der Seitenansicht, Fig. 16 im Längendurchschnitt, Fig. 17 im Frontaufriß und Fig. 18 im Grundriß dar. In sämmtlichen Figuren sind gleiche Buchstaben zur Bezeichnung gleicher Theile gewählt. a, a sind zwei Kammern, in welche der Thon abwechselnd gefüllt wird, um vermittelst der Kolben b, b zur Herstellung der verlangten Artikel abwechselnd durch geeignete Formöffnungen getrieben zu werden. Diese Kolben sind an die von Rollen d d unterstützten Zahnstangen c, c befestigt, in welche die Zahnräder e, e greifen. Eines dieser Zahnräder ist stets außer Thätigkeit, indem die Achse f in ihren Lagern verschiebbar ist, so daß die Zahnräder e nur abwechselnd mit ihren Zahnstangen in Thätigkeit kommen können. Die Verschiebung der Achse f geschieht mit Hülfe des Hebels g, an den eine Hervorragung h befestigt ist, welche mit dem einen Ende gegen eines der Räder e und mit dem andern Ende gegen das an der Achse f befindliche Rad i stößt. Das Rad i erhält seine Bewegung von dem an der Achse k befindlichen Rade j, und dieses ist lang genug, um eine Hin- und Herschiebung des Rades i mit seiner Achse zu gestatten. Die Treibwelle empfängt ihre Bewegung von dem Hebel I, der am einen Ende gabelförmig ist, und sich frei um die Achse k dreht, an welcher das Sperrrad m befestigt ist. Der Hebel l setzt die Treibwelle k mit Hülfe eines Sperrkegels n in Bewegung. Zwei Hebel o, o, welche durch Gelenke mit den Stangen c, c verbunden sind, dienen zum Zurückziehen der Kolben, nachdem ihre respectiven Räder e, e außer Eingriff gerückt sind. Die Maschine ruht auf vier Rädern und die geformten Artikel werden vorn an den Formmündungen von einer Reihe Walzen aufgenommen. Die Kammern a, a werden abwechselnd von dem Deckel a1 bedeckt; dieser ist um Zapfen beweglich und wird durch den Haken a2 geschlossen gehalten. Das Walzengestell läßt sich je nach den verschiedenen aus der Maschine hervorgehenden Artikeln höher oder niedriger stellen. Die aus den Formmündungen hervorkommenden Artikel werden auf gewöhnliche Weise von Zeit zu Zeit durch Drähte durchgeschnitten. r, r ist das Gestell oder der Rahmen mit den Schneidedrähten; s, s sind Haken, welche den Draht halten. An verschiedenen Stellen der oberen und unteren Stäbe des Rahmens r sind Löcher zur Aufnahme der Stiele dieser Haken angebracht, so daß die Stellung der Schneidedrähte abgeändert werden kann. Der Rahmen r, r dreht sich um Achsen t, t. Fig. 19 stellt eine Formplatte mit dem damit verbundenen Apparate zur Anfertigung von Röhren in der Frontansicht, Fig. 20 in der Seitenansicht, Fig. 21 im Grundrisse und Fig. 22 im horizontalen Durchschnitte dar. Die Formplatte v ist mittelst Schrauben v1 an der Vorderseite der Kammer, aus welcher der Thon herausgepreßt werden kann, befestigt. w ist der befestigte Kern; x, x sind zwei Platten, welche bei w1 um eine Achse beweglich sind. Diese Platten lassen sich mit Hülfe fester Handhaben schließen, um als ein Theil der Formplatte x2, x2 zu wirken. Die Platten x werden in geschlossenem Zustande durch die um Achsen y1 bewegliche Platte y festgehalten. In der Platte befindet sich eine Oeffnung y2, durch welche die Hervorragungen w3 der Platten w gehen. Die Platte y wird vermittelst des Riegels y3 geschlossen gehalten. Soll eine mit einer Erweiterung versehene Röhre angefertigt werden, so befestigt man die Platten x in der in den Abbildungen dargestellten Lage und ordnet eine dem kleineren Durchmesser des Kerns w entsprechende Röhre an; wenn nun ein Röhrenstück von hinreichender Länge angefertigt ist und es soll mit einer Erweiterung versehen werden, so öffnet man die Platten x, worauf die Erweiterung in jeder beliebigen Länge ausgeführt werden kann. Der innere Durchmesser derselben wird dem größeren Durchmesser des Kerns entsprechen. Ich habe es zweckmäßig gefunden, den Theil w des Kerns und ebenso den Theil x3 der Platten x mit Wollentuch zu überziehen, um das Anhängen des Thons zu verhüten.

Tafeln

Tafel Tab.
									III
Tab. III