Titel: | Neue Methode reines Gold aus dessen Legirungen und Erzen abzuscheiden; von C. T. Jackson. |
Fundstelle: | Band 110, Jahrgang 1848, Nr. LXX., S. 375 |
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LXX.
Neue Methode reines Gold aus dessen Legirungen
und Erzen abzuscheiden; von C. T.
Jackson.
Aus Silliman's American Journal of Science, Sept.
1848.
Jackson's Methode Gold aus dessen Legirungen etc.
abzuscheiden.
Folgende neue Methode reines metallisches Gold in Form einer schwammigen Masse zu
erhalten, wende ich schon seit mehreren Jahren an.
Nachdem man die Legirung des Goldes mit Silber und Kupfer in Salpetersalzsäure
aufgelöst hat, wobei das Silber als Chlorsilber abgeschieden wird, dampft man die
Auflösung, welche das Gold und Kupfer enthält, auf einen kleinen Raum ein, um die
überschüssige Salpetersäure zu verjagen.
Man setzt derselben dann ein wenig Kleesäure zu und hierauf allmählich soviel
Auflösung von kohlensaurem Kali, daß fast alles Gold als goldsaures Kali aufgenommen
wird. Nun wird noch eine große Menge krystallisirte Kleesäure zugesetzt, so daß sie in
bedeutendem Ueberschuß ist, und das Ganze schnell gekocht. Alles Gold wird dadurch
sogleich in Form eines schönen gelben Schwamms niedergeschlagen, welcher absolut
reines metallisches Gold ist. Das Kupfer ist in der überschüssigen Kleesäure
vollständig aufgelöst und kann also ausgewaschen werben.
Man kocht den Schwamm so lange in reinem Wasser, als noch eine Spur Säure
zurückbleibt, nimmt hierauf das Gold aus der Porzellanschale und trocknet es auf
Filtrirpapier. Es läßt sich in Cylinder, Stangen oder dünne Blätter formen, indem
man es mäßig in Papier preßt; insbesondere eignet sich dieser Goldschwamm auch zum
Plombiren der Zähne.
Juweliere und Goldarbeiter werden den Goldschwamm besonders geeignet als Loth finden,
sowie zur Bereitung eines Amalgams für die Feuervergoldung. Ich benutze den
Goldschwamm schon seit mehreren Jahren zum Löthen von Platin und ziehe ihn hiezu
Feilspänen oder Blattgold vor. Diese Methode das Feingold zu gewinnen, ist sehr
einfach und wohlfeiler als die gewöhnlichen von den Chemikern und Probirern
befolgten Verfahrungsarten; sie eignet sich für alle Erze welche mit Säuren
behandelt werden können.
Bei dem gewöhnlichen Verfahren das Goldoxyd zu bereiten, geht viel Gold verloren,
welches in dem überschüssigen kohlensauren Kali aufgelöst bleibt; durch Zusatz von
Kleesäure kann man aber leicht alles Gold in metallischem Zustande aus der
rückständigen Flüssigkeit gewinnen.