Titel: | Miscellen. |
Fundstelle: | Band 110, Jahrgang 1848, Nr. , S. 434 |
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Miscellen.
Miscellen.
Verzeichniß der vom 28. August bis 26. October 1848 in England
ertheilten Patente.
Dem William
Young und Henry Young in Barnstaple, Devonshire: auf
Verbesserungen im Ausschmelzen und Raffiniren der Bleierze. Dd. 28. August
1848.
Dem Charles Rowley in
Birmingham: auf Verbesserungen in der Knopffabrication. Dd. 28. August 1848.
Der Elizabeth Chrees
in Homerton Castle, Middlesex: auf Verbesserungen in der Fabrication von
Siegellack, Dd. 29. August 1848.
Dem Peter Wright in
Dudley, Worcester: auf Verbesserungen in der Fabrication von Schraubstöcken und
an der dazu erforderlichen Maschinerie. Dd. 31. Aug. 1848.
Dem George Nasmyth,
Civilingenieur in Eury-street, Pimlico, Grafschaft Middlesex: auf eine
verbesserte Construction feuerfester Fußböden und Dächer. Dd. 4. Septbr. 1848.
Dem William Wheldon,
Ingenieur in London: auf Verbesserungen an Saug- und Druckpumpen. Dd. 4. Sept.
1848.
Dem John Lewis
Ricardo im Lowndes-square, Middlesex: auf Verbesserungen
an elektrischen Telegraphen. Dd. 4. Sept. 1848.
Dem William Hollands,
Zahnarzt in der Pfarrei St. James, und Nicholas Green in der Pfarrei Chelsea, Grafschaft Middlesex: auf eine neue Fabrication künstlichen Brennmaterials in
Blöcken oder Broden. Dd. 4. Sept. 1848.
Dem William Losh in
Newcastle-upon-Tyne: auf Verbesserungen an Dampfmaschinen. Dd. 4. Sept.
1848.
Dem Henry Smith in
den Vulcan-works, West Bromwich: auf Verbesserungen in der Fabrication
von Eisenbahnrädern. Dd. 5. Sept. 1848.
Dem William
Dickinson, Mechaniker in Blackburn, Grafschaft Lancaster: auf
Verbesserungen an Webestühlen, Dd. 11. Sept. 1848.
Dem Robert Winfield
und John Ward in
Birmingham: auf Verbesserungen in der Fabrication von Röhren und gewissen
Artikeln, welche theilweise aus Röhren gemacht sind. Dd. 14. Sept. 1848.
Dem William Sager,
Wollhändler in Rochdale, Lancashire: auf verbesserte Methoden und Apparate zum
Transport von Gütern, Reisenden und Briefen zu Land oder Wasser; zum Theil
bestehen sie in einer neuen oder verbesserten Methode Dampf zu erzeugen. Dd. 15. Sept.
1848.
Dem Joseph Lillie,
Ingenieur in Manchester: auf einen Apparat zum Reinigen und Abkühlen von
Flüssigkeiten, ferner zum Reinigen, Verdichten und Abkühlen von Gasen. Dd. 21. Sept.
1848.
Dem John Frearson,
Mechaniker in Birmingham: auf Verbesserungen im Biegen oder Gestalten von Eisen,
Stahl und anderen Metallen. Dd. 21. Septbr. 1848.
Dem Henry Wilson in
Sheffield: auf Verbesserungen in der Fabrication von Meißeln und Hohleisen. Dd. 21. Sept.
1848.
Dem William Roof,
Chemiker in Stanhope-street, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen in
der Construction von Respiratoren (Maschinen zur Herstellung des gehemmten
Athemholens). Dd. 21. Sept. 1848.
Dem Robert Newall in
Gateshead, Grafschaft Durham: auf Verbesserungen an Schlössern und Federn und an
den Methoden das Takelwerk der Schiffe zu befestigen oder anzudrehen. Dd. 28. Sept.
1848.
Dem Andrew Halliday,
Chemiker in Manchester: auf Verbesserungen in der Fabrication von Holzsäure. Dd. 28. Sept
1848.
Dem Fennell Allman,
Ingenieur in Charles-street, Westminster: auf einen verbesserten Apparat
um Licht mittelst Elektricität zu erzeugen. Dd.
28. September 1848.
Dem William Nicholson
in Acton-street, Gray's inn-road, Middlesex: auf eine verbesserte
Maschinerie zum Comprimiren von Holz und anderen Materialien. Dd. 28. Sept.
1848.
Dem Joseph Gillott
und John Morrison in
Birmingham: auf Verbesserungen im Verzieren cylindrischer und anderer
Oberflächen von Holz und andern Materialien. Dd.
28. Sept. 1848.
Dem Thomas Metcalfe
in Camden-town, Middlesex: auf Verbesserungen in der Construction von
Stühlen, Ruhebetten und andern Möbeln zum Sitzen und Anlehnen. Dd. 5. Octbr.
1848.
Dem Edward Massey in
Liverpool: auf Verbesserungen an den Apparaten zum Messen der Geschwindigkeit
von Schiffen und Strömen und zur Ermittelung der Tiefe des Wassers. Dd. 5. Oct.
1848.
Dem Joseph Bailey,
Spinner in Bradford, Grafschaft York: auf Verbesserungen im Vorbereiten, Kämmen
und Strecken von Wolle, Alpaca, Mohair etc. Dd.
5. Octbr. 1848.
Dem Elias Handcock in
Regent-street, London: auf Verbesserungen an dem Mechanismus zum
Forttreiben der Schiffe im Wasser; dieselben sind auch bei den Locomotiven der
Eisenbahnen anwendbar. Dd. 12. Oct. 1848.
Dem John Ashby,
Müller in Carshalton, Grafschaft Surrey: auf Verbesserungen an der Maschinerie
zum Reinigen des Korns und Putzen des Mehls. Dd.
12. Oct. 1848.
Dem Daniel Watney und
John Wentworth
in Wandsworth, Grafschaft Surrey: auf Verbesserungen an den Bohrmaschinen für
Metalle. Dd. 12.
October 1848.
Dem John Wright,
Ingenieur in Camberwell, Surrey: auf Verbesserungen im Erzeugen von Dampf und im
Abdampfen von Flüssigkeiten. Dd. 12. October 1848.
Dem Charles de
Bergue, Ingenieur in Arthur-street, West, City von London: auf
Verbesserungen an Brücken und Bindebalken. Dd. 12. Oct. 1848.
Dem Arthur Dunn,
Chemiker in Dalston: auf Verbesserungen an den Vorrichtungen um die Temperatur
und den Druck von Flüssigkeiten zu ermitteln und anzuzeigen. Dd. 12. Oct.
1848.
Dem John Morries
Stirling in Black Grange: auf Verbesserungen in der Fabrication
von Eisen und Metalllegirungen. Dd. 12. Oct. 1848.
Dem Samuel Lister in
Manningham, Grafschaft York: auf Verbesserungen im Vorbereiten, Hecheln und
Kämmen der Wolle und anderer Faserstoffe Dd. 19. Octbr. 1848
Dem Frank Hills,
Chemiker in Deptford, Grafschaft Kent: auf Verbesserungen im Behandeln gewisser
Salze und Gase oder Dämpfe. Dd. 19. Oct. 1848.
Dem Robert Smith in
Manchester: auf Verbesserungen in der Anwendung und Zubereitung des
Steinkohlentheers. Dd. 19. Octbr. 1848.
Dem Robert Sievier in
Upper Holloway, Middlesex: auf Verbesserungen im Zetteln und Weben glatter und
gemusterter Zeuge. Dd. 19. Oct. 1848.
Dem Joseph Asaert,
Mechaniker in Lille, Frankreich: auf verbesserte Methoden Triebkraft zu
gewinnen. Dd. 19.
Oct. 1848.
Dem William Brown,
Weber in Cambridge Heath, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen in der
Fabrication elastischer Strümpfe und anderer Fabricate. Dd. 28. Oct. 1848.
Dem Soren Hjorth in
Jewry-street, City von London: auf Verbesserungen in der Anwendung des
Elektromagnetismus als Triebkraft für Schiffe, Eisenbahnen etc. Dd. 26. Oct.
1848.
Dem James Clark,
Fabrikant in Glastonbury, Grafschaft Somerset: auf Verbesserungen in der
Fabrication von Stiefeln und Schuhen. Dd. 26. Oct. 1848.
Dem William Longmaid
in Beaumont-square, Middlesex: auf Verbesserungen in der Behandlung der
Eisenoxyde, um Producte daraus zu erhalten, Dd.
26. Oct. 1848.
Den Civilingenieuren William
Church und Thomas Lewis auf eine verbesserte Maschinerie zur Fabrication
von Spielkarten und andern Artikeln, welche ganz oder zum Theil aus Papier oder
Pappe bestehen. Dd. 26. Oct. 1848.
Dem Peter Fairbairn,
Mechaniker in Leeds: auf Verbesserungen an der Maschinerie zum Hecheln,
Kardätschen, Strecken, Grob- und Feinspinnen von Flachs, Hanf, Werg,
Seide etc. Dd. 26.
Oct. 1848.
Den Ingenieuren James
Burrows in Haigh bei Wigan in Lancashire, und George Holcroft in
Manchester: auf Verbesserungen an Dampfmaschinen, sowie an deren Kesseln und
Oefen. Dd. 26.
Oct. 1848.
(Aus dem Repertory of patent-Inventions, Octbr. und November 1848.)
Ueber verbesserte Einrichtung der Abdampfkessel.
Im polytechn. Journal Bd. CIX S. 235 wurde aus Erdman's Journal
für praktische Chemie ein Bericht über die in der chemischen Fabrik des Hrn. L. Unger in Eilenburg stattgefundene Explosion bei der
Bereitung von holzessigsaurem Natron mitgetheilt. Hr. Prof. Erdmann erklärte diese Explosion aus dem Umstand, daß die am Boden des
Kessels gefundene Masse da, wo sie am Kessel angelegen hat, verkohlt war, welche
Erscheinung darauf hindeute, daß der Boden des Kessels zum Glühen gekommen und
dadurch eine Reduction von Schwefelnatrium durch beigemengte Kohle eingetreten
ist.
Hiezu bemerkt Hr. Prof. Plattner in Freiberg im Journal
für praktische Chemie, 1848 Nr. 22: „Da ich schon früher Gelegenheit
gehabt habe, mich zu überzeugen, daß zur Verhinderung wasserfreier salziger
Ablagerungen an den Boden solcher Kessel, die stark erhitzt werden müssen, wobei ein
Glühen des Kesselbodens leicht eintritt, es sehr zweckmäßig ist, wenn der Kessel
in einen zweiten Kessel so eingesetzt wird, daß an allen Punkten ein Abstand von
1–1½ Zoll bleibt, und der dadurch entstehende leere, aber oben an
den Rändern bis auf eine kleine Oeffnung geschlossene Raum mit einer Flüssigkeit
angefüllt wird, die bei höherer Temperatur kocht als diejenige, welche sich im
Kessel befindet — also ganz ähnlich wie ein Wasser- oder Oelbad
— so sollte ich meinen, daß eine solche Einrichtung sich auch bei der
Bereitung von holzessigsaurem Natron würde anwenden lassen. Für eiserne Kessel
würde vielleicht irgend eine schwer kochende, concentrirte wässerige
Salzauflösung anzuwenden seyn, welche vom Eisen nicht zersetzt wird; das aus
derselben nach und nach verdampfende Wasser wäre aber öfters durch reines Wasser
zu ersetzen.“
Ueber die Explodirbarkeit des Leuchtgases.
Hierüber wurden bei Gelegenheit des Planes, einen Gasometer innerhalb der Stadt
Leipzig aufzustellen, dem sich Befürchtungen großer damit verbundener Gefahr
entgegenstellten, durch die Professoren O. L. Erdmann und
W. Weber Versuche angestellt, aus denen sich ergab daß
ein Gemeng von
3 Raumtheilen Leuchtgas und 1 Raumtheil atmosphärischer Luft,
2 Raumtheilen Leuchtgas und 1 Raumtheil atmosphärischer Luft,
1 Raumtheilen Leuchtgas und 1 Raumtheil atmosphärischer Luft,
1 Raumtheilen Leuchtgas und 2 Raumtheil atmosphärischer Luft,
in Glascylindern hergestellt und angezündet, langsam abbrennt;
selbst ein Gemeng von einem Raumtheil Leuchtgas und drei Raumtheilen atmosphärischer
Luft zeigte in einer weithalsigen Flasche entzündet nur ein langsames Abbrennen mit
schwacher Flamme in dem Maße als von außen Luft zutrat; erst bei einem Verhältnisse
von einem Volumen Leuchtgas zu vier Volumen atmosphärischer Luft trat ein
plötzliches Abbrennen des Gemenges, eine schwache Explosion ohne Knall oder andere
mechanische Wirkung ein. Gemenge von einem Volumen Leuchtgas mit 5, 6, 7,
8–10 Volumen atmosphärischer Luft brannten plötzlich ab, am lebhaftesten das
Gemenge von einem Volumen Leuchtgas mit sechs Volumen atmosphärischer Luft, weit
schwächer als das von einem Volumen Gas mit 10 Volumen atmosphärischer Luft.
Es tritt also hiernach nur dann die Gefahr einer Explosion ein, wenn das Gas mit mehr
als dem dreifachen Volumen atmosphärischer Luft gemengt ist, doch ist eine Explosion
des Leuchtgases in Bezug auf mechanische Wirkung gar nicht mit der Explosion des
eigentlichen Knallgases (aus zwei Volumen Wasserstoffgas und einem Volumen
Sauerstoffgas bestehend) zu vergleichen, noch weniger mit der des Pulvers. Das
praktische Interesse bei dieser Explosionsfrage ist übrigens sehr gering, da bei
einem Gasometer die größte Sorgfalt darauf verwendet wird, in demselben eben nur Gas
aufzufangen. (Fälle wo sich an einem Gasometer Explosionen zeigten, betrafen
größtentheils eine sich im Gasometerhaufe gebildet habende explodirbare Gasmengung,
die übrigens durch Fürsorge für lebhaften Abzug aus diesem Raume verhütet werden
kann.) In der Anlage eines Gasometers erblicken die Genannten keine größere Gefahr,
als in der Anhäufung eines brennbaren Materials überhaupt, und geben noch an, daß
durch Verbrennung des ganzen Inhalts eines 30,000 Kubikfuß haltenden Gasometers nur
eine geringere Wärme erzeugt wird als durch Verbrennung von 12 Cntr. Oel.
(Polytechnisches Centralblatt.)
Aetzkalk im Kleinen zu bereiten.
Taucht man ein Stück Marmor oder Kreide (kohlensauren Kalk) in fettes Oel oder in
Zuckerlösung, so läßt sich dasselbe weit leichter und in geringerer Hitze seiner
Kohlensäure berauben, d. h. in Aetzkalk verwandeln. Dieß beruht darauf, daß der
Kohlenstoffgehalt des Zuckers oder Oeles die Kohlensäure der Kreide oder des Marmors
in Kohlenoxydgas verwandelt, welches zum Kalk keine Verwandtschaft hat und eben
deßhalb leichter entweicht. (Böttger's polytechn.
Notizblatt, 1848 Nr. 18.)
Verkupferung von Stahlwaaren und Eisen ohne Mitanwendung des
elektrischen Stroms.
Behufs der Vergoldung von kleinen Stahlwaaren ist es häufig wünschenswerth),
dieselben vorher ganz oder theilweise zu verkupfern. Von den vielen Vorschriften
hierzu gibt folgende immer einen dünnen, festhaftenden Kupferüberzug, der dem
heftigsten Putzen mit Kreide vollkommen widersteht. Man versetzt eine concentrirte
Kupfervitriollösung mit etwas weniger als der Hälfte ihres Volums englischer
Schwefelsäure, wodurch sich ein Theil des gelösten Kupfervitriols in ganz feinen
Krystallen oder als Krystallmehl niederschlägt; in diese Flüssigkeit taucht man die
Gegenstände ein, zieht sie sofort wieder heraus, spült sie einigemal mit heißem
Wasser ab und trocknet sie durch Abreiben mit geschlämmter Kreide. (Mittheilungen
für den Gewerbverein des Herzogthums Braunschweig. 1848. S. 40.)
Wohlfeile Methode der Stearinbereitung; von de Milly.
Man läßt den mit Dampf geschmolzenen Talg zuerst eine halbe Stunde in fünfgrädiger
Schwefelsäure sieden und schüttet dann 15 Proc. Terpenthinöl (oder ähnliche Oele)
hinzu. Nach einigem Abkühlen wird die Mischung in blecherne Kästchen gegossen, nach
dem völligen Erkalten herausgenommen und in Preßtüchern bei einer Temperatur von
10–12° C. langsam und vorsichtig ausgepreßt, wobei eine Pressung
ungefähr vier Stunden dauern soll.
Das abgepreßte, 25–30 Proc. betragende Oel kann zur Beleuchtung, zu
Maschinenschmiere, sowie zu anderen industriellen Zwecken verwendet werden. Bei der
Benutzung desselben zum Seifensieden scheidet man das zugesetzte Terpenthinöl
dadurch ab, daß man im noch kalten Zustande zehngrädige Lauge zugießt, wodurch sich
binnen einer Stunde das zugesetzte Oel als eine Schicht auf der Oberfläche
abscheidet; man schöpft dasselbe ab und kann es von neuem zum Ausscheiden des Elains
aus Talg verwenden.
Das nach der Pressung zurückbleibende Stearin wird mit 12–15 Proc. Kalk
verseift und dann auf bekannte Weise mittelst Salzsäure zersetzt. Die
Stearinsäuremasse wird nach dem Auswaschen in Kuchen gegossen und in die warme
Presse gebracht.
Abgesehen davon, daß man bei diesem Verfahren eine größere Ausbeute an Stearin
erhält, gewinnen auch die Kerzen an Reinheit, Weiße und Brenndauer, so wie man auch
noch 30 Proc. an Schwefelsäure, Kalk, Brennmaterial und Arbeitslohn gegen die
frühere Fabricationsmethode erspart. Zu einer wohlfeileren Sorte Kerzen nimmt man
ein Theil Stearinsäure und 2 Theile der aus der kalten Presse erhaltenen
Stearinmasse. (Encyklopädische Zeitschrift des Gewerbewesens. 1848. S. 190.)
Bereitung der chinesischen Tusche.
Die Chinesen bedienen sich zur Bereitung ihrer Tusche (in der Mandarinensprache: Chinn-Me; in der Canton-Sprache: Kinn-Mak) des Rußschwarzes (Kienrußes), des Leims
und gewisser ätherischen Oele und wohlriechender Substanzen. Der Hauptbestandtheil
ist das Rußschwarz, von dessen Güte die der Tusche abhängt. Um dasselbe in Menge zu
erhalten, werden Nadeln und kleine Zweigchen der Tanne verbrannt, wo sich dann der
Flatterruß an beweglichen Brettchen anlegt, die an dem Gewölbe des Daches befestigt
und oberhalb der Oefen angebracht sind. Diese Oefen haben in der Regel mehrere
Kamine um den Ruß besser zu zertheilen. Wenn die Brettchen genug davon aufgenommen
haben, wird dem Feuer Einhalt gethan.
Das Rußschwarz erster Qualität wird durch langsame und unvollkommene Verbrennung
gewisser Oele erhalten. Das Gefäß ist eiförmig, ein brennender Docht taucht in das
Oel und die in unzureichender Menge zuströmende Luft verhindert die Verbrennung der
durch die Zersetzung des Oels erzeugten Kohle, welche sich an der Wölbung des Topfes
anlegt. Aus diesem sehr zarten Rußschwarz, scheint die sogenannte Nankin-Tusche bereitet zu werden.
Du Halde theilt mehrere Recepte zur Bereitung der Tusche
mit Zu Canton wo die Fabrication bedeutend ist, wird wie folgt verfahren.
Auf eine gewisse Menge Rußschwarz in einem irdenen Krug mit weiter Mündung gießt man
eine kochende Auflösung von Leim in Wasser, rührt mit einer langen hölzernen Spatel
um, bis alles gut gemischt ist, läßt dann erkalten und beginnt, wenn man die Masse
für hinreichend fest erachtet, mit dem Formen. Die Formen sind in eine Platte von
hartem Holz eingeschnitten und in der Regel parallelepipedisch. Man bringt etwas
Masse in dieselbe, drückt sie fest hinein und erhält auf diese Weise Stangen mit dem
Abdruck der in die Wände der Form gravirten Zeichnungen. Diese Stangen werden an der
Luft bald fest. Dann erhält sie der Verzierer, welcher die Zeichnungen, in Drachen,
Löwen, Pferden, Menschen, Blumen etc. bestehend, mit Gold, auch blau oder grün
bemalt.
Zu der aus Oelruß bereiteten Tusche erster Qualität muß der Leim vorher gereinigt
werden, um ihn von seinem übeln Geruch zu befreien. Es wird ihm dann Moschus oder
sonst ein Aroma zugesetzt.
Man erkennt die feinste Sorte von Tusche an dem Glanz ihres Bruches und der Feinheit
des Korns; sie hat einen angenehmen Geruch; befeuchtet und auf dem Nagel
aufgerieben, soll sie sich leicht verbreiten. Die geringern Tuschsorten haben einen
matten, körnigen Bruch; die Verzierungen derselben sind bei weitem nicht so
sorgfältig gemacht und das Gold und Silber daran, von sehr geringem Gehalt, daher
sie an der Luft bald schwarz werden.
Die chinesische Tusche wird in Cattys zu 12 Taels oder 452 Gramme verkauft. Die
gewöhnlichsten Abtheilungen sind 5, 10, 20, 40, 60 und 80 Stangen im Catty. Die Form
ist meistens ein rechtwinkliges Prisma, doch gibt es auch cylindrische und
elliptische Formen, octaedrische Prismen etc. (Aus dem Moniteur industriel, 1848, Nr. 1276.)
Ueber die Tiefe des Oceans etc., Temperatur, Durchsichtigkeit
und Salzgehalt seines Wassers.
Einer Abhandlung des Capitäns Wilkins in Nordamerika
hierüber (Endinb. New Philos. Journ. April bis Juli
1848) entnehmen wir folgende Notizen. Die Messung der Meerestiefe unterliegt noch
sehr vielen Schwierigkeiten, obwohl schon verschiedene Verfahrungsweisen dazu
angegeben wurden. Im Mittelmeer erreichte man zwischen 12 und 18,000 Fuß Tiefe den
Boden. Capitän Roß erreichte 15° südl. Breite und
23° westl. Länge eine Tiefe von 4600 Faden oder 27,000 Fuß, ohne auf den
Boden zu gelangen. — Eine freilich nur auf einzelne Versuche sich gründende
Beobachtung läßt schließen, daß große Vertiefungen oder Thäler unter der See beinahe
in rechten Winkeln zu den großen Bergketten Amerika's laufen. — Die mittlere Temperatur des
Meers ist nahezu 39,5° F. (3⅓° R.) (nach andern 36 und
37° F.) und findet sich so zwischen den Parallelkreisen von 54 und 60°
südl. Breite, und zwar nicht nur auf der Oberfläche, sondern so tief als man noch
gekommen ist. In den höhern Breiten über 60° nimmt der Ocean abwärts an Temp.
zu bis zur Mitte, während gegen den Aequator zu die Temperatur von der Oberfläche
abwärts abnimmt; und ist diese Abnahme über den Wendekreis hinaus für jeden
Breitegrad 23 etwa Faden. Innerhalb der Wendekreise beträgt die Abnahme bis aus 400
Faden Tiefe für je 13 Faden 1° F.; nachher erfordert sie 200–300 Faden
weitere Tiefe zu einem solchen Wechsel. Das Wasser des mittländischen Meeres nimmt
nach Admiral d'Urville in anderm Verhältniß in der
Teperatur ab; letztere beträgt hier nach ihm in einer Tiefe unter 200 Faden im
Mittel 55° F. — Sinnreiche und genaue Versuche über die Tiefe, bis auf
welche das Sonnenlicht in das Meerwasser eindringt (in welcher ein hinabgelassener
heller Gegenstand noch sichtbar blieb) ergaben als Maximum 30 Faden oder 180 Fuß.
— Die unterseeischen Strömungen, deren Lauf man kennt und durch ihre niedere
Temperatur erkennt, sind meistens 500 bis 600 Fuß unter der Oberfläche.
Der Salzgehalt und das spec. Gewicht des Seewassers von verschiedenen Breiten und
Tiefen wurde von Dr. Jackson
zu Boston untersucht.
Wasser aus der Tiefe von 100 Faden
450 Faden
geschöpft in südl. Breite 63°18″
17°54′
geschöpft in westl. Länge 55°
112°53′
von spec. Gewicht 1,026
1,0275
von der Temperatur 60° F. (12½° R.)
44,5°F.(5⅓°R.)
enthielt in einem Volum von 1000 Gran destillirten Wassers
Grane.
Grane.
Grane.
Grane.
Salzsubstanz
—
= 36,00
—
= 37,9
Chlor
20,73
20,40
Schwefelsäure
1,29
2,43
Kohlensäure
1,29
0,68
Phosphorsäure
0,06
0,09
Natron und Natrium
10,12
10,76
Talkerde
1,64
2,48
Kalk
0,83
1,06
Eisenoxyd
Spur
Spur
––––––––
= 36,00
––––––––
= 37,90.
Neuer Haferkasten.
Ein in Frankreich von Hrn. Violette empfohlener ist von
Holz, auf vier Füßen stehend, von beliebiger Größe, mit einem beweglichen Deckel
versehen, und endigt unten in einer dreiseitigen Pyramide oder einem Trichter. Am
Fuße der untern, verticalen Vorderseite befindet sich eine viereckige Oeffnung von
zwei Zoll Seitenlänge, die mittelst eines vertical laufenden Schiebers von Zinkblech
nach Belieben geöffnet und geschlossen werden kann; aus dieser Oeffnung fällt der
Hafer in ein vorgesetztes Gefäß. — Es können auf diese Weise weder Staub,
noch Mäuse etc. in den Kasten kommen und den Hafer verunreinigen und zernagen, daher
er niemals eine besondere Reinigung erfordert; der alte Hafer wird immer zuerst
verbraucht und der neue oben aufgeschüttet. Die Anschaffungskosten dieses Kastens
sind unbedeutend. (Moniteur industriel, 1848 Nr.
1282.)
Winterkartoffeln und Aufbewahrung der Kartoffeln.
In der Grafschaft Dorset in England, berichtet Lord Portman, gingen die spät, im April und Mai, gelegten Kartoffeln ganz zu
Grunde; die seinem Rath zufolge im Januar und Februar gelegten hatten nur geringen
Schaden genommen. Als sich die Krankheit bei den Kartoffeln zeigte, waren sie schon
groß genug um ausgezogen werden zu können, und die Ernte eine so reichliche, daß sie
den Verlust an Spätkartoffeln einigermaßen ersetzte. — Die zur Aufbewahrung
der Kartoffeln anempfohlenen Mittel versuchte er sämmtlich, fand sie aber alle
unverlässig und unzureichend, ausgenommen folgendes: „ich bestreue sie mit
an freier Luft zerfallenem Kalk und vergrabe sie in nicht zu dicken Schickten in
tiefen, in vollkommen trockenem Boden ausgehöhlten Silos. Von einem Felde
erkrankter Kartoffeln waren 9/10 ganz verfault, und 1/10, welches beinahe ganz
gesund war, wurde auf obige Weise gerettet.“ (Moniteur industriel 1848, Nr. 1277.)
Ueber die, unter dem Namen Muscardine bekannte Krankheit der
Seidenwürmer und ein wirksames Mittel die Seidenzuchtanstalten davor zu bewahren;
von Guérin-Méneville.
Eine Menge Substanzen wurden zu obengenanntem Zweck empirisch angepriesen; aber kein
einziger positiver Versuch konnte als sichere Grundlage für meine Untersuchungen
dienen. Ich mußte insbesondere leicht ausführbare Verfahrungsweisen ermitteln, die
weder große Kosten noch Gefahren für die Seidenzüchter mit sich bringen, deren
größter Theil im südlichen Frankreich seinen kleinen Wohnraum auch als Arbeitsstätte
benützt. Diese Verhältnisse immer im Auge habend, benützte ich doch auch die
Gelegenheit in drei Werkstätten im Großen zu verfahren.
Einige von mir im vorigen Jahre angestellte Versuche ergaben, daß die ätherischen
Oele, namentlich das Terpenthinöl, auf die Keimkörner bedeutend einwirken. Da ich
jedoch befürchtete daß dieses Oel, indem es die Muscardine-Keimkörner
zerstört, zu gleicher Zeit wegen seines Geruchs auch die Würmer umbringen könnte, so
hielt ich es für besser es als Räucherung (Fumigation) anzuwenden, wo der Geruch
nicht so lang anhält, und zu hoffen war, diese mikroskopischen Samenkörner auch in
den kleinsten Krümmungen zu erreichen, zu welchen man bei Waschungen nicht gelangen
kann.
Ich ließ sonach in einem großen gesunden Locale, sowie in kleinen, engen Stuben,
welche im vorigen Jahr inficirt worden waren, Terpenthinöl verdunsten und darin die
Zucht wie gewöhnlich vor sich gehen und hatte eine vortreffliche Ernte, indem 25
Gramme Eier 53½ Kilogr (1 Unze also 107 Pfd.) Cocons gaben, während die nicht
so behandelten Locale und beinahe alle Züchtereien der Umgegend von der Muscardine
verheert wurden und gewöhnlich nur 20–25 Kil. Cocons von 25 Gr. Eier
(40–50 Pfd. per Unze) erhielten. Dieser unter veränderten Umständen zu
wiederholende Versuch ist einmal sehr gelungen und verspricht uns ein sehr wirksames
Mittel die Seidenzuchtlocale zu desinficiren.
Zu gleicher Zeit stellte ich in großen Kisten Versuche mit Terpenthinöl, in
Waschungen und in Dampfform, ferner mit Chlor, schwefliger Säure und vielen andern
Substanzen an, welche wegen ihrer Wohlfeilheit allgemein angewandt werden könnten
und diese im Großen noch zu wiederholenden Versuche wurden vom besten Erfolge
gekrönt. (Aus den Comptes rendus, Oct. 1848, Nr.
17.)