Titel: Lloyd's patentirte Gebläsemaschinen.
Fundstelle: Band 111, Jahrgang 1849, Nr. XIX., S. 105
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XIX. Lloyd's patentirte Gebläsemaschinen. Aus dem Mechanics' Magazine, 1848, Nr 1310. Mit Abbildungen auf Tab. III. Lloyd's Gebläsemaschinen. Das gewöhnliche Ventilatorgebläse besteht bekanntlich aus einem kreisrunden Gehäuse mit einer centralen Oeffnung zu beiden Seiten, durch welche die Luft eingesogen, und einer Oeffnung an der Peripherie, durch welche die Luft ausgetrieben wird. Eine Achse geht durch die centralen Oeffnungen und ist an beiden Enden durch geeignete Lager unterstützt. An der Mitte dieser Achse ist eine Büchse festgekeilt, von der mehrere Arme ausgehen; an jeden dieser Arme ist ein flaches rechteckiges Blatt befestigt, welches so breit wie möglich gemacht wird, ohne daß es jedoch das Gehäuse berührt. Die Blätter werden mittelst eines Riemens von einer Dampfmaschine oder sonstigen Triebkraft aus in Rotation gesetzt. Da nun hinter jedem Blatte während der Rotation ein luftleerer Raum entsteht, so strömt die vor den Blättern verdichtete Luft über die Kanten der Blätter hinweg, um den luftleeren Raum auszufüllen, und so entsteht jenes unangenehme, allen gewöhnlichen Ventilatorgebläsen eigenthümliche summende Geräusch und zugleich ein beträchtlicher Kraftverlust. Fig. 3 stellt ein Ventilatorgebläse, bei welchem der bezeichnete Uebelstand beseitigt ist, im senkrechten Längendurchschnitt und Fig. 4 im senkrechten mittleren Querschnitte dar. A, A sind die mit den gewöhnlichen centralen Oeffnungen B, B versehenen Seitenplatten; C ist die Peripherie; D das Luftaustrittrohr; E eine Achse, welche durch die Oeffnungen B, B geht und in conische Enden ausgeht, die in Lagern F, F rotiren. Die an diese Achse festgekeilte Büchse I ist mit sechs Armen versehen, an welche eben so viele dreieckige und gekrümmte Blätter K, K geschraubt sind. L ist ein inneres Gehäuse, welches die Blätter umschließt. Dasselbe ist von entsprechendem dreieckigem Querschnitt, mit Oeffnungen in der Mitte und an der Peripherie zur Einsaugung und Austreibung der Luft. M, M sind zwei Ringe, welche an das äußere Gehäuse geschraubt sind und zwei Hälse N, N dicht umschließen. Diese Hälse befinden sich an dem inneren Gehäuse an jeder Seite der centralen Oeffnung, stehen jedoch ein wenig über die Linie der äußeren hervor, so daß die zwei Gehäuse an dieser Stelle vollkommen luftdicht vereinigt sind. O, O sind die Riemenrollen, mit deren Hülfe die Maschine in Rotation gesetzt wird. Die durch die centralen Oeffnungen in das innere Gehäuse einströmende Luft wird in Folge der Rotation der Blätter durch die Oeffnungen am Umfange in das äußere Gehäuse und aus diesem durch die Röhre D weiter getrieben; die convergirende Gestalt des inneren Gehäuses verhütet die Reaction gegen die Blätter; der Luftstrom ist selbst bei den größten Geschwindigkeiten gleichförmig und geräuschlos. Der Totalquerschnitt der Oeffnungen am Umfang des inneren Gehäuses darf den Totalquerschnitt der centralen Oeffnungen nicht übersteigen. Wenn an der Ausströmungsstelle ein großer Druck erforderlich ist, so müssen die Oeffnungen an der Peripherie verhältnißmäßig enger gemacht werden, in einigen Fällen bis zur Hälfte der gewöhnlichen Weite. Ich habe gefunden, daß die Blätter mit dem größten Effecte arbeiten, wenn sie, wie die Abbildungen zeigen, unter einem Winkel von ungefähr 60° eingesetzt werden. Da die Kraft der Maschine zu der Geschwindigkeit, womit sie getrieben werden kann, in einem genauen Verhältnisse steht, so ist es von Wichtigkeit, daß die Achse in ihren Lagern mit möglichst geringer Reibung rotire, und so kühl wie möglich erhalten werde. Fig. 4 zeigt eine Methode, diesen Zweck zu erreichen. Die Lager F, F bestehen aus kurzen cylindrischen, an ihrer äußeren Seite mit Schraubenwindungen versehenen Stücken, welche in die Löcher der Träger G, G fest eingeschraubt werden. An dem inneren Ende jedes Lagers befindet sich eine conische Hülse s, in der das Ende der Achse rotirt; in das äußere Ende des Lagers ist ein conisches Loch bis zu dieser Hülse gebohrt. H ist ein durch einen Deckel verschließbarer Oelbehälter, dessen Röhre mit ihrem Ende in das erwähnte conische Loch paßt. Eine andere Constructionsmethode der Achsenlager, die ich der vorhergehenden beinahe vorziehe, ist in Fig. 5 dargestellt. S ist das eine Ende der Spindel; das Lager T, worin dasselbe rotirt, besteht aus einem hohlen an den vorderen Kanten nach der conischen Gestalt des Achsenendes abgeschrägten Cylinder. Der Raum y, unmittelbar vor dem conischen Ende der Achse, ist mit Graphit ausgefüllt, der mittelst eines Kolbens Y gegen das Achsenende gepreßt wird; der Theil Y selbst wird mit Hülfe einer Schraube W vorwärts bewegt. Aus der vorhergehenden Beschreibung erhellt, daß es zwei Ursachen sind, aus denen bei dieser Maschine eine Kraftersparniß hervorgeht: nämlich 1) die gegen ihr Ende hin abnehmende Breite der Blätter, in deren Folge sie der entweichenden Luft einen verhältnißmäßig geringen Widerstand entgegensetzen; 2) das Hinderniß, welches die Seitenplatten des inneren Gehäuses einer Rückströmung der Luft gegen die Blätter entgegensetzen, woraus ein weiterer nicht unbeträchtlicher Kraftverlust hervorgeht. Das andere Gebläse des Hrn. Lloyd gehört in die Classe der Balggebläse, und eignet sich für alle diejenigen Fälle, wo eine große Quantität Wind ununterbrochen und unter beinahe gleichförmigem Drucke geliefert werden soll. Fig. 6 stellt diese Maschine im Aufrisse dar. A, A sind zwei gußeiserne Seitengestelle, von denen jedoch nur eines in der Figur sichtbar ist. Jedes dieser Gestelle besteht aus einem polygonalen Kranze von sechzehn Seiten und acht von einer Centralbüchse ausgehenden Armen A², A². Durch die Mittelpunkte beider Gestelle geht eine Achse C, die in der Mitte in eine Kurbel umgebogen ist. B, B sind acht viereckige Blasebälge, welche mit ihren äußeren Endbrettern an den Umfang des Gestells befestigt sind; E, E die Ventile, von denen jedesmal eines an dem inneren, das andere an dem äußeren Endbrette angebracht ist. D, D sind sechzehn Lenkstangen zur Bewegung der Blasebälge, von denen je zwei einerseits mit den inneren Endbrettern der Blasbälge, andererseits mit einer an der Kurbel befindlichen Büchse H verbunden sind. F ist die Hauptwindleitungsröhre; G, G Führungen zur Sicherung des Parallelismus der Bewegung der Blasebälge. Die Räume zwischen den Armen und den Seitengestellen und eben so die zwischen den Kränzen in den abwechselnden Seiten des Polygons, werden mit Holz oder Eisenblech ausgefüllt, so daß das ganze Gehäuse luftdicht wird, ausgenommen da, wo die Ventile E, E und die Röhre F eingefügt sind. Doch muß an jeder Seite zwischen den Armen eine Thür angebracht seyn, um behufs der Schmierung zu den Lagern gelangen zu können. Wenn nun die Kurbelwelle C in Umdrehung gesetzt wird, so müssen in Folge der veränderlichen Lage der Centralbüchse, woran die Lenkstangen D befestigt sind, bei jeder Umdrehung der Welle einige Bälge vollständig, andere theilweise ausgedehnt seyn, während andere ganz zusammengeklappt sind; doch muß sich jeder Blasebalg während einer ganzen Drehung der Welle einmal in ausgedehntem und einmal in zusammengeklapptem Zustande befinden.

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