Titel: | Maschine zum Ausschneiden oder Schnitzen von Verzierungen in Holz, Stein und andern Materialien, worauf sich William Irving, Ingenieur in Trigon-road, Kennington, am 23. Febr. 1848 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 111, Jahrgang 1849, Nr. L., S. 263 |
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L.
Maschine zum Ausschneiden oder Schnitzen von
Verzierungen in Holz, Stein und andern Materialien, worauf sich William Irving, Ingenieur in
Trigon-road, Kennington, am 23. Febr.
1848 ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem London Journal of arts, Dec. 1848, S.
301.
Mit Abbildungen auf Tab.
V.
Irving's Maschine zum Ausschneiden von Verzierungen in Holz, Stein
etc.
Diese Maschine hat den Zweck, dem Schneidwerkzeug unter den Händen des Arbeiters eine
solche Bewegung zu ertheilen, daß es jeder zur Herstellung des Schnitzwerks
erforderlichen Curve oder geraden Linie folgt, ohne daß dem Tisch, worauf das zu
bearbeitende Material befestigt ist, irgend eine kreisförmige oder transversale
Bewegung ertheilt zu werden braucht, wie solches seither für nöthig erachtet wurde,
um sämmtliche Theile der Oberfläche unter das Messer zu bringen. Bei der in Rede
stehenden Anordnung hat der Tisch nur eine der Länge nach gleitende Bewegung, und
selbst diese Bewegung ist entbehrlich, wenn die Länge des zu bearbeitenden Stückes
zwei Fuß nicht übersteigt.
Fig. 21
stellt die Maschine im Frontaufriß, Fig. 22 in der Endansicht
und Fig. 23
im Grundrisse dar. a, a ist die Bank, auf welcher der Tisch b, b mit dem Arbeitsstück liegt oder der Länge nach
beweglich ist; in letzterm Falle ist die untere Seite des Tisches mit Rollen c, c versehen, welche auf horizontalen Schienen d, d laufen. Ein verticaler an die Rückseite der Bank
befestigter Träger e, e, e enthält die Gestelle der
Schneidinstrumente und ihres Zugehörs. Diese bestehen aus drei verschiedenen
Theilen, nämlich dem vertical verschiebbaren Theil f, f,
dem in horizontaler Richtung quer über den Tisch verschiebbaren Theil g, g und dem Theile h, h,
welcher kreisförmig und horizontal um Zapfen schwingt. Nachdem der zu bearbeitende
Holz- oder Steinblock A auf den Tisch befestigt
worden ist, kann der Apparat in Thätigkeit gesetzt werden, indem man das
Schneidinstrument i mit Hülfe von Riemen auf die in den
Abbildungen dargestellte und leicht verständliche Weise in Rotation setzt. Der Tritt
l dient dazu, dem Gestell f mittelst eines einfachen Hebelwerks eine senkrechte Bewegung zu
ertheilen, wodurch das Messer von dem Arbeitsstück aufgehoben oder auf dasselbe
niedergelassen wird. Um das Messer quer über die Tafel zu bewegen, damit es jeder
Breite des Musters folge, muß der Arbeiter die Kurbel k
drehen, wodurch das Messer mit Hülfe einer an der Rückseite des Gestells g befindlichen Zahnstange nebst Getriebe m quer über den Tisch bewegt wird. Nachdem auf diese
Weise das Gestell g in die geeignete Lage gebracht
worden ist, kann der Arbeiter das Messer i im Kreise
herumbewegen und das Gestell g vor- oder
zurückschieben, um jede beliebige Figur auf dem Arbeitsstück zu verzeichnen; das
Gestell h dreht sich in horizontaler Richtung um die
Zapfen n, n. Somit kann durch die vereinten Bewegungen
des verschiebbaren Gestells g und des schwingenden
Gestells h, das Messer i
unter der Leitung des Arbeiters alle möglichen geraden oder krummen Vertiefungen
oder Formen in den Block A einschneiden, ohne daß es
nöthig ist die Stellung des Tisches, worauf der letztere liegt, zu verändern.
Sollten jedoch die in den Block zu schneidenden Figuren von solcher Ausdehnung in
der Länge seyn, daß das Messer nicht so weit reichen würde, wenn der Tisch
unbeweglich wäre, dann mag dem Tisch auf seiner Eisenbahn die entsprechende
Längenbewegung ertheilt werden.