Titel: | Verbesserte Sicherheitsventile, von Alfred Gregory. |
Fundstelle: | Band 111, Jahrgang 1849, Nr. LXVII., S. 327 |
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LXVII.
Verbesserte Sicherheitsventile, von Alfred Gregory.
Aus dem Mechanics' Magazine, Nov. 1848, S.
513.
Mit Abbildungen auf Tab.
VI.
Gregory's Sicherheitsventile.
Fig. 19
stellt das Sicherheitsventil in einer für stationäre Dampfmaschinen sich eignenden
Form dar. Fig.
20 ist eine für Dampfkessel jeder Gattung geeignete Modification dieses
Ventils.
A, A, Fig. 19, sind die oberen
Kesselplatten; B, B ist der innere Dampfraum; C das gewöhnliche conische Ventil, an dessen Spindel ein
Gewicht D befestigt ist; E, E die
Ventilbüchse; F, F eine Kette, welche an dem einen Ende
mit dem Ventil und an dem andern Ende mit dem kurzen Bogen des Hebels G verbunden ist; H ein
Regulirungsgewicht; I ein Schild, um das Ventil gegen
Beschädigung zu schützen und dasselbe überhaupt weniger zugänglich zu machen; l, l, l, l vier Aufhälter für den Schild, welche jeden
Versuch das Ventil zu beschädigen oder zu mißbrauchen, vereiteln.
Der Dampf hebt das Ventil, sobald sein Druck denjenigen des Gewichtes D minus der hebenden Kraft des Hebels G und des Gewichtes H
übersteigt. Das Gewicht D ist, da es sich im Innern des
Dampfkessels befindet, für nachtheilige Zwecke nicht zugänglich; es ist gleich dem
äußersten Drucke dem der Kessel ausgesetzt werden soll, oder kann durch Anhängung
mehrerer Zusatzgewichte diesem gleich gemacht werden. Die Anzahl der Zusatzgewichte
kann man, in dem Maaße als der Dampfkessel durch Abnutzung schlechter wird,
vermindern. Für jeden geringeren Druck hat der Ingenieur durch Verschiebung des
Gewichtes H die nämliche Controle über das Ventil wie
bei der gewöhnlichen Anordnung; er kann jedoch unmöglich die Belastung des Ventils
über den Betrag des Gewichtes D hinaus erhöhen; je
weiter er das Gewicht H von der Drehungsachse des Hebels
entfernt, desto mehr wird die Belastung des Ventils vermindert; wenn er aber das
Hebelende in die Höhe hebt, so wird dadurch, wegen der Verbindung mittelst der
Kette, das Ventil nicht im mindesten afficirt.
Fig. 20 ist
eine auf dasselbe Princip gegründete Modification dieses Sicherheitsventils. Anstatt
des schweren, unmittelbar mit der Ventilspindel verbundenen Gewichtes befindet sich
hier im Innern des Dampfkessels ein um O drehbarer Hebel
M mit einem Gewichte N.
Der Einfluß des letztern auf die Belastung des Ventils wird dadurch vermindert, daß
man es näher gegen den Drehungspunkt hinschiebt. Die Stelle des Schildes in Fig. 19
vertritt hier eine doppelt gebogene Röhre. P ist eine
kupferne Rolle, mit deren Hülfe die Ventilspindel eine geradlinige Bewegung
erhält.