Titel: Maschinerie zum Zerschneiden und Reinigen der rohen Gutta-percha; patentirt für Anthon Lorencier in London, am 10 Julius 1848.
Fundstelle: Band 111, Jahrgang 1849, Nr. LXXXV., S. 414
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LXXXV. Maschinerie zum Zerschneiden und Reinigen der rohen Gutta-percha; patentirt für Anthon Lorencier in London, am 10 Julius 1848. Aus dem London Journal of arts, Febr. 1849, S. 26. Mit Abbildungen auf Tab. VII. Lorencier's Maschine zum Schneiden und Reinigen der rohen Gutta-percha. Der Erfinder schneidet die Gutta-percha mittelst einer Maschinerie in sehr dünne Späne; diese werden dann getrocknet und kommen hierauf in eine andere Maschinerie, worin sie in verschiedenen Richtungen gebogen und in kleinere Stücke verwandelt werden. Auf diese Art kann man die Gutta-percha ohne Anwendung von Wärme oder Wasser, also mit geringen Kosten, von ihren Unreinigkeiten befreien. Fig. 22 zeigt den Apparat um die Gutta-percha in dünne Späne zu schneiden. a, a sind gebogene Stahlklingen, an zwei Scheiben b, b angebracht, welche auf der Achse c befestigt sind. Die Achse c dreht sich in Lagern am Gestell d und wird durch irgend einen Motor in Rotation gesetzt; den Block Gutta-percha e bringt man in den Trog f unter den adjustirbaren Stücken g, g und bewegt ihn mittelst der Schraube h allmählich zum rotirenden Schneideapparat hinauf; wenn fast der ganze Block in dünne Späne zerschnitten ist, kittet man das rückständige Stück an ein Ende des nächsten Blocks, welcher zerschnitten werden soll. Anstatt des in dieser Figur abgebildeten Schneideapparats kann man auch verschiedene andere anwenden. Der in Fig. 23 abgebildete Apparat besteht aus einer Reihe kleiner Schneidinstrumente i, i, welche spiralförmig um einen Cylinder j befestigt sind. Fig. 24 zeigt einen Schneidapparat welcher aus einer Platte k besteht, die rechtwinkelig an das Ende einer Welle befestigt wird, und mit Vertiefungen versehen ist, um eine Reihe von Schneidinstrumenten aufnehmen zu können, welche mittelst Metallstücken m darin fixirt werden; die Schneidinstrumente l haben im Querschnitt die Form eines Hakens, dessen Spitze der schneidende Rand ist. Fig. 25 zeigt eine andere Form des Schneidinstruments, welches auf dem Ende einer Welle befestigt wird; den Block Gutta-percha bringt man parallel zur Welle an. Nachdem die von der Gutta-percha erhaltenen Späne getrocknet worden sind, kommen sie in die Maschine welche Fig. 26 im senkrechten Durchschnitt zeigt. Sie besteht aus einem Cylinder n, in dessen Innerem drei doppelte Reihen von Speichen in gleichen Entfernungen von einander befestigt sind; am unteren Theil des Cylinders ist ein Gitter oder Sieb p, und an seinem oberen Theil ein Rumpf q; der Cylinder n enthält einen andern Cylinder r, welcher mit vier doppelten Reihen von Speichen s versehen ist. Man läßt den Cylinder r votiren und nachdem die Gutta-percha-Späne durch den Rumpf eingetragen sind, unterliegen sie der Wirkung der Speichen, wodurch Schmutz und Unreinigkeiten aus ihnen abgesondert werden, welche durch das Gitter p fallen. Nachdem die Gutta-percha hinreichend gereinigt ist, nimmt man sie aus dem Cylinder n, indem man das (mit Scharnier versehene) Gitter öffnet und schafft sie in eine andere Maschine, welche Fig. 27 im Grundriß zeigt. Dieselbe besteht aus einem Gefäß t, welches in ein Dampfgehäuse eingeschlossen ist; im Innern dieses Gefäßes sind drei Reihen von zugespitzten Stangen u, u in gleichen Entfernungen von einander befestigt; und im Centrum des Gefäßes ist eine verticale Welle v mit vier Reihen zugespitzter Stangen w, welche von derselben vorstehen und beim Rotiren der Welle die Gutta-percha zerreißen: dabei werden alle schwammigen Theile, welche Luft oder Feuchtigkeit enthalten, aufgebrochen; während dieser Operation setzt man auch die verschiedenen trockenen Materialien zu, welche man mit der Gutta-percha zu vereinigen wünscht. Fig. 28 zeigt eine sogenannte Schweißmaschine im senkrechten Durchschnitt; sie besteht aus einem Gefäß x, welches in ein Dampfgehäuse y eingeschlossen ist und zwei Walzen z, z enthält, die mit abwechselnden Vorsprüngen und Vertiefungen versehen sind; diese Walzen quetschen und strecken bei ihrer Umdrehung die Gutta-percha, wodurch die innigste Vereinigung aller ihrer Theile bewirkt und daher ihre Stärke und Elasticität sehr erhöht wird. Die Materialien welche der Patentträger der Gutta-percha einverleibt, um sie dann zu verschiedenen Artikeln, insbesondere Sohlen und Treibriemen zu verarbeiten, sind gebrannter Thon, Quarz, Steinzeug und Porzellan (von zerbrochenen Gegenständen daraus), Marmor etc. alle in feingepulvertem Zustande; insbesondere aber auch Zinkoxyd, Kupferoxyd, gelöschter Kalk und kleesaurer Kalk. Um der Gutta-percha eines oder mehrere dieser Materialien einzuverleiben, kann man auch folgendermaßen verfahren: man legt die Gutta-percha auf eine heiße Platte und walzt sie zu einem Blatt, siebt dann die Materialien auf das Blatt, faltet es und walzt es wieder und wiederholt das Falten, Walzen und Aufsieben der Materialien, bis die gewünschte Composition erzielt ist.

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