Titel: | Galvanische Batterie und Apparat zur Beleuchtung mittelst des elektrischen Lichts, von Alexandre Le Molt; patentirt in England am 20 Julius 1848. |
Fundstelle: | Band 111, Jahrgang 1849, Nr. LXXXVI., S. 416 |
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LXXXVI.
Galvanische Batterie und Apparat zur Beleuchtung
mittelst des elektrischen Lichts, von Alexandre Le Molt; patentirt in England am
20 Julius 1848.
Aus dem London Journal of arts, Febr. 1849, S.
31.
Mit Abbildungen auf Tab.
VII.
Le Molt's Apparat zur Beleuchtung mittelst des elektrischen
Lichts.
Galvanische Batterie.
Der Patentträger verwendet zur Batterie die Kohks von der Bereitung des
Steinkohlengases, welche er in rechteckige Platten oder Blöcke schneidet In Fig. 29 ist
eine solche Kohlenplatte a mit einem Cylinder von
amalgamirtem Zink b mittelst eines Metallstreifens c verbunden; letzterer wird am einen Ende an den
Cylinder b gelöthet oder genietet, mit seinem anderen
Ende aber an das oberste Ende der Kohlenplatte: das obere Ende der Kohlenplatte
wurde auf galvanoplastischem Wege mit Kupfer überzogen. Der Cylinder von
amalgamirtem Zink wird auf seiner Außenseite mit einem Firniß überzogen, damit die
angewandte Flüssigkeit auf dieselbe nicht wirken kann; da diese Seite für sich als
Element der Batterie durchaus keinen Einfluß hat, so würde man sie zwecklos der
zerstörenden Wirkung der Säure aussetzen. Am geeignetsten ist Copalfirniß, welchen
man durch Anreiben mit feingepulvertem Kohks-Körper ertheilt. Auch den
verbindenden Metallstreifen und das verkupferte Ende der Kohlenplatte überzieht man
mit dem Firniß. Eine vollständige Batterie ist in Fig. 30 abgebildet; dd sind zwei cylindrische Gefäße von Steinzeug,
deren jedes ein Gefäß von porösem Irdenzeug e enthält;
letzteres nimmt die
Kohlenplatte a auf und ist mit einem Cylinder von
amalgamirtem Zink b umgeben; in die Gefäße e gißt man Salpetersäure und in die Gefäße d verdünnte Schwefelsäure (1 Th. concentrirte Säure auf
7 Th. Wasser).
Wenn der Apparat transportabel seyn soll, versieht man die Gefäße d oben mit einer Flansche oder einem Rand, wie Fig. 3124
und 3225 zeigen, um von der Flüssigkeit nicht bespritzt zu werden.
Apparat zur galvanischen
Beleuchtung.
Fig. 26 ist
ein Aufriß dieses Apparates. a, a sind zwei Elektroden
von Kohks (aus Gasretorten), welche man in Form von Scheiben schneidet und dann
reinigt, indem man sie zuerst 12 Stunden lang in eine Mischung von Salpetersäure und
Salzsäure taucht, und hernach eben so lang in eine Auflösung von Flußsäure. Diesen
Scheiben wird durch den abgebildeten Mechanismus eine langsame Bewegung mitgetheilt;
als Motor dient ein Uhrwerk, von welchem nur die Achse b
in der Zeichnung ersichtlich ist. Die zwei Scheiben drehen sich mittelst Zapfen auf
den oberen Enden der Arme c, c; diese Arme sind mit
ihren unteren Enden an der Achse d so angebracht, daß
sie sich daran frei bewegen können; die oberen Enden der Arme werden durch eine
Feder e beständig gegen einander gezogen; daß sie
einander aber nicht zu nahe kommen, verhindern die Stücke f,
f, welche gegen die Peripherie des Excentricums g drücken. Um die zwei Scheiben in Rotation zu setzen, dienen zwei endlose
Ketten, welche um die Rollen h, h an den Scheibenzapfen
gehen und um eine Rolle i, die an dem Zahnrad k befestigt ist, das in ein Zahnrad j auf der Achse b eingreift.
Das Excentricum g erhält seine rotirende Bewegung
mittelst des Räderwerks j, k, l, m, n; nach jeder
vollständigen Umdrehung der Scheiben bietet nämlich das Excentricum g jedem der Stücke f, f
einen tieferen Einschnitt dar und bewirkt so, daß sich die Arme einander mehr
nähern, um die Abnutzung der zwei Elektroden (Scheiben) zu compensiren. o, p sind die mit der Batterie verbundenen Drähte.
Die zwei Scheiben können übrigens auch in Ebenen rotiren, welche rechtwinkelig zu
einander sind, wie Fig. 3427
zeigt.