Titel: | John Bryce's hydrostatischer Regulator für städtische Wasserleitungen. |
Fundstelle: | Band 112, Jahrgang 1849, Nr. XXI., S. 110 |
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XXI.
John Bryce's hydrostatischer Regulator für
städtische Wasserleitungen.
Aus dem Practical Mechanics' Journal, Febr. 1849, S.
255.
Mit einer Abbildung auf Tab. III.
Bryce's hydrostatischer Regulator für Wasserleitungen.
Dieser Apparat zeigt sich besonders bei solchen städtischen Wasserleitungen nützlich,
bei denen die Wasserzuführung unter hohem Drucke stattfindet. So veranlaßt z.B. bei
den Röhren der Gorbals-Wasserleitungscompagnie, wo in einzelnen Localitäten
ein Druck von 50 bis 90 Pfund auf den Quadratzoll stattfindet, dieser Druck beim
Oeffnen und Schließen der Hähne oft große Unannehmlichkeiten. Wird nämlich der Hahn,
nachdem man ihn kurze Zeit über laufen ließ, etwas rasch geschlossen, so hat man ein
gutes Beispiel der Wirkung von Mongolfiers Stoßheber;
denn das Aufhalten des Wasserstroms erzeugt eine erschütternde Rückwirkung auf die
Röhre, die von einem lauten Krachen und nicht selten von einem Bruche begleitet
ist.
Bei der in Rede stehenden Erfindung kann der größte ursprüngliche Druck bis auf einen
beliebigen Grad vermindert werden, so daß man das Wasser nöthigenfalls lediglich aus
der Ausflußrohre in beliebiger Menge ausfließen lassen kann. Fig. 11 stellt die
einfache Vorrichtung im Verticaldurchschnitte dar. Die Röhre A, welche das Wasser aus der Hauptröhre herbeileitet, tritt in den Boden
des Behälters B direct unter der an die Bodenplatte
gegossenen verticalen Röhre C. Diese Röhre ist an ihrem
oberen Ende mit einem kleinen Messingventil D versehen,
ähnlich dem Sicherheitsventil einer Locomotive, nur daß seine Oberfläche und sein
Sitz flach sind. Auf das Ventil drückt ein mit einem Gewichte F belasteter Hebel E. Beträgt nun der
hydrostatische Druck z.B. 50 Pfund auf den Quadratzoll, und soll der Ausfluß nur
unter 5 Pfund Druck erfolgen, so braucht das Gewicht F
auf dem Hebel E nur in eine solche Lage geschoben zu
werden, daß es mit 45 Pfund auf das Ventil D drückt. Das
Wasser wird sofort durch
das Ventil in den Behälter fließen, diesen füllen und in der Röhre G bis zu einer Höhe steigen, welche einem Drucke von 5
Pfunden entspricht; an dieser Stelle kann es dann, wenn man will, ohne allen
hydrostatischen Druck abgelassen werden. Ist dieser Apparat in dem untersten
Stockwerk eines Gebäudes angebracht, so kann das Gewicht auf dem Hebel E so gestellt werden, daß die Wassersäule in der Röhre
G bis zum obersten Stockwerk des Gebäudes steigen
kann.