Titel: | Ueber die Bereitung des meta-antimonsauren Kalis als Reagens auf Natronsalze; von Fremy. |
Fundstelle: | Band 112, Jahrgang 1849, Nr. LXXVII., S. 366 |
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LXXVII.
Ueber die Bereitung des meta-antimonsauren
Kalis als Reagens auf Natronsalze; von Fremy.
Aus den Annales de Chimie et de Physique, 1848, Bd.
XXIII, S. 385.
Fremy, über die Bereitung des meta-antimonsauren
Kalis.
Das meta-antimonsaure Kali wird gegenwärtig allgemein als Reagens auf Natron
angewandt. Nach folgender Methode kann man in wenigen Stunden beiläufig zwei Pfund
von diesem Salze bereiten.
Man schmilzt 1 Thl. Antimon mit 4 Theilen Salpeter in einem rothglühenden irdenen
Tiegel; es bildet sich unauflösliches wasserfreies antimonsaures Kali, welches man
mit kaltem Wasser wäscht, um das salpetrigsaure und salpetersaure Kali auszuziehen,
von welchen gewöhnlich ein Ueberschuß zurückbleibt.
Das antimonsaure Kali wird dann zwei bis drei Stunden lang mit Wasser gekocht, um es
in das gummiartige auflösliche antimonsaure Salz zu verwandeln; man gibt Wasser zu,
um das verdampfte zu ersetzen. Während des Kochens löst sich der größere Theil des
antimonsauren Salzes auf und es bleibt nur wenig doppelt-antimonsaures Kali
zurück, welches man abfiltrirt.
Die Auflösung des gummiartigen antimonsauren Kalis wird dann abgedampft und mit
einigen Stücken reinen Aetzkalis versetzt, so daß es sehr kaustisch wird. Von Zeit
zu Zeit probirt man einige Tropfen der Auflösung, um zu sehen ob sie beim Erkalten
krystallinisch werden; wenn dieß der Fall ist, hört man mit dem Abdampfen auf, weil
das meta-antimonsaure Kali dann reichlich krystallisirt; man gießt die
alkalische Auflösung ab und trocknet das Salz auf porösem Porzellan.
Dieses Salz enthält immer einen Ueberschuß von Kali; man muß es zwei- bis
dreimal abwaschen, bevor man es als Reagens anwendet. Da das
meta-antimonsaure Kali sich in Lösung allmählich zersetzt, so bewahrt man es
am besten in trockenem Zustande auf und löst es erst bei Bedarf auf.
Will man z.B. Potasche auf einen Natrongehalt untersuchen, so löst man etwa fünfzehn
Gran derselben in einer kleinen Menge Wasser auf, übersättigt mit Salzsäure und
verdampft die Auflösung in einer Porzellanschale oder im Platintiegel zur Trockne.
Das Chlorkalium, welches nun vollkommen neutral ist, löst man wieder in Wasser auf
und versetzt es mit der Auflösung von meta-antimonsaurem Kali. Wenn die
Potasche 2 oder 3 Proc. Natron enthält, entsteht fast augenblicklich ein
Niederschlag; wenn sie aber weniger enthält, ist Zeit und Umrühren nöthig, um die
Fällung zu bewirken.
Die Empfindlichkeit dieses Reagens ist nach Fremy so groß,
daß man mittelst desselben ein halbes Procent kohlensaures Natron in käuflicher
Potasche entdecken kann.