Titel: | Pumpe ohne schließenden Kolben, zur Entwässerung von Fangdämmen. |
Fundstelle: | Band 112, Jahrgang 1849, Nr. LXXXVI., S. 415 |
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LXXXVI.
Pumpe ohne schließenden Kolben, zur Entwässerung
von Fangdämmen.
Aus dem Civil Engineer and Architect's Journal, Febr.
1849, S. 57.
Mit einer Abbildung auf Tab. VII.
Pumpe ohne schließenden Kolben.
Das Eigenthümliche dieser Pumpe, welche bei einem der Fangdämme der im Bau
begriffenen Brücke der Grimsby-Sheffield Eisenbahn über den Trent angewendet
wurde, besteht darin, daß sie ohne Kolbenanschluß arbeitet, daß sie in kurzer Zeit
und mit geringen Kosten ganz aus Holz construirt werden kann, und nicht leicht in
Unordnung geräth wie andere Pumpen. Die Fig. 22 gegebene Skizze
gibt den Durchschnitt einer solchen Pumpe, welche soviel Wasser als eine 12zöllige
cylindrische Pumpe hob. Der Kolben, welcher bei Beginn des Pumpens unter Wasser
arbeitete, bestand aus einer viereckigen hölzernen Röhre, die oben durch ein
gewöhnliches Klappenventil geschlossen war; er hing an einer hölzernen mit dem
Pumpenschwengel verbundenen Stange in einem 26 Fuß hohen hölzernen Pumpenrohr, das
inwendig 10 Zoll im Gevierte maß. Der Kolben stand von jeder Seite des Rohrs
ungefähr um 1/16 Zoll ab, und hatte eine Höhe von drei Fuß. Ungefähr 8 oder 10 Zoll
über dem unteren Ende des Pumpenrohrs war eine aufwärts sich öffnende Klappe
angebracht. Der Kolbenhub war 4 Fuß. Beim Aufziehen des Kolbens strömte das Wasser
zum unteren Ventil herein und beim Herabdrücken trat es durch die aufwärts sich
öffnende Klappe des Kolbens über den Kolben, um bei der wieder aufwärts erfolgenden
Bewegung des letzteren gehoben zu werden. Dabei war die Bewegung des Kolbens und das
Einströmen des Wassers durch das untere Ventil zu rasch, als daß eine erhebliche
Quantität Wassers zwischen dem Kolben und dem Pumpenrohr hätte entweichen können.
Der Versuch lieferte ein vollkommen befriedigendes Resultat.