Titel: | Verfahren schmiedeiserne Gegenstände durch Einsatzhärtung ganz oder theilweise in Stahl zu verwandeln; patentirt für Richard Dugdale, Ingenieur in Brompton, Grafschaft Middlesex, am 13. Januar 1849. |
Fundstelle: | Band 115, Jahrgang 1850, Nr. LXXXVII., S. 423 |
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LXXXVII.
Verfahren schmiedeiserne Gegenstände durch
Einsatzhärtung ganz oder theilweise in Stahl zu verwandeln; patentirt für Richard Dugdale, Ingenieur in
Brompton, Grafschaft Middlesex, am 13. Januar
1849.
Aus dem London Journal of arts, Febr. 1850, S.
26.
Dugdale's Einsatzhärtung.
Mittelst dieser verbesserten Einsatzhärtung können zahlreiche Gegenstände, welche
gewöhnlich von Stahl gemacht werden, jetzt aus Schmiedeisen verfertigt, und nachdem
ihnen die richtige Gestalt ertheilt worden ist, gehärtet oder auf eine beliebige
Tiefe in Stahl verwandelt werden; auch kann man bloß einen Theil derselben Härten, so daß das übrige Eisen
seine Zähigkeit beibehält, und zwar ohne daß die Oberfläche des Metalls durch diese
Operation bedeutend verändert wird.
Man legt die zu behandelnden Gegenstände in eine Büchse von Eisenblech und umgibt
jeden Artikel mit einem Gemenge aus folgenden etwas gröblich gepulverten
Substanzen:
Holzkohle
hundert Pfund
Borax
ein halbes Pfund
Salmiak
ein Viertelpfund
Salpeter
ein Viertelpfund.
Man belegt zuerst die innere Oberfläche des Bodens der Büchse mit diesem Gemenge und
legt auf dieses Bett die eisernen Gegenstände; jeder Artikel wird nun vollständig
mit dem Gemenge umgeben und hierauf die Büchse mit einem Deckel verschlossen,
welchen man mittelst Sand so luftdicht als möglich macht. Die Büchse wird dann in
einem offenen Ofen ohne Kamin einige Stunden einer beträchtlichen Hitze (zwischen
der Roth- und Weißglühhitze) ausgesetzt; die Zeit wechselt von 4 bis 24
Stunden und darüber, je nach dem rauhen oder glatten Zustand und der Größe der
Gegenstände, sowie auch nach der Tiefe bis auf welche die Verstählung erfolgen soll.
Nachdem die Artikel lange genug geglüht worden sind, nimmt man sie aus der Büchse
und taucht sie in Wasser.
Diejenigen Theile der Gegenstände, welche nicht in Stahl umgewandelt werden sollen,
umgibt man beim Einsetzen mit gepulvertem feuerfestem Thon oder gewöhnlichem
Sand.
Obgleich das Kochsalz den Stahl spröde macht, so kann man doch für rauhe und sehr
voluminöse Artikel beim Einsatzgemenge den Salpeter durch sein vierfaches Gewicht
Salz ersetzen.