Titel: Verbesserungen an Dampfkesseln, welche sich W. Newton, Civilingenieur in London, einer Mittheilung zufolge am 17. April 1849 patentiren ließ.
Fundstelle: Band 116, Jahrgang 1850, Nr. XLVII., S. 250
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XLVII. Verbesserungen an Dampfkesseln, welche sich W. Newton, Civilingenieur in London, einer Mittheilung zufolge am 17. April 1849 patentiren ließ. Aus dem London Journal of arts, Februar 1850, S. 17. Mit Abbildungen auf Tab. IV. Newton's Verbesserungen an Dampfkesseln. Fig. 29 stellt einen Locomotivdampfkessel mit den an ihm angebrachten Verbesserungen im senkrechten Längendurchschnitte und Fig. 30 im senkrechten Querdurchschnitte durch die Mitte des Feuerkastens dar. Fig. 31 ist ein anderer Querschnitt nach der Linie 1, 2 in Fig. 29; Fig. 32 ist ein senkrechter Längendurchschnitt einer Abänderung dieser Locomotivkessel und Fig. 33 der verticale Längendurchschnitt eines stationären Kessels nach demselben Princip. Fig. 34 stellt einen Dampfkessel im Querschnitte dar, bei welchem die Röhren querüber anstatt der Länge nach angeordnet sind. Das der ersten Abtheilung dieser Erfindung zu Grunde liegende Princip und ihre wesentliche Abweichung von allen andern Röhrenkesseln besteht darin, daß man die Röhren, durch welche das Wasser circulirt, und die an beiden Enden in das Wasser des Dampfkessels einmünden, an dem einen Ende aufwärts biegt. Dadurch wird der ungleichen Ausdehnung der Röhren und der mit ihnen verbundenen Theile ein hinreichender Spielraum ertheilt und eine raschere und vollkommenere Circulation des Wassers über die Heizfläche des Metalls erzielt; der Erfolg ist, daß die Hitze schnell aufgenommen wird und die Dampfentwickelung rasch stattfindet. Der zweite Theil der Erfindung besteht darin, daß die erwähnte Biegung der Röhren da angeordnet wird, wo die Hitze am stärksten ist, so daß das Wasser in einer dem Feuerzuge entgegengesetzten Richtung circuliren muß. Der dritte Theil der Erfindung besteht darin, daß man die Röhren durch die Platte, woran sie befestigt sind, hindurch bis in die Nähe der Oberfläche des Wassers sich erstrecken läßt, wodurch die Dampfentwickelung näher an diese Oberfläche gebracht wird. a ist der Dampfkessel, b der Feuerkasten. In dem Kessel ist ein System von Wasserröhren c angeordnet, welche mit ihrem hinteren Ende an eine senkrechte Platte d befestigt sind. Diese befindet sich in einem solchen Abstande von der Endplatte e des Kessels, daß das Wasser ungehindert in die Röhren dringen kann. Die anderen Enden dieser Röhren sind aufwärts gebogen und an der Platte g befestigt. Letztere ist an dem hinteren Ende mit der Platte d, an dem vorderen Ende mit der Platte h, dann seitwärts mit den oberen Rändern einer im Innern des Kessels befindlichen Platte verbunden, und zwar in einem solchen Abstande, daß ringsherum ein Wasserraum j bleibt, welcher mit dem hinteren Raume f und mit den Wasserräumen k communicirt. Die Platte i nebst der Decke g bildet den in den Schornstein l führenden Feuercanal. Das Feuer heizt auf seinem Wege nach dem Schornstein die Wasserröhren und die den Feuerraum umhüllenden Platten g, h, i des Kessels. Indem das erwärmte Wasser an den gebogenen Enden der Röhren in die Höhe steigt, wird eine rasche Circulation durch die Röhren und den Kessel hervorgebracht, welche die Wärme von der Oberfläche des Metalls rasch absorbirt. Da ferner die gebogenen Enden der Röhren sich direct über dem Feuer befinden, so werden die Röhren an dieser Stelle stärker erhitzt als weiter hinten, so daß die Richtung der Wassercirculation dem Zuge des Feuers entgegengesetzt ist, wodurch die Absorption der Wärme durch das Wasser vollständiger erfolgt. Um den Dampf näher an der Oberfläche des Wassers zu erzeugen, erstrecken sich die gebogenen Röhren durch die Platte g hindurch bis nach m, Fig. 29 und 30. Dadurch wird ein höherer Wasserstand über dieser Platte erzielt und die Gefahr vor Explosionen vermindert; denn das Wasser kann bis unter die oberen Enden der Röhren sinken, ohne die Circulation zu verhindern. Um behufs der Reinigung oder Reparatur zu den Röhren gelangen zu können, ist die Kesselplatte bei n mit Löchern versehen, welche dem Kaliber der Röhren entsprechen, und an dieser Stelle mit einer Platte o bedeckt. Die Röhren können auch, anstatt in einer Länge von dem einen Ende des Kessels zum andern, in zwei oder mehreren Abtheilungen, wie Fig. 32 zeigt, angeordnet werden, deren gebogene Enden dem Ofen zugekehrt sind; oder man kann ihnen die Fig. 33 dargestellte Anordnung geben, wo sie dazu dienen, die verschiedenen Theile der Länge eines cylindrischen Dampfkessels zu verbinden. Die aufwärts gebogenen Enden der Röhren treten durch den Boden des Kessels, und die horizontalen Enden sind mit dem Wasserbehälter p verbunden, welcher das Speisungswasser aufnimmt. Die hinteren Röhrenenden können auch, wie bei q, aufwärts gebogen und durch den Kesselboden geführt werden, während sich die vorderen Enden, der Wassercirculation wegen, bis zu einer höheren Stelle des Kessels erstrecken. Auch kann man die Röhren, wie Fig. 34 zeigt, in transversaler Richtung anordnen.

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