Titel: | Taster oder Dickenmaaß mit Kreisnonius; von Palmer in Paris. |
Fundstelle: | Band 116, Jahrgang 1850, Nr. XLIX., S. 252 |
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XLIX.
Taster oder Dickenmaaß mit Kreisnonius; von
Palmer in
Paris.
Aus dem Bulletin de la Société
d'Encouragement, Jan. 1850, S. 28.
Mit einer Abbildung auf Tab. IV.
Palmer's Taster mit Kreisnonius.
Dieser Taster, welchen Hr. Palmer in Paris (rue Montmorency No. 16)
Lehre mit Kreisnonius (calibre
à vernier circulaire) benennt, soll nicht bloß die Stelle der
gewöhnlichen Lehren vortheilhaft vertreten, sondern auch dazu dienen, um die
vorkommenden Meßoperationen mit einer Genauigkeit vorzunehmen, welche mit den
gewöhnlichen Mitteln nicht zu erreichen ist.
Dieses neue Maaß ist in Fig. 14 in natürlicher
Größe abgebildet und hat die Form einer sogenannten Leim- oder Schraubzwinge.
An einem Ende derselben befindet sich eine feststehende Warze a, auf welche man den zu messenden Gegenstand legt; am entgegengesetzten
Ende ist ein Cylinder b, welcher außerhalb der Länge
nach in Millimeter getheilt ist und die Mutter für eine Schraube c von einem Millimeter Steigung bildet. Den Cylinder
umgibt eine passende Hülfe d, welche außen abgeschärft,
mit der Schraube c verbunden, und auf ihrem Umfange in
zwanzig gleiche Theile eingetheilt ist, die folglich Zwanzigstel-Millimetern
entsprechen. Diese Theilung ist so, daß wenn das Ende der Schraube die Warze
berührt, der Nullpunkt auf dem festen Cylinder mit demjenigen auf der Hülse zusammen
kommt. So oft beim Messen die beiden Nullpunkte zusammentreffen, beträgt die Dicke
des Gegenstandes eine Anzahl von ganzen Millimetern, die man auf dem der Länge nach
eingetheilten Cylinder ablesen kann; treffen die Nullpunkte nicht auf einander, so
ist die Dicke des Gegenstandes gleich der Zahl von Millimetern, welche man auf dem
Cylinder abliest, plus so viel
Zwanzigstel-Millimetern als Linien oder Theilstriche zwischen den beiden
Nullpunkten liegen.
Es ist leicht einzusehen, daß, um Taster für andere Maaße, z.B. Linien zu erhalten,
man nur die Schraubensteigung und die Eintheilung der Hülse zu ändern braucht. Die
beschriebene Vorrichtung ist mehr als hinreichend genau, um die Dicke von
Eisenblechen, Kupfer-, Zink- und Weißblechen etc. zu messen; ihre Form gestattet aus
ihr ein kleines Tascheninstrument zu machen, und ihr Preis ist so unbedeutend, daß
sie leicht von Jedermann angeschafft werden kann. Da das Instrument weder in Bezug
auf Genauigkeit, noch in Bezug auf Preis etwas zu wünschen übrig läßt, so ist zu
erwarten, daß es bald allgemein angewandt werden wird.