Titel: Centrifugalapparate zum Trennen, Reinigen und Erwärmen von Substanzen (z.B. zum Extrahiren des Wassers aus der Stärke, zum Reinigen des Getreides von Staub, zum Erwärmen von Flüssigkeiten mittelst heißer Luft oder dem abgängigen Dampf von Hochdruckdampfmaschinen etc.), welche sich Moses Poole, am Patentoffice zu London, einer Mittheilung zufolge, am 2. Juni 1849 patentiren ließ.
Fundstelle: Band 116, Jahrgang 1850, Nr. L., S. 253
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L. Centrifugalapparate zum Trennen, Reinigen und Erwärmen von Substanzen (z.B. zum Extrahiren des Wassers aus der Stärke, zum Reinigen des Getreides von Staub, zum Erwärmen von Flüssigkeiten mittelst heißer Luft oder dem abgängigen Dampf von Hochdruckdampfmaschinen etc.), welche sich Moses Poole, am Patentoffice zu London, einer Mittheilung zufolge, am 2. Juni 1849 patentiren ließ. Aus dem Repertory of Patent-Inventions, März 1850, S. 140. Mit Abbildungen auf Tab. IV. Poole's Centrifugalapparate zum Trennen und Erwärmen von Substanzen. Fig. 22 stellt einen Apparat zum Extrahiren von Flüssigkeiten mittelst Centrifugalkraft im Verticaldurchschnitte und im Grundrisse dar. A ist eine mit einem geeigneten Gewebe überzogene Trommel. Am Umfange dieser Trommel ist eine Röhre B beweglich befestigt, deren Ausmündung an der äußeren Seite des Umfanges sich befindet, während sich ihre innere Mündung von dem Umfange entfernen oder demselben sich nähern läßt; dieß geschieht mit Hülfe der Schnur C, welche über die Rolle D geht und an die bewegliche Hülse E befestigt ist. Letztere wird mit Hülfe des gabelförmigen Hebels E¹ auf und nieder bewegt. Wenn die Maschine zur Trennung leichterer Flüssigkeiten von schwereren angewendet wird, so muß der Umfang wasserdicht seyn. Die Wirkungsweise des Apparates ist nun folgende. Angenommen, es sollen z.B. die flüssigeren von den consistenteren Theilen des Stärkmehls getrennt werden, so wird in Folge der Rotation der Maschine ein Theil der Flüssigkeit durch den Umfang der Trommel getrieben. Da jedoch die festen Theile alsbald dieser Entweichung ein Hinderniß in den Weg legen, so wird die übrige Flüssigkeit, weil sie leichter als der consistente Theil ist, nach innen getrieben. Wird nun die Hülse E allmählich niedergelassen, so kommt die innere Röhrenmündung in den Bereich der getrennten Flüssigkeit, und leitet sie auf diese Weise hinweg. Fig. 23 stellt einen zweiten Apparat zur Trennung von Substanzen im Verticaldurchschnitte dar. Dieser Apparat dient bei einer trockenen oder in halbflüssigem Zustande befindlichen Substanz zur Trennung der feineren von den gröberen Theilen. A ist eine senkrechte Achse, woran ein rundes mit einem Gewebe oder einem sonstigen siebartig durchlöcherten Material überzogenes Gestell B befestigt ist. Dieser Apparat wirkt auf folgende Weise. Die Maschine wird in langsame Rotation gesetzt und der zu behandelnde Stoff in ihre Mitte gefüllt; die Centrifugalkraft treibt alsdann die Materialien nach außen über das Gewebe oder die Siebfläche. Die feineren oder flüssigeren Theile gehen durch das Sieb, während der Rückstand in geeignete Behälter übergeführt wird. Eine an einer Achse befestigte Bürste C befördert diese Operation. Zur rascheren Absonderung des Staubes und anderer leichter Stoffe ist unter dem Siebe noch ein Ventilator angebracht, und die Maschine daher von einem geeigneten Gehäuse umschlossen. Diese Maschine läßt sich z.B. zum Reinigen des Getreides und anderer Substanzen vom Staub und Schmutz anwenden; hiezu leite ich eine geeignete Menge Wasser auf die Materialien; durch die Centrifugalkraft werden alsdann Schmutz und andere feinere Stoffe mit dem Wasser entfernt, und auf diese Weise von dem Getreide getrennt. Eine weitere Verbesserung im Reinigen besteht in der Anwendung einer Vorrichtung, durch welche der beim Betrieb der Centrifugal-Seifmaschine entstehende Seifenschaum beseitigt wird. Fig. 24 stellt diese Verbesserung im Verticaldurchschnitt und im Grundriß dar. B ist ein hohler Ring, dessen Boden aus Drahtgewebe besteht, und dessen oberer Theil mit irgend einem dichten Stoffe überzogen ist. Eine Röhre C steht an ihrem einen Ende mit dem hohlen Ring, an dem andern mit einer Luftpumpe in Verbindung. Die Wirkung des Apparates ist folgende. Wenn sich während des Betriebs der Maschine der Seifenschaum rings um die Maschine hoch genug angehäuft hat, um die Wirksamkeit der Vorrichtung zu hemmen, so wird die Luftpumpe in Thätigkeit gesetzt, worauf der Seifenschaum sogleich zu Boden sinken muß, weil die Luft aus ihm entfernt wird. Die Verbesserung in der Erwärmung von Substanzen besteht in einem Mechanismus, wodurch Flüssigkeiten in sehr fein zertheiltem Zustande einem heißen Luft- oder Dampfstrom ausgesetzt werden, ferner in einer Anordnung, wodurch die Dämpfe bei ihrem Abziehen mit frischer Luft in Berührung gebracht und diese dadurch erwärmt wird. Fig. 25 stellt den ersten Theil dieser Verbesserung im Verticaldurchschnitte, Fig. 26 im Grundrisse dar. A ist ein Behälter, in dessen Mitte die zu erwärmende Flüssigkeit vermittelst einer Röhre C in die Trommel B gebracht wird. Die Trommel ist mit feinen Löchern durchbohrt und oben mit einer nach innen gerichteten Flansche versehen, um die Entweichung der Flüssigkeit zu verhindern; sie besitzt ferner oben senkrechte Scheibewände D, um der Flüssigkeit die der Geschwindigkeit der Maschine entsprechende Kraft mitzutheilen. Der untere Theil des Behälters A hat einen falschen Boden E, in dessen Mitte ein hohler Kegel E angebracht ist, welcher oben ein Lager G enthält. Die Achse der Trommel dreht sich oben in diesem Lager und unten in der Pfanne H. I ist eine Rolle, mit deren Hülfe die Trommel in Notation gesetzt wird; K ist eine Röhre zur Ableitung der heißen Flüssigkeit. Mit Hülfe eines Ventilators oder einer Luftpumpe wird durch die Röhre L heiße Luft unter den falschen Boden und durch die Röhre M, M in die Kammer getrieben. Wird Dampf als heizendes Medium angewendet, so ist es seine Spannkraft, welche ihn durch den Apparat treibt. Die Wirkungsweise der Maschine ist folgende. Die Flüssigkeit, welche man in die Trommel B fließen läßt, wird in Folge der großen Rotationsgeschwindigkeit der letzteren durch die feinen Löcher getrieben und fällt in fein zertheilten Zustande auf den Boden des Behälters. Die zu gleicher Zeit durch die Röhre L unter den falschen Boden getriebene heiße Luft strömt ringsherum durch die Röhren M, M, kommt mit der Flüssigkeit in Berührung und erwärmt sie. Der in Fig. 27 abgebildete Apparat liefert ein Beispiel der Anwendung dieser Erfindung; er bezieht sich nämlich auf die Erwärmung von Flüssigkeiten durch den abgängigen Dampf der Hochdruck-Dampfmaschinen. A ist die Dampfableitungsröhre, welche in den oben mit einer Ausmündungsröhre versehenen Behälter A¹ führt. Das Gestell d¹ trägt das Lager, auf welchem die Trommel D rotirt. E ist die Röhre zum Ablassen der Flüssigkeit. Fig. 28 stellt einen auf den zweiten Theil dieser Erfindung bezüglichen Apparat im Verticaldurchschnitte dar. B und C sind zwei spiralförmige Canäle. Die Wände dieser Canäle bestehen aus leichtem Kupferblech und sind oben und unten durch entsprechende Metallstreifen geschlossen. Der Boden dieser Canäle ist von außen nach innen aufwärts geneigt. Das in dem Canal sich bildende Condensationswasser wird durch die an dem Ende des Canals angebrachte Röhre E in ein Gefäß F abgeleitet. An dem Ein- und Ausgang jedes Canals ist ein Ventilator d und e angeordnet. Die Wirkungsweise dieses Apparates ist folgende. Die in den Canal B führende Röhre B¹ wird mit irgend einer Kammer, welche die gesättigte oder verdorbene heiße Luft enthält, in Verbindung gesetzt, während die Ausmündungsröhre B² dieses Canals durch die Ventilatoren mit der äußeren Luft correspondirt. Der Einlaßcanal C mit seiner Röhre C¹ öffnet sich gleichfalls ins Freie, und die Röhre C² steht mit den Räumen in Verbindung, in welchen die Luft erwärmt werden soll. Man setzt nun die Ventilatoren in Bewegung und zieht die warme gesättigte oder schlechtere Luft durch den Canal B und die mit ihm verbundenen Röhren. Die in der Luft enthaltene Wärme wird auf ihrem Wege den metallenen Scheidewänden mitgetheilt und zugleich die kalte Luft der äußeren Atmosphäre durch den Canal und die mit ihm verbundenen Röhren gedrückt; und diese Luft nimmt auf ihrem Wege durch den Canal die Wärme von den Scheidewänden auf und wird auf diese Weise erwärmt. Wenn Flüssigkeiten und Luft zugleich erwärmt werden sollen, so bedient man sich dieser letzteren Anordnung in Verbindung mit dem zuletzt beschriebenen Apparate zur Erwärmung von Flüssigkeiten. In diesem Falle wird die aus dem Freien in den Canal C tretende Luft durch den Canal und durch die Röhre L in den Behälter A, Fig. 25 gepreßt, während die Röhre L durch irgend ein geeignetes heizendes Medium geht, um die vermittelst des Durchströmens der Luft durch den Canal G erzielte Wärme zu erhöhen. Die Luft wird mit Hülfe des Ventilators aus dem Behälter A, Fig. 25, durch den Canal B getrieben, und entweicht ins Freie, nachdem sie auf ihrem Wege ihre Wärme an die zu erwärmenden Stoffe abgegeben hat.

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