Titel: | Miscellen. |
Fundstelle: | Band 116, Jahrgang 1850, Nr. , S. 471 |
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Miscellen.
Miscellen.
Dampfspannung im Steuerungskasten schnell arbeitender
Hochdruck-Dampfmaschinen.
Genaue Manometer zeigen bei schnellarbeitenden Hochdruck-Dampfmaschinen, die
wenigstens mit der doppelten ihrer normalen Geschwindigkeit laufen (was durch
Anwendung der von Hrn. Hasswell vorgeschlagenen Equilibrirung zu erreichen möglich
ist), im Steuerungskasten dieser Maschinen eine Dampfspannung, welche die Spannung
im Kessel um 2 Zehntel derselben übersteigt. (Notizenblatt des österr.
Ingenieur-Vereines, 1850 Nr. 4.)
Vermehrung der Dampfspannung in von außen erhitzten
Cylindern.
Dämpfe von einer Atmosphäre werden bei Durchleitung derselben durch einen
schmiedeisernen, von außen erhitzten Cylinder aufs Doppelte gespannt. Wird aber die
Erhitzung des Cylinders gesteigert, was mittelst Gebläse bewerkstelligt werden kann,
so läßt die Dampfspannung nach, und geht bis nahe auf Null zurück: der bis zur
Glühhitze erhitzte Cylinder wird dabei schwarz, und es tritt fast immer eine
Explosion ein. Bei den Versuchen wurden die angebrachten Manometer durchs Fernrohr
beobachtet; die Versuchscylinder waren 12 Zoll lang, von 4 Zoll Durchmesser, und 3
Linien dick. Die Versuche werden fortgesetzt. (A. a. O.)
Elektrische Uhr nach Penn.
In Wien wurde ein 6 Pfund schweres Secunden-Pendel 21 Monate lang durch ein
galvanisches Element bewegt, das eine 4 Fuß tief in die Erde gesenkte 3 Quadrat Fuß
große Kupferplatte und eine ebenso in der Entfernung von 18 Fuß versenkte Zinkplatte
bildeten. Zwei isolirte Kupferdrähte gingen zum Pendel, das die Inductionsrolle mit
500 Fuß Draht trägt, welche letztere mit einem feststehenden Eisenstab correspondirt
und durch Selbststeuerung die Kette schließt und unterbricht. Nach circa 1,814,000
Schwingungen (Trennungen der Kette) waren alle bekannten hiebei angewandten Metalle
an ihrem Schließpunkt mehr oder weniger oxydirt, so daß die Wirkung aufhörte und die
Metalle nur durch Abfeilen des Oxydes wieder leitungsfähig gemacht werden konnten.
(A. a. O.)
Elektrische Eigenschaft des Papiers.
In einer hierüber der französischen Akademie der Wissenschaften eingereichten Notiz
sagt Hr. Desbans: Die
Eigenschaft des Papiers, durch Reiben elektrisch zu werden, ist so bedeutend, daß
man sie benutzen kann um einen Elektrophor herzustellen, welcher wenigstens eben so
wirksam ist wie ein gewöhnlicher aus einem Harzkuchen bestehender. Wenn man einige
Bögen ungeleimten Papiers, welche vollkommen ausgetrocknet sind, mit einem
Katzenschwanz peitscht, so hängen alle Papierbögen einander stark an. Setzt man den
Deckel des Elektrophors auf diese Bögen, so wird er so elektrisch, daß man damit
hinreichend starke Funken erhalten kann, um alle Gasmischungen zu entzünden, welche
man im Eudiometer zu analysiren pflegt. (Comptes rendus,
Mai 1850, S. 612.)
Ueber die Temperatur bei der die Schießbaumwolle sich
entzündet; von C. Marx.
Ueber diesen Gegenstand hat Hr. C.
Marx in Poggendorff's Annalen Bd. LXXVIII S. 100 eine Reihe von
Versuchen und Beobachtungen mitgetheilt, nach deren Ergebnissen sich annehmen
läßt:
1) daß die nach bekannter Vorschrift bereitete Schießbaumwolle schon bei 50°
R., durchschnittlich aber bei 75° R. verpufft, wenn sie auf diese Temperatur
innerhalb 5 Minuten von der gewöhnlichen Lufttemperatur, 16° R. aus, gebracht
worden ist;
2) daß die Schießbaumwolle gar nicht explodire, sondern bei 55° R. anfange
sich zu zersetzen und in ihrer Kraftäußerung bei fortdauernder Zersetzung sehr
geschwächt werde, und endlich ihre Wirkung ganz verliere, wenn die Erhitzung langsam
vor sich geht und durchschnittlich 2,5° R. in einer Minute beträgt.
Für die praktische Anwendung der Schießbaumwolle möchte hieraus zu entnehmen seyn:
daß beim Transportiren derselben in heißen Tagen große Vorsicht anzuwenden ist,
indem eine Temperatur von 50° R. leicht von metallenen Gegenständen
angenommen wird, welche längere Zeit in der Sonne gelegen haben, diese aber die
Baumwolle innerhalb 2 bis 5 Minuten zur Explosion bringen kann, wenn sie mit ihr in
Berührung kommt; und daß beim Transport derselben in nicht dicht verschlossenen
Gefäßen, wo solche Wärmegrade langsam auf sie einwirken können, leicht eine
Zersetzung eintreten kann, welche ihre Wirkung mindestens sehr schwächen und
unregelmäßig machen würde.
Es wurden auch einige Versuche mit explodirendem Schirting und Batist angestellt,
welche Stoffe
zerfasert bei
65°,1 R.,
nicht zerfasert bei
60° R.
explodirten, jedoch nur eine langsame Verbrennung und schwache
Verpuffung zeigten.
Der Umstand, daß sich die Schießbaumwolle unter begünstigenden Umständen schon bei
der gewöhnlichen Sommerhitze entzünden kann, erklärt wenigstens zum Theil die Fälle
von Selbstentzündung derselben; man vergleiche die interessanten Angaben von Morin und Maurey im polytechn.
Journal Bd. CXI S. 429 und Bd. CXII S. 138.
Entzündung der Schießbaumwolle durch ihr Zusammendrücken
mittelst einer Eisenstange.
Aus Swansea (Südwallis) wird folgendes gemeldet. Die
Schießbaumwolle-Fabrikanten Hall und Comp. wollten
beweisen, daß zum Sprengen in Gruben und Steinbrüchen ihre Schießbaumwolle im
Gewichtsverhältniß von 1 : 4 das Pulver an Wirksamkeit übertreffe. Bei kleinen
Felsmassen hatte Hr. Wheeler
schon den Versuch mit gutem Erfolg angestellt; er ließ nun in eine ungeheure
Kalksteinmauer eine Flattermine graben, in welche eine Platform mit 6 engl. Pfunden
Schießbaumwolle gebracht werden sollte, entsprechend 36 Pfunden gewöhnlichen
Sprengpulvers. Da nun aber die Patrone für das Kaliber des Lochs zu dick war, so
mußte sie wieder ausgeleert und die Schießbaumwolle mit einem Stock eingestoßen
werden. Einer der Anwesenden bediente sich, um diese Verrichtung zu Ende zu bringen,
einer Eisenstange, wodurch sogleich eine furchtbare Explosion erfolgte und mehrere
Personen verwundete; am stärksten Hrn. Hopkins Rhys, einen sehr geschickten Bergmann, welchem ein Theil der Ladung in
das Gesicht flog, wodurch er erblindete. (Journal de Chimie
médicale, Mai 1850.)
Neue Anwendung der Schießbaumwolle.
Hr. Mann empfiehlt dieses
Präparat für die Beleuchtungen bei öffentlichen Festen, um alle Beleuchtungslampen,
Gasbrenner oder Lichter gleichzeitig anzuzünden. (Comptes
rendus, Mai 1850, Nr. 21.)
Sauerstoffgas gegen Unfälle durch Chloroform und
Asphyxien.
Duroy bemerkte, daß das bei der Bereitung des Chloroforms
sich reichlich entwickelnde und Chloroform mitreißende Sauerstoffgas ohne Nachtheil
eingeathmet werden könne. Er suchte deßhalb durch Versuche zu ermitteln, ob 1) der
Sauerstoff, in die Luftwege gebracht, gefahrbringend sey; ob er 2) zugleich mit dem
Chloroform eingeathmet, die einschläfernde Wirkung desselben aufhebe, und 3) ob er
die der Anwendung des Chloroforms folgenden Wirkungen und Unfälle zu bekämpfen
vermöge. Die Resultate seiner Versuche scheinen alle diese Fragen bejahend zu
beantworten. – In gewissen Fällen fand er das Sauerstoffgas auch gegen
Asphyxien in Folge kohlenstoffhaltiger Gase anwendbar. (Comptes rendus, April 1850, Nr. 17.)
Ammoniakflüssigkeit gegen Verbrennungen.
Obgleich uns zahlreiche Mittel vorliegen um den schmerzlichen Wirkungen der
Verbrennung durch heiße Gegenstände
durch das Feuer unmittelbar Einhalt zu thun, so ist es doch immer gut, auch eines zu kennen, welches nach Guerard's zahlreichen Erfahrungen die gewöhnlich sich einstellenden
Schmerzen alsobald zu dämpfen vermag, ohne sich späterhin nachtheilig, im Gegentheil
sogar nützlich zu erweisen, und dieses besteht in Aetzammoniakflüssigkeit, in welche
man Charpie oder Baumwolle eintaucht, an die verbrannten Stellen legt, und zur
Verhinderung der Verdampfung des Ammoniaks Leinenstücke darüber bindet; sobald sich
wieder heftige Schmerzen einstellen, muß die Charpie von neuem mit
Aetzammoniakflüssigkeit befeuchtet werden, daher dieses Verfahren je nach der
Heftigkeit der Schmerzen eine Stunde oder länger wiederholt werden muß, wornach man
die beschädigten Stellen ganz offen, nämlich ohne weiteren Verband lassen kann.
Es bilden sich in Folge dieser Behandlung keine Brandblasen, die Oberhaut trocknet
ein und löst sich endlich ganz ab, wobei man zum Schutze der jungen Haut nur ein
englisches Pflaster aufzulegen braucht. Ist die Haut bereits durch die
Brandbeschädigung ganz zerstört und das Fleisch bloßgelegt, so kann das Mittel, da
der Salmiakgeist in diesem Falle mehr schaden würde, nicht angewendet werden.
Von der außerordentlichen Wirksamkeit dieses in der österr. Zeitschrift für
Pharmacie, Jahrg. 1849 in Nr. 2 mitgetheilten und empfohlenen Mittels gegen
Verbrennungen hat sich auch Professor Dr. Artus in Jena (laut seines Jahrbuchs für ökonomische
Chemie) überzeugt, so daß derselbe keinen Anstand nimmt, es allen bisher empfohlenen
Mitteln der Art vorzuziehen.
Eigenthümlicher Fall von Chlorbildung.
Wenn man ein Gemenge von (entwässertem) Eisenvitriol und Kochsalz bei einer
Temperatur unter der Dunkelrothglühhitze an der Luft
röstet, so erhält man keineswegs schweflige Säure, sondern es entwickelt sich Chlor in Menge. Das Natrium und Eisenoxydul werden
nämlich durch den Sauerstoff der Luft oxydirt. Barreswil.
(Journal de Pharmacie, Juni 1850, S. 443.)
Das Luftbutterfaß von Nitsche.
Mittelst des sogenannten Luftbutterfasses, welches von dem hiesigen Mühlenbauer Nitsche vervollkommnet ist und von demselben für große
wie kleine Wirthschaften zu einem billigen Preise gebaut wird, kann man in fünf Minuten aus frischer Milch schöne Butter erhalten.
Nach vielfältigen Versuchen mit diesem Apparate bin ich zu so überraschenden
Resultaten gekommen, daß ich es für eine Pflicht der Gemeinnützigkeit halte und um
vielfältige Anfragen hierdurch zu erledigen, dieselben schon jetzt öffentlich
bekannt zu machen, unter Hinweisung auf die Versuche im Großen, welche der Hr.
Bibliothekar Gentzen hier
auf dem Lande angestellt hat und demnächst veröffentlichen wird. Der Apparat ist
jetzt nach meiner Aufgabe wesentlich verbessert.
In einem kleinen Apparate von etwa 1/4 Kubikfuß Größe erhielt ich aus 2 Pott süßer
Milch, welche nur 6 Stunden gestanden hatte, nach 2 Minuten 4 Loth wohlschmeckender Butter und aus dem Rückstande später noch
2 Käse (8 Loth Käsestoff) – im Durchschnitt nach 8 Versuchen. Die kurze Dauer
bis zur Butterbildung ist abhängig von der richtigen Temperatur der Milch, als
solche fand ich bei mittlerer Luftwärme 18 bis 26° R. Bei größerer
Milchmenge, welche aber nicht über 24 Stunden alt war, trat die Butterbildung
spätestens nach 10 Minuten ein. Wurde Sahne in dem Apparat verbuttert, so trat die
Butterbildung in der Hälfte der Zeit ein, als beim gewöhnlichen Butterverfahren. Die
ausgebutterte frische Milch ist nicht sauer, sondern süß,
schmeckt wie mit wenig Wasser verdünnte frische Milch und kann noch zu Milchsuppe
etc. verbraucht werden.
Mit besonderer Sorgfalt habe ich die Versuche unter der Einwirkung eines elektrischen
und galvanischen Stromes angestellt, um zu ermitteln, welchen Einfluß die
Gewitterluft des Sommers auf die Butterung ausüben könnte. Die Butterung trat später
ein und das Product war schlecht. Ich empfahl nun dem Hrn. Nitsche eine galvanische Versicherung an dem
Apparate anzubringen und hatte die Freude, mich sogleich von dem heilsamen Erfolge
überzeugen zu können, indem ich mit also eingerichtetem Apparate wieder in kürzester
Zeit die schönste Butter erhielt, trotz einer mit Elektricität gesättigten
Atmosphäre.
Die großen Vortheile des neuen Verfahrens der Buttergewinnung mittelst des Nitsche'schen Luftbutterfasses bestehen darin: 1) daß man
in kürzester Zeit Butter darstellen kann, 2) aus süßer Milch (wodurch man die atmosphärischen Einflüsse
während des tagelangen Stehens bis zur Säurebildung beseitigt), 3) daß man weniger
Gefäße, Satten etc. gebraucht, 4) daß man im Sommer bei schwüler Gewitterluft eben
so gut und eben so viel Butter erhält, als bei günstigem Wetter, 5) daß der
Rückstand der abgebutterten Milch nicht sauer, sondern süß ist, und also
Süßmilchkäse liefert.
Weitere Mittheilungen sollen folgen.
Neustrelitz, den 6. April 1850.
Roloff, Lehrer an der Realschule.
(Deutsche Gewerbezeitung, 1850 Heft 4.)
Das Princip des erwähnten Luftbutterfasses ist offenbar dasselbe wie bei dem Apparat
des Amerikaners Anthony, dessen Vorrichtung in diesem
Bande des polytechn. Journals S. 263 beschrieben wurde.
Die Redact.
Ueber Banknoten, insbesondere die englischen, von Hrn.
Barlow.
Hr. Barlow beschrieb in einer
Vorlesung welche er über diesen Gegenstand in der Royal Institution hielt, die
charakteristischen Kennzeichen der Banknoten und das Verfahren bei ihrer
Verfertigung. Die Mittel, welche zum Schutze des Publicums gegen Betrug dienen,
bestehen bloß in der vollkommenen Gleichheit und schnellen Erkenntlichkeit der
Noten; die geheimen Zeichen wurden schon längst aufgegeben.
Die Kennzeichen des Papiers sind Farbe, Dünnheit,
Anfühlen, Wasserzeichen und rauher Rand. Die Farbe ist
ein eigenthümliches Weiß. Man hat vorgeschlagen die Noten durch verschiedene Farben
zu unterscheiden, um dadurch das Publicum noch mehr vor Betrug zu schützen; dieß
geschieht jetzt in Belgien und auch in Rußland circulirt gefärbtes Papiergeld. Auch
in Frankreich wurde zu gleichem Behufe eine Färbung eingeführt, wovon man aber bald
wieder zurückkam und mit Recht, weil der dadurch gewährte Schutz in der That nur ein
scheinbarer war. Die Dünnheit einer englischen Banknote
ist etwas sehr in die Augen fallendes; sie ist so dünn, daß durch Auswaschen nichts
daran verändert werden kann. Dieß geschah aber ehedem, sowie Verfälschungen durch
Ausschneiden des: Fünf und Einsetzen von: Zehn dafür. Das Papier einer Note wiegt
jetzt nur 19 1/2 Gran (grains). Als ein Merkmal kann
auch die Festigkeit dieses Papiers gelten, nämlich sein Widerstand gegen Abnützung
im Verkehr und speciell bei Barlow's Probe; ungeleimt
wiegt nämlich eine Note 18 Gran, in welchem Zustande sie ein Gewicht von 36 Pfd.
trug; geleimt, wodurch sie selbst um 1 1/2 Gran schwerer wird, trug sie noch weitere
20 Pfd., also im Ganzen 56 Pfd. oder einen halben Zentner; es ist daher nicht zu
verwundern, daß eine Banknote so viel aushält. Ihre Festigkeit und Dauerhaftigkeit
ist Folge der Güte des dazu verwendeten Materials und der Sorgfalt bei dessen
Verarbeitung. Das Gefühl einer Banknote in der Hand ist
ein eigenthümliches und beruht auf der krausen Beschaffenheit derselben; dieses
Kennzeichen ist den Banknotenbeamten ein so gewohntes, daß einige die verfälschten
Noten so schnell durch das Gefühl unterscheiden, als sie die einzelnen Stücke zählen
können. Die Wasserzeichen erzielt man durch das
Ausbreiten des Zeugs über eine Drahtform und einen auf den Zeug gebrachten Draht.
Mit der Drahtform umzugehen ist schwierig, und daher eines der Hindernisse für den
Fälscher, welcher sich sein Papier selbst verfertigen muß; jede Nachahmung des
Drahtzeichens mittelst der Druckerpresse muß unvollkommen ausfallen. Die
Eigenthümlichkeiten des Randes scheinen weniger bekannt
zu seyn als die übrigen, obwohl sie ein wichtiges Schutzmittel sind; die rauhen
Säume oder Ränder entstehen durch die Verdünnung des Zeuges unter dem Formrahmen und
können durch keine andere Bearbeitung des Zeugs hervorgebracht werden. Zwei Noten
werden zugleich verfertigt und in der Mitte auseinandergeschnitten; daher hat jede
circulirende ächte Note drei rauhe Ränder und einen glatten Rand, letztern auf einer
der kürzeren Seiten. Sind diese Kennzeichen nicht vorhanden, so ist die Note
verdächtig.
Die eigenthümliche Behandlung des Papieres, um eine Note daraus zu machen, besteht im
Bedrucken desselben sowohl mit Typen (Lettern) als mit Platten. Man druckt täglich
30,000 Noten in der Bank, und die vollkommene Gleichheit derselben verbürgt die
merkwürdige Eigenschaft des Stahls beliebig weich und hart gemacht werden zu können.
Die einmalige Gravirung einer Stahlplatte reicht deßhalb für eine Unzahl von Noten
hin; ein Cylinder von weichem Stahl nimmt im Relief ganz genau auf, was in die
Platte gravirt ist, und der gehärtete Cylinder überträgt dann dasselbe Dessin auf
eine beliebige Anzahl weicher Platten, die hierauf behufs ihrer Anwendung in der
Druckerpresse gehärtet werden. Das dem Drucken vorausgehende Feuchten des täglichen
Papierbedarfs geschieht nach dem sinnreichen Verfahren des Hrn. Oldham
sen.; das in die Flüssigkeit gelegte Papier wird der
Einwirkung einer Luftpumpe unterworfen; in dem Maaße als sich das Vacuum bildet,
entweicht die Luft aus dem Papier und Flüssigkeit dringt dafür ein. Eine sinnreiche
Maschine dient zum Zählen und Registriren der Noten.
Folgendes ist ein Verzeichniß der vom J. 1811–1820 eingelieferten falschen
Einpfund-Noten.
Pfd. St.
Pfd. St.
1811
4,825
1816
20,025
1812
11,682
1817
26,179
1813
10,530
1818
25,617
1814
9,973
1819
21,340
1815
12,714
1820
27,993
Im J. 1821 verminderte sich ihr Betrag auf 17,389 Pfd. St.; die Berichte über die
Fünf- und Zehnpfund-Noten gaben aber von da an folgende Resultate:
5 Pfd. St.
10 Pfd. St.
5 Pfd. St.
10 Pfd. St.
1821
507
72
1836
52
9
1822
352
61
1837
77
77
1823
214
19
1838
60
9
1824
95
18
1839
96
19
1825
121
9
1840
126
26
1826
345
29
1841
58
9
1827
265
35
1842
79
7
1828
348
63
1843
38
5
1829
431
40
1844
32
3
1830
279
37
1845
34
3
1831
133
11
1846
63
4
1832
159
27
1847
63
2
1833
120
57
1848
214
11
1834
50
13
1849
109
65
1835
52
15
Die Zunahme der Fälschungen in den letzten zwei Jahren erklärt Hr. Barlow durch die unruhigen Zustände
Europa's, welche die nothleidenden Talente herausfordern mußten das Papiergeld der
beinahe einzigen ruhig gebliebenen Monarchie nachzuahmen. Die Abnahme der
Fälschungen im Allgemeinen schreibt er dem Einfluß besserer Erziehung und
durchschnittlich zunehmender Moralität zu. (Literary
Gazette, 1850 Nr. 1727.)
Berichtigung eines Druckfehlers.
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