Titel: Verbessertes Verfahren zum Schwefeln des Kautschuks, welches sich Christopher Nickels, Kautschukfabrikant im Albanyroad, Grafschaft Surrey, am 11. Januar 1849 patentiren ließ.
Fundstelle: Band 117, Jahrgang 1850, Nr. XXVIII., S. 143
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XXVIII. Verbessertes Verfahren zum Schwefeln des Kautschuks, welches sich Christopher Nickels, Kautschukfabrikant im Albanyroad, Grafschaft Surrey, am 11. Januar 1849 patentiren ließ. Aus dem Repertory of Patent-Inventions, April 1850, S. 224. Mit Abbildungen auf Tab. II. Nickel's Verfahren zum Schwefeln des Kautschuks. Knetmaschine. Fig. 8 ist ein Querdurchschnitt meiner Knetmaschine. Fig. 9 ist ein Längendurchschnitt derselben; a ist der geschlossene Trog oder fire Cylinder worin der Knetproceß vorgeht. Wenn der Kautschuk während des Knetens mit Schwefel behandelt wird, muß der Deckel a′ ein geschlossener seyn; für das bloße Kneten kann er aber offen oder durchbrochen seyn; b ist die Knetwalze, an ihren Enden mit Flanschen b′ versehen, welche verhindern, daß der Kautschuk gegen die Enden des fixen Trogs oder Cylinders kommt. Fig. 10 ist ein Querdurchschnitt und Fig. 11 der Längendurchschnitt einer anders construirten Knetmaschine, deren Knetwalze b ebenfalls mit Flanschen b′ versehen ist; außerdem ist diese Knetwalze im Cylinder oder Trog a excentrisch angebracht, was beim Schwefeln des Kautschuks während seines Knetens sehr vortheilhaft ist. Schwefeln des Kautschuks. Wenn man Kautschuk mit Schwefel verbindet und ihn dann einer beträchtlichen Hitze aussetzt, so geht bekanntlich eine Veränderung in ihm vor, in deren Folge er seine Elasticität sowohl bei niedriger als bei hoher Temperatur beibehält; aber die Stücke des geschwefelten (vulcanisirten) Kautschuks können nicht mehr zu einer Masse geknetet werden und aus solchem Kautschuk verfertigter Faden wird durch Berührung der rauhen Oberflächen nicht zusammenkleben, wie dieß bei gewöhnlichem Kautschuk der Fall ist. Ich erzeuge aber einen geschwefelten Kautschuk, welcher mit Beibehaltung seiner Elasticität bei verschiedenen Temperaturen, letztere beide Eigenschaften des natürlichen Kautschuks besitzt. Ich bringe nämlich den zu schwefelnden Kautschuk in der durch ein Dampfgehäuse erwärmten Knetmaschine mit Schwefeldämpfen in Berührung. Der Schwefel wird in der Retorte c, Fig. 12, in Dämpfe verwandelt, welche durch das Rohr d in den Trog der Knetmaschine abziehen, worin immer neue Oberflächen von Kautschuk den Dämpfen dargeboten werden. Auf 60 Pfd. Kautschuk verwende ich beiläufig 10 Pfd. Schwefel. Bei dieser Operation ist es vortheilhaft durch das Rohr e Wasserstoffgas (oder anstatt desselben ein wenig Phosphordampf) in die Knetmaschine zu leiten. Die so erhaltene geknetete Masse wird mittelst hydraulischen Drucks in Formen gepreßt, welche man äußerlich mittelst eines Dampfgehäuses auf 88 bis 97° Reaumur erhitzt, bis die erforderliche Compression erreicht ist. Die Blöcke von geschwefeltem Kautschuk läßt man unter Druck in den Formen erkalten und nimmt dann eine mechanische Operation mit ihnen vor, wodurch ihre Theilchen in Schwingung und Bewegung versetzt werden, um eine innigere Verbindung derselben mit dem Schwefel zu erzielen. Fig. 13 ist eine Seitenansicht und Fig. 14 eine Endansicht der hiezu dienenden Maschinerie; sie besteht aus einer fixen Platte f und einer beweglichen Platte g; letztere ist auf ihrer oberen Fläche belastet und es wird ihr von einem Motor aus eine Hin- und Herbewegung ertheilt, wodurch die Kautschukblöcke h, h gerollt und zugleich gedrückt werden, so daß jeder Theil in Bewegung kommt, daher der Schwefel gleichförmig vertheilt werden muß. — Soll geschwefelter Kautschukfaden zu demselben Zweck bearbeitet werden, so bringt man solchen in ein durch Dampf erhitztes Gehäuse, welches man verschließt und dem man dann eine schnelle schwingende Bewegung ertheilt.

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Tafel Tab.
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Tab. II