Titel: | Verbesserungen an Dampfmaschinen und Pumpen, welche sich William Peace und Edward Evans, Ingenieure zu Haigh bei Wigan in Lancashire, am 20. Sept. 1849 patentiren ließen. |
Fundstelle: | Band 117, Jahrgang 1850, Nr. LI., S. 255 |
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LI.
Verbesserungen an Dampfmaschinen und Pumpen,
welche sich William
Peace und Edward
Evans, Ingenieure zu Haigh bei Wigan in
Lancashire, am 20. Sept. 1849 patentiren
ließen.
Aus dem London Journal of arts, Juni 1850, S.
305.
Mit Abbildungen auf Tab.
IV.
Evans' Verbesserungen an Dampfmaschinen und Pumpen.
Der erste Theil dieser Erfindung, welcher sich auf die Kolben der Dampfmaschinen bezieht, hat den Zweck, Schraubenbolzen und
Muttern bei der Construction der Kolben entbehrlich zu machen.
Fig. 16 stellt
einen dieser Erfindung gemäß construirten Kolben im Verticaldurchschnitte, Fig. 17 im
Horizontaldurchschnitte dar. a ist der Körper des
Kolbens, in welchem zur Verminderung des Gewichtes Zellen angebracht sind; c, c sind metallene
Liederungsringe, welche durch die Federn d, d dicht gegen die Cylinderwand und gegen die oberen und unteren Theile
ihrer Zellen angedrückt werden. Die Ringe c sind an den
mit einander in Berührung befindlichen Flächen schräg geschnitten, und derjenige
Ring, welcher nach Innen die breiteste Basis darbietet und gegen welchen die Feder
d wirkt, muß, wie c′ zeigt, etwas dünner seyn, so daß er die Cylinderwand nicht berührt,
oder er muß aus einem weicheren Material als der andere Ring bestehen, so baß er
sich schneller abnützt.
Diese Anordnung hat den Zweck, daß der schmälere oder weichere Ring mittelst seiner
schrägen Fläche stets sowohl auf- und abwärts als auch horizontal drückt, und
auf diese Weise die oberen und unteren Theile des hohlen Raumes in dem Kolben
dampfdicht erhält, während die Liederung dampfdicht gegen die Cylinderwand
schließt.
Ein Ring aus geschwefeltem Kautschuk kann die Stelle der Ringe c und der Federn d vertreten, wie der
Verticaldurchschnitt Fig. 18 und der
Horizontaldurchschnitt Fig. 19 zeigt. e ist der Kautschukring, welcher wegen seiner
Elasticität dampfdicht an die obere und untere Fläche des hohlen Raumes schließt und
zugleich die Liederungsringe f, f mit den Cylinderwänden in inniger Berührung erhält. Der Metallring g hat den Zweck zu verhüten, daß der elastische Ring in
die Zellen b des Kolbens trete; er dient zugleich als
Stützpunkt, gegen welchen die elastische Liederung wirkt.
Der zweite Theil dieser Erfindung betrifft eine elastische
Röhrenverbindung für Dampfmaschinen, Pumpen u. s. w.
Diese Verbindung ist so eingerichtet, daß sie die Ausdehnung und Zusammenziehung in
Folge des Temperaturwechsels gestattet, zugleich den durch die abwechselnde
Pumpenbewegung entstehenden Stößen nachgibt.
Fig. 20 stellt
eine solche Röhrenverbindung im Verticaldurchschnitte dar. h, h sind zwei schmiedeiserne ringförmige
Scheiben, welche an die gußeisernen Flanschen der Dampf-, Luft- oder
Wasserröhren i, i genietet
sind, und auf diese Weise schmiedeiserne Erweiterungen der gußeisernen Flanschen
bilden. Die Scheiben h, h
sind an ihrem äußeren Rande vollkommen dicht mit einander verbunden, indem man auf
beiden Seiten einen mit einer Scheibe aus geschwefeltem Kautschuk versehenen
Metallring j zwischenlegte und das Ganze
zusammenschraubte. Die Scheiben können auch, wie der Durchschnitt Fig. 21 zeigt, dadurch an
ihrem äußeren Rande dicht verbunden werden, daß man einfach einen durchlöcherten
Metallring zwischen sie legt, und das Ganze zusammennietet. Bei beiden Methoden hält
der äußere Ring der Röhrenflanschen weit genug aus einander, um die Verlängerung oder
Verkürzung der Röhren zu gestatten, ohne daß ihre Enden mit einander in Berührung
kommen, indem die Elasticität der schmiedeisernen Scheiben eine solche Veränderung
in der Länge gestattet.