Titel: | Verbesserungen an Spinnmaschinen, welche sich Edmund Hartley zu Oldham in Lancashire, am 11. Dec. 1848 patentiren ließ. |
Fundstelle: | Band 117, Jahrgang 1850, Nr. LXVII., S. 340 |
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LXVII.
Verbesserungen an Spinnmaschinen, welche sich
Edmund Hartley zu
Oldham in Lancashire, am 11. Dec. 1848 patentiren ließ.
Aus dem London Journal of arts, Juni 1850, S.
299.
Mit Abbildungen auf Tab.
V.
Hartley's Verbesserungen an Spinnmaschinen.
Diese Verbesserungen beziehen sich:
1) auf Vorspinnmaschinen, und haben den Zweck die Vibration sowie die Abnützung der
Spindeln zu vermindern;
2) auf Mule-Maschinen, insbesondere die selbstspinnenden von Roberts. Diese Verbesserungen bestehen in einer neuen
Methode, die rückgängige Bewegung der Spindeln hervorzubringen, mit Hinweglassung
gewisser mechanischer Theile, welche seither angewendet wurden.
Fig. 31 stellt
eine verbesserte Spindel nebst Flügel in der Frontansicht, Fig. 32 in der
Seitenansicht dar. a,a ist
die Spindel; b,b ber Flügel. Die
Verbesserung besteht darin, daß der Durchmesser des unteren Theiles c der Flügelhülse auf den Durchmesser der Spindel
reducirt und der obere Theil der Spindel gleichfalls dünner gemacht ist, um in den
Theil c zu passen. Diese Einrichtung hat den Zweck, der
Spule zu gestatten bis zur Schulter d der Hülse
hinaufzusteigen. Die Folge hievon ist, daß die Spindel a
und die Arme b, b des
Flügels nicht so lang zu seyn brauchen; das Gewicht der Spindel und des Flügels wird
also dadurch vermindert, und die Spindel kann mit größerer Geschwindigkeit
umlaufen.
Eine weitere Verbesserung besteht darin, daß man das die Spule treibende
Winkelgetriebe e auf eine Röhre f setzt. Diese Röhre besteht, wie Fig. 32 zeigt, mit dem
gewöhnlichen Lager g aus einem und demselben Stück.
Durch diese Anordnung wird die Vibration und Abnützung der Spindel bedeutend
vermindert und eine größere Geschwindigkeit ermöglicht.
Die zweite Abtheilung der Erfindung ist aus den Figuren 33 und 34
ersichtlich. Fig.
33 stellt denjenigen Theil des Hauptgestells einer gewöhnlichen
Mulemaschine, welcher die rückgängige Bewegung der Spindeln (the backing off motion) regulirt, im Grundrisse dar. a, a ist die Hauptwelle; b die Rolle für die rückgängige Bewegung; c die hufeisenförmige Feder; d ein Hebel, an dessen Ende das Röllchen e
befestigt ist; f das Excentricum; g die Excentricumwelle. Bei der verbesserten Anordnung, welche Fig. 34 im
Grundrisse dargestellt ist, fallen die Feder c und der
Hebel d hinweg. An der Welle g befindet sich ein Excentricum h, welches
sich mit Hülfe zweier auf beiden Seiten angebrachter Muttern i und k auf seiner Welle reguliren und in der
gehörigen Lage feststellen läßt. Der Hauptzweck dieser Einrichtung besteht darin,
daß sie gestattet die rückläufige Bewegung der Spindeln von der Excentricumwelle aus
zu reguliren, und daß sie den bei dem seitherigen System stattfindenden plötzlichen
Ruck beseitigt; denn bei der neuen Einrichtung läßt sich die Bewegung mit Hülfe der
beiden Schraubenmuttern i und k mit der größten Genauigkeit reguliren.