Titel: | Ventilation der Fabriksäle, von John Rowan in Belfast. |
Fundstelle: | Band 119, Jahrgang 1851, Nr. XI., S. 51 |
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XI.
Ventilation der Fabriksäle, von John Rowan in
Belfast.
Aus dem Practical Mechanic's Journal, Juni 1850, S.
107.
Mit einer Abbildung auf Tab. III.
Rowan's Ventilation der Fabriksäle.
In den meisten ältern Fabriken ist auf die Ventilirung der Säle gar keine Rücksicht
genommen, was einen höchst nachtheiligen Einfluß auf die Gesundheit des
Arbeiterpersonales hat. In neuerer Zeit jedoch haben die Fabrikanten in ihrem
eigenen Interesse mehr für den gesunden Aufenthalt ihrer Arbeiter gesorgt, weil sie
wohl eingesehen haben, daß der Gesundheitszustand ihrer Arbeiter im genauesten
Zusammenhang mit dem ungestörten Gange des Geschäftes steht.
In einer kürzlich erbauten Fabrik zu Millwater haben die HHrn. Rowan und Söhne eine neue Ventilirmethode ausgeführt, welche aus Fig. 39, dem
Durchschnitte der Hauptmauer und zweier Stockwerke der Fabrik, ersichtlich ist. Die
Pfeiler oder hohlen Säulen A, A, welche wie gewöhnlich in den verschiedenen Stockwerken des Gebäudes
übereinander gestellt sind, sind so angeordnet daß der Fuß der höher stehenden auf
dem Capital der darunter stehenden aufruht, wodurch eine zusammengesetzte hohle
Röhre entsteht, die von ebener Erde bis zum Dache hinauf reicht, und innen durchaus
frei ist. Der in der Zeichnung angegebene Durchschnitt einer solchen Röhre erläutert
die Zusammenfügung der Säulen, und zeigt daß das obere Ende einer jeden derselben
durch die darüberliegende Decke hindurch reicht. In der Nahe eines jeden
Säulencapitäls befindet sich eine durch einen Trichter B
gebildete Oeffnung, durch welche die verdorbene Luft in die Säulen gelangt, von wo
aus sie durch das Dach des Gebäudes abzieht. Außerhalb sind oben an jedem Fenster
noch Luftzüge c, c
angebracht. Diese Luftzüge nehmen die ganze Breite des Fensters ein und ihre Wirkung
kann durch an der Seite der Fenster herabhängende zu Klappen führende Schnüre
regulirt werden.
Der den Luftzug bildende Canal geht in der Mauer aufwärts, und hat seine äußere
Mündung unter dem Fenstergesimse des nächsten Stockwerks.