Titel: | Maschine zur Ziegelfabrication, welche sich Thomas Whaley und Richard Lightoller zu Chorley in Lancashire, am 3. Mai 1849 patentiren ließen. |
Fundstelle: | Band 119, Jahrgang 1851, Nr. XVIII., S. 97 |
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XVIII.
Maschine zur Ziegelfabrication, welche sich
Thomas Whaley und
Richard Lightoller
zu Chorley in Lancashire, am 3.
Mai 1849 patentiren ließen.
Aus dem London Journal of arts, Oct. 1850, S.
163.
Mit Abbildungen auf Tab.
IV.
Whaley's und Lightoller's Maschine zur
Ziegelfabrication.
Die Erfindung bezieht sich auf die Fabrication aller Arten von Ziegeln, Thonröhren
und dergleichen Artikeln, und besteht hauptsächlich in der Vereinigung der
Knetmühle, der Preßcylinder, Gitter und Formplatten in einer Maschine, wodurch sich eine bedeutende Ersparniß an Zeit und Kosten
ergibt.
Fig. 16 stellt
diese Ziegelmaschine im Seitenaufriß und Fig. 17 im Grundriß mit
Hinweglassung des Knetcylinders dar. Fig. 18 ist der
Frontaufriß, welcher insbesondere die Formplatte und die Gitter deutlich zeigt, Fig. 19 ein
Durchschnitt des Apparates mit den Wagen zum Wegschaffen der Ziegel. Fig. 20 zeigt die Wagen
im Grundriß.
a, a der Cylinder der
Knetmühle; b, b die Messer
von gewöhnlicher Construction; c eine Oeffnung im Boden
der Knetmühle, durch welche der Thon in den Preßcylinder d fällt. Letzterer ist mit einem Kolben e
versehen, welcher mittelst Segmenten auf geeignete Weise geliedert ist. An den
Kolben e ist ein Schieber h
befestigt, welcher die Oeffnung c nach Erforderniß
öffnet oder verschließt. Dieser Schieber wird mit Hülfe eines Schabeisens 1, welches
durch die belasteten Hebel 2, 2 gegen ihn gedrückt wird, rein erhalten. An den
Kolben e ist eine Zahnstange
i, i befestigt, in welche
das Getriebe k greift. Dieses Getriebe ist an die Welle
l befestigt, welche durch eine geeignete mechanische
Vorrichtung in wechselnde Rotation gesetzt wird. m ist
ein doppeltes Gitter mit verticalen Stäben, welches in der Mitte abgetheilt ist.
Dieses Gitter ist in einem verschiebbaren Rahmen befestigt und kann durch Umdrehung
der Schraube n mittelst der Kurbel p vor und zurück bewegt werden. q ist ein mit horizontalen Stäben versehenes festes Gitter, welches nur zu
sehr feinen Arbeiten bestimmt ist. Wenn dieses Gitter nicht in Gebrauch ist, so wird
an seine Stelle ein platter Rahmen eingesetzt. r, r ist ein geneigter Canal; s, s die Formplatte. t, t sind zwei parallele Schienen, auf welchen die
Wagen v, v mittelst
Spurkranzrädern u, u rollen.
Diese Wagen hängen mittelst Gelenken w, w aneinander und sind mit losen Brettern x, x versehen, auf welchen
die Ziegel entfernt werden.
Die Wirkungsweise der Maschine ist nun folgende: Angenommen der Kolben befindet sich
in der von den Gittern entferntesten Lage und die Oeffnungen c seyen also frei, so drängen die Messer b,
b den Thon aus dem Knetcylinder a, a durch die Oeffnungen
c in den Preßcylinder d.
In dem Maaße nun als der Kolben e vorrückt, schließt der
an ihn befestigte Schieber h allmählich die Oeffnung c, und wenn diese geschlossen ist, so treibt der Druck
des Kolbens e den Thon durch die Gitter m und q und durch die in der
Formplatte s befindlichen Oeffnungen y, y, in Gestalt dreier
zusammenhängender Thonstreifen von der Dicke und Breite der verlangten Ziegel. Diese
Thonstreifen legen sich auf die Wagen v, v, welche sich in dem Maaße als sie zum Vorschein
kommen, mit ihnen fortbewegen. Sämmtliche Wagen werden durch die an den vordersten
und hintersten Wagen befestigte Stange z, z zusammengehalten. Sobald der Kolben seinen Hub
vollbracht hat, beginnt seine rückgängige Bewegung. Die Thonstreifen können alsdann
zwischen jedem Wagen mittelst Drähten durchschnitten werden, so daß nun jeder Wagen
drei Ziegel enthält. Ist dieses geschehen, so werden die losen Bretter x, x mit den Ziegeln
abgenommen und auf die Trockengestelle gebracht. Nachdem die Wagen mit frischen
Brettern belegt worden sind, werden sie zum Empfang weiterer Ziegel in ihre
ursprüngliche Lage zurückgeschoben. — Beim Durchgang des Thons durch die
Gitter m und q bleiben
Steinchen etc. an der Rückseite der Gitter hängen. Sobald nun der Kolben einige Hübe
vollbracht hat, bewegt man durch Umdrehung der Kurbel p
das doppelte Gitter m, m
nach der andern Seite, so daß diejenige Hälfte desselben, welche vorher der
Einwirkung des Thons ausgesetzt war, auf die äußere Seite des Cylinders zu liegen
kommt, während die andere Hälfte dem Thon ausgesetzt ist. Das Gitter m, m, welches auf beiden Seiten
vertieft ist, reinigt die Oberfläche des Gitters q, q und führt eine Thonschicht mit sich, welche die
abgelagerten Steinchen etc. enthält. Nachdem man diese Hälfte des Gitters gereinigt
hat, schiebt man das Gitter in seine vorherige Lage zurück, worauf die andere
Gitterhälfte auf ähnliche Weise gereinigt werden kann.
Sollen mit dieser Maschine Röhren und ähnliche Artikel verfertigt werden, so braucht
man nur die Formplatte s durch eine andere mit
entsprechenden Formmündungen versehen, zu ersetzen.