Titel: | Verbesserungen im Reinigen des Zuckers, besonders mit der Centrifugalmaschine, welche sich Thomas Rotch zu Drumlanford House in der Grafschaft Ayr, am 26. März 1850 patentiren ließ. |
Fundstelle: | Band 119, Jahrgang 1851, Nr. XXII., S. 103 |
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XXII.
Verbesserungen im Reinigen des Zuckers, besonders
mit der Centrifugalmaschine, welche sich Thomas Rotch zu Drumlanford House in der
Grafschaft Ayr, am 26. März 1850 patentiren
ließ.
Aus dem London Journal of arts, Nov. 1850, S.
229.
Mit Abbildungen auf Tab.
IV.
Rotch's Verbesserungen im Reinigen des Zuckers.
Der erste Theil des Patents bezieht sich auf die zur Reinigung des Zuckers jetzt
gebräuchlichen Centrifugalmaschinen, und hat den Zweck dem Bestreben der Trommel,
bei rascher Rotation zu oscilliren, entgegenzuwirken. Man läßt dazu das untere Ende
der Trommelachse in einer adjustirbaren Hülse laufen, von welcher ein schweres
Gewicht herabhängt. Fig. 6 stellt den Apparat im Verticaldurchschnitte dar. a ist die Trommel; b ihre
Achse; c die Hülse, welche das untere Ende der Achse
aufnimmt; d das an der Hülse hängende Gewicht; e das Gehäuse worin die Trommel rotirt, und in dessen
Boden sich ein kreisrundes Loch zur Aufnahme der Hülse c
befindet. Letztere ist mit einer glockenförmigen oder halbkugelförmigen Flansche
versehen, welche den Zweck hat, die Hülse so zu unterstützen, daß sie sich nach der
Bewegung der Achse selbst adjustiren kann, um der Oscillation vorzubeugen.
Die zweite Verbesserung bezweckt die Beseitigung der Oscillation der Trommelachse
solcher Centrifugalmaschinen, dadurch daß man den unteren Theil dieser Achse in
einem festen Lager auf mehreren conischen Frictionsrollen laufen läßt. Fig. 7 stellt
dieses Lager im Verticaldurchschnitt, Fig. 8 im Grundriß dar;
a ist die Achse; b das
feste Lager; c, c sind die
conischen Frictionsrollen.
Der dritte Theil dieser Erfindung hat den Zweck, die Centrifugalmaschinen auf eine
vortheilhaftere Weise als seither anzuwenden, um die Zuckerkrystalle von der Melasse
und dem Syrup zu trennen, indem man die Krystalle, welche der Wirkung der Maschine
ausgesetzt werden sollen, größer als gewöhnlich macht. Dieses geschieht dadurch, daß
man den Syrup direct aus den Vacuumpfannen in große flache Behälter laufen läßt,
deren jeder 2000 bis 3000 Quart faßt; die Temperatur beträgt dabei 39 bis 41°
Reaumur und die Dichtigkeit 30 bis 35° Baumé.
Der vierte Theil der Erfindung betrifft eine Verbesserung in der Entfärbung des
Zuckers in den Formen, durch Anwendung von Wollen- oder Baumwollenzeug und
Schwämmen. Man deckt nämlich über das breite Ende des Zuckerhutes ein Stück Tuch, und über dieses einen zwei Zoll dicken Schwamm. Nachdem man den Zucker zweimal gefeuchtet hat,
gießt man auf den Schwamm so viel filtrirtes Wasser als er absorbirt. Dieses
Begießen wird mit stufenweise abnehmenden Quantitäten zwei Tage lang wiederholt, wo
dann der Zucker vollkommen rein und weiß erscheint. Die Auflösung zum Feuchten des
Zuckers besteht aus Syrup und Wasser, im Verhältniß von 15 Pfd. Syrup von 34°
B. und halb so viel Wasser auf je 20 Pfd. Zucker.
Die letzte Verbesserung besteht in der Anwendung der Centrifugalmaschinen zur
Trennung der Mutterlaugen von Salzen. Die Salzmasse wird in feuchtem Zustande oder
mit Wasser angefeuchtet in die Trommel der Maschine gebracht. Setzt man nun die
Trommel in Rotation, so wird das Wasser oder die sonstige Flüssigkeit ausgetrieben,
während das Salz an der inneren Fläche der Trommel hängen bleibt. Will man dasselbe
in besonders geformten Blöcken erhalten, so bringt man es in durchlöcherte Formen
und stellt diese in die Trommel der Maschine.