Titel: | Ueber die Kohksbereitung zum Eisenbahnbetriebe in Belgien und in dem nördlichen Frankreich; vom Bergwerksingenieur de Marsilly zu Amiens. |
Fundstelle: | Band 119, Jahrgang 1851, Nr. LXIV., S. 330 |
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LXIV.
Ueber die Kohksbereitung zum Eisenbahnbetriebe in
Belgien und in dem nördlichen Frankreich; vom Bergwerksingenieur de Marsilly zu
Amiens.
Aus den Annales des mines, 1850, Bd. XVII S.
189.
Mit Abbildungen auf Tab.
VII.
v. Marsilly, über Kohksbereitung für Locomotiven.
(Schluß von S. 282 des vorhergehenden Heftes.)
In den cylindrischen Oefen dauert ein Proceß immer 24
Stunden.
Vierzehn Tage lang hat man in 24 von diesen Oefen, zu Frameries täglich 30 Tonnen
Kohks bereitet; eine Ladung betrug 23–24 Hektol. Zu gleicher Zeit hat man von
denselben Steinkohlen (deren Kohks einen Aschengehalt von 7–8 Procent gaben)
in flachen Oefen in 24 Stunden fast dieselbe Quantität verkohkt.
Vierzehn Tage lang wurden mit den Locomotiven der Nordbahn vergleichende Versuche
angestellt, und fortwährend fand man, daß die Kohks der cylindrischen Oefen von
geringerer Güte als diejenigen der flachen sind. Sie gaben einen größern Abgang, und
verhielten sich in den Locomotivenöfen auch nicht so gut.
Der Ertrag war nicht ganz so bedeutend wie in den flachen Oefen.
Darauf habe ich die Verkohkung auf 48 Stunden verlängern, und die Ladung auf 37
Hektol. erhöhen lassen, wodurch eine wesentliche Verbesserung erzielt, wurde; der
Ertrag wurde bedeutender als in den kleinen Oefen; die Kohks waren hart, und dehnten sich
nicht mehr im Feuer aus wie vorher. Diese Resultate waren so gut, daß seit der Zeit
in den cylindrischen Oefen stets Brände von 48 Stunden gemacht werden.
Ungeachtet dieser Verbesserung sind die Kohks aus cylindrischen Oefen vielleicht noch
nicht so gut als die in 48 Stunden in den kleinen Oefen dargestellten; sie stehen
sicherlich den in 60 Stunden in den großen Oefen erzeugten nach.
In Bezug auf die Güte der Kohks und auf Ausbringen verdienen die großen Oefen den
Vorzug vor allen übrigen.
Vom ökonomischen Gesichtspunkte aus betrachtet ist es derselbe Fall. Die Erbauung
eines großen Ofens kommt nicht ganz auf 2000 Franken zu stehen; die eines kleinen
Ofens kostet 500–800 Franken. Die Dauer ist mindestens zu 10 Jahren
anzunehmen. Wenn die Materialien gut sind, und der Bau gut ausgeführt, so kann man
15–20 Jahre rechnen.
Mit Hinzurechnung einer Amortisation von 10 Procent für die Oesen und deren
Unterhaltung würden sich ergeben:
für die
Großen
Oefen
150
Fr.
pro
1 Jahr
—
Kleinen
—
50
Fr.
—
—
Dieß würde auf 1 Tonne berechnet, wenn man jährlich 300 regelmäßige Arbeitstage, die
Fabrication in den großen Oefen zu 60 Stunden, in den kleinen Oefen zu 48 Stunden,
und den Einsatz resp. zu 90 und 32 Hektol. annimmt, betragen:
für die
großen
Oefen
0,39 Fr.
—
kleinen
—
0,29 Fr.
–––––––––
also
ein unterschied von
0,19 Fr.
Dieser Unterschied wird hinlänglich ausgeglichen durch ein höheres Ausbringen, und
durch einen geringern Verlust bei den verschiedenen Arten des Transportes, denen die
Kohks unterworfen werden; denn für eine Eisenbahn, welcher die Tonne auf 50 Fr. zu
stehen kommt, erwächst bei einem Verluste von 1 Proc. ein Nachtheil von mindestens
0,30 Franken.
Die Differenz, welche durch die Amortisation entstand, würde sich noch viel geringer
herausgestellt haben, wenn ich meiner Rechnung eine 72stündige Fabrication zu Grunde
gelegt hätte, welche beinahe ebenso vortheilhafte Resultate wie eine 96stündige
gibt.
Was die Arbeitslöhne und die übrigen Fabricationskosten betrifft, so betragen diese
für die kleinen Oefen fast ebenso viel wie für die großen.
Vom ökonomischen Gesichtspunkte aus verdienen daher die letztern Oefen den
Vorzug.
Der Vorzug großer Oefen vor cylindrischen scheint mir noch
bedeutender als vor kleinen Oefen.
Die Erbauung eines cylindrischen Ofens ist schwierig und kostspielig; sie beträgt
mehr als 2000 Franken; außerdem sind die Reparaturen an ihnen häufiger und
bedeutender; die zahlreichen Canäle, welche der Flamme den Durchgang gestatten,
werden sehr bald zerstört. Nach meiner Meinung ist ihre Dauer geringer als die der
gewöhnlichen Oefen. Selbst bei einer 48stündigen Verkohkung erhält man ein
geringeres oder ein höchstens eben so großes Ausbringen (mit Ausschluß des Wassers,
welches die Kohks beim Ablöschen im erstern Fall in sich aufnehmen), als das in den
großen Oefen erzielte. Die Menge Kohks, welche man täglich fabricirt, ist nicht so
bedeutend als die in jenen fabricirte. Endlich ist die Unterhaltung an Material eine
erhebliche, und der Arbeitslohn kommt theurer zu stehen, obgleich die Behandlung dem
Anscheine nach einfacher zu seyn scheint.
Alle diese Thatsachen zusammengenommen, scheinen mir deutlich zu beweisen, daß die
Kohksfabrication in großen Oefen nicht allein bessere Kohks liefert, als in
cylindrischen Oefen, sondern auch, daß sie ökonomischer ist.
Die Grundsätze, auf welchen die Verkohkung in cylindrischen Oefen beruht, sind ganz
verschieden.
In den cylindrischen Oefen wird die Temperatur sehr hoch zur Zeit der Füllung
gehalten; man führt anfangs viel Luft zu, hauptsächlich dann, wenn man in 24 Stunden
verkohkt; der Boden wird von unten erhitzt, und man hält die Temperatur fortwährend
sehr hoch, bis zum Ausziehen der Kohks.
Man glaubte nämlich:
1) daß man, indem die beim Verkohlen sich entwickelnden Gase verbrennt, und die durch
ihr Verbrennen erzeugte Wärme zum Erhitzen der Sohle verwendet, ein höheres
Ausbringen erzielen würde;
2) daß, wenn die Temperatur beim Einsetzen sehr hoch ist, die Steinkohle besser
zusammenbacken würde, in Folge schneller Entwickelung der bituminösen Bestandtheile,
und daß die Kohks vollkommener gekohlt würden. Man hoffte so, gut und gleichzeitig
schnell zu kohlen.
In den großen Oefen hingegen, bei einer Verkohkungszeit von 96 Stunden, sind die
Wandungen dunkel, anstatt beim Einsetzen lebhaft rothzuglühen. Bisweilen läßt man
den Ofen eine oder zwei Stunden nach dem Ziehen der Kohks abkühlen. Die
beträchtliche Menge Steinkohle, mit welcher man den Ofen besetzt, kühlt ihn außerdem
ab. Die Wärme sammelt sich im Gewölbe an; die Sohle wird nicht von unten erhitzt und
fast gänzlich abgekühlt. Nach und nach erhitzt sich die Kohlenmasse von oben nach
unten hin, durch die vom Gewölbe ausstrahlende Wärme, es beginnt die Entwickelung
der Gase, und erst nach etwa 1½ Stunden entzünden sich dieselben, während in
den cylindrischen Oefen hierzu nur ½ Stunde erforderlich ist. Die
Gasentwickelung findet langsam statt, indem sie durch die horizontalen Schichten von
oben nach unten vor sich geht; und wenn sie in den untern Schichten beginnt, so sind
die oberen zum Theil schon in Kohks umgewandelt. Sie haben alsdann Zusammenhang
angenommen, und die Zerklüftungen, welche in ihnen entstanden sind, gestatten den
Gasen einen freien Abzug, so daß diese keine Veranlassung zu einem Auftreiben
(Aufblähen) geben. Ungefähr nach 48–60 Stunden hört die Gasentwickelung auf,
alle Oeffnungen werden hermetisch verschlossen; die Temperatur, welche gegen die
Mitte des Verkohkungsprocesses hin in Folge der zugeführten beträchtlichen Luftmenge
gestiegen war, nimmt allmählich ab, und die Kohks erscheinen beim Ziehen beinahe
schwarz.
In den cylindrischen Oefen findet die Gasentwickelung auf eine ganz andere Weise
statt. Indem die Kohle plötzlich von der Hitze ergriffen wird, zersetzt sie sich
bald, die Gase entwickeln sich rasch, und sie bilden sich, da die Sohle erhitzt ist
und die Hitze von oben und von unten zugleich wirkt, in allen Theilen der
Kohlenmasse, welche sie nach allen Richtungen hin durchdringen, um aus dem Ofen zu
entweichen.
Die Folge hiervon ist ein beträchtliches Aufblähen, gleichsam ein Aufwallen auf der
Oberfläche; dadurch entstehen neben der gleichzeitigen Bildung harter Kohks, welche
gleichsam den Fuß bilden, die leichten Kohks welche man auf der Oberfläche findet.
Da man eine beträchtliche Menge Luft in den Ofen strömen lassen muß, so entstehen
lauter brennende Gase; ein Theil des festen Kohlenstoffs wird in Kohlensäure umgewandelt, daher
begreiflich das Ausbringen nicht höher ausfällt, als in den gewöhnlichen Oefen,
obgleich man die Gase zum Erhitzen des Ofens verwendet.Steinkohlen, welche in verschlossenen Gefäßen 78–80 Proc./Kohks geben,
liefern im Großen nur 65–66Proc.; der Verlust an Kohks besteht daher
in 12 Proc. des Gewichts der Steinkohlen, und das Ausbringen würde sich, im
Hinblick auf das wirklich erhaltene Gewicht Kohks, um ein Fünftel erhöhen
lassen. Daraus ersieht man, wie unvollkommen die bisherigen
Verkohkungsapparate sind. Wenn hingegen die Verkohkung in 48
Stunden stattfindet, ist die Entwickelung der Gase weniger heftig, und die Zuführung
von Luft nicht so beträchtlich; die bezeichneten Uebelstände machen sich weniger
fühlbar, und das Ausbringen wird bedeutender.
Eine auffallende Erscheinung, welche die cylindrischen und alle solche Oefen
charakterisirt, deren Böden (Sohlen) erhitzt werden, besteht darin, daß sich die
Masse in zwei von einander verschiedene Theile
sondert.
In den cylindrischen Oefen ist die Oberfläche, nach welcher die Theilung erfolgt,
selbst cylindrisch. Ihr Querschnitt bildet einen inneren Kreisbogen des Halbkreises,
welchen der Querschnitt der ganzen Masse darstellt. Die Stücke des untern Theils
sind weniger lang als diejenigen des obern; sie nehmen an Größe ab, indem sie sich
der Oberfläche nähern.
In den flachen Oefen mit geheizter Sohle erfolgt die Theilung nach einer horizontalen
Ebene. Die Stücke des untern Theils sind kleiner.
Diese Erscheinung läßt sich sehr leicht erklären. Da die Einwirkung der Hitze vom
Gewölbe und vom Boden her zu gleicher Zeit stattfindet, so daß die Masse von oben
und von unten zugleich erhitzt wird, so befindet sich auf jeder verticalen Linie,
welche die Masse durchschneidet, ein Punkt, welcher weniger Wärme empfängt, als die
über oder unter ihm befindlichen, und hierdurch entstehen die Absonderungen. Alle
diese Punkte zusammengenommen bilden nun in den cylindrischen Oefen eine
cylindrische, in den flachen Oefen aber eine ebene Oberfläche.
Man erhält daher in solchen Oefen, deren Boden erhitzt wird, Kohks mit zwei Füßen,
während die in Oefen mit nicht erhitzter Sohle erzeugten Kohks nur einen Fuß
haben.
In den letztern vermag man die Kohks dichter und ihren Sohltheil (Fuß) unerheblicher
zu machen, wenn die Verkohkung langsam und allmählich fortschreitend geleitet wird. Die Gase
entwickeln sich in diesem Falle langsam, und es findet kein Aufblähen statt. Deßhalb
ist es auch zweckmäßig, die Temperatur der Oefen bei deren Beschickung nicht hoch zu
halten. Da das Einströmen der Luft langsam vor sich geht, so werden die Gase
vollkommener verbrannt. Je langsamer der Proceß von statten geht, desto ruhiger
entwickeln sich die Gase, und desto weniger fester Kohlenstoff wird verbrannt. Aus
diesem Grunde gibt auch eine 96stündige Verkohkung in den großen Oefen ein höheres
Kohksausbringen als eine 24stündige. Eine längere Verkohkung gibt keine bessern
Resultate, weil die Gasentwickelung nicht langsamer gehalten werden kann.
Dieser langsamen Gasentwickelung, dieser allmählich von oben nach unten
vorschreitenden Verkohkung und dem mehrstündigen, Dämpfen des Ofens muß man es
zuschreiben, daß die Kohls dichter, die Bodenschicht der Kohksstücke geringer und
das Kohksausbringen höher geworden sind.
Dieß ist so wahr, daß man, um aus denselben Steinkohlen, und in denselben Oefen,
welche sehr dichte Kohks geben, leichte und zerreibliche Kohks darzustellen, die
Verkohkung bloß schnell zu bewerkstelligen braucht, indem man viel Luft zuführt, und
somit die Temperatur erhöht. Daher benutzt man auch zu Boulogne dieselben Kohlen und
Oefen, mit welchen sehr harte und dichte Kohks für Locomotiven erzeugt werden, zur
Darstellung leichter Kohks, welche zum Schmieden in den Eisenbahnwerkstätten
verwandt werden. Während aber der Verlauf der Verkohkung im ersten Falle 96 Stunden
währt, dauert er im letztern nur 24, oft bloß 12 Stunden.
Noch ein anderer erheblicher Umstand hat jedoch auf die Härte der Kohks Einfluß,
nämlich das Gewicht des Einsatzes, d. h. die Dicke der Kohlenschicht im Ofen.
Um harte Kohks zu erzeugen, muß man den Ofen stark besetzen und den Proceß langsam
leiten. Denn wenn der Einsatz schwach wäre, so würde man sich vergeblich bemühen,
den Proceß in die Länge zu ziehen, und niemals die Härte der Kohks erzielen, welche
man bei starken Einsätzen erzielen kann.
Letzterem Umstände hat man theilweise die auffallende Verbesserung zuzuschreiben,
welche man durch die cylindrischen Oefen erlangt hat. Bei einer 48stündigen
Verkohkungsdauer ließ sich der Einsatz von 24 Hektol. auf 37 Hektol. erhöhen.
Diese Verbesserung scheint mir aber weniger durch die Verlängerung des Processes als
durch den größern Einsatz bewirkt zu werden. Ein Umstand, welcher diese Ansicht unterstützt, besteht
darin, daß man in den flachen Oefen, deren Böden erhitzt werden, und welche beinahe
dieselben Dimensionen haben, wie die großen Oefen der Agrappe, stets härtere Kohks
erhält, als in den kleinen Oefen, deren Böden ebenfalls erhitzt werden. Es ist sehr
schwierig, in letzteren Kohks von erwünschter Härte darzustellen. Durch eine große
Kohlenmasse, d. h. einen starken Einsatz, vermeidet man zum Theil die Uebelstände,
welche mit dem Verfahren, die Ofensohlen zu erhitzen, verbunden sind.
Dieses in Belgien überall verbreitete Verfahren gibt gute
Resultate, wenn die Oefen groß sind. Ich glaube, daß sie sogar noch besser seyn
würden, wenn man die Sohlen dieser großen Oefen nicht erhitzte, wenn man die
Einsätze verstärkte, oder den Verkohkungsproceß langsam führte.
Dieß sind die Regeln, nach welchen meines Erachtens verfahren werden muß, um den
Kohks die Härte und Dichtigkeit zu ertheilen, welche sie zum Heizen der Locomotiven besitzen
müssen.
Die Fabrication der englischen Kohks beruht auf diesen
Grundsätzen. Man heizt auf der Eisenbahn von Paris nach Rouen und nach Havre, und
von Amiens nach Boulogne, mit Kohks welche aus englischen Steinkohlen erzeugt sind.
Ich habe mehrere Stücke dieser Kohks untersucht; bei dem Verbrennen zu Asche ergaben
sich niemals mehr als 4–5 Procent Aschengehalt. Sie erfüllen daher in einem
hohen Grade die Bedingung der Reinheit, welche ich in die erste Reihe als ein
Zeichen von der Güte der Kohks gesetzt habe. Man konnte keinen Stein, keine
schiefrige Substanz mit dem Auge wahrnehmen, die Masse ist gleichartig, der Bruch
dicht und zackig, das specifische Gewicht ungefähr das des Wassers; diese Kohks sind
sehr hart, und lassen sich schwer in kleine Stücke brechen.
Die belgischen und französischen Kohks besitzen diesen dichten Bruch, diesen Klang und diesen
metallischen Glanz, wodurch sich die englischen auszeichnen, nicht in demselben
Grade. Sie geben keine so langen Stengel von solcher Gleichmäßigkeit und so
bedeutender Widerstandsfähigkeit gegen Stoß etc.
Ich glaube nicht, daß diese Verschiedenartigkeiten lediglich in der Natur der
englischen Steinkohlen liegen, ich suche sie vielmehr in der vorzüglichern
Fabricationsmethode.
Die Eisenbahngesellschaft zu Rouen läßt Steinkohlen aus England kommen, und fabricirt
in Oefen zu Sotteville, wo sich die zur Eisenbahn gehörigen Werkstätten befinden,
Kohks daraus; deßgleichen zu Dieppe.
Die Oefen haben folgende Dimensionen:
Durchmesser
3,50
Met.
Höhe bis zum höchsten Punkte des
Gewölbes
1,10
—
Der Einsatz beträgt
4000 –
4500
Kil.
Die Dicke der Kohlenschicht beträgt
0,55 –
0,60
Met.
Die Verkohkung währt 96 Stunden; sie erfolgt sehr langsam, und man schließt den Ofen
wenigstens 36 Stunden lang.
Die Tonne Kohlen, bis nach Dieppe gelegt, kostet 22 Franken, wird dieselbe von Dieppe
nach Rouen geschafft, so kostet die Tonne 7,50 Fr. mehr.
Bis an die Kohksöfen kostet sie 29,5 Fr.
Kohlenpreis
44,90
Fr.
Fabrikationskosten
2,60
—
–––––––––––––––––
Summa
47,50
Fr.
Dieß ist der Preis, zu welchem die Kohks von der Rouener Eisenbahn übernommen
werden.
Das Kohksziehen geschieht mit großen eisernen Schaufeln, welche man unter den Kohks
auf der Sohle hin hinführt, um dieselben aufzuheben, ohne sie zu zerbrechen. Man
wirft sie möglichst behutsam neben den Oefen hin.
Wenn die Kohks gezogen werden, sind sie nicht mehr rothwarm, wie in den belgischen
Oefen oder in denen, deren Böden von unten geheizt werden. Es verascht sehr wenig
während des Ziehens, und man braucht wenig Wasser, um sie abzulöschen.
Die Anwendung einer geringen Quantität Wassers in Verbindung mit den
Vorsichtsmaßregeln, welche man beim Ziehen und Ausbreiten der Kohks anwendet,
verursachen einen unerheblichen Verlust. Das Verhältniß an Kohksklein beträgt nicht
über 2 Proc.
Bei den kleinen belgischen Oefen hingegen sind die Kohks beim Ziehen noch rothwarm;
es verascht dabei eine ziemliche Menge. Man zieht sie mit Haken, und sie zerbrechen
um so leichter beim Hinfallen, je heißer sie sind. Zum Ablöschen braucht man
100–150 Eimer Wasser, während für eine doppelte Menge bei dem englischen
Verfahren 20–50 Eimer hinreichen.
Ein unter diesen günstigen Bedingungen ausgeführter Versuch gab folgende
Resultate:
4000 Kilogramme Steinkohlen, welche in 96 Stunden verkohlt wurden, gaben:
Kohks
2516,00
Kil.
Abfall an Kohksklein
68,00
—
–––––––––––––––––––––––––––––
Summa
2584,00
Kil.
Ausbringen an Stückkohks
62,90
Abfall
1,70
–––––––––––––––––––––––––––––
Summa
64,60
Proc.
Von 28 Oefen sind zu Sotteville 24 beständig im Betriebe. Das Personal besteht aus
zwölf Mann und einem Aufseher. Man fabricirt monatlich 400 Tonnen.
In Bezug auf das gute Aussehen der Kohks läßt die Fabrication nichts zu wünschen
übrig. Sie würde vollkommen zu nennen seyn, wenn die Erbauung und Unterhaltung der
Oefen nicht zu hoch zu stehen kämen. Sie sind zu ihrer Erhaltung mit starken
eisernen Armaturen versehen, deren Preis für einen Ofen sich auf 2000 Fr. beläuft.
Die Erbauung von 8 Oefen mit Ausschluß des Schornsteins und einigem Zubehör hat
33,000 Franken gekostet. Die Kosten für einen Ofen betragen daher etwas über 4000
Franken. Die Unterhaltung ist kostspielig.
Die zu Boulogne, hart an der Eisenbahn von Amiens nach Boulogne, errichteten Oefen
sind fast ebenso theuer als die vorerwähnten. Bei ihnen ist eine einfachere und
schnellere Entleerungsmethode in Anwendung, und wenn die erzeugten Kohks auch nicht
so schön sind wie die von Rouen, so scheinen sie mir doch den Vorzug vor diesen zu
verdienen.
Die Sohle ist eben, ihre Länge beträgt 12 Fuß englisch;
ihre Breite, im Mittel
2,120
Met.
an der Thür
2,182
—
hinten
2,058
—
Zwei gerade Seitenmauern sind mit einem halbkreisförmigen Gewölbe versehen.
Die Besetzung des Ofens mit Steinkohlen geschieht mit Schaufeln durch eine kleine am
hintern Ende befindliche Thür; das Entleeren durch eine große an der vordern Seite
angebrachte Oeffnung; letztere ist durch eine kleine Mauer zugesetzt, welche von
Backsteinstücken mit Lehm aufgeführt ist, und die man aufbricht, wenn der Ofen
entleert werden soll. Diese Art Verschluß ist sehr einfach und sehr ökonomisch.
Die Construction dieser Oefen ist bemerkenswerth. Auf dem Fundamente sind zwei
halbkreisförmige Gewölbe geschlagen, auf welchen die Sohle ruht. Canäle, welche in
den Seitenmauern errichtet sind, setzen die äußere Luft dieser Gewölbe mit den
kleinen, auf jedem Ofen befindlichen Schornsteinen in Verbindung. Letztere bleiben
während der ganzen Dauer der Verkohkung geschlossen; man öffnet sie aber gegen das
Ende derselben, wodurch ein schnelles Eindringen von Luft herbeigeführt wird, welche
alle angesammelten Dämpfe mitreißt. In Folge dieser Einrichtung bleibt die
Grundmauer stets trocken, und obgleich sie nicht verankert ist, sondern nur aus
Backsteinen besteht, so haben doch diese Oefen in zwei Jahren, seitdem sie neu
gebaut sind, noch keine Reparatur erfordert. Sie haben weder inwendig noch auswendig
einen Sprung oder irgend ein Zeichen von Schadhaftigkeit. Hierbei muß bemerkt
werden, daß die angewandten Materialien ausgezeichnet, und daß alle feuerfesten
Steine aus englischem Thon von vorzüglicher Güte gebrannt sind.
Von den Oefen sind je zwölf an einander gebaut, welche einen gemeinschaftlichen
Schornstein haben. Ein gemeinschaftlicher Canal führt die Flammen und Gase in den
Schornstein; mittelst eines Registers kann man aber alle Communication zwischen
jedem Ofen und dem Hauptcanale ganz oder theilweise unterbrechen.
Nach beendigter Füllung des Ofens wird die hintere Thür geschlossen, während die
Mauer in der vordern Oeffnung schon wieder aufgeführt ist, und man eine Oeffnung für
den Zutritt der Luft in derselben gelassen hat. Der Pfropfen, welcher die Oeffnung
für die entweichenden Gase verschließt, wird hierauf zurückgezogen. Die Füllung des
Ofens wird von zwei Mann ausgeführt, und erfordert 1½ Stunden; das Entzünden
der Gase erfolgt nach einer oder zwei Stunden. Nach und nach vermindert man den
Zutritt der Luft, indem allmählich alle Spalten zugeschmiert werden, welches nach
Verlauf von 24 Stunden fast vollkommen ausgeführt ist. Noch vor Ablauf von 48
Stunden wird alles sorgfältig lutirt, und während der letzten 12 Stunden die
Oeffnung, durch welche die Gase entweichen, selbst verschlossen. Nachdem sich
endlich der Ofen und die Kohks hinreichend abgekühlt haben, findet nach 72 Stunden
das Ausziehen der Kohks statt.
Hierzu öffnet man den obern Theil der vordern Thür, und leitet durch eine durch die
hintere Thür gesteckte Röhre eine kleine Menge Wasser auf den heißesten Theil der
Kohksmasse. Nachdem dann die Thür ganz aufgemacht ist, wird, wie es bei den
cylindrischen Oefen der
Agrappe geschieht, mit Hülfe einer Winde und einer an einer Eisenstange befestigten
Kette die ganze Kohksmasse auf einmal auf eine geneigte Platte aus dem Ofen
herausgezogen.
Während des Füllens des Ofens legt man einen starken eisernen Querbalken auf den
Boden, in dessen Mitte eine eiserne Stange angebracht ist. Diese verbleiben während
des Verkohkens im Ofen, und wenn das Ausziehen der Kohks vor sich gehen soll, faßt
man diesen Anker mittelst einer Winde, und zieht mit ihm
die ganze Kohksmasse auf einmal heraus.
Diese Methode wird auch bei den cylindrischen Oefen der Agrappe angewandt, nur daß
hier die Kohks in gemauerten Bassins aufgenommen werden, in welchen man sie mit
Asche bedeckt, und 24 Stunden lang dampft, was jedoch mit vielen Umständlichkeiten
verknüpft ist und die Fabricationskosten vergrößert.
Zu Boulogne werden die Kohks bei einer viel geringern Temperatur gezogen, wobei
einige Eimer Wasser hinreichen, um ein Veraschen an der Luft zu verhindern, und sich
die Kohksklumpen leicht in Stücke brechen und ohne Beschwerlichkeiten für die
Arbeiter ablöschen lassen. In den gewöhnlichen flachen Oefen verursacht das
Ausziehen der Kohks viele Unannehmlichkeiten, und man braucht viel Wasser zum
Ablöschen. Diese Uebelstände sind hier vermieden. Die Kohks theilen sich in lange
Stängel, welche bisweilen eine Höhe von 0,90 Meter besitzen; sie sind ebenso
vorzüglich als die nicht mit Wasser abgelöschten aus den cylindrischen Oefen, und
haben ein noch viel festeres und hakigeres Korn als letztere.
Endlich ist der Abgang noch geringer als der bei den Oefen zu Rouen.
Der Einsatz beträgt 4000 bis 4500 Kilogr., die Dauer der Verkohkung zwischen 72 bis
96 Stunden, gewöhnlich 72 Stunden.
Die Kohks werden der Boulogner Eisenbahn zu dem Preise von 43 Fr. geliefert. Die
Oefen sind der Bahn entlang aufgestellt; die Steinkohle wird in Wägen bis an die
Oefen befördert, und die Locomotiven halten vor einer ebenen Stelle an, wo das
Ausladen stattfindet, damit die Kohks nicht noch einmal umgeladen zu werden
brauchen.
Anstatt die Steinkohlen durch eine hintere Thür in den Ofen zu bringen, dürfte es
vortheilhafter seyn, sie durch eine im Gewölbe angebrachte verhältnißmäßige Oeffnung
zu schütten. Die Oefen würden hierzu wie die cylindrischen Oefen der Agrappe
eingerichtet werden
müssen, auf die Weise, daß die Kohlen in Karren auf die Oefen gefahren, und von da
aus in dieselben herabgestürzt werden.
Es ist klar, daß anstatt der Anwendung einer Winde zum Herausziehen der Kohksmasse
ein Haspel besser seyn würde, indem man diesen auf einem Wagen vor den Ofen schaffen
kann, wenn das Entleeren desselben stattfinden soll.
Jedenfalls scheinen mir die Kohksöfen zu Boulogne alle Bedingungen zu erfüllen,
welche eine ebenso gute als ökonomische Fabrication zu sichern geeignet sind. Ich
halte sie auch für vorzüglicher als die flachen und cylindrischen Oefen, wie selbige
in Frankreich und Belgien gebräuchlich sind. Ich zweifle keinen Augenblick, daß sie
sich mit Vortheil für belgische und französische Steinkohlen anwenden lassen werden.
Vielleicht wird man einige unwesentliche Abänderungen daran vornehmen müssen, je
nach der Beschaffenheit der Steinkohlen. Die zu Boulogne und zu Rouen in
verschlossenen Gefäßen verkohlten englischen Steinkohlen geben nur ein Ausbringen
von 72 Procent. Sie nähern sich in ihrer Beschaffenheit mehr den Steinkohlen aus den
Gruben des Barons von Mecklenburg und aus den
Escouffiaux-Gruben, als den feinen Schmiedekohlen der Agrappe. Ebenso glaube
ich, daß diese Oefen sehr gute Resultate bei Anwendung von Steinkohlen der
Escouffiaux-Gruben geben, und den Kohks die ihnen bis jetzt noch fehlende
Härte und Dichtigkeit ertheilen würden.
Wenn eine Aenderung mit den Oefen zu Boulogne vorgenommen werden sollte, so müßte
dieselbe hauptsächlich auf eine Vergrößerung des Einsatzes und dessen Starke
gerichtet werden; denn Abänderungen in diesem Sinne lassen sich unter allen
Umständen treffen, von welcher Art die Beschaffenheit der Steinkohle seyn mag. Meine
Ansicht wird durch das in England übliche Verfahren bestätigt. Nach Notizen, welche
Hr. Oberbergwerks-Ingenieur Clapeyron und der
Ingenieur der Nordbahn, Hr. Martial Chevalier auf ihrer
Reise durch England gesammelt und mir mitgetheilt haben, sucht man dort die
Dimensionen der Oefen und das Gewicht des Einsatzes immer mehr zu vergrößern. In den
Oefen, von denen ich auf Tafel VII eine Abbildung
gegeben habe, beträgt die Oberfläche der Sohle 8,80 Quadratmeter, der Einsatz 8
Tonnen = 10 Kubikmeter Kohlen, und die Höhe der Kohlenschicht 1,24 Meter. Die
Verkohkung geschieht in 96 Stunden.
Als das Ergebniß vielfacher Versuche hat sich zur Erzeugung sehr harter und dichter
Kohks eine langsame Verkohkung, verbunden mit einem sehr starken Einsatz,
herausgestellt, von welcher Beschaffenheit die Kohlen übrigens seyn mögen.
Die Steinkohlen sind in ihrer Beschaffenheit verschieden. Einige, z. B. die von
Flenu, zersetzen sich schnell, und backen zusammen, indem sie sich sehr aufblähen;
die Kohks davon sind leicht und mürbe, ungeachtet aller Sorgfalt, welche man auf die
Fabrication verwendet. Andere hingegen, wie die Kohlen von der Agrappe, lassen die
Gase langsamer entweichen, backen gut, und geben feste und dichte Kohks.
Bei Anwendung von Apparaten, in denen die Höhe der Ladung bis 1,24 Meter gesteigert
werden könnte, wie bei den weiter oben erwähnten Oefen, würden sich nach meinem
Dafürhalten aus den Steinkohlen der Escouffiaur-Gruben Kohks von erwünschter
Dichtigkeit und Härte erzeugen lassen, und ebenso die aus Steinkohlen von der
Agrappe dargestellten unter dieser Voraussetzung an Güte gewinnen. Vielleicht würde
eine noch bedeutendere Höhe der Kohlenschicht in entsprechenden Oefen noch
günstigere Resultate geben.
Wenn wir uns die oben tabellarisch verzeichneten Versuche vergegenwärtigen, und die
bei der Verkohkung in verschlossenen Gefäßen erhaltenen Resultate durchgehen, welche
das höchste Ergebniß repräsentiren, so bemerken wir.
1) daß die Kohlen von der Agrappe, von Jolimet und Boigne, welche als die
geschätztesten Schmiedekohlen des Beckens von Mons bekannt, 70–80 Procent,
und die Steinkohlen von Sars-Longchamp, welche ebenfalls als Schmiedekohlen
sehr geschätzt sind, 80 Procent geben. Die Kohlen von Longterre, von Bellevue und
aus den Gruben des Barons von Mecklenburg werden zwar
auch als Schmiedekohlen benutzt, sind aber weniger gesucht als die vorher
bezeichneten, und ihr Kohksausbringen ist geringer. Die zu Boulogne angewandten
englischen Steinkohlen geben nur ein Ausbringen von 72 Proc. und sind nicht gut als
Schmiedekohlen, obgleich sie sich vortrefflich zur Kohksbereitung eignen.
Die Steinkohlen von den Escouffiaur-Gruben endlich sind für Schmiede
ungeeignet und geben schnell verbrennende Kohks, nämlich 68–70 Proc. Diese
Kohlen sind aber sehr geeignet zur Gasbereitung. Auf dieselbe Weise verhalten sich
die Kohlen von der benachbarten Buisson-Grube, wo dieselben Flötze bebaut
werden, und deren Kohksausbringen nach Versuchen im Kleinen noch geringer ist. Die
Kohlen von Hornu geben circa 65 Procent, und wenn man nach dem eigentlichen Flenu
kommt, so findet man ein noch geringeres Ausbringen.
Alle diese Kohlen aus dem Becken von Mons backen, bis auf einige Ausnahmen, beim
Verkohlen in verschlossenen Gefäßen. Bei der Verkohkung im Großen geben sie mehr
oder weniger aufgeblähte Kohks. Sie sind alle im wahren Sinne des Wortes Fettkohlen, und bilden die besten Schmiedekohlen; die
Kohlen von den Escouffiaux-Gruben, welche noch zur Kohksbereitung angehen,
aber ungeeignet für Schmiede sind, können als halbfette
oder halbbackende (Sinterkohlen) betrachtet werden. Die
Kohlen von Buisson und vom Flenu sind unter der Bezeichnung „flammende
Kohlen“ (charbons flambants)
„Rostkohlen“ (ch pour la
grille) bekannt.
Würde man die Kohlen nach ihrem Gehalte an festem Kohlenstoff classificiren, so wäre
diese Eintheilung genau mit derjenigen übereinstimmend, welche sich durch die
Erfahrung bis jetzt herausgestellt hat. Obenan stünden die Steinkohlen von der
Agrappe, von Jolimet und Boinge, in der Mitte die von den Escoufsiaux-Gruben
und zuletzt die von Flenu. Zwischen den Kohlen von der Agrappe und von den
Escouffiaux-Gruben kämen die von Longterre, Bellevue etc. zu stehen, und
zwischen die Kohlen von den Escoufsiaux-Gruben und von Flenu endlich würden
diejenigen von den Gruben Buisson und Hornu u. s. w. kommen.
Man darf aus dem, was ich eben gesagt habe, nicht etwa schließen, daß im allgemeinen
die Kohlen um so besser für Schmiede und für die Kohksfabrication sind, je größer
ihr Gehalt an festem Kohlenstoff ist. Während dieß beim Vergleiche der fetten Kohlen
mit den Kohlen vom Flenu der Fall ist, würde es sich in einem andern Becken, wie z.
B. in dem von Charleroy ganz anders gestalten können, wenn man die fetten Kohlen mit
den magern vergleicht. Das Kohks-Ausbringen würde bei halbfetten Kohlen
größer seyn können als bei den Schmiedekohlen, und geringer als bei den mageren
Kohlen.
Es liegt nicht in meiner Absicht, den letztern Fall zu untersuchen, sondern ich
begnüge mich nachgewiesen zu haben, daß die Steinkohlen des Beckens von Mons durch
ihren Gehalt an festem Kohlenstoff so vollkommen charakterisirt werden, daß die
Bestimmung ihres Kohksausbringens sofort angibt, zu welcher Verwendung sie besonders
geeignet sind.
Die Resultate, welche die Versuche mit englischen und mit Steinkohlen von
Sars-Longchamp gegeben haben, bestätigen diese Annahme noch mehr.
Sie gestattet mehrere Beobachtungen zu erklären, welche bei der Anwendung von Kohks
zur Heizung von Locomotiven gemacht wurden.
Auf der Nordbahn hat man stets die Erfahrung gemacht, daß Kohks aus Steinkohlen von
der Agrappe schwerer zu entzünden sind, als solche aus Steinkohlen von Longterne und
Bellevue, daß sie langsamer verbrennen und weniger Abfall geben als letztere. In dem
Feuerraume der Locomotiven halten sie sich länger, man braucht nicht so häufig zu
schüren, und eine nicht so dicke Schicht Brennmaterial auf dem Roste zu halten.
Welchem Umstände soll man nun diese Verschiedenartigkeit, welche sich beim
Verbrennen zeigt, zuschreiben, da die Fabrication eine und dieselbe ist, beiderlei
Kohks gleich gut sind und die chemische Zusammensetzung des Brennmaterials in Bezug
auf den Aschengehalt dieselbe ist, wenn sie nicht ihren Grund in der Beschaffenheit
der Brennmaterialien hat, und in der Art und Weise, wie die flüchtigen Bestandtheile
durch die Verkohkung entwickelt werden und wie sich folglich die Theilchen des
festen Kohlenstoffs aneinander gruppirt haben?
Die Verschiedenartigkeit, welche man zwischen den Kohks von der Agrappe und zwischen
den englischen bemerkt, scheint mir ebenfalls der Beschaffenheit der Steinkohlen
zugeschrieben werden zu müssen. Die englischen Kohks z. B. entzünden sich sehr
rasch, ihre Verdampfungskraft ist größer, und wenn sie einmal angezündet sind, so
fahren sie fort mit Lebhaftigkeit zu brennen, selbst ohne daß Zug stattfindet, wenn
z. B. die Maschine still steht. Die Kohks von der Agrappe entzünden sich langsam,
geben während der Fahrt, wenn hinreichender Zug stattfindet, viel Dampf;Der Versuch wurde auf der Eisenbahn von Saint-Germain mit Kohls von
der Agrappe angestellt, welche 5–5,5 Proc. Asche
enthielten. aber während des Stillstandes der Locomotiven sind sie
bei weitem nicht so wirksam wie die englischen Kohks. Die Folge hiervon ist ein
geringerer Kohksverbrauch während der Stillstände, daher solche Kohks auf einer
Eisenbahn von geringer Länge, wie die von Saint-Germain, auf welcher oft
angehalten wird, vortheilhafter angewandt werden können.
Die leichtere und schnellere Verbrennung einer Kohkssorte scheint mir von dem
Verhältniß der flüchtigen Bestandtheile in den Steinkohlen und von dem Aschengehalt
derselben abzuhängen. Je mehr flüchtige Bestandtheile in dem Kohlen enthalten waren,
desto entzündlicher und verbrennlicher sind deren Kohks. Durch eine langsame
Verkohkung der
Steinkohlen kann man die Kohks sehr hart machen und deren leichte Verbrennlichkeit
vermindern; aber ganz läßt sich diese Eigenschaft nicht beseitigen.
Der Einfluß der Asche ist unter allen Umständen ein nachtheiliger; denn die Asche
absorbirt eine gewisse Menge der entwickelten Wärme und wird dadurch nutzlos
gemacht; diese von der Asche absorbirte Wärmemenge steht natürlich im Verhältniß zum
Gewichte derselben. Wenn dieß der einzige mit dem Aschengehalte verbundene
Uebelstand wäre, so wäre die Verwendung unreiner Kohks noch immer vortheilhaft, weil
sie verhältnißmäßig billiger zu stehen kommen. In der That verhält es sich aber
anders; denn wenn die Asche in bedeutender Menge vorhanden und schwer schmelzbar
ist, so verstopft sie den Rost und die Röhren, und hemmt so den erforderlichen
Zutritt der Luft; zugleich bedeckt sie die Oberfläche der Kohks mit einer weißen
Schicht, welche die Wärmeausstrahlung und Verbrennung hemmt. Bisweilen ist der
Aschengehalt nicht so nachtheilig, besonders wenn die Asche leicht und sehr
verschlackbar ist; denn dann hält sich der Rost stets rein, und die Verbrennung geht
gut von statten. So hat man z. B. auf der Nordbahn zwei oder drei Monate lang Kohks
von Longterre mit einem Aschengehalt von 10–12 Proc. zur Zufriedenheit
angewandt, während Kohks von der Agrappe bei einem Aschengehalte von 9–10
Proc. zu vielen Klagen Veranlassung gaben. Der Grund ist, weil die Asche von den
Kohks der Agrappe unschmelzbar ist, und alle jene Wirkungen äußert, von denen ich
oben geredet habe; diese Kohks sind ausgezeichnet, wenn sie nur 5–6 Proc.
Asche enthalten; bei 8 Proc. geben sie noch gute Resultate, bei 9–10 Procent
hingegen sind sie kaum mehr anwendbar, weil sie dann den Rost versetzen und die
Röhren verstopfen.
Fassen wir nun das Vorstehende zusammen, so zeigt sich der Aschengehalt stets
nachtheilig; und zwar wird sein Einfluß sehr fühlbar, wenn die Asche unschmelzbar
ist, bei weitem weniger hingegen, wenn sie eine leichtflüssige Schlacke gibt;
freilich werden in letzterm Falle die Roststäbe in kurzer Zeit zerstört.
Der Einfluß, welchen die Beschaffenheit der Steinkohle auf die Qualität der Kohks
ausübt, ist daher abhängig von dem Aschengehalte, welcher in den Kohks zurückbleibt,
und von den gasförmigen Producten, welche sich während der Verkohkung bilden. Dieser
Einfluß existirt wirklich, und kann nicht weggeläugnet werden; indeß darf man
denselben nicht übertreiben — ein Fehler, in welchen man zeither nur zu oft
verfiel.
So hat man z. B. der Beschaffenheit der Steinkohlen Verschiedenartigkeiten
zugeschrieben, welche lediglich in der Reinheit derselben ihren Grund haben; denn
diese spielt eine äußerst wichtige Rolle, und man scheint ihren wahren Werth bisher
nicht genug gewürdigt zu haben.
Aus den von mir mitgetheilten Versuchen ergeben sich klar folgende Thatsachen:
1) daß mehrere Gruben des Beckens von Mons, namentlich die der Agrappe, Steinkohlen
liefern welche zur Kohksfabrication sehr geeignet sind;
2) daß diese Eigenschaft der Steinkohlen mit dem Grade ihrer Reinheit wächst. Die
Steinkohlen von der Agrappe geben vorzügliche Kohks, wenn
der Aschengehalt 5–6 Procent beträgt, und genügende, wenn derselbe 8–9 Procent nicht übersteigt;
3) daß es bei reiner Steinkohle vortheilhafter ist, dichte und feste Kohks zu
fabriciren, wozu eine Verkohkungsdauer von mindestens 48 Stunden erforderlich
ist.
Nach den vorstehenden Ergebnissen hat nun auch die Verwaltung der Nordbahn alle
Betriebsverhältnisse eingerichtet und geregelt. Man hat die Gruben bestimmt, von
welchen die zur Kohksfabrication zu verwendenden Steinkohlen genommen werden dürfen,
ferner die Dauer der Verkohkung, und das Maximum des Aschengehaltes der Kohks. Die
Dauer der Verkohkung ist auf 48 Stunden festgesetzt. (Die Eisenbahn von
Saint-Germain wendet 72 Stunden an.) Je nach den Kohlenlieferanten ändert
sich das Maximum des Aschengehaltes: einige z. B. müssen Kohks von 7 Proc., andere
von 6 Procent, und wieder andere von 5 Procent Aschengehalt liefern.
Ich will nun angeben wie man den Aschengehalt der Kohkslieferungen auf der Nordbahn
und der Bahn von Saint-Germain bestimmt.
Die Kohks kommen auf der Nordbahn in Waggons geladen an. Von jedem Waggon nimmt man
nach Gutdünken einige Stücke Kohks, etwa 10–12 Kilogr., was auf fünf Waggons
einen Korb von 50–60 Kilogr. beträgt. Ein solcher Korb repräsentirt die
durchschnittliche Ladung von fünf Waggons, also von 30,000 Kilogr. Kohks. Anstatt
aber einen ganzen Korb von Kohks vollkommen zu verbrennen, was sehr lange dauern und
schwierig seyn würde, zerstoßt man sie in kleine Stücke und mengt dieselben gut
durcheinander; hierauf nimmt man von diesem Gemenge 8–10 Kilogr. und
pulverisirt sie vollkommen. Von diesem gut gemengten Pulver wird nun die eigentliche
Probe genommen, etwa 1 Kilogr. Nachdem dieses Kilogr. zu sehr feinem Pulver gerieben
ist, äschert man 10 Gramme davon in einem Muffelofen ein. Wenn man das anzuwendende
Kohkspulver vorher bei 80° R. sorgfältig austrocknet und bis auf 1 Milligramm
genau abwiegt, so erhält man stets übereinstimmende Zahlen.
Bisweilen nimmt man von jedem Waggon nur ein oder zwei große Stücke Kohks; von fünf
Waggons erhält man auf diese Weise bloß 10–12 Kilogr., welche fein
pulverisirt werden.
Die Auswahl der Probe findet gewöhnlich im Beiseyn der beiden Betheiligten statt.
Eine zweite Probe wird dem Lieferanten übergeben, damit er den von Seiten der
Eisenbahn angestellten Versuch controliren und sich von der Richtigkeit desselben
überzeugen kann. Außerdem wird noch eine dritte Probe genommen, welche versiegelt
bei Seite gelegt wird, und auf die man sich im Falle eines Streits bezieht. Man
sieht also, daß auf diese Weise nicht eine einzige Kohkslieferung der Probe entgeht.
An jedem Tage wird das Mittel bestimmt, und hieraus am Ende des Monats der
Durchschnitt gezogen. Für jedes Procent über den höchsten gestatteten Aschengehalt
findet ein Abzug von 1 Fr. per Tonne statt; für jedes Procent unter demselben
dagegen wird eine Gratification von 50 Cent. oder einem Franken bewilligt.
Obgleich das Verfahren zur Bestimmung des Aschengehalts nicht Anspruch auf eine
vollkommene Genauigkeit machen kann, so hat es doch das Verdienst einer großen
Unparteilichkeit für sich. Die dabei möglichen Irrthümer gestalten sich eben so zum
Vortheile des Lieferanten, wie zum Vortheile des Consumenten; da alle während eines
Monats erhaltenen Resultate zusammengefaßt werden, so ist anzunehmen, daß sich die
etwaigen Irrthümer compensiren.
Diese Versuche wurden auf der Nordbahn sechs Monate lang mit der größten
Regelmäßigkeit angestellt, und niemals zeigten die Kohks einen schlechten Effect,
ohne daß nicht auch die Analyse einen namhaften Aschengehalt nachgewiesen hatte. Nur
bei sehr unreinen Kohks, wo alsdann die einzelnen Stücke sehr verschieden unter sich
ausfallen, sind einige Abweichungen von Belang unter den Ergebnißzahlen vorgekommen.
Bei sehr reinen Kohks hingegen würde man nur ein einziges Stück nach Belieben zu
nehmen brauchen, welches alsdann ziemlich genau den Gehalt der ganzen Lieferung
repräsentiren würde. Im Allgemeinen läßt sich annehmen, daß die Mittelzahl
sämmtlicher Proben den Gehalt der im Laufe eines Monat verwendeten Lieferungen auf 1
Procent genau angibt.
Die gerechte und milde Ausübung der erwähnten Strafbestimmungen oder Abzüge hat sehr
gute Folgen gehabt; denn die Lieferanten, welche zu der Ueberzeugung kamen, daß sie
das festgestellte Minimum an Aschengehalt ohne Aufbereitung der Steinkohleu nicht
regelmäßig erreichen können, und daß die ihnen durch die Abzüge verursachten
Verluste die Aufbereitungskosten übersteigen, mußten sich endlich alle zur
Aufbereitung ihrer Steinkohlen bequemen.
Die Bemühungen der Nordbahn sind daher nicht fruchtlos geblieben. Die Verbesserung
der Kohks datirt vom Monat Decbr. 1848; im Laufe des Jahres 1849 zeigten noch nicht
alle Lieferungen eine erwünschte Reinheit, einige gaben sogar zu großen Klagen
Anlaß; aber in den letzten Monaten desselben Jahres hat sich das Verhältniß des
Aschengehaltes im Mittel unter 8 Proc. vermindert.
Die Hauptaufgabe bestand darin, Regelmäßigkeit der Fahrten und
Sicherheit im Betriebe zu erzielen. Die Beförderung von Passagieren und
Gütern war im Jahr 1849 viel beträchtlicher als im Jahr 1848, die betriebene Lange
nahm zu, und während die Verzögerungen bei weitem nicht so häufig waren, fand eine
viel größere Pünktlichkeit im Betriebe statt. Auffallend zeigte sich diese günstige
Erscheinung Ende Decembers und im Januar, wo ungeachtet des bedeutenden Schneefalls
sehr wenige Verzögerungen vorkamen. Zu dieser Verbesserung trugen zwar auch andere
Ursachen bei, z. B. eine bessere Organisation im Betriebe, ein geübteres Personal
etc.; im Wesentlichen ist sie aber der bessern Beschaffenheit der Kohks
zuzuschreiben.
Wenn ziemlich beträchtliche und lange Steigungen bei schlechter Jahreszeit überwunden
werden müssen, wo die Schienen glatt sind, wenn der Bahnzug schwer ist, und der Wind
von der Seite kommt, so nimmt die Geschwindigkeit ab, und der Zug in den Maschinen
wird schwächer; man muß dann die Austrittsöffnung des Dampfs verengern, um den Zug
zu verstärken, was einen bedeutenden Gegendruck veranlaßt und die Kraft der Maschine
vermindert; aber gerade hierbei lernte man gute Kohks schätzen. Denn wenn die Kohks
nicht leicht brennen und nicht viel Dampf zu erzeugen vermögen, so nimmt die
Geschwindigkeit der Locomotive nach und nach ab, die Verbrennung geht langsamer vor
sich, und nur mit Mühe läßt sich eine Steigung überwinden. Dieß veranlaßt stets
Verzögerungen, welche die Hauptquellen von Unfällen sind.
Diese Gründe dürften allein schon hinreichend seyn, reinen Kohks den Vorzug
einzuräumen, selbst wenn dieselben mit höhern Preisen bezahlt werden müßten. Die
Directoren der Nordbahn haben dieß auch wohl eingesehen, und zahlen gern höhere
Preise, um nur die Bürgschaft für einen bestimmten Aschengehalt der Kohks zu haben.
Der Durchschnittspreis vom Jahre 1849 gestaltete sich gegen den vom Jahr 1848 um
circa 2 Franken höher; es würde daher eine Mehrausgabe von fast
80,000–100,000 Fr. verursacht worden seyn, wenn die Kohksconsumtion dieselbe
geblieben wäre. Das Ergebniß ist jedoch folgendes: obgleich neue Bahnstrecken in
Betrieb gesetzt worden sind, und die Beförderung von Passagieren und Gütern
bedeutend zunahm, so war doch der Totalverbrauch an Kohks geringer als im
vorhergehenden Jahre, und die Kosten blieben dieselben.
Die von den Personen- und Güterzügen zurückgelegten Bahnstrecken betrugen im
Jahre 1848 um 217,414 Kilometer mehr als im Jahre 1847, wobei sich der
Kohksverbrauch um 2,419,985 Kilogr. verringerte, d. h. auf 1 Kilometer der
Personenzüge um 1,70 Kilogr. und auf 1 Kilometer der Güterzüge um 0,70 Kilogr. Die
Nordbahn hat daher das Geld für die Quantität Kohks erspart, welche sie im Jahre
1848 für das Befahren von 217,414 Kilometer verbraucht haben würde; dadurch hat sie
eine Ersparniß von 60–80,000 Fr. gemacht.
Dieses Resultat hängt aber noch von andern Umständen ab, welche hier erwähnt zu
werden verdienen:
1) von der Einführung des elektrischen Telegraphen, welche den so häufigen Gebrauch
von Hülfsmaschinen entbehrlich macht;
2) den Verbesserungen, welche im Allgemeinen in der Betriebsorganisation getroffen
wurden, und von der Einübung des Personals;
3) dem Anbringen von Gegengewichten an den Locomotiven.
Letzterer Umstand ist von großem Einfluß; aber alle erwähnten und noch andere
Umstände zusammengenommen, sind nicht von solcher Bedeutung, als die Reinheit der
Kohks, deren besserer Qualität die Nordbahn jene bedeutenden Ersparungen
hauptsächlich zu verdanken hat.
Bei Anwendung besserer Kohks werden überdieß die Feuerkästen der Locomotiven weniger
zerstört; die Röhren derselben nutzen sich nicht so schnell ab, und die Reparaturen
werden daher geringer.
Sicherheit und Regelmäßigkeit des Betriebes, große Ersparniß an Brennmaterial, und
eine Verminderung der Maschinen-Unterhaltungskosten — das sind die
Vortheile, welche sich bei der Verwendung reiner, harter und dichter Kohks
herausstellen. Sie sind von zu großer Wichtigkeit, als daß nicht alle Eisenbahnen
den von der Nordbahn vorgezeichneten Weg betreten sollten. Die belgische Staatsbahn
hat bereits dieselben Principien angenommen, und läßt alle Kohks untersuchen, welche
sie zu ihren Locomotiven benutzt. Andere Bahnen, welche die Proben nicht
unausgesetzt anstellen lassen, haben wenigstens einen bestimmten Aschengehalt
festgestellt, welcher nicht überschritten werden darf; dieß ist aber nicht
hinreichend, denn die Lieferanten können leicht um 1 oder 2 Procent von der
festgesetzten Zahl abweichen. Wenn sich eine solche Abweichung von dem stipulirten
Aschengehalt auch nicht gleich bei der Anwendung der Kohks in den Locomotiven
wahrnehmen läßt, so wird sich doch immer im Durchschnitt ein größerer Verbrauch
derselben herausstellen; denn nur der wirkliche Kohlenstoffgehalt bedingt den Werth
der Kohks, und nur ihm ist die Dampferzeugungskraft zuzuschreiben, deßhalb muß man
auch nur diesen bezahlen. Es ist daher ganz gerecht, daß der Kohkslieferant
Schadenersatz trägt, wenn der festgesetzte Aschengehalt überschritten wird, daß er
aber auf der andern Seite eine Prämie erhält, sobald der Aschengehalt unter den
festgesetzten sinkt.
Es müssen daher die Preise der Kohks nach ihrem wirklichen Gehalte an Kohlenstoff
festgestellt werden. Demnach genügt es nicht, bloß den Aschengehalt der Kohks zu
bestimmen, sondern es muß auch ihr Wassergehalt ermittelt werden, weil sie
bekanntlich während des Transportes eine gewisse Menge Wasser aufnehmen, dessen
Verhältniß sehr verschieden ist und sich bisweilen auf 10–12 Procent des
Gesammtgewichts belaufen kann. Es wäre zu wünschen, daß dieser Wassergehalt bei
allen Lieferungen bestimmt würde, wie es mit dem Aschengehalt der Fall ist. Es ist
ausgemacht, daß die Lieferanten ein beträchtliches Mehrgewicht liefern, sobald die
Kohks naß sind; es ist aber schwer, die in denselben enthaltene Wassermenge
abzuschätzen, und es besteht hierin eine Ungewißheit, deren Beseitigung sehr zu
wünschen ist.
In der Kohksfabrication sind seit einem Jahre bedeutende Fortschritte gemacht worden,
es bleibt aber doch noch viel darin zu thun übrig, besonders um Ersparnisse bei der
Fabrication selbst zu erzielen.
Beschreibung der Abbildungen aufTafel VII.
Fig. 1
senkrechter Durchschnitt nach der Linie C D in Fig. 3.
Fig. 2
horizontaler Durchschnitt in der Höhe A B von Fig. 1.
Fig. 3
senkrechter Durchschnitt nach der Linie E F in Fig. 1.
Fig. 4
senkrechter Durchschnitt nach der Linie G H in Fig. 1.
Fig. 5 Aufriß
einer Gruppe von Verkohkungsöfen.
Fig. 6
horizontaler Durchschnitt der letzteren in der Höhe A B
von Fig.
5.
Fig. 7
horizontaler Durchschnitt.
Fig. 8
senkrechter Durchschnitt nach der Linie K L. in Fig. 7.
Fig. 9
Durchschnitt der Esse.
Die Figuren 1,
2, 3, 4, 7, 8 und 9 sind im
Maaßstab von 1 Centimeter per Meter gezeichnet; die Figuren 5 und
6 im
Maaßstab von 2 Millimeter per Meter.