Titel: | Ueber das elektrodynamische Aequivalent und über eine feste Scale für die elektromotorische Kraft in der Galvanometrie; von William Petrie. |
Fundstelle: | Band 119, Jahrgang 1851, Nr. LXXXVI., S. 424 |
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LXXXVI.
Ueber das elektrodynamische Aequivalent und über
eine feste Scale für die elektromotorische Kraft in der Galvanometrie; von William Petrie.
Aus dem Edinburgh new philosophical Journal, Januar
1851, S. 64.
Petrie, über das elektrodynamische Aequivalent.
Der elektrodynamische Effect eines Volta'schen Stromes erscheint als ein Product
zweier Factoren, wovon der eine die elektrochemische Action an einem beliebigen
Querschnitte des Stromes oder mit andern Worten die Stromquantität, der andere die elektromotorische Kraft, mit welcher der
Strom unterhalten wird, welche man kürzer auch seine Energie oder die Stromintensität nennen kann,
ausdrückt; in diesem Falle muß man dann Quantität und IntensitätDie Ausdrücke Quantität und Intensität sind gegenwärtig verschwunden, man
bedient sich nur noch desjenigen der Stromstärke oder Stromintensität, unter
welchem man beide zusammengefaßt hat. In diesem Sinne läßt sich das im Texte
angegebene Gesetz kürzer so darstellen: Die elektromotorischen Kräfte
verhalten sich „wie die Quadrate der Stromstärken in einem
gewissen Querschnitte.“Will man jedoch beide Begriffe, wie es hier geschieht, getrennt auffassen, so
versteht man nach Ohm unter Stromquantität oder
Stromgröße den Quotienten A/R, wo A die elektromotorische Kraft, R die gesammte reducirte Länge der Kette
bezeichnet; unter Intensität hingegen die specifische Stromquantität eines
Punktes, d. h des Quotienten A/RS, wo S der Querdurchschnitt des Leiters an der
betreffenden Stelle ist.K. unterscheiden. Die erste Aufgabe ist
nun die, sich solche Einheiten zur Vergleichung zu verschaffen, die jeden Augenblick
wieder erhalten werden können. In Beziehung auf die Quantität des Stromes liefern
die chemische Action und die Atomgewichte solche; hinsichtlich der Intensität
desselben sind jedoch die meisten Volta'schen Ketten nicht hinreichend constant, um
sie einer Vergleichung unterziehen zu können.
Die Elemente der Daniell'schen Batterie, sowie diejenigen
der Salpetersäure-Batterie mit negativer Fläche von Platin, Kohle oder
Gußeisen, geben eine elektromotorische Kraft, welche wirklich als constant
betrachtet werden darf, wenn nur auf Gleichartigkeit der Umstände, des Materials
etc. gesehen wird; diese eignen sich daher besonders zur Bildung eines festen
Punktes für eine galvanometrische Intensitätsscale.
Wenn wir nun die Grade der Scale von solcher Größe annehmen, daß die Intensität der
Daniell'schen Elemente 60°° wird,
während die Temperatur 70° Fahrenheit ist, so werden die Intensitäten der
Salpetersäure Batterien 100 bis 112° betragen. Wir wenden daher immer diese
Scale an, auf welche alle anderen Volta'schen Ketten reducirt werden können, und die
unserer Ansicht nach auch die geeignetste zur Bestimmung der elektromotorischen
Kräfte aus beliebigen Quellen entwickelter elektrischer Ströme ist.
Das mittlere Resultat aus direct und indirect angestellten Versuchen deutet an, daß
ein Volta'scher Strom von einer gewissen Quantitäts-Einheit (oder von einem
Grän elektro-oxydirten Zinks auf die Minute), und von 100° Intensität,
einen dynamischen Effect hervorbringt, welcher 302½ Pfd. 1 Fuß hoch in der
Minute hebt. Dieses Resultat ist als wissenschaftliche Thatsache, in Verbindung mit
den andern correlativen Agentien der Natur (wie Wärme, Elektricität, Licht,
chemische Affinität etc.) von dem größten Interesse. Dieses Resultat kann, wie wir
hoffen, in Beziehung zu den Resultaten der mechanischen
Kraft gebracht, und in der Sprache der letzteren dargestellt werden.
Tabelle der relativen und absoluten
Kräfte verschiedener galvanischer Ketten, welche der
elektrische Strom bei seiner Circulation zeigte, als die Flächenelemente
mehrere Stunden hindurch mit dem Fluidum in Berührung waren, und die Temperatur
70° F. (17° R.) betrug.
Beschreibung der kette.
Flächenraum der wirkenden negativen Fläche in Zollen, welcher für die
Circulation eines Stromes von einer Intensitäts-Einheit erforderlich
ist.
Permanente Intensität während der Action.
Hartes Gußeisen mit Salpetersäure, und Zink mit verdünnter Schwefelsäure.
warm, nämlich 80° F. (21°
R.)
4 1/3
100°
Grove's. — Platin mit Salpetersäure und
ditto
4 1/3
102°
Beschreibung ber Kette.
Flächenraum der wirkenden negativen Fläche in Zollen, welcher für die
Circulation eines Stromes von einer Intensitäts-Einheit erforderlich
ist.
Permanente Intensität während der Action.
Petrie's. — Kohle mit Salpetersäure, und
nicht amalgamirtes Zink mit einer Salzlösung, warm, nämlich 80°
F.
4¾
112°
Daniell's. — Kupfer mit Kupfervitriol,
und amalgamirtes Zink mit verdünnter Schwefelsäure
16
6°
Smee's. — Platinirtes Silber und
verdünnte Schwefelsäure mit amalgamirtem Zink
5¼
Durchschnittl. 36° aber sehr veränderlich
Kupferfolie, mit verdünnter Schwefelsäure und amalgamirtes Zink
2
18°
Bleifolie mit ditto
104
23½°
Thermo-elektrische Paare. 1 Zoll lange Stängchen von Wismuth uud
Antimon; Temperaturdifferenz an ihren Enden 90° F.
Querschnitt jeden Metalls 2/9 Quadratz.
¼°
Diese Daten wurden bei der Bestimmung der besten Verhältnisse für Batterien zu
praktischen Zwecken sehr brauchbar gefunden.