Titel: | Ueber die Richtung des Funkens secundärer Ströme unter dem Einflusse von Drahtspiralen oder Magneten; von Prof. Chas. Page. |
Fundstelle: | Band 121, Jahrgang 1851, Nr. XXVII., S. 108 |
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XXVII.
Ueber die Richtung des Funkens secundärer Ströme
unter dem Einflusse von Drahtspiralen oder Magneten; von Prof. Chas. Page.
Aus Silliman's american Journal of Science and
arts, März 1851, S. 191.
Mit einer Abbildung auf Tab. II.
Page, über die Richtung des Funkens secundärer Ströme unter dem
Einflusse von Drahtspiralen oder Magneten.
Im Verlaufe meiner oben mitgetheilten Versuche, bei welchen secundäre Funken von zwei
bis sechs Zoll Länge erhalten wurden, schien mir der Funke eine gewisse Richtung einzuhalten und bei der Thätigkeit der
elektromagnetischen Maschine war diese Eigenthümlichkeit des Funkens manchmal
nachtheilig, weil er metallene Flächen, welche rein und polirt bleiben sollten, bei
seinem Darüberfahren oxydirte. Bei genauerer Erforschung des Gegenstandes fand ich
daß der Funke derselben tangentiellen oder rotatorischen Wirkung unterworfen ist,
wie der Conductor selbst.
Es stelle a, Fig. 34, einen Pol der
Batterie vor, b einen Block von Kupfer in Verbindung mit
dem einen Ende der Spirale c, und h den anderen Pol der Batterie in Verbindung mit dem anderen Ende der
Spirale; d den Magnet innerhalb der Spirale und g den ersten Berührungspunkt mit dem Kupferblocke. Wenn
der Strom sein Maximum erreicht hat, was ungefähr eine Secunde nach dem Contacte
stattfindet, und derselbe hierauf unterbrochen wird, so erscheint ein dichter Funke
oder eine Flamme S, etwa einen Zoll hoch, welcher die
Richtung längs der Oberfläche des Kupferblockes von g
nach e hat. Die untere Linie des Funkens oder dieser
Theil an der Oberfläche des Blockes ist in glänzenden Punkten und Streifen
gebrochen. Als der Draht unter den Block gebracht wurde, wie bei k, nahm der Funke die entgegengesetzte Richtung von k nach n an. Wurde der Strom
bei e unterbrochen und der Draht rasch über das Ende des
Blocks in der Richtung e p gezogen, so folgte der Funke
in derselben Richtung als ein glänzender Lichtstreifen von mehreren Zollen
Länge.
Aus der Richtung des Funkens über, unter und an den Enden des Blocks, wie die Pfeile
sie andeuten, geht hervor, daß der Funke oder secundäre Strom derselben
rotatorischen Action wie der Conductor selbst gehorcht. Für die Anordnung von
Stromunterbrechern in der elektro-magnetischen Maschine ist diese Entdeckung
offenbar von großer praktischer Wichtigkeit.
Wenn die Lage des Blocks beim Experimente so geändert wird, daß derselbe sich über
dem Gewinde befindet, so wird die Richtung des Funkens die umkehrte. Der Einfluß des
Gewindes auf die Richtung des Stroms zeigte sich sogar, als der Strom drei Fuß vom
Gewinde unterbrochen wurde.