Titel: | Ueber die Erhaltung und Vermehrung der Blutegel; von Ch. Fermond. |
Fundstelle: | Band 121, Jahrgang 1851, Nr. CXI., S. 449 |
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CXI.
Ueber die Erhaltung und Vermehrung der Blutegel;
von Ch.
Fermond.
Im Auszug aus dem Journal de Pharmacie, April und Mai
1851.
Fermond, über Blutegelzucht.
Nachdem im J. 1844 die Verwaltung der Spitäler zu Paris in der Salpetrière Bassins
zur Aufbewahrung der entleerten Blutegel hatte herstellen lassen, entschloß ich
mich, die ihrer Erhaltung und wo möglich ihrer Vermehrung günstigsten Umstände zu
erforschen; ich war auch so glücklich meinen Zweck zu erreichen, denn im Verlauf des
dritten Jahres besaß ich vollkommen entwickelte junge Blutegel. Die dazu
erforderlichen Umstände sollen in Folgendem dargelegt werden.
Es sollen hier nur die zur Abtheilung Ohnkiemen (Endobranches) gehörenden Blutegel, d. h. diejenigen abgehandelt werden,
deren Athmungsorgane äußerlich nicht sichtbar sind; nämlich die im Handel unter den
Namen grauer Blutegel (hirudo medicinalis) und grüner
Blutegel (hir. Officinalis) bekannten. Die Anatomie
dieser Thiere bleibt hier ausgeschlossen; die Veränderungen jedoch, welche sie in
ihrem äußern Aussehen erfahren, sollen angeführt werden.
Verfahren zur Erhaltung der
Blutegel.
Die Beschaffenheit des Aufenthaltsorts der Blutegel muß wesentlich verschieden
seyn von der bisher empfohlenen. Von Wichtigkeit sind dabei 1) die Lage der
Bassins, 2) die Art der Erneuerung des Wassers und 3) die Pflanzen, in deren
Mitte die Blutegel leben sollen.
Einrichtung der Bassins.
Sie ist sehr wichtig und muß der Art seyn, daß 1) die Thierchen sich nicht
verlieren können; 2) daß das Wasser sich gehörig erwärmen kann, ohne jedoch
zu warm zu werden und ohne zu raschen Wechsel zu erfahren. Durch die
gehörige Erwärmung des Wassers wird die Fortpflanzung der Blutegel gesichert
und durch die Verhinderung eines zu raschen Temperaturwechsels deren
Erhaltung. Nach meiner Erfahrung sind gemauerte Bassins von 3 Fuß Tiefe,
deren Boden waagerecht mit dem Erdboden ist, recht zweckmäßig. Gewöhnlich
macht man sie dreimal so lang als breit.Die rechtwinkelige Form ist deßwegen besser als jede andere, weil
sie, in einer Richtung schmäler, mittelst Brettern besser alle
Theile der Bassins zu durchgehen gestattet. Die eine
Seite ist der Mittagssonne ausgesetzt, die andere vor dem Nord- und
Nordostwind durch eine ziemlich hohe Mauer oder wenigstens ein sehr starkes
Pfahlwerk gesichert; die andern Seiten werden durch den Schatten einiger
Bäume gegen zu große Sonnenhitze geschützt.
Die Bassins in der Salpetrière haben eine der beschriebenen ziemlich ähnliche
Lage. Sie haben 3 Fuß Tiefe, 27 Fuß Länge und 9 Fuß Breite, das Mauerwerk
nicht mit eingeschlossen, und sind in drei geiche Abtheilungen
getheilt.Dieses Abtheilen derselben ist nicht unerläßlich, und geschah hier,
um den Blutegeln nach ihrer Entleerung gesicherte Ruhe zu
verschaffen. Sie sind von einer sehr dichten Hecke gegen
den Nord-, Nordost- und Ostwind und im Uebrigen durch Bäume
und Grünes vor zu großer Hitze geschützt, welche jedoch noch hinlänglich
Sonnenstrahlen hindurchlassen; übrigens sind die Bassins mit gewalztem Blei
gefuttert, wodurch es den Blutegeln unmöglich wird, sich in die Erde zu
verschlüpfenDie Blutegel machen es wie die Regenwürmer; sie verkriechen sich
immer tiefer, besonders in feuchte Erde, und kommen dann sehr oft
nicht mehr in die Bassins zurück. Ich fand deren in einer Entfernung
von mehr als 300 Fuß von einem Graben, in welchen man eine große
Anzahl gelegt hatte, in der Erde wieder auf. und welches
ohne nachtheiligen Einfluß auf deren Erhaltung seyn dürfte. Der Boden dieser
Bassins wird mit einer 10 bis 11 Zoll dicken Schicht aufgeweichten Lettens
belegt, welcher den Blutegeln zum Verschlüpfen und zugleich als Träger der
sogleich anzuführenden Pflanzen dient. Mittelst eines Hahns wird Wasser
eingelassen, welches durch eine Ueberlaufrinne stets in einer Höhe von
1½ Fuß, oder 7½ bis 13 Zoll über der Lettenschicht erhalten
wird. Endlich muß dafür gesorgt werden, daß verschiedene Pflanzen darin
wachsen, und zwar vorzüglich Rohrkolben (typha
latifolia und angustifolia), Wasserschwertlilie (iris pseudacorus), die verschiedenen
Armleuchterarten (Chareen; Chara vulgaris, flexilis
hispida) etc., unter denen der Chara
hispida der Vorzug zu geben ist, weil ihr mit dünnen und
engbeisammenstehenden Stacheln besetzter Stengel sehr geeignet ist, die
Blutegel von der schleimigen Substanz zu befreien, deren sie sich oft
entkleiden müssen.
Folgende Versuche veranlaßten mich zur Anwendung eines Verfahrens, welches
auf den ersten Blick im Widerspruch zu seyn scheint mit der Sorgfalt, welche
man behufs ihrer Erhaltung zu empfehlen pflegt; nach einigem Nachdenken aber
wird man meine Methode vernunftgemäß finden und durch einige Versuche sich überzeugen,
daß sie gut ist.
Zwei Goldfischchen, welche sich in einem ziemlich großen Gefäße befanden und
täglich frisches Wasser erhielten, starben nach 7–8 Monaten, obwohl
man ihnen Zwieback, Brod oder Oblatenstückchen gegeben hatte. — Zwei
andere Goldfischchen in einem ähnlichen Gefäße, erhielten niemals frisches
Wasser. Es entwickelte sich jene einfache, grüne Vegetation, welche sich in
allen ruhenden, dem Licht ausgesetzten Wässern so häusig vorfindet. Das
Wasser verdarb nicht und die minder leckern, oder vielmehr minder
hungerigen, jedoch lebhaftern Fische haschten nicht nach solchen
Nahrungsmitteln; sie lebten im besten Zustande über zwei Jahre. — Bei
andern, in gleicher Weise mit Wassersalamandern, Nestlingen (Cyprinus alburnus) und Blutegeln angestellten
Versuchen wurden gleiche Resultate erhalten.
Diese leicht zu begreifenden Resultate, welche aber erst durch die Erfahrung
bestätigt werden mußten, erklären sich folgendermaßen. Wie bekannt können
die Thiere, selbst diejenigen der niedersten Stufe, nicht lange inmitten
einer Luft oder eines Wassers leben, welche mit Kohlensäure gesättigt sind;
nun löst aber das Wasser bei gewöhnlicher Temperatur und gewöhnlichem
Luftdruck sein gleiches Volum Kohlensäure auf, welches Wasser demnach für
Fische und andere Wasserthiere asphyktisch wirken muß; diese Thiere kommen
darin um. Andererseits ist bekannt, daß hingegen selbst die einfachsten
Gewächse unter dem Einfluß des Lichts die Eigenschaft besitzen, die
Kohlensäure zu zersetzen, sich deren Kohlenstoff anzueignen und deren
Sauerstoff auszuscheiden, welchen sie dem Wasser zurückerstatten. Aus diesem
Grunde ersetzen die in einem von Thieren bewohnten Wasser lebenden Gewächse
dem Wasser einen Theil der zur Erhaltung dieser Thiere nothwendigen
Elemente. So löst das Wasser auch das Schwefelwasserstoffgas sehr gut auf,
welches den Thieren ebenfalls tödtlich ist; positive Versuche beweisen aber,
daß die Pflanzen unter ihren Bestandtheilen Schwefel enthalten, und
sicherlich wirkt die Vegetation auf die Schwefelwasserstoffsäure wie auf die
Kohlensäure, indem sie den Schwefel und den Wasserstoff dieser Verbindung
fixirt, woraus folgt, daß die Pflanzen auch in dieser Hinsicht den
Aufenthalt der im Wasser lebenden Thiere gesund machen. Aus demselben Grunde
fault das Wasser nicht, wenn es auch nur Gewächse der niedrigsten Stufe
enthält.
Betrachten wir nun diese Flüssigkeit aus einem andern Gesichtspunkt, so
finden wir, daß sich unter diesen Umständen darin nicht nur eine Menge sehr
einfacher Gewächse (Conferven oder Süßwasseralgen), sondern auch Infusorien
(Monaden und Volvox etc.) bilden, welche alle zur Ernährung gewisser Thiere
mehr oder weniger beitragen. Dieß scheint mir hinzureichen, um zu erklären,
warum Fische, Salamander, Blutegel in nicht erneuertem Wasser, worin sich
eine mehr oder weniger thätige Vegetation entwickelte, besser fortleben als
in täglich erneuertem Wasser, welchem die erwähnten nährenden Bestandtheile
fehlten. Indem ich diese Betrachtungen auf die Aufbewahrung der Blutegel
anwandte, konnte ich mich von ihrer Richtigkeit überzeugen, besonders
hinsichtlich der Fortpflanzung und Entwickelung der jungen Blutegel. In der
That wechselte ich in den Bassins der Salpetrière niemals das Wasser und
beschränkte mich darauf, dasjenige zu ersetzen, welches durch freiwillige
Verdunstung verloren ging. Ich fand, daß auf diese Weise das Wasser niemals
verdarb, vorausgesetzt, daß man die todten Blutegel fleißig entfernte, was
sehr leicht zu bewerkstelligen ist, wenn nicht zu viel Chara darin wächst,
indem die Blutegel fast immer auf der Oberfläche des Lettens sterben. Man
läuft ferner, wenn man das Wasser nicht erneuert, niemals Gefahr die jungen
Blutegel zu verlieren, welche beim Auskriechen aus dem Ei so dünn sind, daß
sie in dem sie mitreißenden Wasserstrom sehr schwer zu bemerken wären.
Einfluß des Brunnenwassers, des
Wassers aus dem Ourcq-Canal und der Seine auf die Erhaltung der
Blutegel.
Ich hielt die Frage für sehr wichtig, welches Wasser sich für die Erhaltung
der Blutegel am besten eigne, denn nicht alle Wasser schienen mir dazu
gleich tauglich zu seyn. Zu diesem Behufe wurden von 150 Blutegeln, welche
schon gedient hatten, aber wieder gehörig entleert worden waren, 50 in
Brunnenwasser, 50 in Canalwasser und 50 in Seinewasser gebracht. Diese
Wasser wurden hinsichtlich der Gefäße und der Temperatur gleich gehalten und
jeden Tag gewechselt. Der Versuch begann am 7. Febr. 1848. Am 27. März waren
alle in Brunnenwasser gebrachten Blutegel todt; es befanden sich an diesem
Tage in dem Gefäß mit Canalwasser noch 14, in demjenigen mit Seinewasser
noch 21. Am 8. April waren alle Blutegel im Canalwasser todt, während sich
im Seinewasser noch 13 befanden. Im Seinewasser endlich starb der letzte
Blutegel erst am 3. Mai.
Die 50 im Brunnenwasser aufbewahrten Blutegel waren also sämmtlich nach 50
Tagen todt; die 50 im Wasser des Ourcqcanals aufbewahrten aber erst in 62
Tagen; endlich die 50 im Seinewasser aufbewahrten erst nach 87 Tagen,
woraus folgt, daß das Canalwasser unter den gegebenen Umständen den
Blutegeln besser zusagt als das Brunnenwasser, daß aber das Seinewasser dem
Canalwasser vorzuziehen ist.
Mehrere Gründe erklären diese Resultate; erstens der verschiedene Gehalt
dieser Wasser an Kalksalzen, denn offenbar eignen sie sich um so weniger zur
Aufbewahrung der Blutegel, je mehr sie von diesen Salzen enthalten. So
eignet sich das Brunnenwasser, welches am meisten schwefelsauren Kalk (Gyps)
enthält, am wenigsten zu diesem Zweck; das Wasser des Ourcqcanals enthält
nach Vauquelin's und Bouchardat's Analysen wenigstens zweimal soviel Kalksalze als das
Seinewasser, welcher Umstand allein schon hinreicht, besagte Erscheinung zu
erklären. Ein nicht minder einflußreicher Umstand kommt noch dazu, nämlich
daß im Canalwasser beinahe dreimal so viel Kohlensäure enthalten ist als im
Seinewasser. Endlich haben dieselben Chemiker gefunden, daß das Seinewasser
immer etwas mehr Saucrstoff enthält als das Canalwasser. Die chemische
Analyse bestätigt also die gemachten Beobachtungen und die angegebenen
Resultate erklären sich auf das Befriedigendste. Es folgt daraus, daß zum
Speisen von Blutegelbassins das Seinewasser (Flußwasser) vorzuziehen ist und
in dessen Ermangelung das Canalwasser vor dem Brunnenwasser den Vorzug
verdient.
Man darf nicht außer Acht lassen, daß bei diesen Versuchen der Einfluß der
Vegetation auf die Kohlensäure nicht stattfinden konnte, daher die
Bedingungen der Erhaltung sehr abweichend, und gewiß weniger zahlreich waren
als in dem Falle wo sich die Blutegel in Bassins inmitten einer thätigen
Vegetation befinden.
Man könnte glauben, daß man im Winter, wo die Vegetation minder thätig ist,
das Wasser der Bassins wechseln sollte, um die Blutegel besser zu erhalten.
Die Erfahrung belehrte mich aber, daß dieser Wasserwechsel nichts nutzt und
daß das Wasser im Winter nicht mehr verdirbt als im Sommer. Dieß läßt sich
leicht erklären: erstens wenn die Vegetation minder thätig ist, so ist auch
die Lebensthätigkeit der Thiere niedrigerer Stufen minder lebhaft, folglich
wird auch nicht so viel Kohlensäure von ihnen ausgeathmet; da ferner die
Temperatur niedrig genug ist, so kann die faule Gährung der organischen
Materien bei weitem nicht so leicht eintreten wie im Sommer. Die einzige im
Winter erforderliche Vorsicht, um das Wasser vor strenger Kälte, namentlich
in Folge der Strahlung, zu bewahren, besteht darin, die Bassins bei
Annäherung der Fröste mit Brettern und zwar hinreichendem Abstand von einander zu
bedecken und eine gute Lage Stroh darüber zu legen. Hierbei wird die Kälte
nie so stark, daß das Wasser ganz gefriert, noch weniger dasjenige, womit
der Letten getränkt ist; übrigens können die Blutegel, wie viele andere
Thiere der niedern Gattungen, so weit gefrieren daß sie spröde werden, ohne
deßwegen ihr Leben einzubüßen; denn sobald es wieder aufthaut, beginnen sie
sich wieder zu bewegen, und man sollte nicht glauben daß sie sich kurz
vorher in einem dem Tode ähnlichen Zustande befanden.
Ueber die Fortpflanzung der
Blutegel.
Die Blutegel sind bekanntlich Zwitter, d. h. dasselbe Individuum verbindet beide
Geschlechter, kann aber den Act der Befruchtung nicht für sich allein vornehmen,
sondern bedarf der Paarung. Ich werde hier nicht über die
Zeugungs-Apparate der Blutegel sprechen, welcher Gegenstand von Savigny, Carena, Moquin-Tandon etc. auf das
Vollkommenste behandelt wurde. Ich bemerke nur, daß die Blutegel sich zur warmen
Jahreszeit, in den Monaten Mai und Juni, ganz wie die Regenwürmer begatten, was
vorzüglich während der Frische des Morgens geschieht. Sie legen sich Bauch an
Bauch in entgegengesetztem Sinne aneinander und verbleiben so zwei bis drei
Stunden. Die Begattung findet immer unter dem Wasser statt, und zwar eben so gut
zwischen verschiedenen Species, schwarzen und grauen, als zwischen gleichen.
Alle Schriftsteller über Blutegel sagen, daß sie Cocons erzeugen, eine Art Eier,
welche mit einer schwammigen Substanz überzogen sind, und aus denen die jungen
Blutegel hervorkriechen; meines Wissens aber hat noch niemand die Erzeugung
nackter Eier, wie bei dem Wasserschlängelchen, dem leuchtenden Meerwurm, der
Feuerlwalze etc. entdeckt, in welchen zusammengesetzten Eiern man vier bis zehn
Blutegel findet — eine Lücke, welche ich, nachdem ich mich sechs Jahre
lang mit der Beobachtung und Zucht der Blutegel abgab, nun auszufüllen
vermag.
Trotz aller Mühe, welche ich mir gab, Cocons in den Bassins zu finden, fand ich
davon nicht die geringste Spur, und doch konnte ich schon im ersten Jahr hie und
da auf den Wasserpflanzen ganz junge Blutegelchen wahrnehmen. Schon verzweifelte
ich daran, mir die Entstehung dieser Blutegel je erklären zu können, als ich
einmal am Ursprung der Blattscheide eines Rohrkolbens eine Menge
schwärzlichbrauner kleiner Körperchen gewahr wurde. Bei näherer Betrachtung,
besonders mit der Loupe, fand ich bald, daß sie bewohnt waren; aber noch wußte ich nicht, von
welchem Thiere. Erst nach längerer Untersuchung und an der Sonne sah ich aus
einem kleinen Deckelloch einen jungen Blutegel auskriechen, den ich bei seiner
Größe und Farbe, wenn er sich nicht bewegt hätte, nicht hätte wahrnehmen können;
bald darauf schlüpfte ein zweiter, ein dritter heraus u. s. f. bis das Ei ganz
leer war. Diese Eier waren in Gestalt, Größe und Textur von den Cocons der
Blutegel so verschieden, daß ich lange glaubte, ich müsse mich getäuscht haben,
bis oft wiederholte Beobachtungen, auch anderer Personen, die Ueberzeugung von
der Existenz der Eier feststellten.
Da die Fortpflanzung der Blutegel durch Cocons von mehreren Naturforschern, und
erst neuerlich von Charpentier, ausführlich
beschrieben wurde, so habe ich mich hier nur mit deren Fortpflanzung durch
nackte Eier zu befassen.
Dieselben werden 30–40 Tage nach der Begattung, also in den Monaten Juni,
Juli und August, gelegt. Die Blutegel bei diesem Act zu beobachten, ist sehr
schwierig. Doch glaubte ich eines Morgens einige Blutegel auf dem unter Wasser
befindlichen Theil von Rohrkolben- und Schwertlilienblättern, 9 Linien
bis 3 Zoll unter dem Wasserspiegel, zu sehen. Sie blieben hier etwa eine halbe
Stunde, und nachdem sie die Stelle verlassen hatten, überzeugte ich mich von dem
Vorhandenseyn der Eier, welche anfangs blaß von Farbe waren, durch den Einfluß
der äußern Agentien aber eine mehr oder weniger ins Braune übergehende gelbliche
Farbe annahmen. Vier dieser Eier wurden mit etwas Wasser aus den Bassins und
einigen Charapflanzen in ein Glas gebracht, um die zur Bildung der Blutegel
erforderliche Zeit zu beobachten. Am 38sten Tag entschlüpften einem dieser Eier
sechs kleine Blutegel; am 39sten Tage krochen die Blutegel aus zwei andern Eiern
aus; am 40sten Tag endlich kamen aus dem vierten Ei acht Blutegel.
Es versteht sich, daß die zum Auskriechen der Eier erforderliche Zeit von der
Jahreszeit, der Temperatur und der mehr oder weniger südlichen Lage der Bassins
abhängt. Wenigstens scheint dieß aus folgendem Versuch hervorzugehen: mehrere
dem Auskriechen sehr nahe Eier hatte man acht Tage lang in den Schatten
gebracht; als einige derselben nach dieser Zeit der Sonne ausgesetzt wurden,
ließen sie die in ihnen befindlichen Blutegel ausschlüpfen, während die im
Dunkeln gelassenen Eier in ihrem Zustand verblieben, bis ich sie ebenfalls der
Sonne aussetzte (ungefähr 14 Tage später); die jungen Blutegel bewegten sich
sogleich und krochen dann aus dem Ei; die Eier aber, welche ich im Schatten
aufbewahrte, ließen die jungen Blutegel niemals auskriechen.
Die Zeit von der Begattung bis zum Eierlegen läßt sich natürlich nur
annäherungsweise bestimmen; bedenkt man aber, daß die Paarung bei günstigem
Jahrgang im Monat Mai beginnt, und daß man die Eier erst in der Mitte Junius
findet, so bleibt es wahrscheinlich, daß die Trächtigkeit der Blutegel
30–40 Tage dauert. Zwar versuchte ich, Blutegel während ihrer Begattung
zu fangen, um die Zeit zum Eierlegen genau zu ermitteln; allein trotz der
vorsichtigsten Behandlung starben die meisten, und die noch lebenden blieben, da
sie wahrscheinlich die dem Eierlegen günstigen Umstände nicht mehr vorfanden,
unfruchtbar.
Die Blutegeleier haben in der Regel eine elliptische Gestalt, sind auf der an der
Pflanze haftenden Seite abgeplattet, auf der andern gewölbt. Einige sind
höchstens 1 3/10 Linien lang und 9/10 Linien breit, während andere 3½
Linien Länge und 2 1/5 Linien Breite haben. Zwischen diesen Extremen sind alle
Größen möglich. Statt elliptisch, sind sie bisweilen auch rund. Die gewölbte
Oberfläche zeigt immer zwei kleine Deckelöffnungen an den zwei entgegengesetzten
Punkten der größten Achse der Ellipse. Diese Oeffnungen bleiben bis zu dem
Augenblick geschlossen, wo die jungen Blutegel stark genug sind, um den Deckel
zu heben und auf das den Eiern als Unterlage dienende Blatt
herauszukriechen.
Diese Eier bestehen aus einer durchsichtigen, häutigen Substanz von gelblicher,
mehr oder weniger brauner Farbe, welche eine ganz klare, schleimige Substanz
einschließt; wenn man die im Ei enthaltene Materie mit dem Mikroskop untersucht,
so unterscheidet sie sich in den ersten Tagen nicht merklich von einer Auflösung
arabischen Gummis; acht bis zehn Tage später gewahrt man darin durchsichtige
Kügelchen, welche immer deutlicher werden und sich gegen den 20sten bis 25sten
Tag in Reihen zu vereinigen scheinen; am 28sten bis 35sten Tag kann man, selbst
durch die Hülle hindurch, diese linienförmigen Reihen in verschiedenen
Richtungen gedreht erkennen, welche Reihen ebensovielen Würmchen gleichen, die
vom 35sten bis zum 40sten Tag Bewegung erhalten und aus dem Ei kriechen.
Beim Auskriechen aus dem Ei hat der Blutegel die Dicke eines Fadens und ist
silberartig weiß von Farbe; er kriecht auf dem unter Wasser befindlichen Theil
des Blattes fort, das gewöhnlich mit einer schleimigen Substanz überzogen ist,
in welcher er wahrscheinlich seine erste Nahrung findet. Das Wasser darf zu
dieser Zeit nicht gewechselt werden, weil auch der sachteste Strom desselben die
Blutegel mitreißen würde.
Etwas später färben sich die Blutegel aschgrau und man gewahrt auf den zwei
hintern Dritteln ihres Körpers einige rothe Punkte, welche immer deutlicher und
größer werden und endlich in der allgemeinen Färbung der Blutegel, welche aber
noch nicht die gewöhnliche ist, verschwinden.
In der Regel haben die Blutegel, obgleich schon sehr groß, noch eine
eigenthümliche dunkelzimmetbraune Farbe, durch welche
ich mich versichert halten konnte, daß der Blutegel von dieser Farbe ein im
Bassin erzeugter ist; manchmal erreichen sie sogar die Größe des käuflichen
Blutegels, ohne diese Farbe zu verlieren, weßhalb man sie für eine besondere,
durch die Paarung zweier verschiedenen Species erzeugte Varietät zu halten
versucht werden könnte.
Die Färbung des jungen Blutegels geht nicht immer auf gleiche Weise vor sich; sie
beginnt manchmal mit einigen schwarzen Punkten am hintern Ende des vordern
ersten Drittheils. Auch trifft man nicht selten Blutegel, bei welchen die
hintern drei Viertel ganz gefärbt sind, während das übrige Viertel ganz weißlich
und durchsichtig ist. Schwerlich sind diese Verschiedenheiten krankhafte
Zustände, da solche Blutegel sehr lebhaft sind und in diesem Zustande lange
leben.
Bemerkenswerth ist, daß die Blutegel, so lange sie weiß sind, ihre Aftermündung
so nahe zur vordern Mündung bringen, daß diese sich berühren, wogegen in dem
Maaße als die Färbung vorschreitet, auch der Abstand zwischen ihren beiden
Mündungen zunimmt. Merkwürdig ist auch, daß kleine erst ausgekrochene Blutegel
oft unter dem Bauche eines größern, jedoch noch weißen oder aschgrauen, Schutz
suchen, und zwar nicht bloß während letzterer auf einem Blatte ruht, sondern
auch an ihm haften bleiben, wenn er sich fortbewegt.
Die bekannte Gefräßigkeit der Blutegel erstreckt sich auch auf die jungen, welche
sich gerne auf den ältern, schon gefärbten, festsetzen und dieselben anbeißen,
so daß sie auch durch die angestrengtesten Bewegungen sich ihrer kaum erwehren
können.
Wie schon bemerkt wurde, befinden sich die Blutegeleier 9 Linien bis 2½
Zoll tief unter dem Wasserspiegel. Es erhellt daraus wie zweckmäßig es ist, das
Wasser stets in gleicher Höhe zu erhalten, weil die Eier, sobald sie sich außer
dem Wasser befänden, austrocknen würden und nicht zum Auskriechen kämen.
Vorzüglich im Sommer, während der großen Hitzen, zu welcher Zeit auch die Eier
gelegt werden, muß man die Basis fleißig besichtigen und das verdunstete Wasser ersetzen;
durch eine mit einem Drahtgewebe (das so fein ist, daß die Blutegel nicht
hindurchströmen) versehene Ueberlaufrinne verhindert man, daß es zu hoch
anwachse.
Nach dem Vorausgehenden kann man nicht umhin, zwei Arten der Fortpflanzung, oder
doch wenigstens zweierlei Arten von Blutegeleiern anzunehmen; eine Vermehrung
durch Cocons und eine Vermehrung durch Eier. Um diese zwei Modificationen zu
erklären, kann man zweierlei annehmen, entweder: 1) daß der unter etwas andern
Umständen als den gewöhnlichen oder natürlichen lebende Blutegel nur Eier lege;
oder 2) daß er in den Monaten Junius und Julius Eier legt, welche bei der
Sommerwärme bald auskriechen; während er im Septemper und October aber Cocons
erzeugt, eine Art Eier, die von einer schwammigen Substanz umgeben sind, welche
sie vielleicht vor zu strenger Kälte zu schützen vermag.Wenn ich hier die Cocons als eine Art Eier betrachte, so füge ich mich
damit nur der gewöhnlichen Anschauungsweise. Ich für meinen Theil möchte
den Cocons lieber eine von den Müttern zum Schutze der jungen Blutegel
gegen die vielen zerstörenden Einflüsse bereitete Wohnung erblicken.
Diese Ansicht wird dadurch unterstützt, daß der hirudo vulgaris ähnliche Eier wie die Blutegel unserer Bassins
legt, Eier welche Linné für Coccus aquaticus ansah. Der bisherige
Irrthum fände in dem Umstand, daß die wahren Eier bisher noch nicht
beobachtet worden waren, leicht seine Erklärung. Gewiß ist,
daß ich in günstigen Jahrgängen schon im Monat Mai hie und da in den Bassins
junge Blutegel fand, ganz wie diejenigen, welche aus den Eiern schlüpfen,
niemals aber eine Spur von Eiern, welche erst im Junius zum Vorschein
kommen.
Mir ist nicht wahrscheinlich, daß jene Blutegel aus Cocons kommen, da aus solchen
die Blutegel bekanntlich schon gefärbt und sehr groß herauskommen; vielmehr
glaube ich, daß es Blutegel vom vorigen Jahre waren, deren Heranwachsen und
weitere Entwickelung durch den Winter aufgehalten wurde und während desselben
stillstand.
Ueber die Nahrung der
Blutegel.
Ueber die Natur der den Blutegeln zur Nahrung dienenden Substanzen ist uns noch
wenig bekannt. Den jungen Blutegeln scheinen jedoch Pflanzenstoffe zur Nahrung
zu dienen, da sie im Ei zur Ernährung eine Substanz absorbirten, welche einer
Auflösung von arabischem Gummi ähnlich ist, ferner sich am liebsten auf Blättern
aufhalten, welche
in Zersetzung begriffen sind, und auf denen sich eine schleimige Schicht
befindet. Sie greifen nicht das Gewebe des Blattes an, wie man behauptete,
sondern saugen die dasselbe bedeckende schleimige Substanz ein, welche auch die
Fasern gewisser in stehenden Wassern so häufigen Conferven umhüllt. Ferner
besitzen sie in ihrer zarten Jugend noch nicht die nöthige Kraft um durch die
Haut der Thiere zu beißen deren Flüssigkeit späterhin ihre Nahrung bildet. Sie
scheinen sonach in den schleimigen Substanzen ihre schon zubereitete Nahrung zu
finden. Später, wenn ihre Zähne Kraft gewinnen, finden sie gewisse Larven von
Wasserinsecten vor, deren Haut sie durchbeißen können, um die Flüssigkeit
herauszusaugen; vielleicht verschlingen sie sogar ganze Thiere, wie gewisse
Monaden und andere Insusorien; wenigstens könnte dieß aus der Erfahrung
geschlossen werden, daß in den Bassins, worin sich das Wasser erneuert, keine
Blutegel erzeugt werden.
Einige empfahlen das Blut als Nahrungsmittel der Blutegel. Huzard scheint damit nicht einverstanden zu seyn, und ich theile seine
Meinung.
Wenn ein Bassin recht viele Pflanzen enthält, so finden sich in seinem Wasser
nothwendig mannichfaltige Insectenlarven und sonst nahrhafte Substanzen für die
jungen Blutegel vor. Niemals fiel mir ein, ihnen Blut zu geben, dessen
geringster Nachtheil schon der ist, daß es das Wasser der Bassins zur Fäulniß
geneigt macht. Ich halte in der That das Blut warmblütiger Thiere für kein sehr
gesundes Nahrungsmittel der Blutegel; allerdings beißen die Blutegel diese
Thiere an, um sich mit ihrem Blute anzusaugen; allein sie thun dieß mehr
instinctweise, als um sich zu nähren; als Beweis dafür möge nur die
Schwierigkeit dienen, mit welcher sie das Blut verdauen. Die Blutegel scheinen
mir nur als Saugthiere zu betrachten zu seyn, organisirt, um sich von den im
Organismus gewisser, vorzüglich im Wasser lebender Thiere enthaltenen
Flüssigkeiten zu nähren. Ueberdieß ist das Blut, vorzüglich das der warmblütigen
Wirbelthiere, eine höchst nahrhafte Substanz, für die Blutegel als Thiere
niederer Gattung folglich eine zu nahrhafte Substanz, und wenn es wahr ist, daß
gewisse Thiere, wie Frösche, Kröten etc. wenn sie in einen Blutegelteich fallen,
verschlungen werden, so kann ich auch dieses Nahrungsmittel nur als ein
zufälliges betrachten, welches nicht so oft wiederkehrt, daß die Blutegel in
großer Zahl und Jahre lang davon leben könnten; vielmehr erblicke ich in den
erwähnten schleimigen Substanzen, dann in den Infusorien und in den vielen
Insectenlarven ein den Blutegeln fast immer gesichertes Nahrungsmittel.
Diese Erörterung führt mich auf eine von Hrn. Soubeiran in einem Bericht an die medicinische Akademie und in der
letzten Abhandlung des Hrn. Huzard ausgesprochene
Ansicht. Dieselben glauben nämlich in Uebereinstimmung mit den HHrn. Pallas, Charpentier, Lenoble, de Plancy, Laubert
etc., daß die vollgesogenen Blutegel zur Fortpflanzung die geeignetsten seyen.
Diese Ansicht scheint mir aber mit den Thatsachen vollkommen im Widerspruch zu
seyn. Ich legte nämlich vollgesogene Blutegel in eine Abtheilung der Bassins der
Salpetrière, und überzeugte mich, daß die meisten starben, während die andern
sich in die Erde verkrochen, um dort das Blut, mit welchem sie sich vollgesogen
hatten, zu verdauen.
Ferner erhielt ich aus dieser Abtheilung, obwohl ich die Blutegel im December und
Januar hineingelegt hatte, am Anfange des darauffolgenden Sommers keine Spur von
Eiern, während die beiden andern zur selben Zeit mit entleerten Blutegeln
beschickten Abtheilungen mit Eiern und jungen Blutegeln versehen waren. Gegen
Ende des Sommers fand ich jedoch Eier in der ersten Abtheilung, da aber zu
dieser Zeit die etlichen noch vorhandenen Blutegel sich schon 8–9 Monate
darin befanden, so hatten sie wahrscheinlich ihre Verdauung ganz beendigt.
Sehr wahrscheinlich kamen die jungen Blutegel, von welchen Hr. Huzard spricht, von Blutegeln, die wenig oder gar
nicht vollgesogen waren; übrigens ist bekannt, daß selbst die auf gewöhnliche
Weise vollgesogenen Blutegel sich in einem auffallend krankhaften Zustand
befinden, in welchem sie meistens an Unverdaulichkeit sterben; daß sie ferner,
wenn sie nicht sterben, von dem aufgenommenen Blut Monate lang in sich behalten,
sich träger bewegen, mehr in die Länge gestreckt bleiben, sich weniger
zusammenziehen und unter den Fingern minder fest sind.
Hr. Huzard sagt ferner, daß die gezwungene Entleerung
ein Hinderniß für die Fortpflanzung der Blutegel sey; dieser Satz muß meines
Erachtens beschränkt werden. Ich bin wohl mit Hrn. Huzard der Ansicht, daß die früher angewandten Mittel, das Wälzen der
Blutegel in Asche, Kleie, Kohlenstaub etc. diese Thiere kränker machen, daher
sie dann zur Fortpflanzung minder geeignet sind; aber ihre Entleerung mittelst der Hand, geschickt vorgenommen, scheint sie
kaum viel anzustrengen, und in das gegenwärtig so productive Bassin der
Salpetrière kamen nie anders als mittelst der Hand entleerte Blutegel.
Diese Entleerung mittelst der Hand strengt in der That die Blutegel nicht sehr
an; doch unterliegen bald einige, nicht in Folge der Entleerung, sondern höchst
wahrscheinlich der Krankheit, welche einer Aufnahme von zu viel Blut sogleich
nachfolgt.
Ich suchte 100 Blutegel aus, die zusammen 176 Gramme wogen, und wählte sie
möglichst gleich an Größe und Lebendigkeit. Ich ließ dieselben mehreren Kranken
appliciren und empfahl dabei, sie sich vollsaugen, also von selbst abfallen zu
lassen. Sie wogen nach dem Abfallen zusammen 590 Gramme. Nun wurden sie höchst
sorgfältig entleert, worauf man sie 24 Stunden ruhen ließ, nach deren Verlauf
die 50 lebendigsten ausgesucht und neuerdings applicirt wurden. Diese Blutegel,
welche nach der Entleerung 88 Gramme gewogen hatten, wogen nach dem zweiten
Anlegen genau 295 Gramme, sie zogen also dieses zweitemal ebensoviel Blut wie
das erstemal.
Diese, öfters mit gleichem Erfolge wiederholten Versuche beweisen dreierlei: 1)
was ich darthun wollte, daß die Entleerung mittelst der Hand die Blutegel
beinahe gar nicht anstrengt; 2) daß dieselbe so vollständig geschieht, daß in
dem gut entleerten Blutegel kein Blut mehr zurückbleibt; 3) endlich, daß der
Blutegel beinahe mechanisch wirkt und, einmal angelegt, sich mit Blut ganz
ansaugt oder vielmehr wie ein Gefäß anfüllt.
Ueber das Alter der erwachsenen
Blutegel.
Zahlreiche Beobachtungen ergaben, daß die käuflichen Blutegel nahezu folgendes
ihrem Alter entsprechende Gewicht haben.
Gewicht.
Alter.
in runder Zahl.
Die Fäden (filets) von
0,38
bis
0,45
Gramme.
18
bis
20
Monate
=
1½
Jahre
Kleinmittelsorte
0,62
bis
0,75
Gramme.
20
bis
22
—
=
1¾
Jahre
Großmittelsorte
1,12
bis
1,25
Gramme.
22
bis
26
—
=
2
Jahre
Große erste Sorte
2,05
bis
3,00
Gramme.
30
bis
36
—
=
3
Jahre