Titel: | Miscellen. |
Fundstelle: | Band 121, Jahrgang 1851, Nr. , S. 312 |
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Miscellen.
Miscellen.
Verzeichniß der vom 29. Mai bis 28. Juli 1851 in England
ertheilten Patente.
Dem Henry W. Adams in
Boston, Nordamerika: auf eine verbesserte Methode galvanische Elektricität zu
erzeugen und mittelst derselben das Wasser zu zersetzen. Dd. 29. Mai 1851.
Dem John Pegg,
Fabrikant in Leicester: auf Methoden dem Leder eine gerunzelte Oberfläche zu
ertheilen. Dd. 29.
Mai 1851.
Dem John Ashworth,
Spinnmeister in Bristol: auf eine verbesserte Methode die Krustenbildung in
Dampfkesseln zu verhüten. Dd. 29. Mai 1851.
Dem Joseph Reynolds,
Kartenmacher in Vere-street, Middlesex: auf Verbesserungen in der
Fabrication von Spielkarten. Dd. 29. Mai 1851.
Dem William Wilkins,
Ingenieur in Long-acre, Middlesex: auf Verbesserungen an den Buffern der
Eisenbahnwagen. Dd. 29. Mai 1851.
Dem Robert Sievier,
Civilingenieur in Upper Holloway, Middlesex: auf Verbesserungen im Verweben und
Bedrucken der Gespinnste. Dd. 29. Mai 1851.
Dem Thomas Parker,
Mäkler in Leeds: auf Verbesserungen an der Maschinerie zum Oeffnen, Reinigen und
Vorbereiten der Faserstoffe, und zur Erzeugung gefilzter Fabricate. Dd. 3. Juni
1851.
Dem John Hopkinson,
Klaviermacher in Oxford-street, Middlesex: auf ihm mitgetheilte
Verbesserungen an Pianofortes. Dd. 3 Juni 1851.
Dem William Adams,
Ingenieur in Adam-street, Adelphi, Middlesex: auf Verbesserungen in der
Construction der Landstraßen und Wege, der Brücken, Locomotiven und
Eisenbahnwagen. Dd. 3. Juni 1851.
Dem Cornelius Jaquin
in New-street. City von London: auf Verbesserungen in der Fabrication von
Nägeln, Stiften, Schrauben und ähnlichen Artikeln. Dd. 3. Juni 1851.
Dem Isaac Hazlehurst,
Stahlfabrikant in Marton, Pfarrei Dalton, Lancashire: auf Verbesserungen in der
Eisenfabrication. Dd. 3. Juni 1851.
Dem James Banister.
Gelbgießer in Birmingham: auf Verbesserungen in der Fabrication metallener
Röhren für Dampfkessel etc. Dd. 7. Juni 1851.
Dem Robert Kennedy,
Baumwollspinner in Manchester: auf eine verbesserte Maschinerie zum Kratzen der
Baumwolle. Dd. 10
Juni 1851.
Dem Frederick
Calvert, Professor der Chemie zu Manchester: auf eine neue Anwendung
gewisser Flüssigkeiten zur Fabrication von Extracten für Färber, Drucker und
Gerber. Dd. 12.
Juni 1851.
Dem Edward Berthon in
Fareham, Grafschaft Hants: auf Verbesserungen an Booten, und an den Instrumenten
zum Sondiren, sowie um das Steigen und Fallen der Ströme anzuzeigen. Dd. 12. Juni
1851.
Dem John Chatterton,
Agent in Birmingham: auf eine Maschine um die Drähte für elektrische Telegraphen
mit einem schützenden Ueberzug zu versehen. Dd.
12. Juni 1851.
Dem Felix Levacher
d'Urcle, Oekonom in Paris: auf eine Methode um den Ertrag an
Herbstweizen zu vergrößern. Dd. 12. Juni 1851.
Dem John Lightfood,
Kattundrucker in Broad Oak, Accrington, Lancashire, und James Higgin, Chemiker in
Manchester: auf Verbesserungen im Behandeln und Zubereiten gewisser Farbstoffe
für die Färbereien. Dd. 12. Juni 1851.
Dem William Birkett,
Agent in Bradford, Yorkshire: auf sein Verfahren Seife aus den Waschwassern (der
Wolle) darzustellen. Dd. 12. Juni 1851.
Dem Henry Fox Talbot
in Lacock Abbey, Chippenham, Grafschaft Wilts: auf Verbesserungen in der
Photographie. Dd. 12. Juni 1851.
Dem James Hinks,
Fabrikant in Birmingham: auf Verbesserungen in der Construction metallener
Haspel um die Garne in Strähne zu verwandeln. Dd.
14. Juni 1851.
Dem Prosper Durand,
Kaufmann in Paris: auf Verbesserungen im Telegraphiren. Dd. 17. Juni 1851.
Dem Thomas Crook und
James Mason in
Preston, Lancashire: auf Verbesserungen an Webestühlen. Dd. 17. Juni 1851.
Dem John Machine in
Stockport, Grafschaft Chester: auf Verbesserungen an Stiefeln und Schuhen. Dd. 17. Juni
1851.
Dem Francis Hepburn
an Notting Hill-terrace, Middlesex: auf Verbesserungen an Kutschen und
andern Fuhrwerken. Dd. 17. Juni 1851.
Dem Godfrey Ermen,
Baumwollspinner in Manchester: aus seine Methode und seine Maschinerie um Garn
(für den Verkauf) auszurüsten. Dd. 17. Juni 1851.
Dem Richard Fletcher
in Blackdowns Farm, Pfarrei Ebrington, Grafschaft Gloucester: auf eine
Verbesserung im Gewinnen von Triebkraft. Dd. 21. Juni 1851.
Dem John Holmes,
Mechaniker in Birmingham: auf Verbesserungen an der Maschinerie zum Schneiden
und Stanzen der Metalle. Dd. 24. Juni 1851.
Dem John Brazil in
Manchester: auf Verbesserungen im Färben und im Zubereiten von Farbhölzern. Dd. 24. Juni
1851.
Dem Richard Hodges in
Southampton-row, und William Brockedon in Devonshire-street, Middlesex: auf
Verbesserungen an chirurgischen Instrumenten. Dd.
24. Juni 1851.
Dem Alexander Parkes
in Birmingham: auf Verbesserungen im Abscheiden des Silbers von andern Metallen.
Dd. 24. Juni
1851.
Dem George Firmin,
Chemiker in Lambeth-street, Middlesex: auf Verbesserungen in der
Fabrication von oxalsaurem Kali. Dd. 24. Juni 1851.
Dem John Platt in
Oldham und Richard
Burch in Heywood, Lancashire: auf Verbesserungen an Webestühlen.
Dd. 3. Juli
1851.
Dem James Howard,
Verfertiger landwirthschaftlicher Instrumente in Bedford: auf Verbesserungen an
Pflügen. Dd. 3.
Juli 1851.
Dem John Aston,
Fabrikant in Birmingham auf ihm mitgetheilte Verbesserungen an Knöpfen und an
der Maschinerie zu deren Fabrication. Dd. 3. Juli 1851.
Dem Charles Payne in
Wandsworth-road, Grafschaft Surrey: auf Verbesserungen im Trocknen
thierischer und vegetabilischer Substanzen, und im Erhitzen und Abkühlen von
Flüssigkeiten. Dd. 3. Juli 1851.
Dem George Kemp, Med. Dr. in Carnarvon, North Wales: auf eine neue
Methode mittelst Elektromagnetismus Triebkraft zu erhalten. Dd. 3. Juli
1851.
Den Ingenieuren Richard
Crickmer und Frederick Crickmer in Pages'-walk,
Bermondsey: auf Verbesserungen im Liedern der Stopfbüchsen und Kolben. Dd. 3. Juli
1851.
Dem Charles Cowper in
Southampton-buildings, Chancery-lane, Middlesex: auf ihm
mitgetheilte Verbesserungen im Vorbereiten der Baumwolle zum Färben und
Bleichen. Dd. 3.Juli 1851.
Dem Robert Easum in
Commercial-road, Stepney, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen in der
Fabrication der Seile. Dd. 3. Juli 1851.
Dem William Hamer in
Manchester: auf Verbesserungen an Webestühlen. Dd.
3. Juli 1851.
Dem Charles Barlow im
Chancery-lane: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen an rotirenden
Dampfmaschinen. Dd. 3. Juli 1851.
Dem Frederick
Rosenborg in Albany, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen in
der Fabrication von Fässern mittelst Maschinen. Dd.
5. Juli 1851.
Dem Henry Baildon,
Chemiker in Edinburgh: auf seine Methoden um auf besonders präparirtes Papier,
Pergament etc., Buchstaben, Schriftzeichen oder Marken zu schreiben oder zu
drucken. Dd. 7.
Juli 1851.
Dem James Mirrlees,
Ingenieur in Glasgow: auf Verbesserungen an den Apparaten und Verfahrungsarten
zur Zuckerfabrication. Dd. 7. Juli 1851.
Dem Thomas Lord,
Flachsspinnmaschinenfabrikant in Leeds, und George Wilson, Director einer
Flachsspinnerei in Prenlows, Grafschaft Fife: auf eine ihnen mitgetheilte
Maschine zum Oeffnen und Reinigen des Wergs und der Wergabfälle von Flachs und Hanf; ferner
auf eine Maschinerie zum Anstücken der Treibriemen. Dd. 17. Juli 1851.
Dem John Hick,
Ingenieur in Bolton le-Moors, Lancashire: auf Verbesserungen an
Dampfkesseln. Dd. 17. Juli 1851.
Dem Thomas Bale,
Porzellanfabrikant in Cauldon-place, Grafschaft Stafford: auf eine
Methode Gebäude zu verzieren und zu conserviren. Dd.
17. Juli 1851.
Den Mechanikern William
Dickinson und Robert Willan in Blackburn, Lancashire: auf Verbesserungen an
den Maschinerien zur Fabrication von Geweben. Dd.
17. Juli 1851.
Dem John Mac Nab,
Bleicher in Midtownfield, Grafschaft Renfrew: auf Verbesserungen im Strecken
(Ausspannen) und Trocknen der Gewebe, und an der dazu dienenden Maschinerie. Dd. 17. Juli
1851.
Dem Arthur Albright,
Chemiker in Birmingham: auf Verbesserungen in der Phosphorfabrication. Dd. 17. Juli
1851.
Dem Arthur Field in
Lambeth: auf Verbesserungen in der Fabrication von Kerzen, Nachtlichtern und
Nachtlampen. Dd. 22. Juli 185l.
Dem Samuel Varley,
Ingenieur in Sheffield: auf Verbesserungen im Hemmen und Anhalten der
Eisenbahnwagen; ferner eine Methode wornach sich die Conducteure und
Locomotivenführer Mittheilungen machen können. Dd.
22. Juli 1851.
Dem Admiral Grafen von
Dundonald in Chester-street, Grafschaft Middlesex: auf
Verbesserungen in der Construction und Fabrication von Rinnen, Röhren zum
Abziehen des Wassers, Wasserbehältern etc.; ferner auf die Anfertigung von
Säulen, Pfeilern, Capitalen, Postamenten, Vasen etc. aus einer bisher dazu nicht
benutzten Substanz. Dd. 22. Juli 1851.
Dem James Chance in
Birmingham: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen in der Glasfabrication. Dd. 28. Juli
1851.
Dem Richard Lloyd,
Ingenieur in Paris: auf Verbesserungen an Dampfmaschinen und im Erhitzen des
Dampfs. Dd. 28.
Juli 1851.
(Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Juli
und August 1851.)
Die elektromagnetische Locomotive von Prof. Page.
Ich habe mit meiner elektromagnetischen Locomotive unlängst eine Probefahrt gemacht,
welche sehr günstig ausfiel, besonders wenn man berücksichtigt, daß ich dabei nur
die Hälfte (oder sogar weniger) von der Kraft verwenden konnte, welche die Maschine
und die Batterie zu liefern vermögen. Jede Maschine, nach meiner stationären
Maschine berechnet, sollte nach der niedrigsten Schätzung 12 Pferdekräfte geben, was
für die Locomotive 24 Pferdekräfte betragen würde. Die wirkliche Kraft war ich nicht
im Stande zu bestimmen, aber nach folgenden Daten läßt sie sich annähernd schätzen.
Die Locomotive wiegt mit der voll geladenen Batterie 10½ Tonnen, mit den
sieben Personen welche die Fahrt nach und von Bladensburg mitmachten, stieg das
Gewicht auf 11 Tonnen. Unter den günstigsten Umständen sind acht Pfund erforderlich um eine Tonne auf einer
vollkommenen horizontalen Eisenbahn fortzuschaffen, und sieben Pfund werden eine
Tonne kaum in Bewegung erhalten. Je größer der Reibungswiderstand der Räder ist.
eine desto größere Last kann die Maschine fortziehen; dieser Widerstand läßt sich
aber nur durch Versuche in jedem Fall genau bestimmen. Meine magnetische Maschine,
die erste ihrer Art welche je construirt wurde, ist noch unvollkommen, und da alle
ihre Theile neu sind, so lauft sie sehr hart. Wir wollen annehmen, daß 200 Pfund
(was unter ihrer wirklichen Kraft ist) erforderlich seyen, um sie auf einer
horizontalen Bahnstrecke in Bewegung zu erhalten. Eine Pferdekraft ist nach der
gewöhnlichen Annahme 150 Pfd. in der Stunde 2½ engl. Meilen weit gezogen oder
375 Pfd. in der Stunde eine Meile weit gezogen. Nehmen wir die Geschwindigkeit der
magnetischen Locomotive zu 15 engl. Meilen per Stunde
auf horizontaler Bahn an (sie betrug in der That mehr) und ihre Zugkraft zu 200
Pfd., so haben wir 375 Pfd. 1 Meile weit in der Stunde gezogen für eine Pferdekraft,
und 200 Pfd. 15 Meilen weit in der Stunde gezogen für die Locomotive, was acht Pferdekräfte gibt. Die Maschine hat aber jedenfalls
zwölf Pferdekräfte, was, wie ich vorher bemerkte, beiläufig die Hälfte ihrer
möglichen Leistungsfähigkeit ist. Ein Hauptfehler derselben war die mangelhafte
Isolirung der Drahtspiralen; nachdem nämlich die Locomotive auf die Bahn gebracht
war, fand man es für nöthig, fünf Spiralen ihrer Wirkung zu entheben und gerade an
dem wichtigsten Punkt; um diesem Fehler abzuhelfen, hätte man beide Maschinen ganz
herausnehmen müssen, was schon die zur Benutzung der Bahn bewilligte Zeit nicht
gestattete. Eine andere bedeutende Schwierigkeit veranlaßte das Zerbrechen der
porösen Zellen in der Batterie, wobei sich die zwei Säuren vermischten und ein
großer Theil der Kraft verloren ging; die Zellen waren nämlich aus einem schwachen
Thon gemacht und hatten durch häufigen Gebrauch schon so gelitten, daß sie durch die
geringste Veranlassung zerbrachen. Bevor wir abfuhren, zerbrachen zwei, und diesem
Fehler konnte nur theilweise abgeholfen werden; nicht weit von Bladensburg
zerbrachen noch zwei und verminderten plötzlich unsere Triebkraft nicht unbedeutend.
Bei unserer Rückkehr etwa zwei Meilen von Bladensburg zerbrachen noch drei, und wir
waren mindestens auf die Hälfte unserer Kraft reducirt. Die Fahrzeit von Washington
nach Bladensburg war 39 Minuten; ohne einen fünfmaligen Aufenthalt hätten wir
wahrscheinlich die Fahrt in weniger als 30 Minuten gemacht. Eine sehr wichtige und
interessante Eigenthümlichkeit dieser Maschine ist die, daß ihre Kraft beim
Rückwärtsfahren fast zweimal so groß als beim Vorwärtsfahren ist; wenn man nämlich
die Bewegung der Maschine verkehrt, so ist die magneto-elektrische Induction
zu Gunsten des Batteriestroms und erhöht dessen Wirkungen. Dem Fehler in den Zellen
läßt sich für die Folge leicht abhelfen. Die schwingende Bewegung des
Maschinenwagens läßt sich dadurch vermeiden, daß man rotirende Maschinen anstatt
solcher mit Hin- und Herbewegung anwendet. Die größte Geschwindigkeit welche
ich bei meiner Probefahrt erreichte, war ungefähr 19 engl. Meilen in der Stunde.
Charles G. Page. Washington, l. Mai 1851.
Wenn man bedenkt, daß man vor Page's Versuchen mittelst
des Elekromagnetismus höchstens eine halbe Pferdekraft hervorzubringen vermochte,
welche wahrscheinlich hundertmal soviel kostete als es bei seinem System der Fall
ist. so wird man das von ihm erzielte Resultat als ein großes und vielversprechendes
betrachten. (Silliman's american
Journal of science and arts, Juli 1851, S. 139.)
Taucherapparat von Hrn. Cavé.
Dieser Apparat dient, um auf dem Grund der Flüsse und Ströme Arbeiten und
Untersuchungen fast mit derselben Leichtigkeit vornehmen zu können, als wenn man die
Hindernisse des Wassers nicht zu bekämpfen hätte.
Man kann diesen Apparat verschieden zusammensetzen; im folgenden beschreibe ich
denjenigen welcher gegenwärtig auf der Seine, dem Institut gegenüber, in Gebrauch
ist.
Auf einem mit einer Dampfmaschine versehenen Ausräumeboot hat man eine große
eiförmige Luftkammer von Eisenblech befestigt, welche 7 Meter im Durchmesser und 5
Meter Höhe hat. Beiläufig in der Mitte dieser Kammer wurde eine große Oeffnung
angebracht, welche durch den Boden des Boots geht. In dieser Oeffnung, welche mit
dem Fluß communicirt, befindet sich ein an beiden Enden offener Cylinder von Blech,
welcher bis auf den Grund des Wassers hinabgeschoben werden kann. Die Verbindung
welche die Luftkammer schließt, besteht aus einer Lederkappe, welche mit ihrem einen
Ende an dem Fußboden der genannten Kammer und mit dem anderen Ende an dem oberen
Theil des Cylinders so befestigt ist, daß letzterer je nach der Tiefe des Flusses
höher oder tiefer gestellt werden kann. Wenn man den Grund des Wassers untersuchen
will, braucht man bloß diesen Cylinder hinabzulassen und die Luft in der Kammer zu
comprimiren; das Wasser entweicht dann am unteren Ende des Cylinders, ein Theil des
Flusses wird trocken gelegt und die Arbeiter können also auf den Grund hinabsteigen
und daselbst ohne Schwierigkeit ihr Geschäft verrichten.
Um von außen mit der Kammer zu communiciren, dient eine Vorkammer, in welche man
hineintreten und aus der man austreten kann. ohne die Arbeiten zu unterbrechen. Wenn
man die Thür der Vorkammer öffnet, entweicht die comprimirte Luft, und man bringt
nun alles hinein was man nöthig haben kann. Nachdem man die Thür der Vorkammer
wieder geschlossen hat, öffnet man die Thür der Kammer, das Gleichgewicht der Luft
stellt sich wieder her, und die Arbeiten können fortgesetzt werden. Das Comprimiren
der Luft geschieht durch ein Cylindergebläse, welches von der Dampfmaschine
getrieben wird.
Ich habe schon zwei größere Taucherboote mit Apparaten dieses Systems für die
Correction des Nils geliefert; die Cylinder derselben hatten 6 bis 8 Meter
Durchmesser. (Comptes rendus, Juli 1851, Nr. 3.)
Erfindung eines Nothsteuerruders.
Der Schiffscapitän Marco Starcich ist auf einer Reise von
Alexandria nach Triest im Juni vorigen Jahrs von stürmischem Wetter überrascht
worden, welches dem Schiff, der österreichischen Mercantilbrig
„Norma“, am fünften Tag der Reise das Steuerruder brach.
Bei dieser Gelegenheit mußte sich Capitän Starcich zwar
mit den üblichen Kunstgriffen behelfen welche der menschliche Geist für solche
widrige Zufälle ersonnen, wurde aber nebstbei der Erfinder eines
Noth-Steuerruders, für welches er nach vorausgegangener commissioneller
Untersuchung mit dem goldenen Verdienstkreuz belohnt wurde. Dieses Steuerruder
besteht aus einem Parallelepipedon, das 3½ Fuß hoch, 2½ breit und
ungefähr 5 Zoll dick ist (die Dimensionen natürlich verschieden nach den Schiffen).
Es ist aus verschiedenen horizontal übereinander liegenden kleinen Balken (morali) zusammengesetzt, welche wieder von Brettern
eingeschlossen sind, die horizontal und vertical angebracht und durch lange Nägel
zusammengefügt wurden. Dieses Steuer ist an einem Holz angebracht, an derselben
Stelle wo sonst die Achse des Steuerruders ist; und indem vom oberen und unteren,
dann vom freien Seitenrand Stricke nach aufwärts und abwärts angebracht sind, sowie
ordentliche Zügel nach dem Verdeck, so ist auch Fixirung und Beweglichkeit des
improvisirten Ruders hiemit gesichert. Mit einem solchen Steuerruder schiffte
Capitän Starcich durch dreißig Tage, und zwar von Candia
nach Triest, wo er noch so geschickt manövrirte, daß niemand die Wirkung eines bloß
aus Noth improvisirten Steuerruders bemerkte. Starcich
machte natürlich noch während der Reise interessante Bemerkungen über die Wirkung
und den Gebrauch dieses Behelfes selbst, und die Centralseebehörde ließ durch eine
eigne Commission unter dem Vorsitz des Fregattencapitäns v. Pöltl die Erfindung näher untersuchen. Man stellte die Versuche mit dem
Dampfer „Arciduca Federico“ an, und sie fielen glänzend aus.
Ein einziger Mann genügte zur Lenkung, und man nahm alle die verschiedenen Wendungen
und Bewegungen vor, während die Geschwindigkeit nicht viel hinter der gewöhnlichen
zurückblieb. Die Commission sprach sich daher nicht nur über die Brauchbarkeit
dieses Steuers aus, sondern auch über die leichtmögliche Anfertigung an Bord jeden Schiffes, sowie über die Vorzüglichkeit dieses
Hülfsmittels vor allen übrigen ähnlichen. und über die Nothwendigkeit dasselbe der
Handelswelt bekannt zu machen. (Allg. Zeitung, 1851, Nr. 237.)
Ueber die Anwendung hart gegossener eiserner Zapfen bei
astronomischen Instrumenten; von Hrn. May.
Es ist längst bekannt, daß wenn man das Eisen in eine Form gießt, welche aus Gußeisen
besteht, oder zum Theil aus Eisen und zum Theil aus Sand, dann derjenige Theil des
Abgusses, welcher an dem Eisen anliegt, hart wird, was durch eine weiße
krystallinische Structur bemerklich wird, die bis auf eine gewisse Tiefe entsteht,
welche letztere einerseits von der Temperatur der Form und des eingegossenen Metalls
und andererseits
von der chemischen Zusammensetzung des Eisens abhängt. Der praktische Nutzen des
Hartgusses (Schalengusses) beruht auf der Thatsache, daß der so krystallinisch
gemachte (abgeschreckte) Theil des Abgusses eine bedeutende Härte hat, welche
derjenigen des gehärteten Stahls nahe kommt, während im übrigen der Abguß so weich
bleiben kann wie das in gewöhnliche Sandformen gegossene Eisen. Den theoretischen
Grund der so hervorgebrachten Wirkung hat man noch nicht genügend ermittelt; das
Gußeisen ist eine Verbindung von Eisen mit veränderlichen Verhältnissen von
Kohlenstoff: nach einigen Angaben kann sehr weiches Roheisen bis 15 Proc.
Kohlenstoff enthalten, und solches Eisen eignet sich sehr schlecht oder gar nicht
für den Hartguß. Die praktische Erfahrung ist gegenwärtig der einzige Führer, um die
verlangte Wirkung hervorzubringen; in manchen Fällen wünscht man beim Schalenguß nur
eine dünne harte Schicht zu erzielen, in andern Fällen soll dieselbe eine
beträchtliche Tiefe erreichen; man kann auch wirklich diese Schicht von einer kaum
bemerklichen weißen Linie bis zur Dicke von einem halben oder drei viertel Zoll
erhalten, welche letztere bei den großen Walzen für das dünnste Eisenblech
erforderlich ist. Der Stahl ist wie das Gußeisen eine Verbindung von Eisen mit
Kohlenstoff, aber das Gußeisen enthält ohne Vergleich mehr Kohlenstoff als der
Stahl. Ich will bei dieser Gelegenheit einen merkwürdigen Unterschied zwischen hart
gegossenem Roheisen und Stahl anführen: wenn man den Stahl zum Rothglühen erhitzt
und dann in kaltes Wasser taucht, so wird er außerordentlich hart; erhitzt man ihn
dann wieder, so nimmt er seine ursprüngliche Weichheit wieder an; behandelt man
hingegen hart gegossenes Roheisen auf diese Art, so behält es seine Härte bei.
Es ist bekanntlich sehr schwierig, sich Stahlmassen von gleichförmiger Dichte zu
verschaffen, während man durch den Schalenguß leicht große Oberflächen von homogener
Härte auf Gußeisen erzielen kann, was Veranlassung gab, den Hartguß bei den Zapfen
der astronomischen Instrumente anzuwenden. Vor etwa vier Jahren wandte sich nämlich
der k. Astronom Hr. Airy an mich und meine Compagnons
wegen der Construction der mechanischen Theile eines neuen Meridiankreises von
ungewöhnlicher Größe; die Zapfen desselben sollten aus einem Material angefertigt
werden, welches einerseits so hart ist daß es der Abnutzung so gut als möglich
widersteht, und andererseits so homogen daß die etwa erfolgende Abnutzung eine
gleichförmige seyn muß. Diesen Bedingungen glaubten wir entsprechen zu können, wenn
wir die Zapfen als Hartguß zusammenhängend mit dem in Sandformen gegossenen Körper
der Achse herstellen, was auch mit dem besten Erfolg ausgeführt wurde. Die Zapfen
dieses Instruments (welches jetzt auf der k. Sternwarte in Gebrauch ist) haben 6
Zoll im Durchmesser und die Horizontalachse ist beiläufig 6 Fuß lang; das
Objectivglas des Fernrohrs hat 8 Zoll Oeffnung und etwa 11 Fuß Brennweite. Der k.
Astronom hat sich durch die genaueste Prüfung überzeugt, daß keine Correction für
die Gestalt der Zapfen erforderlich ist. (Aus einem Vortrag des Verfassers bei der
Versammlung der brittischen Naturforscher zu Ipswich, durch das Civil Engineer's Journal, Juli 1851, S. 392.)
Pendel ohne Uhrwerk durch längere Zeit schwingend zu
erhalten.
Wird ein Pendel, statt wie gewöhnlich an einem Faden, einer Feder, oder auf einer
Schneide, mittelst eines am Aufhängepunkte befestigten, oben fein zugespitzten
Eisenstiftes an dem Pole eines Magnetes aufgehängt, so bleibt dasselbe zwölf-
bis fünfzehnmal so lange in Bewegung, als bei den zuerst erwähnten Aufhängungsarten.
Ein solches, halbe Secunden schlagendes Pendel, von circa 9″ Länge und ⅛ Pfd. schwer, blieb bei wiederholten
Versuchen durch 16 Stunden in Bewegung und die Abnahme der Schwingungsweite wurde
erst in der dritten Stunde bemerkbar, während dasselbe Pendel an einer zarten
offenen Taschenuhr-Spirale nur 69 Minuten, auf einer Schneide mit
Achatpfannen 46 Minuten, an offener Seide aber 89 Minuten in Schwingung sich
erhielt. Für kurze Zeitmessungen könnte ein solches Pendel vielleicht mit Vortheil
angewendet werden.
Ein Kreisel mit eiserner Achse zeigte, am Pole des Magnetes hängend und um seine
Achse rotirend, dieselbe Erscheinung in sehr augenfälliger Weise. Carl Kohn. (Notizen- und Intelligenzblatt des österr.
Ingenieur-Vereins, 1851 Nr. 4.)
Die Wellenbewegung des Quecksilbers zu fixiren.
Zur Erzeugung der Wellen kann man sich zweckmäßig eines flachen Gefäßes aus
Eisenblech von etwa 8–9 Zoll Durchmesser bedienen, in welches das Quecksilber
2 bis 3″′ hoch geschüttet und durch gleimäßiges Klopfen an der
Seitenwand in Bewegung gesetzt wird. Wird in diesem Zustande gut gebrannter und
vorher trocken aufgekochter Gyps in einer mäßig dicken Lösung aufgegossen, so
schwimmt nach ungefähr 1 Minute, wenn die Erschütterung unterbrochen wird, die
erstarrte Matrize, welche die Quecksilberwellen scharf ausgeprägt zeigt, auf dem
Quecksilber. Ein Abguß von leichtflüssigem Metall gibt ein schönes Bild der feinsten
Wellencurven; je schneller und gleichförmiger die Erschütterung geschieht, desto
reiner und schärfer gelingt der Versuch. Das Erschüttern geschieht am besten
mittelst eines Zahnrades, welches an einer Drehbank läuft, während die Blechschale
am Support festgehalten wird.
(A. a. O.)
Ein dem französischen ähnliches Mousselin-Glas ohne
Ofen zu erzeugen.
Ein mit einer Druckerwalze eingefettetes Stück Tull-anglais wird auf die rein
geputzte Fenstertafel sanft aufgedrückt und wieder behutsam abgezogen, und die Tafel
sodann dem gewöhnlichen Aetzverfahren mittelst Flußspath-Dämpfen unterzogen.
Nach 4–5 Minuten zeigt sich auf dem Glase ein glänzendes Netz auf mattem
Grunde, welches das Durchsehen von außen wie ein Schleier verhindert, während von
innen nach außen bequem gesehen werden kann.
(A. a. O.)
Feine Holzarbeiten gegen die Einwirkung der Feuchtigkeit zu
schützen.
Das Schutzmittel besteht in feinem Graphit-Pulver, mit welchem die gut
ausgetrockneten Holzarbeiten eingerieben oder gebürstet werden. Seit langer Zeit
wendet man dieses Verfahren besonders bei Holzuhren an, wo die Wellen und Holzräder
nicht der Zierde wegen mit Graphit eingerieben werden, sondern um sie vor dem
Schwinden oder Anschwellen zu bewahren.
(A. a. O.)
Schutzmittel gegen schlagende Wetter, vorgeschlagen von Henri
Hautermann, Maurice und Comp.
Bekanntlich ist das in den Steinkohlengruben bisweilen sich ansammelnde so
gefährliche Kohlenwasserstoffgas (schlagende Wetter, feurige Schwaden genannt) mit
Kohlensäure, Stickstoff, zuweilen auch mit Sauerstoff mehr oder weniger gemengt.
Nicht diesen Beimengungen aber verdankt es die Eigenschaften, durch welche es so
schreckliche Verheerungen bedingt, sondern seiner außerordentlichen Brennbarkeit,
welcher Eigenschaft zwar durch die von Davy erfundene
Sicherheitslampe ihre Gefährlichkeit großentheils benommen wurde, ohne daß jedoch
der Grubenarbeiter vor
den Wirkungen der schlagenden Wetter bis jetzt vollkommen geschützt ist. Wem dieß
gelänge, der würde der Menschheit einen außerordentlichen Dienst erweisen.
Der erste Gedanke, auf welchen wir in dieser Hinsicht kamen, war die Lufteinführung
(Wetterblasung, Ventilation), welches Mittel der Luftreinigung in unsern
Kohlengruben bekanntlich schon einen hohen Grad der Vollkommenheit erreicht hat.
Warum aber durch dieses Mittel der Zweck doch nicht erreicht wird, ist leicht zu
begreifen. Gase von verschiedener Dichtigkeit vermengen sich nämlich nur durch lange
Berührung, welche aber bei den in Rede stehenden nicht stattfindet, weil die Luft in
den Stollen sich jeden Augenblick erneuert. Die Folge davon ist, daß der
Kohlenwasserstoff, dessen Dichtigkeit kaum halb so groß ist als diejenige der Luft,
in die höchsten Winkel der Stollen getrieben wird.
Wir konnten daher bei diesem Gedanken nicht lange stehen bleiben, und es fragte sich
nun, ob es nicht möglich ist, das fragliche Gas auf praktische Weise zu zersetzen
und in andere Körper zu verwandeln, deren Gegenwart in den Gruben minder gefährlich
wäre und die leichter ausgetrieben werden könnten, was wir bejahen zu müssen
glauben.
Bekanntlich wird 1 Volum Kohlenwasserstoff (feurige Schwaden) durch 4 Volume Chlor
ganz zersetzt, wodurch 1 Volum Kohlensäure entsteht und die 2 Volume Wasserstoff des
gekohlten Gases frei werden; während dieses Processes wird aber auch 1 Volum Wasser
zersetzt, so daß im Ganzen 4 Volume Wasserstoffgas frei werden. Diese 4 Volume
Wasserstoffgas erzeugen, indem sie sich mit dem angewandten Chlor verbinden, 8
Volume Chlorwasserstoff- oder Salzsäure.
Allerdings sind auch diese 8 Vol. Salzsäure gefährlich für den Stollen, weil ihre
Einathmung üble Folgen hätte; hier aber könnte eine gut unterhaltene Ventilirung,
welche einen wesentlichen Theil unseres Systems ausmacht, dem großen Uebelstand
begegnen. Man könnte in die Grube durch Kautschukröhren, an deren Enden Brausen mit
zahlreichen Löchern angebracht sind, viele Wasserdampfströme gelangen lassen, welche sich der dicken Dämpfe
bemächtigen würden, die bei Berührung der Salzsäure mit feuchter Luft entstehen. Die
Verwandtschaft des Wassers zum salzsauren Gase ist bekanntlich groß, und es
absorbirt von demselben bei einer Temperatur von nur 16° R. und bei dem
gewöhnlichen Druck der Atmosphäre sein 464faches Volum.
Es versteht sich, daß man den Wasserdampf auf die erzeugten Gase erst einige Zeit
nach der Einwirkung des Chlors auf den Kohlenwasserstoff wirken lassen dürfte, so
daß die Druckpumpen, welche das Chlor und den Wasserdampf liefern, abwechselnd
spielen müßten.
Diesen Betrachtungen zufolge könnte, wie uns scheint, das Chlor mit Nutzen zur
Verhütung von Unglücksfällen durch die leider so häufig eintretenden Explosionen in
Steinkohlengruben angewandt werden.
Dieses Verfahren wäre um so vortheilhafter, weil der Kohlenwasserstoff, welcher der
zersetzenden Einwirkung des Chlors etwa entging, der auflösenden Einwirkung des
Wassers preisgegeben, von diesem abgeführt würde. Seine Auflöslichkeit in demselben
ist zwar nicht sehr groß (das Wasser absorbirt 1/27 seines Raumes
Halb-Kohlenwasserstoffgas); allein man kann den Wasserdampf ohne Anstand nach
Bedarf vermehren.
Was die Kohlensäure betrifft, so wäre die kleine Menge derselben bei ihrer
beständigen Berührung mit den stets erneuerten Wasserströmen ohne alle Gefahr.
Hinsichtlich des Chlors wäre es vielleicht besser, dasselbe in den Stollen selbst und
an denjenigen Stellen zu erzeugen, wo man glaubt, daß sich das Kohlenwasserstoffgas
anhäufte; jedenfalls müßte dieß aber mit großer Vorsicht geschehen und vorzüglich
die Gegenwart eines zu starken directen Lichtes vermieden werden. (Moniteur industriel), 1851 Nr. 1531.)
Ueber farbige Lichtbilder.
Hr. Letillois hat der französischen Akademie der
Wissenschaften mitgetheilt, daß es ihm gelang eine farblose Flüssigkeit zu
entdecken, mittelst welcher er auf weißem Papier alle Farben
des Prismas dauerhaft fixiren kann. Seinem Schreiben waren zwei Proben von
solchem Papier beigelegt, die wirklich Farben darbieten, welche unter gewissen
Einfallswinkeln des Lichts sehr lebhaft und sehr rein sind.
Hr. Letillois glaubte für seine Entdeckung die
Gewährleistung der Akademie erhalten zu können, wenn er einem von ihm bezeichneten
Mitglied derselben sein Verfahren mittheilt, welches er übrigens geheim zu halten
beabsichtigt; die Akademie erklärte aber unter solchen Bedingungen dem Wunsche des
Erfinders nicht entsprechen zu können. (Comptes rendus,
Juli 1851, Nr. 3.)
Verfahren das Vließ der Schafe auf dem Thier wasserdicht zu
machen; von Alexander Mein.
Die Erfindung des verstorbenen James Smith in Deanston,
welche sich A. Mein am 7. Decbr. 1850 für England
patentiren ließ, besteht darin, daß man das Vließ (wie bekanntlich die Gewebe zum
Wasserdichtmachen) zuerst mit einer Auflösung von Alaun
und hierauf mit einer Auflösung von weicher (grüner) Seife tränkt, wodurch auf den Wollfasern des so behandelten Schafes eine
schwerlösliche Thonerdeseife gebildet wird, welche das Wasser nicht annimmt.
Man löst 20 Pfd. Alaun in 40 Pfd. heißem Wasser auf und vermischt die Lösung mit 360
Pfd. kaltem Wasser; dieses Quantum ist zur Behandlung von hundert Schafen
hinreichend. Andererseits löst man 30 Pfd. grüne Seife in beiläufig ebensoviel
Wasser auf, als für den Alaun im Ganzen vorgeschrieben wurde.
Um ein Schaf einzutauchen, benutzt man einen etwa 4 Fuß langen und 2½ Fuß
weiten Trog, und gießt in denselben beiläufig 210 Pfund der Alaunlösung, welches
Quantum zum Behandeln von fünfzig Schafen hinreicht drei Arbeiter können das
Eintauchen leicht bewerkstelligen; zwei von ihnen halten die Beine des Thiers, und
einer hält dessen Kopf über der Flüssigkeit wenn der Körper eingetaucht ist. Das
Schaf wird mit seinen Beinen oberwärts gehalten, dann der Körper eingetaucht und in
der Flüssigkeit herumbewegt, wobei die Arbeiter welche die Beine halten, eine Hand
benutzen um die Flüssigkeit in das Vließ einzureiben, so daß sie zwischen alle
Fasern dringt. Das Eintauchen eines Schafs erfordert beiläufig eine halbe Minute;
das Schaf wird dann herauszogen und auf ein an der Seite des Trogs befindliches
Brett gelegt, von welchem die abtropfende Flüssigkeit in den Trog zurücklauft. Die
Arbeiter müssen die Flüssigkeit so viel als möglich aus der Wolle drücken. Man läßt
dann das Schaf auf seinen Beinen stehen bis es fast trocken ist, was in etwa zwei
Stunden der Fall seyn wird; das Thier wird hierauf in die erwähnte Seifenlösung
getaucht, auf ähnliche Weise wie es für die Alaunlösung beschrieben wurde, wo sodann
das Schaf auf die Weide gehen kann.
Wenn die Behandlung sorgfältig ausgeführt wurde, ist jede Faser des Vließes
wasserdicht geworden, so daß die Wolle trocken bleiben muß, die Wärme des Thiers
folglich gesichert, und das Vließ für die Wollenfabrication verbessert ist. (Repertory of Patent-Inventions, Juli 1851, S.
41.)