Titel: | Maschine zum Bohren von Löchern zum Sprengen mit Pulver, angewandt in den Steinbrüchen des Hrn. Gowans zu Redhall bei Edinburgh. |
Fundstelle: | Band 122, Jahrgang 1851, Nr. XVII., S. 95 |
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XVII.
Maschine zum Bohren von Löchern zum Sprengen mit
Pulver, angewandt in den Steinbrüchen des Hrn. Gowans zu Redhall bei Edinburgh.
Aus dem Civil Engineer and Architect's Journal, Juni 1851,
S. 313.
Mit Abbildungen auf Tab.
II.
Maschine zum Bohren von Löchern zum Sprengen mit
Pulver.
In den ganz in der Nähe von Edinburgh liegenden Steinbrüchen von Redhall, welche den
trefflichen grauen und gelblichen feinkörnigen Sandstein zu den Bauten in der Stadt
liefern, wendet man zum Bohren 26 Fuß tiefer und 5 Zoll weiter Löcher (die man mit
Pulver besetzt, dasselbe explodiren läßt und dadurch ganze Bänke des Gesteins
lockert) eine Bohrmaschine an, welche wir hier kurz beschreiben wollen. Löcher von
solcher Tiefe und Weite gestatten eine starke Besetzung, welche beim Wegthun das
Gestein nicht, wie gewöhnlich beim Bohren und Schießen, zersprengt, sondern –
wie schon bemerkt – nur größere Massen auflockert, und von den untern Bänken
so ablöst, daß man sehr große Blöcke leichter gewinnen kann.
Es sind mehrere solche Bohrmaschinen im Betriebe gewesen, die jedoch dem Zweck nicht
entsprachen, bis man bei der vorliegenden stehen blieb, welche nun schon viele
Monate im Betriebe ist und die besten Resultate gegeben hat. Dieser Erfolg rührt
hauptsächlich von einer sehr sinnreichen Vorrichtung her, welche der senkrechten
Stange, woran das Bohrwerkzeug befestigt ist, sowohl eine horizontale kreisförmige,
als auch eine senkrechte Bewegung gibt. Es geschieht dieß durch einen Hals an dem
Bohrgestänge und durch Frictionsrollen an dem Hebedaumen, der durch seine Drehung
das Gestänge einige Zolle senkrecht hebt und ihm zu gleicher Zeit eine Drehung um
1/4 der Peripherie mittelst der Rollen gibt, welche auf die untere Seite des Halses
einwirken. Dadurch wird verhindert, daß die Schneide des Bohrmeißels stets auf
denselben Punkt des Bohrloches trifft.
Eine Beschreibung der Fig. 22 bis 24 wird das
Gesagte näher erläutern.
Fig. 22 ist
eine Seitenansicht der ganzen Bohrmaschine; Fig. 23 ist ein
horizontaler Durchschnitt des Halses; Fig. 24 ist eine Ansicht
des Bohrwerkzeuges von unten. – Die Figuren 23 und 24 haben die
vierfache Größe von Fig. 22.
Der Bohrer besteht aus einer eisernen Stange von 2 Zoll Durchmesser und 20 bis 30 Fuß
Länge, welche unten mit einem stählernen Bohrwerkzeuge g, von der Form eines Z versehen ist. Die Stange
wird in einer senkrechten Richtung durch vier Leitrollen h erhalten, die man wegnimmt, wenn das Gestänge aus seinem Gerüst
herausgenommen werden soll. Winde und Seil dienen dazu, das Gestänge emporzuheben,
wenn das Bohrloch ausgelöffelt oder von dem Bohrschmande gereinigt werden soll. Die
Maschinerie besteht aus einer Welle a mit einer Kurbel
und einem Schwungrad b an dem einen Ende, und mit einem
Hebedaumen c an dem andern Ende. Letzterer ist mit
Frictionsrollen d versehen, welche gegen die untere
Seite des Halses e, an der Stange f treten, dieselbe heben und sie dann fallen lassen. Der Hals e wird, wie sein Durchschnitt Fig. 23 zeigt, an der
Stange f mittelst Druckschrauben befestigt, welche
stählerne, mit Hieben versehene Enden haben. Diese greifen in die eiserne Stange ein
und verhindern eine Verschiebung des Halses durch den Hebedaumen. Das Gerüst steht
auf Rollen (die in der Zeichnung nicht angegeben worden sind), um es leicht
fortschaffen zu können.