Titel: | Verbesserungen an elektromagnetischen und magnetelektrischen Apparaten, welche sich William Millward, Plattirer zu Birmigham, am 28. Febr. 1851 patentiren ließ. |
Fundstelle: | Band 122, Jahrgang 1851, Nr. LXXI., S. 354 |
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LXXI.
Verbesserungen an elektromagnetischen und
magnetelektrischen Apparaten, welche sich William Millward, Plattirer zu
Birmigham, am 28. Febr.
1851 patentiren ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Oct. 1851,
S. 199.
Mit Abbildungen auf Tab.
V.
Millward's Verbesserungen an elektromagnetischen etc.
Apparaten.
Meine Erfindung besteht:
1) in einer neuen Methode, eiserne oder stählerne Stangen zu magnetisiren, um sie als
permanente Magnete oder Elektromagnete benützen zu können; 2) in der Construction
magnetelektrischer Maschinen von neuer Form.
Meine auf den ersten Theil der Erfindung bezüglichen Verbesserungen werden durch die
Anwendung eines Elektromagneten bewerkstelligt, welcher durch den Strom einer
magnetelektrischen Maschine erzeugt wurde, anstatt durch den Strom einer Volta'schen
Batterie, wie dieses seither gebräuchlich war. Ich habe die Anwendung solcher
Elektromagnete sehr vortheilhaft gefunden, wenn es sich darum handelt große
Stahlstäbe zu magnetisiren oder sehr kräftige Magnete zu erzeugen.
Jeder magnetelektrische Apparat eignet sich zur Verwandlung eines Eisenstabes in
einen Elektromagneten; doch gebe ich einem aus vier, acht oder einer andern Anzahl
permanenter Magnete zusammengesetzten, der mit der doppelten Anzahl von Armaturen
versehen und mit einem starken ungefähr 60 Fuß langen Draht umwickelt ist, den
Vorzug. Die Stahlmagnete bestehen aus acht hufeisenförmigen Platten, deren jede
ungefähr 30 Pfund wiegt.
Im Ganzen sind es acht solcher zusammengesetzter Magnete, deren Nordpole nach der
einen und deren Südpole nach der andern Seite der Maschine gerichtet sind. Die
Armaturen bestehen aus weichem Eisen, wiegen ungefähr 15 Pfund, und sind mit etwa 60
Fuß isolirtem Kupferdraht von Nro. 4. des engl. Drahtmaaßes umwickelt. Diese
Armaturen rotiren in einem messingenen Rade und gehen so nahe wie möglich an den
Polen der Magnete vorüber. Der Commutator wirkt auf sämmtliche acht Magnete
gleichzeitig, so daß der elektrische Strom stets nach einerlei Richtung geht, und
die Flächen sämmtlicher 64 Stahlplatten gleichzeitig mit einander verbunden sind. Die weiche
Eisenstange des Elektromagneten wiegt ungefähr 500 Pfund und ist mit Bündeln, jedes
zu etwa 30 Kupferdrähten von Nr. 16 und ungefähr 60 Fuß Länge umwickelt.
Meine Verbesserungen beziehen sich ferner auf die in Fig. 6 und 7 dargestellte
Construction. a, a, a, a sind acht Stahlstäbe, anstatt
deren man auch guß- oder schmiedeiserne permanent magnetisirte Eisenstäbe
anwenden kann; bedient man sich des weichen Eisens, so nimmt man in Verbindung mit
ihnen permanent magnetisirte Stahlstäbe. b, b, b, b sind
permanente Stahlmagnete, welche sich außerhalb des Einflusses der rotirenden
Armaturen c, c, c befinden. Die Pole a, a, a kommen den zwischen ihnen rotirenden Armaturen
möglichst nahe.
Die Figuren 8
und 9 stellen
eine andere Form der Maschine dar. Hier ist A der
permanente Magnet; B, B sind die umwickelten Armaturen;
C die Rolle, welche mittelst eines Riemens in
Umdrehung gesetzt wird; D, D der Fig. 10 abgesondert
dargestellte Commutator; der Theil D¹ desselben
ist aus Messing und D aus weichem Eisen. Die
Verbesserung besteht hier darin, daß sowohl Magnete als auch Armaturen unbeweglich
sind, während der Commutator rotirt.Bekanntlich werden seit einigen Jahren in Birmingham die magnetelektrischen
Rotationsmaschinen statt der galvanischen Batterien zum Versilbern und
Vergolden der verschiedensten Artikel aus Argentan angewandt (man vergl.
polytechn Journal Bd. CVII S.
55).A. d. R.