Titel: Verfahren das Ammoniak aus der bei der Kohlengasbereitung erhaltenen ammoniakalischen Flüssigkeit abzudestilliren; von Peter Spence, Chemiker in Pendleton bei Manchester.
Fundstelle: Band 122, Jahrgang 1851, Nr. LXXVI., S. 365
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LXXVI. Verfahren das Ammoniak aus der bei der Kohlengasbereitung erhaltenen ammoniakalischen Flüssigkeit abzudestilliren; von Peter Spence, Chemiker in Pendleton bei Manchester. Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Juli 1851, S. 28. Mit einer Abbildung auf Tab. V. Spence's Verfahren Ammoniakwasser zu destilliren. Zum Destilliren des Gaswassers benutze ich Hochdruckdampf, welchen ich in einem Dampffessel erzeuge, und bringe die Flüssigkeit in cylindrische gußeiserne Behälter von gleicher Größe, Fig. 25, welche so gelegt und mit einander verbunden sind, daß man die ammoniakalische Flüssigkeit durch die ganze Reihe der Behälter laufen lassen kann; nämlich von dem Behälter (Kessel) A in B, von B in C, von C in D, aus welchem letzten Behälter ich die Flüssigkeit abziehe und sie dann als werthlos weglaufen lasse. Wenn der Apparat in regelmäßigem Gang war, lasse ich durch den Hahn P den ganzen Inhalt des Behälters D ablaufen und sperre dann diesen Hahn. Hierauf lasse ich durch den Hahn R den ganzen Inhalt des Behälters C in D auslaufen, worauf ich den Hahn R sperre. Nun öffne ich den Hahn O und lasse den Inhalt von B in den Behälter C laufen, worauf ich durch den Hahn K den Inhalt von A in B leite und dann den Behälter A durch das Rohr E mit frischem Gaswasser beschicke. Ich öffne nun den Hahn G am Rohr S, welches den Dampf aus dem Dampfkessel zuführt; dieses Rohr erstreckt sich längs des Bodens des Behälters D und ist mit zahlreichen kleinen Löchern versehen, durch welche der Hochdruckdampf in die ammoniakalische Flüssigkeit austreten kann. Die Flüssigkeit in D kommt bald zum Sieden, und der mit Ammoniak geschwängerte Wasserdampf zieht durch das Rohr X in den Behälter C ab. Sobald dieser zum Sieben kommt, zieht der noch mehr mit Ammoniak beladene Wasserdampf durch das Rohr T in den Behälter B ab; wenn letzterer kocht, geht der noch mehr mit Ammoniak beladene Wasserdampf durch das Rohr Z in den Behälter A, wo er sich aus dem frischen Gaswasser vollkommen mit Ammoniakdampf beladet und durch das Rohr X in Schwefelsäure oder Salzsäure geleitet wird, je nach dem Ammoniaksalz, welches man zu erhalten beabsichtigt. Nachdem das Kochen etwa den vierten Theil derjenigen Zeit gedauert hat, welche erforderlich wäre um Gaswasser in einer einzigen Blase abzudestilliren, sperrt man den Hochdruckdampf ab, entleert den niedrigsten Behälter und läßt die Flüssigkeit, wie es beschrieben wurde, nach einander von einem Behälter in den anderen hinablaufen, worauf man A frisch beschickt und die Operation von neuem beginnt. Die Vortheile dieses Verfahrens sind, daß bedeutend an Brennmaterial erspart wird, auch das Gaswasser vollständiger erschöpft wird ehe man es bei D ablaufen läßt, und daß der durch das Rohr X abziehende Wasserdampf stets im höchsten Grade mit Ammoniak geschwängert ist. Uebrigens könnte man auch einen constanten Strom frischen Gaswassers durch das Rohr E in den Behälter A laufen lassen, indem man alle Hähne theilweise offen erhält, so daß es durch die ganze Reihe von Behältern in dem Maaße läuft als das Rohr E gespeist wird. Das Gaswasser enthält in der Regel einen kleinen Antheil fixer Ammoniaksalze; um dieselben zu zersetzen und ihr Ammoniak frei zu machen, gibt man in den niedrigsten Behälter D die erforderliche Menge Kalkhydrat.

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