Titel: | Miscellen. |
Fundstelle: | Band 122, Jahrgang 1851, Nr. , S. 312 |
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Miscellen.
Miscellen.
Verzeichniß der vom 29. Juli bis 25. Sept. 1851 in England
ertheilten Patente.
Dem Peter Drummond in
Perth: auf Verbesserungen am Butterfaß. Dd. 29. Juli
1851.
Dem Charles Barlow,
im Chancery-lane, London:
auf ihm mitgetheilte Verbesserungen an Sägen. Dd.
31. Juli 1851.
Dem John Workman am
Stamford-hill, Grafschaft Middlesex: auf
Verbesserungen in der Fabrication von Mauer- und Dachziegeln. Dd. 31. Juli
1851.
Dem Victor Lemoign
aus Frankreich: auf Verbesserungen an rotirenden Dampfmaschinen. Dd. 31. Juli
1851.
Dem James Whitelaw,
Ingenieur in Johnstone, Grafschaft Renfrew, North
Britain: auf Verbesserungen an Dampfmaschinen. Dd.
31. Juli 1851.
Dem Charles Cowper in
Southampton-buildings, Chancery-lane
Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen an Locomotiven und Eisenbahnwagen. Dd. 31. Juli
1851.
Dem Joseph Mansell im
Red Lion-square, Grafschaft Middlesex: auf
Verbesserungen im Verzieren von Papier und andern Fabricaten. Dd. 31. Juli
1851.
Dem Charles Perley,
Mechaniker in New-York, Nordamerika: auf
Verbesserungen in der Construction der Kabestane. Dd. 31. Juli 1851.
Dem Edward de Mornay
im Mark-lane, City von London: auf Verbesserungen an der Zuckermühle und den
Abdampfapparaten für Syrupe. Dd. 5. August 1851.
Dem Levi Bissell in
New-York, Nordamerika: auf eine verbesserte
Methode die Reisekutschen und andere Wagen aufzuhängen. Dd. 5. August 1851.
Dem Edwin Deeley und
Richard
Mountford, Glasfabrikanten zu Andnam Bank,
Staffordshire: auf eine verbesserte Construction der Oefen zur Glasfabrication.
Dd. 6. August
1851.
Dem Robert Greg in
Manchester und David Bowlas in Reddish, Lancashire: auf
ihnen mitgetheilte Verbesserungen an der Maschinerie zur Verfertigung der
Webergeschirre. Dd. 7. August 1851.
Dem Alphonse Rene le Mire de
Normandy in Judd-street, und Richard Fell, Ingenieur in City-road,
Middlesex: auf verbesserte Methoden frisches Wasser aus Salzwasser zu gewinnen
und die Schwefelsäure zu concentriren. Dd. 7. August 1851.
Dem Jonathan
Grindrod, Ingenieur in Birkenhead, Grafschaft
Ehester: auf eine verbesserte Vorrichtung um die Bewegung von Dampfmaschinen und
sonstigen Motoren mitzutheilen, ferner in der Construction der Ruder für
Schiffe. Dd. 14.
August 1851.
Dem Amie Nicolas
Derode in Paris: auf eine Methode um
Gußeisen mit Gußeisen und anderen Metallen zu verbinden. Dd. 14. August 1851.
Dem Henry Glynn in
Bruton-street, Berkely-square, und Rudolph Appel, anastatischer Drucker in
Gerrard-street, Soho, Middlesex: auf eine
Behandlung des Papiers, welche verhindert, daß man von der Schrift oder dem
Druck Copien oder einen Ueberdruck machen kann. Dd.
14. August 1851.
Dem Thomas Skinner in
Sheffield: auf sein Verfahren verzierte Oberflächen
auf Metall und anderen Materialien hervorzubringen. Dd. 14. August 1851.
Dem John Plant in
Manchester: auf Verbesserungen in der Fabrication von
gewebten Waaren. Dd. 14. August 1851.
Dem Joseph Blundell
in New Cross-road, Grafschaft Kent: auf
verbesserte Maschinen zum Kehren und Reinigen der Straßen. Dd. 14. August
1851.
Dem Stephen Moulton,
Kautschuk-Fabrikant in Bradford, Grafschaft Wilts:
auf Verbesserungen im Zubereiten und Verarbeiten der Gutta-percha und des
Kautschuks. Dd. 14. August 1851.
Dem Lot Falkner,
Mechaniker in Cheadle, Grafschaft Chester: auf eine
Methode Triebkraft zu gewinnen und anzuwenden. Dd.
21. August 1851.
Dem John Walters,
Fabrikant in Sheffield: auf Verbesserungen an Messern und
Gabeln. Dd. 21.
August 1851.
Dem James Robertson,
Chemiker in Manchester: auf verbesserte Methoden
Druckfarben zu erzeugen oder darzustellen. Dd. 21. August 1851.
Dem John Jeffree,
Ingenieur in Blackwall, Grafschaft Middlesex: auf einen
Apparat um die vollkommene Verbrennung des Brennmaterials zu erleichtern und
dadurch die hohen Schornsteine entbehrlich zu machen. Dd. 21. August 1851.
Dem James Palmer,
Künstler in Paddington, Grafschaft Middlesex: auf
Verbesserungen im Zeichnen von Gegenständen, und an dem Apparat und den
Materialien dazu. Dd.
23. August 1851.
Dem Edward Shephard
in Duke-street, City von Westminster: auf eine ihm
mitgetheilte Methode Triebkraft zu gewinnen und anzuwenden. Dd. 28. August
1851.
Dem Thomas Jordan,
Ingenieur in Lambeth, Grafschaft Surrey: auf eine
verbesserte Maschinerie zum Schneiden und Verarbeiten des Schiefers. Dd. 28. August
1851.
Dem James Mac
Connell, Ingenieur in Wolverton, Grafschaft
Buckingham: auf Verbesserungen an den Locomotiven und an den Achsen der
Eisenbahnwagen. Dd. 28. August 1851.
Dem William Johnson
in Millbank, City von Westminster: auf eine verbesserte
Methode das Gewicht von Waaren zu bestimmen. Dd.
28. August 1851.
Dem Pierre le Comte de
Fontainemoreau in South-street,
Finsbury, Grafschaft Middlesex: auf ihm mitgetheilte
Verbesserungen an den Apparaten zur Gasbeleuchtung. Dd. 28. August 1851.
Dem Baron Karl
Wetterstedt in Grosvenor-street, Commercial-road,
Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen im Conserviren thierischer und
vegetabilischer Substanzen. Dd. 4. Sept. 1851.
Dem Dominique Julian
zu Sorgues in Frankreich: auf eine verbesserte Methode
dem Krapp den Farbstoff zu entziehen und das beim Färben benutzte Wasser
nützlich zu verwenden. Dd. 4. Sept. 1851.
Dem Timothy Kenrick,
Eisengießer in der Pfarrei Edgbaston, Warwickshire: auf
Verbesserungen in der Fabrication schmiedeiserner Röhren. Dd. 4. Sept. 1851.
Dem Benjamin
Hallewell in Leeds: auf eine verbesserte
Methode das Malz zu darren. Dd. 4. Septbr. 1851.
Dem John Drake in
St. Austell, Grafschaft Cornwall: auf Verbesserungen
im Construiren und Forttreiben der Schiffe. Dd.
4. Septbr. 1851.
Dem William Imray in
Liverpool: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen in der
Fabrication von Mauerziegeln. Dd. 4. Sept. 1851.
Dem John Duncan in
Grove End-road, Grafschaft Middlesex: auf verbesserte Mechanismen um die
Kraft von Dampfmaschinen und anderen Motoren zu übertragen. Dd. 4. Sept.
1851.
Dem Pierre le Comte de
Fontainemoreau in South-street,
Finsbury: auf eine ihm mitgetheilte Composition zum
Conserviren thierischer Substanzen. Dd. 4. Sept. 1851.
Den Ingenieuren Henry
Jowett in Sawlen, Derbyshire, und
John Kirkman in
Peckham, Grafschaft Surrey: auf Verbesserungen an
hydraulischen Telegraphen. Dd. 4. Sept. 1851.
Dem Gail Borden in
Galveston, Texas, Amerika: auf eine Behandlung
thierischer und vegetabilischer Substanzen, um sie zum Gebrauch als
Nahrungsmittel geeigneter zu machen und damit sie sich besser conserviren. Dd. 5. Sept.
1851.
Dem John Crook in
Birmingham: auf Verbesserungen an Hüten, Kappen und
Mützen. Dd. 11.
Sept. 1851.
Dem David Main,
Ingenieur im Beaumont-square, Grafschaft
Middlesex: auf Verbesserungen an Dampfmaschinen und ihren Oefen. Dd. 11. Sept.
1851.
Dem John Blair in
Irvine, Grafschaft Ayr: auf Verbesserungen an
Bettstellen, Ruhebetten etc. Dd. 11. Sept. 1851.
Dem William Varillat,
Chemiker in Rouen, Frankreich: auf sein Verfahren die
färbenden, gerbenden und zuckerigen Substanzen aus verschiedenen Vegetabilien
auszuziehen. Dd. 11. Sept. 1851.
Dem George Phillips,
Chemiker in Islington, Grafschaft Middlesex: auf sein
Verfahren die nachtheiligen Folgen des Tabakrauchens zu verhüten. Dd. 18. Sept.
1851.
Dem John Wormald in
Manchester: auf Verbesserungen an den Maschinen zum
Spinnen und Dupliren der Baumwolle und anderer Faserstoffe. Dd.
18 Sept. 1851.
Dem John Leake,
Fabrikant in Whitehall Salt Works, Grafschaft Ehester: auf Verbesserungen an den
Verfahrungsarten und Apparaten zur Salzfabrication. Dd. 18. Sept. 1851.
Dem John Livesey in
New Lenton, Grafschaft Nottingham: auf Verbesserungen
in der Fabrication gewobener Fabricate. Dd. 18. Sept. 1851.
Dem Robert Roberts in
Dolgelly, Grafschaft Merioneth: auf eine verbesserte
Methode gewisse Mineralsubstanzen zu brechen. Dd.
25. Sept. 1851.
Dem Charles Watt.
Chemiker in Kennington, Grafschaft Surrey: auf sein
Verfahren salzige Substanzen zu zersetzen und ihre Bestandtheile von einander zu
trennen; ferner Metalle von einander zu trennen und zu reinigen. Dd. 35. Sept. 1851.
Dem James Garforth,
Ingenieur in Dukinfield, Grafschaft Ehester: auf
Verbesserungen an den Locomotivmaschinen. Dd. 25. Sept. 1851.
Dem David Brown in
Old Kent-road, Grafschaft Surrey: auf ein verbessertes
landwirthschaftliches Geräth. Dd. 25. Sept. 1851.
Dem Alexander Parkes,
Chemiker in Birmingham: auf Verbesserungen in der
Fabrication von Kupfer und in der Trennung einiger anderen Metalle von
demselben, ferner in der Erzeugung von Legirungen gewisser Metalle. Dd. 25. Sept.
1851.
Dem Frederick Thomson
in Berners-street, und George Foord in Wardourstreet, Grafschaft Middlesex: auf
Verbesserungen im Strecken und Kühlen des Glases. Dd. 25. Sept. 1851.
Dem Charles Green in
Birmingham: auf Verbesserungen in der Fabrication
messingener Röhren. Dd. 25. Sept. 1851.
Dem Richard Brooman
in Fleet-street, City von London: auf Verbesserungen an Pressen. Dd. 25. Sept. 1851.
(Aus dem Repertory of
Patent-Inventions, September und October 1851.)
Ueber das Aneroïdbarometer.
Lovering hat den Gang des Aneroïdbarometers
(welches im polytechnischen Journal Bd. CXI S.
107 beschrieben wurde) im Vergleich mit dem des Quecksilberbarometers
einer ausführlichen Untersuchung unterworfen, um den Grad der Zuverlässigkeit des
ersteren kennen zu lernen und seine Versuche in Silliman's
Journal, Bd. IX S. 249
veröffentlicht. – Zunächst wurde der Gang beider Instrumente bei Verdünnung
und Verdichtung der Luft unter der Glocke der Luftpumpe verglichen. Der Zeiger des
Aneroïdbarometers hatte einen Spielraum, welcher dem von 20 bis zu 31 Zoll
des Quecksilberbarometers entsprach; er ging bei Verdünnung der Luft rascher wie das
Quecksilberbarometer, mit veränderlicher Differenz beider Instrumente, welche von
0,1 bis 0,5 Zoll schwankte. Erst in der Nähe der Gränze des Spielraumes nahmen die
Differenzen wieder ab, wechselten ihr Zeichen und das Aneroïdbarometer hörte
von da an auf brauchbar zu seyn. Die Vergleichung beider Instrumente bei den
gewöhnlichen atmosphärischen Schwankungen gab den Stand des Aneroïdbarometers
immer etwas zu niedrig, auch war derselbe nicht ganz unabhängig von der Temperatur.
Die Correction für 1° C. betrug 0,0021 Zoll. – Lovering überzeugte sich ferner, daß der Zeiger des
Aneroïdbarometers, wenn die Luft unter der Glocke der Luftpumpe verdünnt und
dann wieder auf die frühere Dichte zurückgebracht wurde, nicht genau wieder auf den
vorigen Stand zurückkehrte, sondern bis zu 0,1 Zoll Barometerdruck davon abwich.
– Der genannte Physiker glaubt hiernach daß das Aneroïdbarometer dem
Seemann recht gut dienen könne, um große Störungen im Zustand der Atmosphäre, welche
den Stürmen vorangehen, zu erkennen; daß aber weder für meteorologische
Beobachtungen noch für Höhenmessungen jenes Instrument eine hinreichende
Zuverlässigkeit biete. (Jahresbericht über die Fortschritte der Chemie, Physik etc.
von Liebig und Kopp. Gießen
1851.)
Ueber die Theorie des Höhenmessers mit dem Barometer; von Crelle.
In einer der Berliner Akademie der Wissenschaften am 27. März d. J. vorgetragenen
Abhandlung entwickelte der Genannte zunächst die gewöhnliche Theorie der
Barometermessung, und ließ hierauf eine Aufzählung und Erwägung der verschiedenen
Voraussetzungen und Annahmen bei der Aufstellung der
gewöhnlichen Formeln folgen. Es sind ihrer fünf. Wenigstens die vierte aber, nämlich
die, nach welcher man statt der verschiedenen Wärmegrade der Luftschichten in der
Luftsäule, deren Höhe mit dem Barometer gemessen werden soll, eine mittlere Wärme in Rechnung bringt, läßt sich vermeiden.
Dieses geschieht dann durch Aufstellung einer neuen Formel, in welcher zugleich,
nächst der Abnahme der Schwerkraft von den Polen nach dem Aequator hin, diejenige
vom Meeresspiegel nach oben, und zwar nicht bloß näherungsweise, wie es z.B. Biot thut, sondern um wenigstens das Ergebniß zu
erfahren, strenge in Rechnung gebracht wird. Die sich ergebende vollständige Formel
ist sehr verwickelt und für die Anwendung nicht wohl geeignet; auch schon die Biot'sche Formel ist weitläufig; allein die neue
verwickelte Form wird sehr einfach, wenn man die Abnahme der Schwerkraft von unten
nach der Höhe hin, die auch das Ergebniß fast nur unmerklich ändert, außer Acht
läßt. Sie ist dann, obwohl von der gewöhnlichen Formel, bei welcher jene Abnahme der
Schwerkraft ebenfalls nicht in Rechnung kommt, wesentlich verschieden, fast ebenso
einfach, als diese.
Beträgt nämlich die Wärme der Luft in z und y preußische Fuß Höhe über dem Meere ω₁ und ω₂ hunderttheilige Grade; die Wärme des Quecksilbers in den
Barometern in eben diesen Höhen μ₁ und μ₂ solcher Grade; nω die Zunahme der einer 1 Fuß hohen, 0
Grad warmen Luftsäule in ω Graden Wärme; mμ das Aehnliche für das Quecksilber; sind
ferner b₁ und b₂ Fuß die in den Höhen z und y Fuß über dem Meere beobachteten Barometerhöhen und ist
endlich 1/s der Factor, welcher die Abnahme der
Schwerkraft von den Polen nach dem Aequator hin auf die gewöhnliche Weise in
Rechnung bringt; ε log 10, das heißt der
natürliche Logarithme der Zahl 10 und A ein
unveränderlicher Factor, der gewöhnlich für preußisches Maß = 58604 seyn wird, so
ist die Formel für die zu messende Höhe z – y = h, welche die wirkliche Wärme der verschiedenen Luftschichten in
Rechnung bringt, folgende:
Textabbildung Bd. 122, S. 316
Die gewöhnliche Formel, welche eine mittlere Wärme der
Luftschichten annimmt, ist:
Textabbildung Bd. 122, S. 316
Beide Formeln erfordern ungefähr gleich viel Rechnung; auch für Tafeln, wenn man
dergleichen zur Erleichterung der Rechnung aufstellen will; aber die erste Formel
ist sicherer, weil sie eine der Voraussetzungen weniger
in Anspruch nimmt und zwar gerade die erspart, welche völlig willkürlich ist. (Monatsbericht der k. preuß. Akademie der Wissenschaften,
März 1851, S. 196.)
Schlösser's Fensterthermometer.
Die bisher üblichen und jetzt so häufig angewendeten Thermometer zur Ermittelung der
Lufttemperatur werden außerhalb des Fensters durch bügelförmige Arme im Abstande
weniger Zolle von jenem befestigt. Hierdurch entstehen mehrfache Uebelstände, von denen wir nur
einzelne hervorheben. Durch Rückwerfung der Wärmestrahlen und Erwärmung der Scala
werden die Angaben dieser Thermometer unrichtig, namentlich zeigen sie im Sommer bei
Sonnenschein stets eine, oft um mehrere Grade, zu hohe Temperatur, während die
Angaben im Winter durch den Einfluß der Stubenwärme meist zu niedrig sind. –
Ueberdieß werden bei Schneegestöber oder bei eisbedeckten Fenstern die Beobachtungen
schwierig, wenn nicht unmöglich.
Diesen Uebelständen entgeht Hr. Schlösser, Optikus und Mechanikus in Königsberg, indem er die
Thermometerröhre unterhalb der Scala knieförmig umbiegt und das untere Ende mit der
Kugel durch ein Loch im Rahmen des Fensters ins Freie dringt, während die Scala sich
im Zimmer befindet. Gegen das Zerbrechen kann das herausragende Ende der Röhre
leicht durch ein weiteres, sie umschließendes Rohr oder Gitter gesichert werden. Hr.
Schlösser fertigt diese
Instrumente meist in Form der gewöhnlichen Badethermometer an, bei welchen Röhre und
Scala durch ein weiteres, unten an die Kugel angeschmolzenes, oben zugeblasenes Rohr
umschlossen sind. Beide Röhren sind auf etwa 1/3 vom untern Ende knieförmig gebogen;
die äußere paßt genau in ein mit Kork oder Leder gefüttertes Loch im Mittelstück des
Fensters, welches, wenn das Thermometer herausgenommen, durch einen Stöpsel
geschlossen wird. – Es läßt sich demnach ein solches Thermometer aufs
leichteste für verschiedene Zwecke verwenden. (Gewerbevereinsblatt der Provinz
Preußen, 5ter Jahrg., Lief. 12.)
Evrard's
Verfahrungsarten um die positiven Lichtbilder chemisch zu färben.
Man erhält diese Farben, wenn man in ein Bad, welches aus einem Theil
unterschwefligsaurem Natron auf sechs Theile Wasser zusammengesetzt ist, hineingießt
entweder: erstens, einige Tropfen Ammoniak, welches das
Bad alkalisch macht und einen röthlichen Sepiaton hervorbringt; oder zweitens einige
Tropfen Essigsäure, welche die Auflösung sauer macht und
durch die violetten Farben in ein schönes Schwarz übergeht. Ein etwas ähnlicher
Effect wird durch den Zusatz von ein wenig Salpetersäure oder Schwefelsäure
hervorgebracht, aber die Lichter des Bildes können dabei leicht Flecken bekommen;
wenn man jedoch in diesem Falle ganz wenig essigsalpetersaures Silber zusetzt, so
werden die Töne sehr geschwärzt und der Effect ist ein sehr guter. Aus diesem Grunde
sind alte Auflösungen von unterschwefligsaurem Natron, die also mit Silbersalzen
imprägnirt sind, den frischen bei der Darstellung der Lichtbilder vorzuziehen. Die
erste Wirkung alter Bäder besteht darin, daß sie den Farben Festigkeit geben, die
Nachwirkung ist, daß sie dieselben verdünnen. Wenn die Wirkung über diese Gränze
hinaus fortdauert, so entsteht ein gelber Ton, wie mit allen sauren Bädern. Durch
Anwendung verschiedener Bäder kann man also das Bild auf einen gewünschten Ton
bringen; ist es zu dunkel, so bringt man es in ein alkalisches Bad, ist es hingegen
zu hell, in ein saures Bad; die Anwendung dieser Bäder erfordert jedoch einige
Erfahrung, und man darf niemals das Bild aus einem alkalischen Bad in ein saures,
oder umgekehrt, bringen, ohne daß man es vorher neutral gemacht hat, nämlich durch
Waschen und nachheriges Eintauchen in eine neutrale Auflösung von
unterschwefligsaurem Natron während einer bis zwei Minuten. Wenn man in das
unterschwefligsaure Bad einige Krystalle von essigsaurem Zink gibt, so erhält man
einen eigenthümlichen röthlichvioletten Ton. In diesem Falle muß man das Bild in die
Auflösung von neutralem unterschwefligsaurem Natron bringen und dann durch das eben
erwähnte Bad nehmen, also das saure oder alkalische Bad vermeiden. Wenn man das Bild
hernach in ein saures Bad bringt, erhält es einen dunkelvioletten Ton, aber die
eigenthümliche Wirkung des essigsauren Zinks geht dabei verloren. Die genügende
Wirkung dieser Bäder hängt sehr von dem Zustand des Bildes ab; ist dasselbe schwach,
so verliert es durch die entfärbende Wirkung der Bäder bald alle Kraft; wenn das
Bild hingegen sehr kräftig ist, so wird es das Bad ganz gut aushalten und durch
dasselbe verbessert werden, indem die weißen Stellen immer klarer werden. Wenn man daher ein Bild in
einem solchen Bade behandeln will (wobei vorausgesetzt wird, daß vorher das
gewöhnliche unterschwefligsaure Bad angewandt wurde), so muß es eher zu kräftig als
zu schwach dargestellt worden seyn. (Practical Mechanics'
Magazine, Nov. 1851, S. 191)
Ueber Zeugverfeinerung.
Im polytechn. Journal Bd. CXXI S. 438 ist ein
am 21. October 1850 an Mercer in England ertheiltes
Patent mitgetheilt, betreffend ein Verfahren, baumwollene, leinene und halbwollene
(?) Gewebe feiner und dichter zu machen. Wir würden darüber nichts erwähnen, da fast
alle deutschen Erfindungen, theils gleich, theils einige Jahre später in England
patentirt werden, wenn nicht auch die von Faraday, Dumas
und andern ertheilten Gutachten diese Erfindung als eine englische darstellten. Sie
ist aber in allen ihren Theilen eine deutsche, uns
bereits 1845 von Professor Thomas
Leykauf in Nürnberg mitgetheilt und in der polytechnischen Zeitung
vom 28. Januar 1847 ausgeboten, in welchem Jahre auch die bedeutendsten Fabrikanten
in England, Frankreich und Deutschland darauf aufmerksam gemacht wurden. Es fand
sich aber Niemand der sie ausüben wollte, und viele erklärten sie deßhalb für
werthlos, weil, in dem Maaße als die Zeuge dichter werden, sie auch kürzer werden,
folglich am Längen- und Breitenmaaß verloren gehe.
Nürnberg, 20. Novbr. 1851.
C. Leuchs und Comp.
Als Beleg des Obigen theilen wir die betreffende Anzeige in Nr. 4 der polytechnischen
Zeitung vom Jahr 1847 hier mit:
„Verfeinerung der Baumwollen- und
Leinenzeuge. Nach einer so eben gemachten Erfindung ist man im Stande
die Baumwollen- und Leinenzeuge durch eine nur wenig Minuten dauernde und
wenig Auslagen machende Behandlung so zu verfeinern, daß ihr Werth um 30 Proc.
vermehrt wird und sie zugleich die Eigenschaft erhalten, alle Farben ungleich
besser aufzunehmen, und sich gesättigter und tiefer zu färben, was das Färben
und Drucken nicht nur erleichtert und beschleunigt, sondern die aufgesetzten
Farben auch haltbarer und schöner macht.
Es ist zwar bekannt, daß das gewöhnliche Bleichen, d.h. das bei demselben
stattfindende Auskochen mit Laugen, das Waschen, Walken die Zeuge feiner macht,
jedoch geschieht dieß in keinem Vergleich, denn Versuche zeigten, daß wenn man
auch diese Behandlung noch so oft wiederholt, z.B. Tage lang in Lauge kocht, die
Verfeinerung doch nur einen kleinen Grad erreicht, während sie bei der oben
erwähnten Behandlung binnen einer Minute und in höherem Maaße stattfindet.
Außerdem werden die Zeuge zugleich haltbarer und bedürfen, wenn sie ungebleicht
waren, um gebleicht zu werden, nur eine kurze Behandlung mit Chlor.
Bei vergleichungsweise angestellten Versuchen wurde Baumwollenzeug durch diese
Behandlung
1) um 20 Proc. verbessert, d.h. es war dem Ansehen nach und
nach dem Fadenzähler um 20 Proc. höher verkäuflich;
2) es färbt sich bei gleich viel Zügen in der Küpe tief
dunkelblau, während das nicht behandelte Zeug nur mittelblau wird;
3) es färbt sich in Krappbad um wenigstens 60 Proc. dunkler
als das nicht behandelte.
In Nürnberg wird in diesem Augenblick eine Verfeinerungsanstalt nach diesem
Verfahren errichtet, und Personen, welche sich von der Wirkung desselben
überzeugen wollen, können Stücke an C. Leuchs und Comp. daselbst senden, und dann nach gemachter
Behandlung sie wieder zurückerhalten, um sich selbst von der stattgefundenen
Vermehrung der Güte und des Vermögens sich zu färben, zu überzeugen.“
Die Redaction d. p. J.
Notiz zu dem Geheimverfahren das Kochen der Baumwollgarne bei
dem Bleichen oder Färben zu ersparen. Von Prof. Bolley.
Wegen des Brennmaterialverbrauchs und Zeitaufwandes muß das, dem Behandeln mit Lauge
und Säure und Chlorkalk bei der Baumwollgarnbleicherei vorangehende Auskochen der
Waare als eine der kostbarsten Manipulationen des ganzen Bleichprocesses angesehen
werden. Bekanntlich werden schriftliche und gedruckte Anerbietungen gemacht, um
gegen Honorare sich das Geheimniß zu verschaffen, wie das Kochen ganz unnöthig
gemacht werde. Ob und mit welchem Erfolg das Recept angewendet worden, ist dem
Verfasser eben so wenig bekannt, als worin es besteht. Ohne sagen zu wollen, daß die
nachfolgend anzuführenden Betrachtungen und Versuche des Verfassers vor der Hand
praktischen Werth haben, erscheinen sie ihm doch als geeignet, zur Fortsetzung im
Großen und mit Modificationen aufzufordern.
Man gibt als Grund für die Nothwendigkeit des Auskochen- der Garne an, daß die
Poren der Faser dadurch geöffnet und diese für das Eindringen der bleichenden
Flüssigkeiten dadurch geeigneter würde. Vielleicht aber besteht die langdauernde
Wirkung heißen Wassers auf die Faser einfach darin, daß sie leichter benetzbar wird.
Eine Baumwollstocke schwimmt auf kaltem Wasser, ohne daß mehr als ganz wenige
Fäserchen naß werden. Ein Strang Garn sinkt nicht unter, bis man ihn im Wasser eine
Zeit lang gleichsam geknetet hat. Ob es ein organischer Ueberzug über der Faser ist,
der ihr das rasche Vollsaugen mit Wasser wehrt, oder eine sehr dünne Luftschicht,
die zwischen ihr und dem Wasser sich nicht leicht vertreiben läßt, ist noch
unentschieden. Daß eine Lüftschicht durch Kochen allmählich entfernt werden könne,
ist ebenso denkbar, als daß ein auf der Faser haftender fester Ueberzug dadurch
gelöst werde. Es ist begreiflich, daß die Benetzbarkeit der Faser die Grundbedingung
des Angreifens der Bleichflüssigkeiten ist und somit leicht zuzugestehen, daß das
Kochen vielleicht nur diese Bedingung erfülle.
Flockbaumwolle oder ein Strang Garn sinkt in Essigsäure
fast augenblicklich unter, indem die Baumwolle sich mit der Flüssigkeit vollsaugt.
In dem Maaße, als die Säure verdünnter ist, erfolgt das Sinken langsamer.
Mikroskopisch konnte der Verfasser zwischen der im Wasser gewaltsam und der in
Essigsäure von sich selbst untergesenkten Faser keinen
anderen Unterschied bemerken, als daß es schien, die anhängenden Luftbläschen seyen
kleiner und näher beisammen bei der letztern, als bei ersterer.
Ein aus der Essigsäure oder gewöhnlichem Essig herausgenommener und ins Wasser
geworfener Baumwollengarnstrang sinkt darin schnell unter und das Wasser wird auch,
wenn der Strang vorher ausgewunden worden, deutlich sauer, während das Garn selbst
nur sehr wenig Säure zurückhält. Die Säure würde sich also aus dem Garn wieder
ausziehen lassen, falls man eine Anwendung von diesem Verhalten machen wollte.
Andere verdünnte organische oder unorganische Säuren zeigten kein ähnliches
Verhalten, Wohl aber Weingeist. Es wäre zu versuchen, ob
nicht saures Kleienwasser, also wohl die wohlfeilste Essigsäure, den genannten Zweck
auch erfüllen würde. Baumwollzeuge, in welchen beim Einweichen in gewöhnlicher
Temperatur die Schlichte sauer wird, zeigen sich bald durchweg naß; es ist also
nicht unwahrscheinlich, daß solches Sauerwasser auch bei Garnen Dienste thue. Es
bleibt ferner zu untersuchen, wie viel, falls man Essig nähme, sich auf oben
angedeutete Art wieder gewinnen ließe und wie sich die Oekonomie dieses Verfahrens
etwa herausstellte, und drittens käme es auf Proben an, wie solche Garne sich im
Vergleich zu gekochten und gebäuchten u.s.w. gegen Chlorkalklösung in Bezug auf die
nöthigen Quantitäten der letzteren verhielten. (Schweizerisches Gewerbeblatt, 1851,
Nr. 4.)
Gegengift für Kupfersalze.
Hr. Reucher hat in der Gazette médicale de Strasbourg Beobachtungen
veröffentlicht, woraus sich ergibt: 1) daß die gebrannte Magnesia die Symptome der
Vergiftung mit Kupfervitriol gänzlich aufhebt, wenn sie nicht zu spät nach dem
Einnehmen des Giftes verordnet wird; 2) daß die Dosis der erforderlichen Magnesia um
die Wirkungen des Kupfersalzes zu neutralisiren, wenigstens 8 Gran Gegengift aus 1
Gran Kupfervitriol beträgt; 3) daß die Magnesia sehr wahrscheinlich als Gegengift
für alle Kupfersalze dienen kann, indem sie dieselben zersetzt und unauflöslich
macht. (Jurnal de Pharmacie, Novbr. 1851, S. 376.)
Verbesserung in der Bereitung der Butter; von Hrn. Chalambel.
Wenn die Butter nur die Fetttheile der Milch enthielte, so würde sie sich in
Berührung mit der Luft nur sehr langsam verändern; allein sie hält eine gewisse
Menge des im Rahm befindlichen Käsestoffs (Caseins) zurück; dieser verwandelt sich
in ein Ferment und erzeugt Buttersäure, von welcher der unangenehme Geschmack der
ranzigen Butter herrührt. Das Auswaschen der Butter vermag sie nur sehr unvollkommen
von dieser Ursache des Verderbens zu befreien, weil das Wasser die Butter nicht
benetzt und den Käsestoff nicht auflösen kann, welcher unter dem Einfluß der in dem
Rahm sich entwickelnden Säuren unauflöslich geworden ist. Eine vollkommenere
Reinigung ließe sich durch Sättigen der Säuren erreichen, wodurch der Käsestoff
wieder auflöslich würde; die Butter würde folglich nur noch sehr kleine Mengen von
demselben zurückhalten, welche durch das Waschen mit Wasser fast ganz entfernt
werden könnten.
Es wäre demnach so zu verfahren:
Nachdem man den Rahm in das Butterfaß gebracht, schüttet man in kleinen Portionen und
unter Umrühren so viel Kalkmilch hinzu, als hinreicht, um die
Säuerlichkeit ganz aufzuheben. Hierauf schlägt man den Rahm bis zur
Abscheidung der Butter, wartet aber nicht wie gewöhnlich ab, daß sie sich in Klumpen
sammle; man gießt die Buttermilch ab, ersetzt sie durch frisches Wasser, und schlägt
dann fort, bis die Butter sich genug vereinigt hat, nimmt sie aus dem Faß und bringt
sie wie gewöhnlich in Ballen. Ich habe auf diese Weise stets ein besseres Produkt
erhalten, welches sich viel länger frisch erhielt, als die auf gewöhnliche Weise
bereitete Butter. Die Buttermilch hatte ihren scharfen Geschmack ganz verloren,
wurde von Menschen und Vieh gern getrunken und wirkte nicht mehr abführend. –
Auch Butter, welche schon so weit verdorben war, daß sie nur durch Zerlassen noch
brauchbar geworden wäre, wurde durch Waschen mit Kalkwasser wiederhergestellt. Statt
des Kalkwassers könnte man auch jede andere alkalische Lauge anwenden. (Comptes rendus,
Octbr. 1851, Nr. 16.)