Titel: | Hamilton's und Weems' patentirter Heiz- und Ventilirapparat für Kattundrucker, Bleicher etc. |
Fundstelle: | Band 125, Jahrgang 1852, Nr. LXXIX., S. 325 |
Download: | XML |
LXXIX.
Hamilton's und Weems' patentirter
Heiz- und Ventilirapparat für Kattundrucker, Bleicher etc.
Aus dem Practical Mechanic's Journal, Juli 1852, S.
80.
Mit Abbildungen auf Tab.
V.
Hamilton's Heiz- und Ventilirapparat für Kattundrucker
etc.
Kattundrucker, Bleicher und Decatirer haben bekanntlich mit manchen
Unannehmlichkeiten beim Trocknen der Zeuge zu kämpfen. Obgleich die Sache an sich
einfach ist, so ist es doch nicht leicht, feuchte Stoffe ohne bedeutenden
Zeit- und Brennmaterialaufwand zu trocknen. Die Verbesserungen von Hamilton und Weems haben den
Zweck, den Proceß zu beschleunigen und zugleich die Kosten zu vermindern.
Fig. 20
stellt den Apparat ohne äußeres Mauerwerk im Seitenaufriß, Fig. 21 im
Horizontaldurchschnitt und Fig. 22 im senkrechten
Querdurchschnitte dar. Durch den gewöhnlich außerhalb des Gebäudes angebrachten
Ventilator A wird durch und zwischen ein System
concentrischer ringförmiger Dampfröhren B nach der
Richtung der Pfeile frische, reine Luft getrieben, bis sie in heißem Zustande durch
die Röhre C austritt. Die Dampfröhren B empfangen den Dampf von dem Kessel oder, wenn eine
Hochdruckdampfmaschine vorhanden ist, von der Röhre welche den verbrauchten Dampf abführt, und zwar
mittelst der Röhre D, welche mit einem Sicherheitsventil
E und einem Hahn F zur
Regulirung der Dampfzuströmung versehen ist.
Der condensirte Dampf wird durch die Röhre G in einen
Behälter geleitet, von wo aus derselbe wieder in den Kessel zurückgeführt werden
kann. Sind die Dimensionen eines Trockenofens bedeutend, so wird die heiße Luft
gleichmäßiger vertheilt, wenn sie durch durchlöcherte schmiedeiserne Röhren geleitet
wird.
In einer nach dem in Rede stehenden Princip geheizten Fabrik wird die Luft bei jeder
beliebigen Temperatur nicht nur vollkommen frisch und rein erhalten, sondern ihre
Feuchtigkeit läßt sich auch mit der größten Genauigkeit reguliren, indem man einfach
mehr oder weniger Dampf mit der durch den Apparat streichenden Luft sich mengen
läßt. Die Patentträger haben den Apparat nicht nur zum Trocknen, zum Heizen und
Ventiliren in Fabriken aller Art, sondern auch mit dem besten Erfolg zur Heizung und
Ventilation öffentlicher Gebäude in Anwendung gebracht.