Titel: | Verbesserungen der Zangen, welche beim Nähen der ledernen Handschuhe angewendet werden; von Hrn. Blanchon, Fabrikant zu Laigle im Orne-Departement. |
Fundstelle: | Band 126, Jahrgang 1852, Nr. XXXII., S. 183 |
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XXXII.
Verbesserungen der Zangen, welche beim Nähen der
ledernen Handschuhe angewendet werden; von Hrn. Blanchon, Fabrikant zu Laigle im
Orne-Departement.
Aus Armengaud's Génie industriel, August 1852, S.
72.
Mit Abbildungen auf Tab.
IV.
Blanchon's verbesserte Zangen zum Nähen der Handschuhe.
Diese Verbesserungen haben hauptsächlich den Zweck, die Reibung der Feder, sowie die
Anwendung von Oel zu vermeiden. Es sind dieß zwei sehr wesentliche Bedingungen,
indem dadurch einerseits die Näherin weit weniger ermüdet und anderseits Nachtheile
vermieden werden.
Bekanntlich veranlaßt die Feder bei den jetzigen Zangen der Handschuhmacher eine
bedeutende Reibung und folglich eine große Abnutzung wodurch der Arbeiterin viel
Mühe verursacht wird und das Werkzeug auch nur eine kurze Dauer hat. Um die
bedeutende Reibung einigermaßen zu vermindern, muß man das Werkzeug schmieren,
wodurch sehr viel Schmutz entsteht, so daß die Näherin die größte Aufmerksamkeit
verwenden muß, um Flecken bei den Fellen und bei den Handschuhen zu vermeiden.
Fleckige Handschuhe haben aber gar keinen oder nur einen sehr geringen Werth, und
die Arbeiterinnen oder die Fabrikanten erleiden daher oft einen nicht unbedeutenden
Schaden durch diese schlecht eingerichteten Werkzeuge.
Der durch eine zu starke Reibung der Feder hervorgebrachte Widerstand veranlaßt sehr
häufig ein Zerreißen des Drahtes oder der Schnur, die das Pedal mit der Zange
verbindet. Die Arbeiterin verliert daher Zeit durch die Reparatur, und ist auch
zuweilen genöthigt, dieselbe durch einen Mechaniker ausführen zu lassen.
Die von Hrn. Blanchon gemachte Verbesserung vermeidet
diese Nachtheile, indem die Reibung der Feder wegfällt und weil der bewegliche
Schenkel zwischen zwei Spitzen geht, ohne die Seiten der Wangen zu berühren, in
denen er sich bewegt.
Fig. 13 ist
eine Seitenansicht des ganzen Werkzeuges.
Fig. 14 ist
eine Ansicht der eigentlichen Zange von vorn.
Man ersieht aus diesen Figuren, daß die Stahlfeder A an
ihrem einen Ende unter dem untern Theile a des festen
Schenkels B der Zange festgehalten wird, und daß sich
ihr anderes Ende, nachdem sie in sich selbst gebogen ist, mit dem Eisenstäbchen b, das einen Bolzen mit Schraubenmutter bildet, mit dem
Schwanzende C des beweglichen Schenkels B' verbindet.
Dieser zweite Schenkel dreht sich nun um zwei conische Stifte, welche in der Dicke
der Wangen des festen Schenkels B eingeschraubt sind.
Diese Verbindung ist eine solche, daß die äußeren Seiten des beweglichen Schenkels
die inneren Seiten des festen durchaus nicht berühren, indem zwischen beiden der
geringe Zwischenraum von 1/2 bis 1 Millimeter bleibt.
Es folgt daraus, daß die Reibung fast Null ist, daß die Feder auf die directeste
Weise wirkt und weder Widerstand noch Störungen veranlaßt. Man ist der größten
Regelmäßigkeit stets sicher, weil man den beweglichen Schenkel durch die
Schraubenstifte stets stellen kann. Durch die auf diese Weise veranlaßte ganz geringe Reibung wird
auch das Schmieren ganz unnöthig, und man vermeidet so die Flecken auf den
Handschuhen und den sonst so häufigen Ausschuß.
Eine andere Verbesserung dieses Werkzeuges ist die, daß mittelst der Flügelschraube
E von der Seite D ohne
große Mühe abgenommen werden kann, so daß der Tisch der Handschuhnäherin durchaus
keine Störung erleidet, was hingegen bei den Zangen von älterer Einrichtung der Fall
ist.