Titel: | Ueber die Anwendung brennbarer Gase als Heizmaterial; von R. W. Elsner, Gasbeleuchtungs-Ingenieur in Berlin. |
Autor: | R. W. Elsner |
Fundstelle: | Band 126, Jahrgang 1852, Nr. LI., S. 284 |
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LI.
Ueber die Anwendung brennbarer Gase als
Heizmaterial; von R. W.
Elsner, Gasbeleuchtungs-Ingenieur in Berlin.
Mit Abbildungen auf Tab.
V.
Elsner, über die Anwendung brennbarer Gase als
Heizmaterial.
Schon zu den meisten Verrichtungen in der Haushaltung, ganz abgesehen von den
technischen Operationen, bedürfen wir der Wärme-Erzeugung; es ist deßhalb mit
Recht von den frühesten bis auf die neuesten Zeiten, die zweckmäßigste Anwendung des
Brennmaterials und die möglichste Ausbeutung der erzielten Wärme ein Gegenstand der
Aufmerksamkeit und des Nachdenkens der fähigsten Köpfe gewesen, und dennoch dürfen
wir uns nicht verhehlen, daß wir in dieser Hinsicht gerade für die täglichen und
gewöhnlichsten Verrichtungen verhältnißmäßig geringe Fortschritte gemacht haben.
Wenige Haushaltungen ausgenommen, wo man sogenannte Sparherde und wohlfeilere
Brennmaterialien, als Steinkohlen, Torf und dergleichen benutzt, verwendet man das
theuerste Material, das Holz, welches allerdings das einzige Brennmaterial ist, das
uns die Natur in überschwenglichem Maaße und in der kürzesten Zeit wieder liefert.
Aber wie wendet man dasselbe an? – wie die Wilden, nur daß, während diese ihr
Feuer auf ebener Erde anzünden und ihr erlegtes Wild darüber hängen oder zwischen
erhitzten Steinen gar machen, wir unser Feuer auf einem Tische von Steinen
Herrichten, und unsern Topf dagegen schieben, wo wir dann wirklich einen Nutzeffect
von etwa 5 Proc. erzielen, nachdem uns etwa 15 bis 20 Proc. unzersetzt gebliebenes
Gas, in Form von Rauch in unsern meistens schlecht angelegten Küchen vorher noch
große Unbequemlichkeiten verursacht haben. Noch schlimmer verfahren wir bei den
gewöhnlichsten technischen Verrichtungen im Haushalte, z.B. beim Wäscheplätten; eine
Hausfrau macht ein Bügeleisen roth-, oft weißglühend, um etwa den zehnten
Theil von dessen Wärme zu benutzen; um aber dieses Bügeleisen auf die Glühhitze zu
bringen, verwendet man wenigstens zehnmal mehr Brennmaterial als eigentlich
nothwendig ist, und verwerthet so in Wirklichkeit nur 1 Proc. des Brennmaterials.
Selbst bei den sogenannten Sparherden ist die Verschwendung von Brennmaterial noch
immer sehr groß, denn wir erhitzen in denselben am wenigsten das Gefäß, welches wir
zum Kochen, d.h. auf die geringe Temperatur von 80° R. bringen wollen; soll das Feuer
gut brennen, so ist ein starker Luftzug erforderlich, wobei die übermäßig
zuströmende kalte Luft die Hitze des Feuers bedeutend abkühlt und mit einem großen
Theil der erzeugten Wärme durch den Schornstein abzieht, so daß wir selbst bei den
besteingerichteten Feuerungen mit Rost kaum 20 bis 25 Proc. des verwendeten
Brennmaterials zu Nutze machen.
In denjenigen Gewerben und Fabriken, wo die Kosten des Brennmaterials eine bedeutende
Summe ausmachen, war man zwar bemüht, die möglichste Ersparung durch Verbesserung
der Feuerungsräume zu erzielen, im Allgemeinen lassen dieselben aber noch viel zu
wünschen übrig. Ein bedeutender Wärmeverlust wird aber immer stattfinden, so lange
man vom Feuerungsraume überhaupt und dem davon unzertrennlichen Schornsteine
abhängt, d.h. so lange man sich begnügt, die Brennmaterialien so zu verwenden, wie
die Natur sie uns liefert, da in diesem Zustande ihre normale und vollkommene
Verbrennung eine technische Unmöglichkeit ist.
Einfache und mehr oder weniger entsprechende Vorrichtungen, um die Brennmaterialien
in Brenngase umzuwandeln, und letztere als Heizmaterial zu benutzen, sind bereits an
mehreren Orten zu den verschiedensten industriellen Zwecken mit großem Vortheil
angewendet wordenWir verweisen auf Thoma's Apparate zur Erzeugung brennbarer Gase mit Steinkohlen,
Kohks, Holz, Torf etc. und seine Resultate bei der Stabeisenerzeugung
mittelst solcher Gase, im polytechn. Journal Bd. CXX S. 272 und 338.A. d. Red., aber erst in der neuesten Zeit hat man angefangen die brennbaren Gase für
die mannichfaltigen Zwecke des Haushaltes und in den Gewerben zu verwenden.
Apparate zur Anwendung des Leuchtgases als Heizmaterial für
die Zwecke der Haushaltungen und der Gewerbe.Wir haben bereits im polytechn. Journal Bd.
CXX S. 289 auf diese patentirten Apparate des Hrn. W. Elsner aufmerksam
gemacht, welche hauptsächlich in Berlin schon sehr verbreitet sind.A. d. Red.
Der Zweck der von mir bereits vor 16 Jahren gemachten Erfindung, die jedoch erst in
neuester Zeit zur Anwendung gebracht wurde, ist nun eben das Leuchtgas oder die
Kohlenwasserstoffgase, wie sie uns die Gasanstalten liefern, dadurch als
Heizmaterial in den Haushaltungen und Gewerben anwendbar zu machen, daß man sie vor dem
Anzünden sich mit atmosphärischer Luft in Ueberschuß vermischen läßt, wodurch eine,
der vollkommenen Verbrennung (zu Kohlensäure und Wasser) fähige Gasmischung
entsteht, welche ein gefahrloses, bequemes und reinliches Heizmaterial bildet, indem
sie entzündet mit blauer, nicht mehr leuchtender und durchaus nicht rußender Flamme
verbrennt, welche eine sehr intensive Hitze erzeugt.
Der Apparat zur Vermischung des Leuchtgases mit der atmosphärischen Luft, Fig. 1, besteht
im Wesentlichen aus einem trichterförmigen Behälter A
von Thon, Eisen oder einem andern geeigneten Metall, welcher unten offen, oben aber
durch eine Decke geschlossen ist, die aus zwei übereinander befindlichen, mit 1/16
Zoll weiten Löchern versehenen Platten besteht, zwischen denen ein feines
Drahtgewebe, 40 bis 60 Maschen auf den Zoll haltend, eingenietet ist. In diesen
Trichter, dessen Größe und Form je nach Bedarf gestaltet ist, mündet seitwärts oder
von unten das Gasausströmungsrohr b ein, welches in der
Wand desselben luftdicht befestigt ist, und, ringförmig gebogen in gewisser
Entfernung von der Decke und den Wänden, den innern Raum einnimmt. Dieses Rohr hat
an seinem äußern und innern Umfange von 3/4 zu 3/4 Zoll Löcher von 1/36 bis 1/24
Zoll Weite, welche in einem Winkel von 45 bis 60 Grad gebohrt, eben so viele feine
Gasströme gegen die Seitenwände des Trichters spielen lassen, die sich mit der in
dem Raume befindlichen atmosphärischen Luft mischen, und durch die aus feinen
Geweben bestehende Decke B vollständig zertheilt in die
Höhe steigen, wo sie entzündet, mit bläulicher Flamme brennen, und dann fortwährend
so viel atmosphärische Luft nachsaugen, als zu der ununterbrochenen. Zersetzung der
neuen Gase erforderlich ist. – Die Decke, über welcher die Flamme brennt,
wird durch fortwährendes Nachströmen kalter Gase und kühler atmosphärischer Luft
unter der Temperatur des Glühens erhalten, so daß die Flamme niemals bis zu den
Gasausströmungs-Mündungen zurücktreten kann, wodurch der Proceß unausgesetzt
derselbe bleibt, bis man durch theilweises oder gänzliches Schließen des Sperrhahns
die Flamme verkleinert oder erlöscht.
Durch die Mitte des Trichters geht noch ein Rohr C,
welches, gasdicht mit der Siebdecke verbunden, dazu dient, einen Luftstrom durch die
Gasmischung bis unter den Boden des zu erhitzenden Gefäßes zu leiten, um der dünnen
Flammenschicht soviel Sauerstoff als möglich zuzuführen und dadurch die Verbrennung
der Gase auf das Vollständigste zu bewirken. Außerhalb des Trichters A sind drei Füße befestigt, welche denselben auf eine gewisse
Entfernung vom Tische oder der Platte, worauf er steht, halten, damit hinreichender
Luftstrom von unten stattfindet; sie sind oben so umgebogen, daß sie einen
Topfträger bilden, und so ist das Ganze ein einem Dreifuß ähnlicher Kochapparat, der
mittelst eines Schlauchs von vulcanisirtem Kautschuk mit der Gasleitung verbunden,
an jedem beliebigen Ort hingestellt und sogleich gebraucht werden kann, indem man
ihn wie einen gewöhnlichen Gasbrenner anzündet und verlöscht.
Nach diesem Princip habe ich verschiedene Apparate zum Kochen,
Backen und Braten construirt, auch ganze Kochherde, welche alle
Bequemlichkeiten für den größten Küchenbedarf bieten, womit die Speisen mit der
größten Reinlichkeit, Bequemlichkeit und Schnelligkeit bereitet werden können, und
oft schon fertig sind, ehe nur ein anderes Feuer angemacht ist. Man ist bei diesen
Apparaten unabhängig von jedem Schornstein und heizt nur den Topf oder die Pfanne,
worin man kochen oder braten will, wobei der Herd stets kalt bleibt, wodurch der
große Wärmeverlust, den man bei jeder andern Kochmethode erleidet, vermieden
wird.
Auch zum Erhitzen der Plätteisen und Bügeleisen habe ich
einen Apparat construirt. Fig. 2 und 3 zeigen einen solchen
Apparat in der Seitenansicht und im Querschnitt. Man bedient sich hierbei eines
massiven oder mit Zink ausgegossenen Plätteisens, von welchem der Griff auf einfache
Weise entfernt werden kann, und das man über eine so niedrig brennende Flamme
stellt, daß selbe nur den Boden des Eisens bespült. 5 Minuten und 1 Kubikfuß Gas
(hier in Geld 1/2 Pfennig) sind ausreichend ein 8–10 Pfd. schweres Bügeleisen
auf eine Temperatur von mehr als 100° R. zu erhitzen; ein solches kann eine
halbe Stunde lang gebraucht werden, weil bei der Operation bloß der geringe
Feuchtigkeitsgehalt der getrockneten Wäsche zu verdunsten ist, während das Gewicht
und der Druck des Bügeleisens mit Hülfe der Schlichte der Wäsche Glätte, Glanz und
Steifheit ertheilt. Hierbei hat man noch die Bequemlichkeit, daß man den Wärmapparat
mit dem Eisen neben dem Orte wo man arbeitet stehen haben kann, das Eisen stets rein
und sauber bleibt und die Hitze desselben durch Stellung der Flamme so regulirt
werden kann, daß es nie sengt.
Fig. 4 und
5 zeigen
einen Kaffeebrenner in Ansicht und Querschnitt, in
welchem man 1 Pfd. Kaffee in kurzer Zeit mit 1 1/2 Kubikf. Gas vollständig und
gleichmäßig rösten (brennen) kann. Ich habe solche Apparate bis 40 Pfd. Kaffee
haltend ausgeführt; bei so großem Gewicht kann jedoch die Kaffeetrommel nicht mehr herausgehoben
werden, sondern dieselbe wird, auf einem eisernen starken Schlitten ruhend,
seitwärts von der Flamme entfernt, so daß sie frei schwebend über einem darunter
gestellten Siebkasten, durch Oeffnen der Thür entleert und wieder gefüllt werden
kann.
Fig. 6 zeigt
im halben Grundriß und halben Querschnitt einen Apparat zum Erwärmen der Brenneisen für Friseure.
Fig. 7 und
8 sind der
Grundriß und die Seitenansicht eines Apparates zum Erhitzen der Fileten, Stempel,
Rouleaux, Vergold-, Streich- und Brenneisen für Buchbinder, Vergolder, Galanterie-, Leberarbeiter und
Blumenmacher.
Fig. 9 und
10 sind
die halbe Ansicht und der halbe Querschnitt eines Rechaud (Wärmbeckens), in welchem die längliche Gasflamme, mittelst darauf
schließender Schieber, entweder groß, zum Ankochen, oder klein, um die Hitze mit
geringem Gasbedarf zu unterhalten, gestellt werden kann. Auf demselben befindet sich
ein messingener Wasserbehälter mit einem messingenen Leimtiegel für Buchbinder,
Galanteriearbeiter und dergleichen, welches nützliche Geräth bei den betreffenden
Gewerbetreibenden bereits sehr verbreitet ist.
Fig. 11 und
12 zeigen
eine Lampe zum chemischen Gebrauch, wobei sich die ganze
Feuerfläche des Brenners a in das Zugrohr b zieht, und sich dort zu einem Flammenkegel
concentrirt, welcher eine so intensive Hitze entwickelt, daß in einem
hineingestellten Tiegel Glas und Metalle in kurzer Zeit geschmolzen und hohe
Hitzegrade erreicht werden können. Fig. 12 ist der
Querschnitt des Brenners a; das kreisförmige
Gasausströmungsrohr enthält sehr fein gebohrte Mündungen gegen die äußere Wand des
Trichters, und die dünne Gasschicht welche am Rande der Decke ausströmt, streicht
über die durchlöcherte Fläche derselben zu dem in der Mitte befindlichen Zugrohre
hin, wird also mit der atmosphärischen Luft auf das innigste gemischt.
Dieser Apparat kann, in größerem Maaßstabe ausgeführt, zum Glühen und Schmelzen von
Metallen und Glas, zum Härten von Werkzeugen, Stahlplatten und dergleichen
technischen Operationen sehr nützlich verwendet werden.
Fig. 13 zeigt
in halber Ansicht und in halbem Durchschnitt einen Ofen, um das Gas zur Zimmerheizung zu verwenden. Die Flamme wird hier wie im
vorhergehenden Apparat über die Brennerfläche in den Schornstein a, in der Richtung des Pfeiles gezogen, steigt durch denselben in die Höhe,
und läßt einen Strom bis zur Glühhitze erwärmter Luft durch sich hindurch ziehen und
zwischen dem Zugrohr a und dem Mantel b in der Richtung des obern Pfeils hinabstreichen, wo
derselbe durch die Abzuglöcher c, c, dem Boden des
Zimmers ziemlich nahe, entweicht; der Mantel b wird
hiebei in sehr kurzer Zeit zur dunklen Glühhitze gebracht, und somit einerseits
durch die Erhitzung der circulirenden Zimmerluft und anderseits durch die strahlende
Wärme das Zimmer geheizt.
Abgesehen davon, daß diese Oefen transportabel und mittelst des Kautschukschlauches
an jedem beliebigen Ort aufzustellen sind, wird auch der Schornstein entbehrlich,
durch welchen bei den gewöhnlichen Zimmeröfen der größere Theil der vom
Brennmaterial erzeugten Wärme unbenutzt abzieht, überdieß kann mit einem solchen
Gasofen ein Zimmer sehr schnell geheizt und mittelst des Gashahns die Temperatur
leicht regulirt werden.
Wo eine mäßige aber lange andauernde Wärme erfordert wird, wendet man dieselbe
Ofen-Construction in der Art an, daß man Zugrohr und Mantel von kupfernen,
hohlen, mit Wasser gefüllten Cylindern fertigt, und auf die Weise eine
Warmwasserheizung bildet. Zu demselben Zweck kann man starke Thoncylinder anwenden,
welche mittelst Gas in kurzer Zeit erhitzt, ihre Wärme dann im Verlauf von 4 bis 6
Stunden an das Zimmer abgeben. Oder man kann auch den Ofenmantel doppelt machen und
den Zwischenraum desselben mit Sand ausfüllen, wodurch ebenfalls ein die Wärme
zurückhaltender Körper hergestellt wird.
Solche Heizapparate lassen sich in jeder beliebigen Größe ausführen, und folglich
kann man Feuerflächen von jeder Ausdehnung herstellen, welche in jedem Punkte eine
gleich starke Wärme darbieten, die sich beliebig erhöhen oder vermindern läßt.
Auf diese Weise lassen sich kaminähnliche Heizvorrichtungen herstellen, womit man
Badezimmer, Concert- und Ballsäle, überhaupt solche Räume, welche einer
schnellen, aber kurzen Erwärmung bedürfen, ja selbst die größten Kirchen (wenn
dieselben an den Fenstern und an der Decke gut verschlossen sind) heizen kann.
Um 1000 Kubikfuß Luft um 10 Reaumur'sche Grade zu erwärmen, muß man durchschnittlich
5 Kubikfuß Leuchtgas in einer halben Stunde verbrennen, wornach sich die Größe der
Feuerfläche, die Röhweite und der Gasverbrauch im Verhältniß zur Größe des zu erwärmenden Raumes berechnen
lassen; 1/5 dieses Gasquantums ist per Stunde hinreichend, um die erzeugte
Temperatur zu unterhalten.Hr. Elsner hat auch
Maschinen construirt, um sowohl schwere Zeuge,
wie Kattune, Köper, halb- und ganzwollene Zeuge, als auch leichte Stoffe, nämlich Gaze, Mull, Petinet etc.
mittelst Leuchtgas zu sengen, sowie um alle diese
Zeuge nach dem Waschen und Behandeln im Hydro-Extractor zu trocknen. Wir werden die Beschreibung dieser
Apparate nachliefern.A. d. Red.
Die Anwendung der brennbaren Gase gewährt im Vergleich mit den gewöhnlichen
Heizmethoden insbesondere den Vortheil, daß man die gewünschte Temperatur ohne
Vergleich mehr in seiner Gewalt hat, denn brennbare Gase von derselben
Zusammensetzung in gleicher Menge angewandt, bringen stets die gleiche Wirkung
hervor. So braucht man z.B. jederzeit 1 Kubikfuß Leuchtgas von 0,650 spec. Gewicht,
um 1 Berliner Quart Wasser von 10° auf 80° R. zu erwärmen, welche Form
das Gefäß haben mag, worin das Wasser zum Kochen gebracht werden soll; ist der Boden
des Gefäßes flach und breit, so kann man eine ausgebreitete Flamme anwenden, welche
das Gas in kurzer Zeit consumirt, und das Wasser wird daher schnell sieden; kann man
aber nur eine kleine Flammenfläche anwenden, so ist zum Erhitzen des Wassers auf den
Siedepunkt verhältnißmäßig mehr Zeit erforderlich, der Gasverbrauch bleibt aber
derselbe.
Beim Glühen und Kühlen der Metalle etc. gewährt die Anwendung der brennbaren Gase den
wesentlichen Vortheil, daß man die Abnahme der Hitze ebenso wie die Steigerung
derselben mittelst des Gasdruckmessers vollkommen in seiner Gewalt hat. Eine
allmähliche Steigerung der Hitze können wir in den gewöhnlichen mit Schornsteinen
versehenen Oefen leicht bewerkstelligen, aber beim Erkaltenlassen der Metalle etc.
mußten wir uns darauf beschränken, die in Hitze gebrachten Oefen oder Kühlräume gut
zu verschließen und sie mehr oder weniger lange Zeit sich selbst zu überlassen.