Titel: | Apparat zum Schlichten des Wollengarns, welchen sich Theodore Croutelle, Fabrikant zu Rheims in Frankreich, am 3. Febr. 1852 für England patentiren ließ. |
Fundstelle: | Band 126, Jahrgang 1852, Nr. LX., S. 346 |
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LX.
Apparat zum Schlichten des Wollengarns, welchen
sich Theodore
Croutelle, Fabrikant zu Rheims in Frankreich, am 3. Febr. 1852 für England patentiren ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Septbr.
1852, S. 150.
Mit Abbildungen auf Tab.
VI.
Croutelle's Apparat zum Schlichten des Wollengarns.
Der Hauptzweck dieser Erfindung besteht darin, das Garn innerhalb der Schlichte
zwischen Walzen zu comprimiren, so daß die zwischen den Wollfasern enthaltene Luft
ausgetrieben wird, und die Schlichte wirksamer eindringen kann.
Fig. 35
stellt eine doppelte Maschine zum Schlichten des Garns im Längendurchschnitt,
Fig. 36 einen
Theil der Maschine nach einem größeren Maaßstabe im Durchschnitt,
Fig. 37 einen
ähnlichen Maschinentheil, wie Fig. 36, in der äußeren
Ansicht dar.
Die Kettenfäden A kommen auf die Walze B; an jedem Ende der Maschine werden sie durch die
Leitwalze C in das Bad D
geleitet, welches die Schlichte enthält. In diesem Bade befinden sich drei rotirende
Preßwalzen, zwischen denen das Garn gepreßt und von der zwischen seinen Fasern
enthaltenen Luft befreit wird. Aus dem Bade tretend wird das Garn durch die Stange
E in zwei Partien getheilt und durch eine mit
Löcherreihen versehene Metallplatte F oder durch einen
Kamm geleitet. Diese Theilung des Garns geschieht, damit jeder einzelne Faden ohne
Berührung mit den andern trocknen kann. Nachher gelangen die Fäden durch den Kamm
G nach den mit Tuch überzogenen Walzen H, von wo sie unter der Walze I hinweg nach dem Kettenbaum J geleitet
werden.
Die Cylinder K und L sind aus
Kupfer und mit Wollentuch überzogen, der Cylinder M aus
Kupfer ohne Tuch. Der Druck des Cylinders L gegen den
Cylinder K wird mit Hülfe des Hebels n und des Gegengewichtes p
hervorgebracht, das sich zum Zweck der Adjustirung des Druckes längs des Hebels n verschieben läßt. Durch einen ähnlichen belasteten
Hebel wird die Walze M gegen den Cylinder K gedrückt; nur der Cylinder L rotirt durch Maschinenkraft, während die Walzen K, M sich blos vermöge der Reibung drehen. Der Druck zwischen den Walzen L und M hat den Zweck, die
überflüssige Schlichte zu entfernen.
Die Schlichte kommt in den Behälter D, welcher aus drei
Abtheilungen besteht. Die obere Abtheilung v enthält die
Schlichte, die mittlere x das Wasser und die untere y heiße Luft oder Dampf zum Erwärmen der Schlichte. j ist die Oeffnung zum Füllen und i der Hahn zum Entleeren der Abtheilung x.
Durch den Hahn z wird heiße Luft oder Dampf
zugelassen.