Titel: | Miscellen. |
Fundstelle: | Band 126, Jahrgang 1852, Nr. , S. 232 |
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Miscellen.
Miscellen.
Verzeichniß der vom 30. Juni bis 26. August 1852 in England
ertheilten Patente.
Dem Lazare Vaudelin
in Upper Charlotte-street, Fitzroy-square: auf sein Verfahren aus
gebrauchten Zeugen (Kleidern) die Wolle, Seide und Baumwolle zu gewinnen. Dd.
30. Juni 1852.
Dem Richard Hornsby,
Verfertiger landwirthschaftlicher Instrumente in Spittlegate, Grantham,
Lincolnshire: auf eine verbesserte Maschine zum Dreschen und Reinigen des
Getreides. Dd. 3.
Juli 1852.
Dem Edward Shepard in
Duke-street, City von Westminster: auf ihm
mitgetheilte Verbesserungen an elektromagnetischen Apparaten zum Erzeugen von
Triebkraft, von Wärme und Licht. Dd. 6. Juli 1852.
Dem Martyn John
Roberts in Woodbank, Grafschaft Bucks: auf Verbesserungen im
Erzeugen elektrischer Ströme, um Licht, Bewegung und chemische Wirkungen hervorzubringen;
diese Verbesserungen sind theilweise auch zur Fabrication von Säuren und zum
Reduciren der Erze anwendbar. Dd. 6. Juli 1852.
Dem William Tanner in
Exeter: auf Verbesserungen im Ausrüsten des Leders. Dd. 6. Juli 1852.
Dem Edward Stapley in
Cheapside: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen im Schneiden von Kehlungen,
Nuthen und Federn, sowie anderen Formen, dann im Hobeln des Holzes. Dd. 6. Juli
1852.
Dem Moses Poole, am
Patent Office in London: auf eine ihm mitgetheilte
verbesserte Kornmähmaschine. Dd. 6. Juli 1852.
Dem James Higgins und
Thomas Whitworth
in Salford, Lancashire: auf Verbesserungen an der Maschinerie zum Spinnen und
Dupliren der Baumwolle. Dd. 6. Juli 1852.
Den Müllern Thomas
Blakey und Joseph Skaife in Keighley, Yorkshire: auf Verbesserungen an
Mahlmühlen. Dd.
6. Juli 1852.
Dem Harold Potter und
Matthew Smith in
Over Darwen, Lancashire: auf Verbesserungen an Webestühlen. Dd. 6. Juli
1852.
Dem Jules Lemoine,
Chemiker in Courbevoil bei Paris: auf einen Firniß, um
wasserdichte und durchsichtige Gewebe herzustellen, sowie zum Befestigen von
Farben etc. Dd. 6.
Juli 1852.
Dem Henry Johnson in
Lincoln's Inn-fields, Grafschaft Middlesex: auf ihm mitgetheilte
Verbesserungen an Dampfmaschinen. Dd. 6. Juli 1852.
Dem William Henry
Gaullie, Bildhauer in Paris: auf eine
verbesserte plastische Composition für Fabrikzwecke. Dd. 6. Juli 1852.
Dem William Losh in
Wreay Syke, Grafschaft Cumberland: auf Verbesserungen im Gewinnen von
Natronsalzen. Dd. 6. Juli 1852.
Dem James Murdoch im
Staple-inn, Holborn: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen in der
Fabrication gewisser Arten von Wollenzeugen. Dd.
6. Juli 1852.
Dem John Andrews in
Newport, Monmouthshire: auf Verbesserungen an Kohksöfen. Dd. 6. Juli 1852.
Dem Frederick Sang,
Maler in Pall-mall: auf eine verbesserte Maschinerie zum Schneiden,
Sägen, Schleifen und Poliren. Dd.
6. Juli 1852.
Dem Friedrich Geßwein
zu Canstatt im Königreich Württemberg: auf eine Methode um Thonmassen von jeder
Form und Größe vollständig brennen zu können wie gewöhnliche Mauerziegel. Dd. 6. Juli
1852.
Dem John Ramsden in
Manchester: auf eine verbesserte Maschine zum
Schraubenschneiden. Dd.
6. Juli 1852.
Dem Joseph Taylor,
Mechaniker in Gracechurch-street, City von London:
Verlängerung seines Patents auf eine verbesserte Methode die Schiffe
fortzutreiben. Dd. 6. Juli 1852.
Dem Warren Hale in
Queen-street, Cheapside, City von London, und
George Roberts
in Great Peter-street, City von Westminster: auf
Verbesserungen in der Fabrication von Nachtlichtern. Dd. 8. Juli 1852.
Dem Alfred Newton im
Chancery-lane, Grafschaft Middlesex: auf eine ihm mitgetheilte
Maschinerie um Seife in Tafeln, Stangen oder Kuchen zu schneiden. Dd. 10. Juli
1852.
Dem Thomas Jordan in
Old Broad-street, City von London: auf ihm
mitgetheilte Methoden die wesentlichen Oele zu desinficiren, ferner die aus
Schiefer und andern bituminösen Substanzen destillirten Fette zu behandeln. Dd. 12. Juli
1852.
Dem Joseph Baron Palm
in Castle-street, Holborn, City von London: auf
eine verbesserte Methode Mauer- und Dachziegel, Töpferwaaren etc. zu
brennen. Dd. 13.
Juli 1852.
Dem Charles Burrell
in Thetford, Grafschaft Norfolk, und Matthew Gibson in
Newcastle-on-Tyne: auf Verbesserungen an Kornmähmaschinen. Dd. 15. Juli
1852.
Dem George Bovill im
Abchurch-lane, City von London: auf Verbesserungen
im Mahlen des Weizens und sonstigen Korns. Dd.
15. Juli 1852.
Dem Moses Poole am
Patent Office, London: auf ihm mitgetheilte
Verbesserungen an Stiefeln und Schuhen. Dd. 15. Juli 1852.
Dem Henry John
Gauntlett in Charlotte-street, Portland-place: auf
ihm mitgetheilte Verbesserungen an Orgeln, Seraphinen und Pianofortes. Dd. 15. Juli
1852.
Dem Charles
Barrington in Philadelphia, Nordamerika:
auf einen ihm mitgetheilten verbesserten Dampfkessel nebst Speiseapparat und
Ofen. Dd. 15. Juli
1852.
Dem Charles Pownall
in Addison-road, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen in der
Behandlung und Vorbereitung des Flachses. Dd. 15. Juli 1852.
Dem Thomas Richards
in St. Erth, und Samuel
Grose in Gionsear, Grafschaft Cornwall; auf Verbesserungen an der
Maschinerie zum Reduciren und Pulverisiren der Erze und Steine. Dd. 15. Juli
1852.
Dem John Hunt in
Rheimes, Frankreich: auf eine Maschinerie zum Waschen und Separiren der Erze.
Dd. 16. Juli
1852.
Dem William Fawcett
in Kidderminster, Grafschaft Worcester: auf Verbesserungen in der Fabrication
von Teppichen. Dd.
17. Juli 1852.
Dem Joseph
Schlesinger in Brixton, Grafschaft Surrey: auf Verbesserungen an
Feuergewehren, Patronen, und in der Pulverfabrication. Dd. 20. Juli 1852.
Dem Ludwig von
Sparre, Bergwerksingenieur in Brewer-street, Goldensquare: auf
eine verbesserte Maschinerie zum Trennen der Substanzen von verschiedenem
specifischem Gewicht. Dd. 20. Juli 1852.
Dem Stribblehill Norwood
May im Fitzroy-square: auf Verbesserungen in der
Fabrication von Zwirn, Garn und verschiedener Gewebe von gewissen Faserstoffen.
Dd. 20. Juli
1852.
Dem Emery Rider in
Bradford, Grafschaft Wilts: auf verbesserte Fabricate aus Kautschuk und
Gutta-percha. Dd. 20. Juli 1852.
Dem John Shaw in
Dukinfield, Grafschaft Chester: auf Verbesserungen an den Kardätschmaschinen für
Baumwolle, Wolle, Flachs etc. Dd. 20. Juli 1852.
Dem Sir William
Burnett in Somerset House, Grafschaft Middlesex: Verlängerung
seines Patents auf das Conserviren des Holzes und anderer Pflanzenkörper, für
weitere sieben Jahre. Dd.
20 Juli 1852.
Dem John Egan in
Covent-garden: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen in der
Zuckerfabrication. Dd. 20. Juli 1852.
Dem James Mac Henry,
Kaufmann in Liverpool: auf eine ihm mitgetheilte Maschine
zur Fabrication von Mauer- und Dachziegeln. Dd. 20. Juli 1852.
Dem Richard Bealey,
Bleicher in Radcliffe, Lancashire: auf verbesserte Apparate zum Bleichen. Dd. 20. Juli
1852.
Dem George Huddart in
Bryukir, Grafschaft Carnarvon: auf Verbesserungen in der Fabrication von
Cigarren. Dd. 20.
Juli 1852.
Dem Richard Binkton
und Thomas Lauson,
Fabrikanten in Leeds: auf die Anwendung eines neuen
verarbeiteten Materials zu gewissen Kleidungsstücken. Dd. 21. Juli 1852.
Den Civilingenieuren John
Kirkham in New-road, Grafschaft Middlesex, und Thomas Kirkham in
Fulham: auf Verbesserungen in der Fabrication von Gas
zum Beleuchten und Heizen. Dd. 22. Juli 1852.
Dem Henry Bessemer im
Baxter House, Old St. Pancras-road: auf Verbesserungen im Abdampfen der
Syrupe und im Raffiniren des Zuckers. Dd.
24. Juli 1852.
Dem Henry
Houldsworth und James Houldsworth, Seidenfabrikanten in
Manchester: auf einen Apparat zum Befestigen,
Ausspannen und Halten des Zeugs, welcher eine Stickerei empfangen soll. Dd. 27. Juli
1852.
Dem James Denton,
Spindelnverfertiger in Oldham, Lancashire: auf Verbesserungen an der Maschinerie
zum Vorbereiten der Baumwolle und anderer Faserstoffe. Dd. 29. Juli 1852.
Dem Frederick Winter
in Eldon-street, Finsbury, Grafschaft Middlesex:
auf einen Mechanismus um Wagen, Ruderrädern und Wasserrädern rotirende Bewegung
zu verschaffen. Dd. 29. Juli 1852.
Dem John Martin,
Pächter in Barmer, Grafschaft Norfolk: auf verbesserte Werkzeuge zum Häufeln.
Dd. 29. Juli
1852.
Dem Auguste Edouard
Bellford in Castle-street, City von
London: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen in der
Fabrication von Eisenblech. Dd. 29. Juli 1852.
Dem Grafen von
Fontainemoreau in South-street,
Finsbury, London: auf eine ihm mitgetheilte
verbesserte Construction der Hähne für Flüssigkeiten. Dd. 29. Juli 1852.
Dem Henry Wickens in
Carlton Chambers, Regent-street: auf eine ihm mitgetheilte Methode
Triebkraft zu gewinnen. Dd.
31. Juli 1852.
Dem Samuel Starkey in
Clapton, Grafschaft Middlesex: auf eine verbesserte Maschinerie zum Waschen und
Schlämmen der Mineralien. Dd. 31. Juli 1852.
Dem John Potter und
Matthew Smith in
Over Darwen, Lancashire: auf Verbesserungen in der Fabrication von Teppichen.
Dd.
31. Juli 1852.
Dem William Newton,
Civilingenieur im Chancery-lane, Grafschaft Middlesex: auf ihm
mitgetheilte Verbesserungen in der Construction von Wagenrädern. Dd. 31. Juli
1852.
Dem William Ackroyd
in Birkenshaw bei Leeds: auf Verbesserungen in der
Fabrication von Garn und Zeugen, wenn Baumwolle, Wolle und Seide angewandt
werden. Dd. 31.
Juli 1852.
Dem William
Hetherington in Handsworth bei Birmingham:
auf eine verbesserte Maschinerie zum Stanzen der Metalle. Dd. 3. August 1852.
Dem Alfred Vincent
Newton im Chancery-lane, Grafschaft Middlesex: auf ihm
mitgetheilte Verbesserungen in der Fabrication metallener Umzäumungen und
Geländer. Dd.
7. August 1852.
Dem Roger Hind in
Warrington, Lancashire: auf eine verbesserte Construction der Wägemaschinen,
Brückenwaagen, Drehscheiben für Eisenbahnen, Krahne und ähnlicher Vorrichtungen.
Dd. 7. August
1852.
Dem Alexander Dix,
Brauer in Salford, Lancashire: auf Verbesserungen der künstlichen Beleuchtung
und an den Apparaten dazu. Dd. 7. August 1852.
Dem Richard Brooman
in Fleet-street, City von London: auf ihm
mitgetheilte Verbesserungen in der Düngerfabrication. Dd. 10. August 1852.
Dem Edward Hughes in
Manchester: auf Verbesserungen an den Maschinen zum
Spinnen und Weben von Baumwolle, Wolle etc., ferner an der Maschinerie zum Weben
von Piqué. Dd.
10. August 1852.
Dem Robert Weare,
Ingenieur in Plumstead Common, Kent: auf Verbesserungen an galvanischen
Batterien. Dd. 12.
August 1852.
Dem Melchior Colson,
Civilingenieur im Finsbury-square, Grafschaft
Middlesex: auf Verbesserungen in der Construction von Fuhrwerken. Dd. 12. August
1852.
Dem Daniel Adamson
und Leonard Cooper
in Newton Wood Iron Works, Grafschaft Cheshire: auf Verbesserungen in der
Construction von Dampfmaschinen und Dampfkesseln. Dd. 12. August 1852.
Dem Richard Laming,
Chemiker in Millwall, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen in der
Kohlengasfabrication, an den Brennern und im Verkohlen der Steinkohlen. Dd.
12. August 1852.
Dem Nathaniel Amies
in Manchester: auf Verbesserungen in der Fabrication von
Baletten (Achselbändern). Dd. 12. August 1852.
Dem Francois Bekaert
in Cecil-street, Strand: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen in der
Fabrication von Zinkweiß. Dd. 12. August 1852.
Dem James Lowe am
Charlotte-place, Bermondsey, und Thomas Wyche in George-street, City
von London: auf Verbesserungen im Forttreiben der
Schiffe. Dd. 19.
August 1852.
Dem William Palmer in
Sutton-street, Clerkenwell: auf Verbesserungen in der Fabrication von
Kerzen und Kerzenlampen. Dd. 19. August 1852.
Dem Thomas Hunt,
Büchsenmacher in Leman-street, Goodman's-fields, Grafschaft
Middlesex: auf Verbesserungen an Feuergewehren. Dd.
19. August 1852.
Dem Henry Rawson in
Leicester: auf Verbesserungen im Vorbereiten und Strecken von Wolle und andern
faserigen Materialien. Dd. 19. August 1852.
Dem Henry Spencer in
Rochdale, Lancashire: auf Verbesserungen an den Maschinen zum Vorbereiten,
Spinnen und Weben von Baumwolle und anderen Faserstoffen. Dd.
19. August 1852.
Dem Charles Clough,
Friedensrichter in Tyddyn Mold, Grafschaft Flint: auf einen verbesserten Apparat
zum Bürsten und Reinigen. Dd. 19. August 1852.
Dem Grafen von
Fontainemoreau in South-street,
Finsbury, Middlesex: auf ihm mitgetheilte
Verbesserungen im Schneiden des Schiefers. Dd.
19. August 1852.
Dem Samuel Nichols in
der Stadt Nottingham, John Livesey und Edward Broughton in New Lenton, Grafschaft
Nottingham: auf Verbesserungen in der Fabrication
gewobener Artikel. Dd. 19 August 1852.
Dem Henry Needham
Shrapnel in Gosport: auf Verbesserungen an Geschütz und
Feuergewehren, Patronen und Projectilen, ferner in ihrer Verfertigungsweise. Dd.
23. August 1852.
Dem Frederick Dam,
Chemiker in Brüssel: auf ein Verfahren die Krustenbildung in den Dampfkesseln zu
verhüten. Dd.
23. August 1852.
Dem Josiah Jennings,
Gelbgießer in Great Charlotte-street, Blackfriars: auf Verbesserungen an
Waterclosets, Fallen und Ventilen, sowie an Pumpen. Dd.
23. August 1852.
Dem Julius Roberts,
Marinelieutenant in Portsmouth: auf Verbesserungen am Seecompaß. Dd.
28. August 1852.
Dem Auguste Loradoux
Bellford in Castle-street, Holborn, City von
London: auf Verbesserungen an der Maschinerie zum
Drucken von Zeugen. Dd. 26. August 1852.
Dem Paul Poggioli in
Paris: auf ein zusammengesetztes Arzneimittel. Dd. 26. August
1852.
Dem George Twigg,
Knopffabrikant in Birmingham: auf Verbesserungen in der
Knopffabrication. Dd. 26. August 1852.
Dem Charles Cowper in
Southampton-buildings, Chancery-lane: auf ihm mitgetheilte
Verbesserungen in der Anwendung des Eisens zu Bauzwecken. Dd.
26. August 1852.
Dem John Fish in
Oswald twistle, Lancashire: auf Verbesserungen an den Webestühlen, Dd. 26. August
1852.
Dem Andrew Crosse in
Broomfield, Grafschaft Somerset: auf Verbesserungen im Gewinnen der Metalle aus
ihren Erzen. Dd
26. August 1852.
Dem Pierre de Saint Simon
Sicard, Chemiker in Paris: auf ein
Verfahren wodurch Personen in Stand gesetzt werden sich unter Wasser und in
schädlichen Dämpfen aufzuhalten. Dd. 26. August 1852.
Dem James Laurence,
Bierbrauer in Colnbrook, Grafschaft Middlesex: auf verbesserte Apparate zum
Bierbrauen. Dd.
26. August 1852.
(Aus dem Repertory of
Patent-Inventions, August und Septbr. 1852.)
Bestrebungen, die Zeit für ganze Länder zu reguliren.
Hinsichtlich der Annahme der mittleren Zeit von Greenwich durch die Städte Exeter,
Plymouth, Devonport und Bristol erhoben sich zwei Schwierigkeiten. Es fragte sich
zuerst, ob die Tafeln der Fluthhöhen dann nicht zu beschwerlich anzuwenden seyen,
woraus große Uebelstände entstehen könnten; zweitens wurde die Frage aufgeworfen,
was alsdann die gesetzliche Zeit sey. Der königl. Astronom, Hr. Airy, hob die erste Schwierigkeit ohne Mühe, indem er
bemerkte, daß man nur bei einer neuen Auflage jener Tafeln die Differenz der alten
und neuen Zeit zu berücksichtigen brauche. Anderseits hat einer der
ausgezeichnetsten Richter Englands erklärt, daß er keinen Nachtheil darin sehe, eine
Zeit durch eine andere zu ersetzen, weil als gesetzliche Zeit die an dem fraglichen
Ort angenommene Zeit zu betrachten sey. Es ist also höchst wahrscheinlich, daß die
große Reform durchgeführt werden wird. (Cosmos, revue
encyclopédique, 1852, Nr. 25.)
Die Methode, die Zeit für ein ganzes Land zu reguliren – durch die Wahl eines
bestimmten Meridians und Anzeigen der Stunden mittelst der elektrischen Telegraphen
– ist auch in Deutschland in Ausführung begriffen. Hr. Dr. Erb, Professor der Astronomie zu
Heidelberg, erhielt von der Stadtgemeinde Bamberg ein kreisrundes Stück Land von 240
bayer. Werkschuh Durchmesser auf dem Tabor neben der Altenburg zugewiesen, um
daselbst eine Sternwarte zu errichten, auf welcher er eine elektrische Uhr
aufstellen wird. Die Stadt Bamberg ist der geeignetste Ort zur Regulirung der Zeit
von Einem Meridian-Punkte aus; sie liegt fast im Mittelpunkt von Deutschland,
ist durch die Leipziger Bahn mit den nördlichen und östlichen Eisenbahnen verbunden;
durch die Augsburger Bahn communicirt sie mit Stuttgart, München und dem Bodensee;
die Frankfurter Bahn verbindet sie mit allen Städten des Rheins von Basel bis
Düsseldorf; endlich hat sie durch ihre Lage am Ludwigs-Canal, zwischen der
Donau und dem Rhein, den Vortheil in der Nähe der großen Wasserstraßen
Mitteleuropa's zu seyn. – Hr. Dr. Erb gründete in Bamberg eine chrono-astronomische Anstalt, welche sich mit ihrer künftigen
Sternwarte als Aufgabe stellt: Durchführung der Gleichzeitigkeit des bürgerlichen oder Kalendertages ohne Unterscheidung
der geographischen Länge, gleichzeitigen Anfang, gleichzeitiges Ende, gleichbenannte
Eintheilung in Stunden; dabei ist natürlich gar nicht ausgeschlossen, daß zum Behuf
derjenigen Verrichtungen des gemeinen Lebens, welche sich nach dem täglichen Stande
der Sonne zu richten haben, die örtliche Differenz zwischen beiderlei Zeit
bemerklich gemacht wird. Es soll durch den gleichzeitigen Kalendertag, von Einem
Meridiane und Meridian-Punkte der Erdoberfläche aus regulirt, einem für
Chronologie und Rechtsordnung in Folge der elektrischen Telegraphen, des
Eisenbahnwesens, der Dampfschifffahrt, der zunehmenden Auswanderung über den Ocean,
der Todesfälle und Geburtsfälle von Erblassern und Erben in fernen Ländern etc. sich
fühlbarer machenden Bedürfniß abgeholfen werden.
Ueber oxydirtes Silber; vom Goldarbeiter Voges in Berlin.
Das jetzt so beliebte Schwarzfärben des Silbers, das sogenannte Oxydiren oder
Galvanisiren des Silbers, wird auf verschiedene Art erzielt.
Man kennt in der Chemie zwei Stoffe, durch welche das Silber unter allen Umständen
geschwärzt wird. Diese sind das Chlor und der Schwefel.
Es fragt sich zunächst, welchen Farbeton man auf der Arbeit wünscht; der Schwefel
gibt stets einen blauschwarzen Ton, während das Chlor einen braunen Ton gibt.
Wünsche ich einen mehr schwarzen Ton auf dem gefertigten Gegenstand, welcher entweder
von Silber oder von Messing, Tomback, Kupfer gearbeitet und gut versilbert ist, so
verwende ich Schwefelleber, welche in destillirtem Wasser gelöst und etwas erwärmt
wird; will ich den mehr braunen Ton hervorbringen, so nehme ich Salmiak und
Kupfervitriol, zu gleichen Theilen in Essig gelöst.
Doch ist wohl das leichteste Verfahren und für die gewöhnlichen Anforderungen
ausreichend, daß man die zu schwärzenden Gegenstände mit Salmiak bestreicht, worauf
augenblicklich die schwarze Farbe erscheint. Sollte ein größerer Gegenstand Flecke
bekommen, oder doch ungleich an Farbe erscheinen, so genügt, wie auch bei dem oben
angegebenen Verfahren, ein Bürsten mit Graphit. (Aus Dr.
L. Elsner's chemischtechnischen Mittheilungen, Berlin
1853.)
Nach Karmarsch (Technologie Bd. I S. 491) verfährt man
folgendermaßen, um den Silberwaaren durch Ueberziehung mit einer zarten Lage
Schwefelsilber eine schwarzgraue Farbe zu ertheilen und sogenanntes oxydirtes Silber
hervorzubringen: Man legt die fertig gearbeiteten und polirten Gegenstände in eine
sehr schwache Auflösung von Schwefelleber in Wasser, wozu etwas Salmiakgeist
gemischt ist; spült sie nach Erscheinen des gewünschten Farbetons in reinem Wasser,
trocknet sie und vollendet sie durch Glanzschleifen, welches der Ueberzug bei
gehöriger Behutsamkeit recht gut vertragt. Besonders neben goldenen Bestandtheilen
auf Schmucksachen erzeugt die so hervorgebrachte graue Farbe einen sehr gefälligen
Contrast.
Untersuchung mehrerer Proben sogenannten russischen Leims auf
seine fremdartigen Beimengungen; von A. Faißt.
Der unter obigem Namen im Handel vorkommende Leim hat seiner besonderen Eigenschaften
wegen vielfache Anwendung gefunden, obgleich er im Preise höher zu stehen kommt als
der gewöhnliche Leim; es schien deßhalb von Interesse, die Eigenthümlichkeiten
dieses neuen Fabrikats und die Verschiedenheit desselben von dem gewöhnlichen Leim
auszumitteln, und es folgen hier die Resultate mehrerer zu diesem Zwecke im
chemischen. Laboratorium der polytechnischen Schule in Stuttgart ausgeführten
Untersuchungen von vier Leimsorten, wie sie im Handel vorkommen.
Nr. 1. Ein vollkommen undurchsichtiger, fleischfarbiger Leim mit stark glänzendem,
muschligem Bruch.
In 100 Theilen dieses Leims sind als fremdartige Beimengungen enthalten:
Zinkoxyd (Zinkweiß)
1,66 Thl.
kohlensaurer Kalk (Kreide)
2,40 Thl.
Nr. 2. Von dem vorigen äußerlich nur durch eine etwas dunklere Farbe verschieden.
In 100 Theilen
sind enthalten:
schwefelsaures Bleioxyd
4,16 Thl.
kohlensaurer Kalk
2,92 Thl.
Nr. 3. Von Nr. 1 äußerlich kaum etwas verschieden.
In 100 Theilen
sind enthalten:
schwefelsaures Bleioxyd
3,79 Thl.
kohlensaurer Kalk
2,35 Thl.
Nr. 4. Eine mehr dunkel gefärbte Probe enthält in 100 Theilen:
schwefelsaures Bleioxyd
3,18 Thl.
kohlensaurer Kalk
2,10 Thl.
Ueber das Verhalten dieser Leimsorten bei ihrer technischen Verwendung ist mir nichts
Näheres und Zuverlässiges bekannt geworden, doch ist anzunehmen, daß er bei manchen
Gegenständen schon wegen seiner Undurchsichtigkeit und seines mehr porzellanartigen
Aussehens wird zweckmäßig Anwendung finden können: auch verhalten sich Beimengungen,
wie Zinkoxyd etc. bei seiner Anwendung als Bindemittel gewiß nicht indifferent,
sondern dieselben werden gewiß auch vortheilhaft einwirken. (Württembergisches
Gewerbeblatt, 1852, Nr. 44.)
Ueber einen grünen Farbstoff aus China; von Professor J. Persoz.
Hr. Daniel Koechlin-Schuch übergab mir im Herbst
vorigen Jahrs eine Probe von Kattun, welcher in China sehr haltbar meergrün gefärbt
worden war, und wünschte die Zusammensetzung dieser grünen Farbe zu erfahren. Alle
Versuche welche ich mit dieser Probe in der Absicht anstellte daraus einen blauen
oder gelben Farbstoff abzuscheiden, blieben ohne Resultat, und ich war bald
überzeugt, daß dieses Grün ein einfacher Farbstoff von eigenthümlicher Natur ist.
Ferner ergaben meine Versuche, daß dieser Farbstoff vegetabilischen Ursprungs ist,
und daß das Gewebe, worauf er befestigt war, ziemlich viel Thonerde und ein wenig
Eisenoxyd nebst Kalk enthielt, welche folglich als Beizmittel angewandt worden
waren.
Diese so positiven Resultate widersprachen nicht nur Allem, was wir in Europa über
die Zusammensetzung der grünen Farben wissen, sondern auch Allem, was über die
Verfahrungsarten der Chinesen beim Grünfärben geschrieben worden ist, und
erheischten also meinerseits eine gründlichere Untersuchung; ich wandte mich daher
im November v. J. an Hrn. Forbes, amerikanischen Consul
in Canton, welcher die Gefälligkeit hatte mir beiläufig 1 Gramm von diesem grünen
Farbstoff zu überschicken.
Derselbe bestand in Blättern von einer blauen Farbe, welche derjenigen des
Java-Indigos sehr ähnlich war, er unterschied sich übrigens vom Indigo durch
seine Zusammensetzung und alle seine chemischen Eigenschaften.
Als ich ein sehr kleines Stück von dieser Substanz mit Wasser infundirte, färbte sich
dasselbe bald dunkelblau, mit grünlichem Reflex. Die Flüssigkeit wurde nach und nach
zum Sieden erhitzt und ein Kattunstück hineingetaucht, das mit Thonerde- und
Eisenbeizen bedruckt war, welches sich auch wirklich färbte, und zwar gaben: 1) die
mit Thonerde gebeizten Stellen des Gewebes ein mehr oder weniger dunkles Meergrün,
je nach der Stärke der Beize; 2) die mit Thonerde und Eisenoxyd gebeizten Stellen
ein dunkles Meergrün, welches in Olivenfarben stach; 3) die mit reinem Eisenoxyd
gebeizten Stellen wurden dunkel Olivenfarben. Die nicht mit Beize bedruckten Stellen
des Gewebes blieben ziemlich weiß.
Diese verschiedenen Farben verhielten sich gegen die Reagentien gerade so wie das
früher von mir untersuchte chinesische Grün.
Aus meinen Versuchen geht also hervor, daß die Chinesen einen Farbstoff (Lack)
besitzen, welcher wie Indigo aussieht, und die Thonerde- und Eisenbeizen grün
färbt; daß dieser Farbstoff aber weder Indigo, noch ein Präparat desselben
enthält.
Der Präsident der Pariser Handelskammer, Hr. Legentil, ist
seit einiger Zeit bemüht, sich eine Quantität dieses schätzbaren Farbstoffs, sowie
verläßliche Auskunft über dessen Ursprung und Bereitung zu verschaffen. (Comptes rendus, Oktober 1852, Nr. 16.)
Wäsche-Reinigungsmittel.
In Berlin wird seit einiger Zeit mehrseitig nachstehende Mischung in Anwendung
gebracht, um selbst sehr schmutzige Wäsche schneller und leichter zu waschen, als
nach dem gewöhnlich üblichen Verfahren:
4 Loth Terpenthinöl werden mit 1/2 Loth Salmiakgeist durch Schütteln zu einer
Emulsion vereinigt. Diese wird in einen Eimer lauwarmes Wasser geschüttet, in dem
sich 1/4 Pfd. Seife aufgelöst befindet. In diese Mischung wird die schmutzige Wäsche
über Nacht eingeweicht und den andern Morgen ausgewaschen. Die zweimal ausgewaschene
Wäsche riecht nicht im Mindesten nach Terpenthinöl, wie vielseitig von sorgsamen
Hausfrauen befürchtet wurde, und zeigt sich eben so rein weiß, als eine Wäsche, die
sonst dreimal ausgewaschen werden muß, um denselben Grad von Weiße zu erhalten. Die
Wäsche braucht nach diesem Verfahren nicht so heftig und anhaltend zwischen den
Händen gerieben zu werden, um sie zu reinigen, wie dieses bei dem gewöhnlichen
Verfahren der Fall ist, wodurch natürlich die Wäsche bedeutend angegriffen wird.
(Aus Dr. L. Elsner's
chemisch-technischen Mittheilungen, Berlin 1853.)
Verfahren um plattgedrückten Sammet wieder
aufzurichten.
Ist der Sammet stellenweise platt gedrückt, so daß sich sogenannte Spiegel zeigen, so
lege man eine Zink- oder Kupferplatte auf eine mit glühenden Kohlen gefüllte
Glutpfanne. Man bedecke hierauf die Platte mit einem durch Wasser befeuchteten
leinenen Tuche, und lege die Kehrseite der betreffenden Stellen des Sammets darauf.
Nun bürste man diese Stellen mit einer weichen Kleiderbürste vorsichtig auf. Durch
die Wirkung der warmen, feuchten Dämpfe, die aus dem leinenen Tuche aufsteigen, wird
man die gewünschte Wirkung vollständig hervorbringen; nur ist zu bemerken, daß das
Tuch beständig feucht erhalten werden muß. (Böttger's polytechn. Notizblatt, 1852,
Nr. 16.)
Tabaksorten von Paraguay und deren Nicotingehalt.
Der Paraguay-Tabak zerfällt in vier Classen; die erste liefert einen sehr
starken Tabak, die zweite einen etwas minder starken, die dritte einen angenehmeren
und die vierte einen angenehmeren und minder starken Tabak als die andern Classen.
In Folgendem sind ihre Namen und ihr Nicotingehalt zusammengestellt.
Namen:
Quarany.
Spanisch.
Nicotingehalt.
1ste Classe
Petig-Para
Tabaco Overo
6
Proc.
2te
–
– Canela
– Canela
5,50
–
3te
–
– Colorado
– Colorado
2
–
4te
–
–
Villa-Rica
– Villa-Rica
1,80
–
Es sind demnach starke Tabake darunter, ähnlich dem von Virginie und aus dem
Lot-Garonne Departement, und schwache, wie diejenigen von der Havannah und
von Maryland. Die Ueberlegenheit des Havannah-Tabaks, welcher nicht stärker
ist als die dritte Paraguay-Classe, scheint auf innen, eigentümlichen Geruch
zu beruhen und auf der Abwesenheit eines Bitterstoffs, welcher in den anderen
Tabaken und hauptsächlich in den Paraguay-Tabaken enthalten ist. Meine
Versuche mit letztern haben dargethan, daß sie um so mehr Nicotin enthalten, je
stärker sie sind. Lenoble zu Montevideo. (Journal de Pharmacie, Juli 1852, S. 30.)
Durchlöcherte Blumentöpfe.
Bekanntlich sind glasirte Blumentöpfe für die Pflanzen nicht so gut wie die
unglasirten, und letztere minder gut als die porösen. Je bessern Zutritt die Luft
zur Erde hat, desto geeigneter sind die Gefäße. Deßhalb empfiehlt Hr. Troceon die Pflanzen je nach ihrer Natur in Gefäße von
Drahtgeweben oder durchlöchertem galvanisirtem (verzinktem) Eisenblech, oder in
sonst durchlöcherte Gefäße zu setzen. In wärmerer Jahreszeit kann man sie sammt
diesen Gefäßen in den freien Boden setzen, wo sie dessen Düngung mitgenießen; im
Winter stellt man sie in ein gewöhnliches, größeres Gefäß mit einer Erde umgeben,
welche man welchseln kann, ohne der Pflanze zu schaden. (Agriculteur-praticien, Sept. 1852.)
Vertilgung der Flachsseide.
Das von Hrn. Durand entdeckte Mittel gegen dieses der
Luzerne so schädliche Schmarotzergewächs besteht darin, die von ihr befallenen
Partien beim Gleichmähen derselben mit dem Boden abzugränzen und, nachdem man sie
mittelst eines eisernen Rechens von Mösern und Wegetritt gereinigt hat, sie mit
Taubenmist oder gepulvertem Ruß gleichmäßig so zu überdecken, daß der Boden ganz
unsichtbar wird. Durch dieses Mittel wird überdieß das Wachsthum der Luzerne sehr
befördert. (Agriculteur-praticien, Sept.
1852.)