Titel: | Verfahren das käufliche Ultramarin zu prüfen; von Hrn. Barreswil. |
Fundstelle: | Band 127, Jahrgang 1853, Nr. XXVII., S. 137 |
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XXVII.
Verfahren das käufliche Ultramarin zu prüfen; von
Hrn. Barreswil.
Aus dem Journal de Pharmacie, December 1852, S.
443.
Barreswil's Verfahren das käufliche Ultramarin zu
prüfen.
Im Handel kommen Ultramarinsorten zu sehr verschiedenen Preisen vor, und es ist immer
interessant sie mit einander zu vergleichen. Das Verfahren welches ich vorschlage,
ist weder ein chemisches noch ein analytisches Mittel; es ist lediglich eine
vergleichende Probe, die jedoch gute Angaben liefern kann; ich wende sie schon seit
vier Jahren zur Zufriedenheit an.
Zum Probiren der Ultramarinsorten benutze ich künstlichen schwefelsauren Baryt,
welcher aus stark sauren Flüssigkeiten niedergeschlagen wurde, dann sorgfältig
gewaschen und genau ausgetrocknet worden ist. Ich wiege zwei Portionen von diesem
schwefelsauren Baryt ab, jede von 20 Grammen, welche ich in zwei Reibschalen bringe;
andererseits tarne ich in zwei kleinen Schalen genau die zwei Ultramarinmuster,
welche ich zu vergleichen habe (ungefähr einen halben Gramm bis 1 Gramm). Mit einem
Theil von einem dieser Muster, welchen ich in die eine der Reibschalen schütte,
bilde ich mit dem schwefelsauren Baryt eine gewisse hellblaue Nüance, und mit dem
andern Muster, welches allmählich in die zweite Reibschale geschüttet wird, mache
ich eine der ersteren so gut als möglich nahe kommende Nüance; dann bringe ich die
zwei kleinen Schalen wieder auf die Waage und notire den Gewichtsverlust einer
jeden, welcher dem angewandten Ultramarin entspricht; die Vergleichung der Gewichte
gibt mir den relativen Werth der Ultramarinsorten. Durch diese einfache Operation
habe ich mich überzeugt, daß manche Ultramarinsorte, welche scheinbar schöner als
eine andere ist, dennoch zwei- bis dreimal weniger ergiebig ist, d.h. daß man
von diesem Ultramarin zwei- und dreimal mehr als vom andern braucht, um
dieselbe Nüance hervorzubringen.
Es versteht sich, daß dieses Verfahren für alle gefärbten Pulver anwendbar ist,
namentlich für die Smalten.