Titel: | Verbesserungen an Ankerwinden, welche sich Charles Perley, Mechaniker in New-York, am 31. Juli 1851 für England patentiren ließ. |
Fundstelle: | Band 127, Jahrgang 1853, Nr. LXXXVI., S. 416 |
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LXXXVI.
Verbesserungen an Ankerwinden, welche sich
Charles Perley,
Mechaniker in New-York, am 31. Juli 1851 für England patentiren ließ.
Aus dem London Journal of arts, Juli 1852, S.
14.
Mit Abbildungen auf Tab.
VI.
Perley's Verbesserungen an Ankerwinden.
Diese Verbesserungen bestehen 1) in einem verbesserten Mechanismus, um die Ankerwinde
vermittelst Hebeln in Umdrehung zu setzen; 2) in einer neuen Methode den inneren
Mechanismus gegen das Wetter zu schützen, und denselben auf eine bequeme Weise zu
schmieren.
Fig. 10
stellt eine dieser Erfindung gemäß construirte Ankerwinde im Aufriß, Fig. 11 im
Verticaldurchschnitt dar. E ist das Deck des Schiffs;
a eine Flansche der Basis, welche durch Bolzen in
einem kleinen Abstande von dem Verdeck befestigt wird. Diese Flansche besteht mit
dem kurzen Basis-Cylinder b und den Armen, welche
ihn mit der Nabe 2 verbinden, aus einem Stück. Die Nabe 2 ist zur Verhütung des
Sprengens oben mit einem schmiedeisernen Band 3 umgeben, sie nimmt die Hauptspindel
d auf, welche mittelst eines Keiles 4 an sie
befestigt ist. Seitwärts von der Nabe, zwischen den Armen, befinden sich die Lager
e; auch bei 5 sind in dem Basiscylinder b Lager angebracht. Diese Lager nehmen zwei Wellen 6
auf, an deren jeder ein Winkelgetriebe f festgekeilt
ist. Außerdem befindet sich an dem Ende jeder dieser Wellen ein Scheibenrad g, welches innen mit Sperrzähnen versehen ist, die unter
Winkeln von 45° geschnitten sind. Außerhalb des Rades g befindet sich eine Scheibe h, welche auf der
Welle 6 drehbar ist, jedoch durch Einfügung eines Bolzens am Ende der Welle daran
verhindert wird. An der inneren Fläche dieser Scheibe sind zwei Sperrkegel 9 so
angeordnet, daß während der eine außer Thätigkeit ist, der andere in die erwähnten
Sperrzähne eingreift. Nach welcher Richtung man daher die Scheibe h mittelst der Handspeiche l
auch drehen mag, ein Sperrkegel ist immer in Thätigkeit, um das Rad nach der
Richtung, in welcher der Hebel l bewegt wird, in
Umdrehung zu setzen.
Ueber der Basis b befindet sich die Walze F der Ankerwinde. Diese besteht aus hohlem Metall und
ist mittelst Bolzen 11 an die obere Seite des Winkelrades m geschraubt, welches mit den Winkelgetrieben f in Eingriff steht. Die Spindel d tritt durch
das in der Mitte des Rades m befindliche messingene
Lager x. Oben schließt sich die Walze F mittelst eines zweiten Lagers an die Spindel d. An die Arme n, welche
dieses Lager tragen, ist ein Träger o geschraubt, der
mit einer Pfanne zur Aufnahme des oberen Endes der Spindel d und mit einer Oelbüchse q zum Schmieren des
letzteren versehen ist. An dem Deckel G der Ankerwinde
ist ein Loch r angebracht, durch welches die Büchse q mit Oel versehen wird. Das Oel tritt zwischen den
Zapfen und den Sitz und fließt, die Lager schmierend, zur Spindel hinab in eine am
oberen Ende der Nabe 2 angebrachte Ringschale. Aus dieser Schale läuft das Oel nach
den Lagern e. H ist ein an die Basis b geschraubter Ring, mit schrägen Sperrzähnen an seiner
oberen Seite, in welche die Sperrkegel v der Walze
greifen.
Der obere Theil l der Walze ist mit Löchern w versehen zur Aufnahme der Handspeichen oder Hebel l, welche in den Löchern k
stecken, so daß, wenn man einer kleineren Kraft und rascheren Bewegung bedarf, die
Handspeichen unmittelbar in die Walze gesteckt werden können. Werden dieselben
dagegen in die Löcher k gesteckt und nach der Richtung
des Pfeils in Fig.
10 bewegt, so greifen die Sperrkegel 9 der Scheiben h in die Zähne 7, und drehen die Scheiben g
und die Winkelräder f und m
mit der Walze F alle nach der nämlichen Richtung, wobei
die Sperrkegel v in die Sperrzähne greifen und eine
rückläufige Bewegung verhüten.
In Folge dieser Anordnung wird eine gegebene Anzahl Männer an den Hebeln l mehr leisten, als an den gewöhnlichen, in die Hülfen
des Walzenkopfes einzusteckenden Stangen, mit denen sie um die Ankerwinde im Kreise
herumgehen müssen. Ein großer Vortheil dieser Construction besteht ferner darin, daß
alle Theile eingeschlossen und gegen die Nässe geschützt sind.