Titel: Verbesserungen in der Fabrication metallener Röhren, welche sich G. F. Muntz zu Birmingham, am 8. Mai 1852 patentiren ließ.
Fundstelle: Band 128, Jahrgang 1853, Nr. XLI., S. 180
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XLI. Verbesserungen in der Fabrication metallener Röhren, welche sich G. F. Muntz zu Birmingham, am 8. Mai 1852 patentiren ließ. Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Dec. 1852, S. 345. Mit Abbildungen auf Tab. III. Muntz's Verbesserungen in der Fabrication metallener Röhren. Meine Erfindung besteht darin, daß ich kurze Röhren von eigenthümlich gestaltetem Querschnitt gieße, dieselben flach walze, um sie der Länge nach auszudehnen, dann öffne und ihnen die cylindrische Form gebe. Das Metall, welches ich auf diese Weise behandle, ist eine Composition aus 60 Theilen des besten Kupfers und 38 Theilen guten Zinks, mit oder ohne Zusatz eines andern Metalles. Zuerst gieße ich eine kurze Röhre von dem Fig. 24 dargestellten Querschnitt, wozu sich eine eiserne Form mit einem Sandkern am besten eignet. Dieser Form gebe ich die gehörige Neigung und bringe sie in eine solche Lage, daß die dickeren Theile zu oberst und zu unterst zu liegen kommen; dann gieße ich das Metall zwischen die Form und die untere Seite des Kerns, wobei ich Sorge trage, daß der Kern genau centrirt ist. Nachdem die Röhre gegossen, und vom Sandkern befreit ist, wasche ich ihre innere Seite mit Kalkwasser, welches so viel Salz enthält, als es aufzulösen vermag, und erhitze zuerst die Röhre bis zu der Temperatur des siedenden Wassers. Dieses Waschen des Inneren der Röhre hat den Zweck, die Adhäsion der inneren Flächen an einander beim Flachwalzen zu verhüten. Die Röhre mit der adhärirenden Flüssigkeit wird nun rothglühend gemacht und zwischen Walzen, welche mit Einschnitten versehen sind, auf ähnliche Weise wie gewöhnliches Stabeisen gewalzt, wodurch sie die Form Fig. 25 mit abgerundeten Kanten erhält. Die Röhre passirt nun, die dickeren Theile horizontal, die Walzen, wodurch sie flach und der Länge nach ausgedehnt wird. Die Metalldicke wird zugleich an den Seiten parallel und gleichförmig, jedoch an den beiden Kanten etwas dicker. Die auf die beschriebene Weise in eine flache Stange gewalzte Röhre wird nun in noch rothglühendem Zustande vermittelst eines scharfen Instrumentes an dem einen Ende wie Fig. 26 zeigt, geöffnet, zwischen den Einschnitt A. eines Walzenpaars Fig. 27 und zugleich über das Ende des Kerns gebracht. Die Walzen ziehen sofort bei ihrer Umdrehung die Röhre über den Kern, wodurch sie ihrer ganzen Länge nach geöffnet wird. Dabei entsteht, wie Fig. 26 zeigt, an beiden Seiten der Röhre ein hervorstehender Saum. Die Walzen rotiren mit einer Geschwindigkeit von 100 Umdrehungen per Minute, und der dickere Theil des Kerns, Fig. 27*, kommt in den Walzeneinschnitt zu liegen. Der Stiel des Kerns stützt sich mit seinem Ende gegen das Ende des Troges Fig. 29. Der Kern und sein Stiel sind von Stahl; der Querschnitt des letzteren entspricht der Form des Walzeneinschnittes, nur ist er kleiner, so daß die Röhre frei auf demselben gleiten kann. Der Stiel ist, wie man in Fig. 29 bemerkt, abwärts gebogen, damit eine etwaige Biegung der Röhre in Folge des Druckes nach unten geleitet werde, wo dann der Biegung durch den Boden des Troges eine Gränze gesetzt wird. Die beiden Säume der Röhre werden sodann abgeschnitten, so daß die Röhre jetzt den Durchschnitt Fig. 30 darbietet. Hierauf wird die Röhre durch den Walzeneinschnitt B, Fig. 27, in die Cylinderform geöffnet, wobei man sich des cylindrischen Kerns Fig. 31Fig. ist auf bezeichneter Tafel nicht vorhanden. bedient. Während die Röhre über diesen Kern gezogen wird, befindet sie sich im rothglühenden Zustande. Vor den Walzen befindet sich eine feste Leitplatte mit einem ovalen Loch, dessen Querschnitt etwas größer als derjenige der Röhre und dessen große Achse senkrecht ist. Durch dieses Loch gleitet die Röhre frei und erhält zugleich die nöthige Führung.

Tafeln

Tafel Tab.
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Tab. III