Titel: Maschine zum Falten und Leimen der Briefcouverts, von Hrn. Legrand, Fabrikant zu Paris.
Fundstelle: Band 128, Jahrgang 1853, Nr. XLII., S. 182
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XLII. Maschine zum Falten und Leimen der Briefcouverts, von Hrn. Legrand, Fabrikant zu Paris. Aus Armengaud's Publication industrielle. t. VIII p. 293. Mit Abbildungen auf Tab. III. Legrand's Maschine zum Falten und Leinen der Briefcouverts. Wir haben bereits (polytechn. Journal Bd. CXIV S. 329) die Beschreibung einer zu diesem Zweck dienenden Maschine mitgetheilt, welche der seit längerer Zeit in Birmingham wohnende französische Ingenieur Rémond erfunden hat; ferner (Bd. CXXI S. 465) eine Notiz über die Briefcouvert-Maschinen von E. Hill und W. de la Rue. Jetzt wollen wir die Maschine von Legrand in Paris beschreiben, welche dem großen Bedarf guter und wohlfeiler Briefcouverts zu genügen ermöglicht. Hr. Legrand fabricirt jetzt nicht bloß für Frankreich, sondern auch für das Ausland, namentlich zur Ausfuhr nach Amerika, große Massen von Couverts; er erhält Bestellungen auf Hunderttausende und auf Millionen, und ist im Stande alle Aufträge rasch und genügend auszuführen. Die Legrand'sche Maschine hat jetzt einen hohen Grad von Vollkommenheit erlangt, und läßt, unerachtet der vielen an sie gestellten Bedingungen und unerachtet der vielen Bewegungen, die sie zu machen hat, fast nichts zu wünschen übrig. Sie bewerkstelligt folgende Operationen: 1) Gummirung oder Ueberziehung mittelst Stäbchen oder metallener Leimer; 2) Abnahme eines jeden einzelnen Couverts von einem Stoß sehr vieler derselben; 3) Gummirung oder Leimung dieser Couverts auf zwei Seiten, und Transport derselben zum Falten; 4) Falten oder Umschlagen der vier Ecken in der nothwendigen Ordnung für die verschiedenartigen Couverts; 5) Transport der Couverts von der Maschine weg, bei jeder Operation. – Die Maschine bewerkstelligt außerdem zwei Nebenverrichtungen: 6) das Zählen und die Separation in Packete von 25 Stück; 7) das Zurückschlagen eines jeden einzelnen Couverts, um falsche Falten zu verhindern und um die natürliche Elasticität des Papiers unwirksam zu machen; 8) endlich die Trennung der zu verarbeitenden Papierblätter. Wir wollen zuvörderst eine summarische Beschreibung des Mechanismus geben, der diese verschiedenen Verrichtungen ausführt, und dann die specielle Einrichtung mit Hülfe der Figuren beschreiben. Nachdem die Couverts ausgeschnitten sind, werden sie auf einem beweglichen Plateau mit Gegengewicht, oder besser mit einer Feder, über einander gelegt, so daß die Platte nach und nach aufsteigen kann, in dem Maaß als sich die Anzahl der Couverts vermindert. In der Mitte der Maschine befindet sich eine senkrechte Welle, die an ihrem oberen Ende mit einem horizontalen Flügel versehen ist. Mit diesem Flügel oder Querbalken sind durch Schraubenbolzen die metallenen Leimer verbunden, welche ganz einfach aus eisernen Stäbchen bestehen, deren Stellung man nach allen Richtungen verändern kann, je nachdem man die eine oder die andere Art von Couverts anfertigen will. Diese Leimer gehen gleichzeitig über eine gummirende oder leimende Walze, die deren untere Oberfläche mit einer Gummi- oder Leimschicht versieht, welche sie dann auf gewisse Stellen der Couverts übertragen, die sie von dem Haufen nehmen. Zu dem Ende dreht sich der Flügel, bis er einen senkrechten Aufhalter trifft, der seinen Lauf beschränkt, den übrigens auch der Mechanismus unterbricht; darauf geht er senkrecht nieder, dem gabelförmigen Aufhalter folgend, so daß er sich auf den Haufen der Couverts nur mittelst der Leimer stützt. Indem er sich wiederum hebt, ist das oberste Couvert hinreichend mit Leim überzogen, um an den Leimern festzuhalten und der aufsteigenden Bewegung des Flügels zu folgen, der über den Aufhalter hinaus geht und nun eine drehende Bewegung im halben Kreise erlangt. Während dieser drehenden Bewegung erfolgt auch eine niedersteigende, bei welcher die Leimer am entgegengesetzten Ende des Flügels ihrerseits mit Gummi oder Leim überzogen werden, um ebenfalls Papierblätter zu ergreifen und mittelst des Aufhalters zum Stillstande gebracht zu werden. Man begreift schon, daß eine auf diese Weise combinirte Maschine doppelt wirkend ist, d.h. daß jeder Arm des Flügels gleichzeitig eine besondere Operation ausführt, entweder um zu leimen, oder um die Papierblätter aufzuheben, oder sie zu falten. Der erwähnte gabelförmige Aufhalter hat den Zweck, den Flügel zur gehörigen Zeit und an dem gehörigen Punkte zum Stillstande zu bringen, d.h. in dem Augenblick wo er sich in der Achse des Falters befindet. Das Couvert, womit er versehen ist, geht alsdann mit dem Flügel nieder, um in den länglich-viereckigen Falter einzutreten; in Folge hiervon werden die vier Ecken gegen die senkrechten Wände der Büchse aufgerichtet. Das Couvert nimmt auf diese Weise mit dem ebenen Theil, auf welchen die Adresse geschrieben wird, den ganzen Boden des Falters ein, seine vier Ecken dagegen die Seiten des Falters. Vier Vertiefungen dienen ihm zum Schutz, wobei man die Elasticität benutzt, um dem Couvert seine anfängliche flache Form unversehrt zu erhalten, wenn der Kolben zurückgeht. Da die Büchse länglich-viereckig ist, so versteht es sich von selbst, daß der Kolben allein in das Innere derselben dringt und daß die Leimer außerhalb niedergehen, indem sie nach und nach die geleimten Seiten verlassen. Während dieser niedergehenden Bewegung nimmt auch der zweite Kolben ein anderes Couvert auf u.s.f. Endlich hebt sich durch diese niedergehende Bewegung der bewegliche Sitz (welcher dem Falter als Boden dient und als geneigte Ebene den Couverts um sie außerhalb der Maschine zu schaffen) horizontal während der ganzen Dauer des Drucks, um durch sein eigenes Gewicht niederzufallen, wenn er sich selbst überlassen, d.h. nachdem das Falten bewirkt ist. Wenn der Kolben in die Höhe geht, so schließt sich die erste Seite des Couverts, die nach unten gebogene, dann zu gleicher Zeit die beiden geleimten Seiten und zuletzt die vierte Seite, welche die Faltung des Couverts beendigt. Diese vier Seiten vollenden ihre doppelte Bewegung des Senkens und Aufsteigens oder des Schließens und Oeffnens, während der Flügel seine halbe Umdrehung macht. Alsdann wird der schwingende Stuhl ausgelöst, welcher durch seine Neigung die Couverts in eine senkrechte Büchse führt, wo sie über einander gelegt werden. Der obere Theil dieser Büchse ist trichterförmig erweitert, um die Regelmäßigkeit der Bewegung zu erleichtern, und endlich drückt ein Kolben auf jedes Couvert nach einander, damit sie sich nach dem Falten nicht aufblähen können. Der Mechanismus ist durch einen Zähler vervollständigt, dessen Zweck ist, die Couverts in Packetchen von 25 Stück zu trennen, indem er zwischen jedes solche Quantum eine Scheibe von Pappe oder Holz fallen läßt. Nachdem wir nun eine allgemeine Beschreibung der Maschine oder vielmehr ihrer Functionen gegeben haben, gehen wir zur speciellen Beschreibung mit Hülfe der Figuren über. Wir beginnen mit der Bewegung des Motors und zeigen, wie er nach und nach seine Bewegung auf alle Theile überträgt, um die angegebenen Bedingungen zu erfüllen. Beschreibung der Abbildungen. Erste Bewegung und Auftragung des Leims. – Fig. 1 stellt eine äußere Ansicht der vollständigen und im Betriebe befindlichen Maschine dar; Fig. 2 ist ein allgemeiner Grundriß oder eine Ansicht von oben; Fig. 3 ist eine Seitenansicht; Fig. 4 ist ein senkrechter Durchschnitt nach der Hauptachse und parallel mit Fig. 1; Fig. 5 ist ein horizontaler Durchschnitt nach der Linie 1–2 von Fig. 3. Alle diese Figuren sind in 1/15 natürlicher Größe gezeichnet. Die Fig. 6 bis 9 endlich stellen die Haupttheile des Mechanismus einzeln dar. Man ersieht zuvörderst aus diesen Figuren, daß das Gestell oder der feste Theil des Apparats aus einer horizontalen gußeisernen Platte A besteht, welche auf vier gußeisernen Säulen C ruht, die mit ihrer Basis auf dem mit vier Füßen versehenen Gestell C' befestigt sind. Die Bewegung wird allen Theilen der Maschine durch eine horizontale eiserne Welle B mitgetheilt, an deren Ende zwei Rollen, eine Triebrolle p, und eine Leerrolle p' angebracht sind, so daß dem Apparat eine ununterbrochene Bewegung ertheilt und er auch mittelst einer Ausrückgabel f außer Betrieb gesetzt werden kann. Nöthigenfalls kann die Maschine aber auch durch eine mit der Hand gedrehte Kurbel m bewegt werden. Die Welle B überträgt ihre drehende Bewegung zuvörderst einer zweiten horizontalen Welle B', durch ein Getriebe a und ein Stirnrad b, und von hier ab wird die Bewegung mittelst eines Winkelradpaares von 45° an die kleine senkrechte Achse E der Hebedaumen S mitgetheilt, welche so ebenfalls eine rotirende Bewegung erhalten. Anfänglich bewegte diese Welle mittelst eines Rades, dessen Peripherie nur zur Hälfte verzahnt war, ein anderes ebenfalls nur zum Theil verzahntes Rad auf der großen senkrechten Welle E', welche den horizontalen Flügel G trägt. Später hat man aber statt dieser Räder mit großem Vortheil zur Erlangung einer größeren Geschwindigkeit folgenden Mechanismus eingerichtet: Er besteht aus einem Sector x, der an seiner Peripherie verzahnt ist und ein Getriebe z', entweder durch Zähne oder durch Reibung, oder auch durch eine Kette in Bewegung setzt. Dieses Getriebe dient als Docke, d.h. es ist mit zwei Stiften versehen, welche bei jedem Niedergang des Flügels oder bei jeder Schwingung des Sectors, in die Einschnitte des Kreuzes etc. greifen, welches letztere an dem unteren Ende der senkrechten Welle E' angebracht ist. Bei dieser ersten Bewegung wird auf die Oberfläche der Stäbchen g, welche gegen den Umfang der Walze N reiben, die zum Leimen dienende Substanz aufgetragen; diese Substanz besteht entweder aus Gummilösung oder aus Kleister von geeigneter Consistenz. Die Walze N liegt mit ihrem unteren Theile in dem metallenen Troge d' und dreht sich in Lagern um ihre Zapfen. Während eines Theils der drehenden Bewegung des Flügels entsteht eine sinkende Bewegung, welche die Stäbchen oder Leimer mit der Walze in Berührung setzt, wovon wir den Zweck sogleich einsehen werden. Diese Bewegung wird auf nachstehende Weise bewerkstelligt: zwei Daumen J und J' sind an der Welle B' angebracht; sie wirken, ein jeder einzeln, auf die beiden Hebel f², f³, welche sowie ein dritter längerer K, an der Welle f' angebracht sind. Dieser letzteren entsprechen zwei Kurbelstangen e, die ihrerseits an der senkrechten Welle E' angebracht sind und folglich der senkrechten hin- und hergehenden Bewegung folgen, die sie von dem Daumen J erhalten. Der zweite Daumen J' ist bloß beigegeben, um die niedergehende Bewegung zu erleichtern, so daß sich die Daumen wirklich zwischen zwei Hebeln mit Rollen drehen, um auf sie das Resultat ihrer unregelmäßigen Krümmung zu übertragen. Aufnahme der Couverts, – Die niedergehende Bewegung des Flügels, welche wir beschrieben haben, dient zu mehreren Zwecken: Der erste, von dem wir schon redeten, ist die Auftragung des Leims auf die Stäbchen oder Leimer; Die zweite Bewegung, die uns hier beschäftigt, dient zur Ab- oder Aufnahme des Couverts; Die dritte, von der wir weiter unten reden werden, dient zum Einbringen der Couverts in den länglich-viereckigen Falt-Apparat. Die Couverts können nicht immer aus gleichstarkem Papier angefertigt werden; daher hat jedes auf die Platte O abgesetzte Tausend nicht immer eine gleiche Höhe. Da nun andererseits der Flügel G stets eine gleiche Bewegung macht, so handelt es sich darum, die Differenz auszugleichen und das Papier in dem Maaß aufsteigen zu lassen, als es von den Leimern aufgenommen worden ist. Zu dem Ende ist ein Rad h¹ auf seiner ganzen Peripherie mit einer Anzahl von Zähnen versehen, welche im genauen Verhältniß mit der Dicke des anzuwendenden Papieres steht. Dieses Rad ist auf zwei kleinen flachen Stäben befestigt, welche die Schraubenmutter h² tragen. Bei jedem Umgange der senkrechten Welle E' faßt die Docke i' einen Zahn, dreht das Rad und folglich auch die Schraube, auf welcher es befestigt ist, und da diese Schraube den untern Theil der mit Schraubengängen versehenen Welle m' umfaßt, so steigt dieselbe und folglich auch die Platte 0, welche das Papier trägt. Gummirung und Transport der Couverts. – Man sieht jetzt leicht ein, daß die Leimer g, welche sich auf die Couvertssäule stützen, das erste derselben, welches sie berühren, nothwendig haftend machen und so leicht wegnehmen, indem sie zugleich den Leim auf zwei Seiten desselben auftragen. Hinsichtlich der Unterbrechung dieser Bewegung verweisen wir auf das, was wir im ersten Artikel „erste Bewegung und Leimen“ in Beziehung auf die nur theilweise verzahnten Räder, oder auf die Sectoren mit Excentriken gesagt haben. Das Falten. – Der mit seinem Couvert versehene Flügel, welcher seinen rotirenden und abwärts gehenden Gang fortsetzt, vollendet auf diese Weise einen halben Umgang, um bei den senkrechten Docken I stehen zu bleiben und den platten Kolben H senkrecht in die länglich-viereckige Büchse abwärts zu führen, während die Leimer g außerhalb bleiben. Man weiß bereits, wie der bewegliche Sitz Q sich emporhob, und wie das auf den vier Seiten gefaltete Couvert zum Umschlagen bereit war. Dieser Verschluß wird auf folgende Weise bewirkt: an der senkrechten Welle F sind vier Daumen S angebracht, welche in beständiger Berührung mit vier (mit Rollen versehenen) Hebeln stehen, welche mittelst Druckschrauben befestigt sind, wie auch vier andere obere Hebel M auf den senkrechten Wellen R. Diese letzteren Hebel sind mit den Schiebern q vereinigt, welche auf blecherne Klappen wirken, und daher die Seite des damit in Berührung stehenden Couverts verschließen, umbiegen und leimen. Diese Daumen wirken aber nicht alle zusammen; der eine verschließt zuvörderst die erste Seite des Couverts, zwei andere schlagen aus diese erstere lange Seite die beiden gummirten Seiten um und befestigen sie; ein vierter endlich schlägt auf die letzte Seite. Die Operation ist alsdann vollendet, die vier Falten erheben sich durch dieselbe Bewegung der Daumen, und der des Halts beraubte Sitz schwingt sich um seinen festen Punkt und läßt das fertige Couvert abgleiten. Damit sich nun die Klappen wieder erheben, ist jeder Hebel M mit einer Kautschukfeder m² versehen, die mit einem ihrer Enden an dem Gestell, und an den Hebeln mit einem kleinen eisernen Stäbchen m³ befestigt ist (Fig. 6, 7, 8 u. 9). Durch diese Einrichtung sucht die Feder während ihrer Wirkung stets aus ihrer Form zu kommen, und folglich ihre ursprüngliche Stellung wieder zu erlangen, sobald die Excentricumstange ihre Bewegung vollendet hat. Dieses sehr einfache Mittel hat einen sichern Erfolg. Der Zähler. – Die senkrechte Welle F hat einen kleinen Daumen h, welcher das verzahnte Rad L so bewegt, daß bei jedem Umlauf der Welle F dieses letztere nur um einen einzigen Zahn fortrückt. Da nun das Rad 50 Zähne hat, und ein Couvert erst nach zwei Umgängen der Welle F vollendet ist, so folgt, daß nach dem Umgang der 50 Zähne 25 Couverts von dem beweglichen Sitz abgegleitet sind, um sich in der Büchse T¹ anzuhäufen. Die senkrechte Welle L¹ trägt aber einen Sperrkegel L², welcher in die Zähne des Rades L eintritt; dieselbe Welle ist an ihrem obern Theil mit einem kleinen Hebel o¹ versehen, welcher in einem Einschnitt in der Büchse T¹ tritt. Bei jeder Bewegung des Sperrkegels L² mittelst der Zähne des Rades L dreht sich die Welle L¹ etwas und folglich auch der kleine Hebel o¹, welcher an ein Brettchen t¹, das ihm gegenüber liegt, stößt; da letzteres nur durch den Rand t³ zurückgehalten wird, und mit einem Einschnitt t² versehen ist, so begreift man leicht, daß es nicht mehr zurückgehalten wird, sondern in die Büchse T¹ fällt, worin es 25 Stück Couverts von einander trennt. Das Pressen der Couverts. – Auf der horizontalen Welle B¹ ist das doppelte Excentricum A (einzeln in Fig. 9 dargestellt) angebracht, welches mittelst der Kurbelstange t² den zwei Hebeln t³, die an einer gemeinschaftlichen Spindel sitzen, eine wiederkehrend geradlinige Bewegung ertheilt. An den Enden dieser Hebel sind zwei kleine Kurbelstangen durch ein Querstück mit der Stange des Preßkolbens t⁴ verbunden, so daß dieser letztere zu gleicher Zeit mit dem Flügel niedergeht, nämlich nach dem Fall der Couverts oder der Brettchen. Hr. Legrand hat an seinen Couvertmaschinen auch einen Mechanismus angebracht, mittelst dessen man, indem der übrige Apparat derselbe bleibt, die Couverts nach verschiedenen Formaten und auf verschiedenartige Weise falten kann. Man hat aus den Figuren und aus der vorhergehenden Beschreibung ersehen, daß bloß vier Daumen zum Falten und Umlegen der Ecken dienen; die drei oberen Daumen werden nur dann angewendet, wenn man eine umgekehrte Faltung macht, d.h. wenn man die beiden langen Seiten des Couverts nach der unteren Seite biegt, hierauf die zuerst gebogene und endlich die letzte Seite. Da sich diese letztere Seite bei dem Falten nicht verändert, so folgt, daß der erste Daumen stets dieselbe Wirkung ausführt; wenn aber die drei anderen ausgewechselt werden, so muß man die Hebel r einem jeden der oberen Daumen gegenüber stellen, welche die Veränderung des Faltens ganz natürlich bewerkstelligen. Um die Dimensionen des Formates nach Belieben verändern zu können, muß man die Leimer, den Kolben, die viereckig-längliche Büchse und die beweglichen Platten auswechseln können. Alle diese Maschinentheile sind mit Schrauben und in Schiebern befestigt, so daß man sie nur einander zu nähern oder von einander zu entfernen braucht, um das gewünschte Resultat zu erlangen. Ein letzter Zusatz an der Maschine von Legrand hat den Zweck, die auf der aufsteigenden Platte über einander gelegten Couverts leicht von einander zu trennen, wenn man sie abnehmen will. Das Mittel besteht ganz einfach in der Anwendung eines Blasebalgs, welcher fortwährend oder mit Unterbrechung auf die Ränder der über einander liegenden Blätter wirkt und sie von einander trennt, indem er dazwischen bläst. Dieser Blasebalg, welcher bloß mit punktirten Linien auf dem allgemeinen Grundriß dargestellt ist, wirkt durch die Maschine selbst.

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