Titel: | Mayall's Vorrichtung zur Darstellung von Lichtbildern mit Crayon-Effect. |
Fundstelle: | Band 128, Jahrgang 1853, Nr. LXXXIII., S. 347 |
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LXXXIII.
Mayall's Vorrichtung zur
Darstellung von Lichtbildern mit Crayon-Effect.
Aus dem Practical Mechanics's Journal, Mai 1853, S.
45.
Mit einer Abbildung auf Tab. V.
Mayall's Darstellung von Lichtbildern mit
Crayon-Effect.
Der bekannte Photograph J. E. Mayall in London ließ sich
am 25. Januar d. J. eine sinnreiche Vorrichtung patentiren, um Lichtbilder mit Crayon-Effect
dadurch zu erzielen, daß Theile des Bildes ausgelassen oder abgeschwächt werden.
Fig. 16
ist eine Vorderansicht des ganzen Apparats. Er besteht aus einer sich langsam
drehenden Scheibe, welche wie ein Ofenschirm auf einem Ständer angebracht ist und in
ihrer Mitte eine Oeffnung in Form eines großen Sterns hat. Diese Scheibe wird
zwischen den Gabeln B eines Rahmenstücks geführt, dessen
Stiel C in verschiedener Höhe in dem Fußgestell D befestigt werden kann. Um die Scheibe in Bewegung zu
erhalten, ist an ihrem Rahmen ein Uhrwerk angebracht, dessen Federhausrad E in Eingriff mit dem Getriebe F auf der Spindel des Flügels G ist. Die
Schraube womit die Scheibe höher oder tiefer gestellt wird, ist bei H.
Der Apparat wird zwischen den Gegenstand (oder die sitzende Person) und die camera obscura gestellt; man wählt die Mitte des Sterns
so groß, daß sie die Strahlen von demjenigen Theil des Gegenstands, welcher in
starkem Licht abgebildet werden soll, zuläßt, während die Strahlen von denjenigen
Theilen, welche allmählich zu einem dunkeln Hintergrund schattirt werden sollen,
theilweise durch die Spitzen des Sterns aufgehalten werden. Auf diese Weise wird die
Intensität des Lichts allmählich abgeschwächt und der Crayon-Effect
hervorgebracht. Der Apparat ist bei jedweder camera
obscura anwendbar, und indem man ihn der Linse näher oder entfernter von
derselben stellt, kann man beliebige Theile des Bildes so abschwächen.