Titel: | Verbesserungen im Spinnen hoher Garnnummern, welche sich François Vallée, Fabrikant zu Brüssel, am 16. Nov. 1852 für England patentiren ließ. |
Fundstelle: | Band 130, Jahrgang 1853, Nr. XXIII., S. 110 |
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XXIII.
Verbesserungen im Spinnen hoher Garnnummern,
welche sich François
Vallée, Fabrikant zu Brüssel, am 16. Nov. 1852 für England patentiren ließ.
Aus dem London Journal of arts, Juli 1853, S.
24.
Mit Abbildungen auf Tab.
II.
Vallée's Verbesserungen im Spinnen hoher
Garnnummern.
Der Hauptzweck vorliegender Erfindung besteht darin, hohe Garnnummern, d.h. feines
Garn leichter und von größerer Festigkeit zu spinnen, als dieses seither geschah.
Dieser Zweck wird durch eine verbesserte Construction der Spulen und Spindeln, sowie
dadurch erreicht, daß man den Faden während des Aufwickelns einer Procedur
unterwirft, wodurch die Fasern verdichtet und die Stärke des Garns vermehrt
wird.
Fig. 25
stellt eine für den Vorbereitungsproceß anzuwendende Spule nebst Flügel im
Verticaldurchschnitt dar. Fig. 26 zeigt eine
Spindel zum Spinnen und
Drehen in der Seitenansicht und Fig. 28 im Durchschnitt;
Fig. 27
ist der Durchschnitt eines Flügels. a ist die Spindel,
welche mit der Schiene, auf welcher sie in einer Pfanne steht, auf und nieder bewegt
wird; b der an die Spindel festgeschraubte Flügel,
dessen Arme nöthigenfalls mit Metallringen umgeben werden können; c eine Röhre, in welcher die Spindel frei sich dreht.
Diese Röhre ist in eine Oeffnung des Gestells befestigt und ruht auf einer Schulter
f. g ist eine lose auf der Schulter f gelagerte Rolle, welche zur Aufnahme der Treibschnur
dient, während der Arbeiter einen zerrissenen Faden anknüpft oder die Spindel
abnimmt. d ist eine die Röhre c umschließende hohle Achse, welche mit ihrem unteren Ende in einem Lager
in der Schulter f der Röhre c läuft. Diese Achse trägt eine Rolle h,
welche bei o mit einem kleinen Stifte versehen ist, der
in die Spule e tritt und diese veranlaßt mit der Rolle
h sich zu drehen. Der Faden läuft durch das Oehr
eines der Arme des Flügels b und wird in Folge der
auf- und niedersteigenden Bewegung der Spindel und des Flügels gleichmäßig
auf die Spule e gewickelt. Die Aufwicklung erfolgt durch
den Widerstand der Spindel, deren Wirkung mit Hülfe einer auf ihr unteres Ende
drückenden belasteten Schnur regulirt wird.
Zum Spinnen hoher Nummern ist es rathsam, die Arme des Flügels in einen Ring Fig. 26
einzuschließen, damit der Faden nicht genöthigt ist die Spindel herumzuführen,
sondern nöthigenfalls um diesen Ring herumläuft. Der zum Aufwickeln erforderliche
Widerstand wird durch geeignete Kupfer- oder Zinkstücke hervorgebracht.
Um dem Baumwollengarn die nöthige Festigkeit zu ertheilen, wird das Gespinnst durch
irgend eine schleimige Flüssigkeit oder auch nur durch reines Wasser
hindurchgeleitet.