Titel: | Apparate zum Aufbewahren animalischer und vegetabilischer Stoffe in den Haushaltungen, sowie zum Abkühlen von Wein etc., welche sich John Roberts, Töpfer zu Upnor in Kentshire, am 22. Decbr. 1852 patentiren ließ. |
Fundstelle: | Band 130, Jahrgang 1853, Nr. CVII., S. 427 |
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CVII.
Apparate zum Aufbewahren animalischermineralischer und vegetabilischer Stoffe in den Haushaltungen, sowie zum Abkühlen von Wein
etc., welche sich John
Roberts, Töpfer zu Upnor in Kentshire, am 22. Decbr. 1852 patentiren ließ.
Aus dem London Journal of arts, Oct. 1853, S.
245.
Mit Abbildungen auf Tab.
VI.
Roberts' Apparate zum Aufbewahren animalischer und vegetabilischer
Stoffe.
Die Erfindung hat den Zweck, flüssige und feste Nahrungsmittel auf einer
gleichmäßigen niedrigen Temperatur zu erhalten und dieselben dabei gegen Fliegen und
andere Insecten zu schützen. Der Patentträger construirt nämlich zur Aufnahme von
Fleisch und andern Nahrungsmitteln eine Kammer, worin eine Luftcirculation
unterhalten wird, indem die Luft ins Innere freien Zutritt hat, mittelst Löchern,
welche an den Seiten oder dem Boden der Kammer angebracht sind. Diese Kammer besteht
ganz oder zum Theil aus einem absorbirenden Stoff (Thon), welcher vermöge der
Capillarattraction Wasser aufsaugt und dieses Wasser durch den Einfluß des in der
Kammer aufströmenden Luftzuges wieder verdunstet.
Fig. 22
stellt einen kleinen, für häusliche Zwecke bestimmten Kühler im Durchschnitte dar.
Derselbe besteht aus einer kreisrunden irdenen Scheibe a, welche mit einer Flansche versehen ist, deren obere Seite eine ringförmige
Rinne b enthält. In diese Rinne wird ein glockenförmiger
Deckel c gestellt und Wasser in die Rinne gegossen, um
eine wasserdichte Fuge herzustellen und das Eindringen von Insecten ins Innere zu
verhüten. Die Seiten und die Flansche der Scheibe a sind
des Luftzutrittes wegen mit feinen Löchern versehen; auf ähnliche Weise ist auch der
Deckel c durchlöchert. Die in den Kühler zu bringenden
Gegenstände nimmt eine auf dem Teller a liegende
durchlöcherte Scheibe d auf. Sämmtliche Theile bestehen
aus porösem Thon. Der Deckel c hat oben eine Höhlung zur
Aufnahme von Wasser, welches von dem porösen Thon in dem Maaße absorbirt wird, als
die Verdunstung an der Oberfläche des Deckels vorschreitet, und nach Maaßgabe dieser
Verdunstung wird der Kammer die Wärme entzogen.
Ist ein größerer Kühlapparat für häusliche Zwecke erforderlich, so erhält derselbe
die in Fig.
23 dargestellte Form. In diesem Falle besteht der durchlöcherte Deckel c aus Zink anstatt aus Thon; und zur Aufnahme des
Wassers dient eine oben angebrachte Vertiefung e. Ueber
diesen metallenen Deckel
wird ein Mantel aus Segeltuch gelegt und mit seinem oberen Ende in das Wasser der
Vertiefung e getaucht. Auf diese Weise entsteht die
erforderliche Verdunstungsoberfläche, welche das Wasser vermöge der
Capillarattraction absorbirt.
Fig. 24
stellt einen stationären Kühlapparat zum Aufnehmen größerer Quantitäten Fleisches im
senkrechten Längendurchschnitte und Fig. 25 denselben im
Querschnitte dar. Die Kammer besteht hier aus einem Gestell von Winkeleisen f, f mit Füllungen von Drahtgewebe oder durchlöchertem
Zink g, g. Das Dach besteht aus Zinkplatten, welche
einen Wassertrog h bilden. Diese Kammer ist oben, zur
Seite und an den Enden mit Segeltuch überzogen, so daß dieses vermöge der
Capillarattraction das Wasser allmählich aus dem Trog aufsaugt, und so lange der
letztere noch Wasser enthält, in einem Zustande der Sättigung sich befindet. Das
Gestell f steht in einer Rinne i, welche zur Herstellung eines hydraulischen Schlusses mit Wasser gefüllt
wird. Der Boden ist durchlöchert, um den nöthigen Luftzug ins Innere zu gestatten.
Vermittelst der Thür k ist die Kammer zugänglich.