Titel: | Ueber Darstellung des Schwefelbaryums im Großen; von H. Grüneberg. |
Fundstelle: | Band 131, Jahrgang 1854, Nr. XVI., S. 46 |
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XVI.
Ueber Darstellung des Schwefelbaryums im Großen;
von H.
Grüneberg.
Aus dem Journal für praktische Chemie, 1853, Nr.
19.
Grüneberg, über Darstellung des Schwefelbaryums im
Großen.
Von fein gemahlenem Schwerspath werden 3 Theile mit 1 Theil eines feinen Gruses von
fetten Steinkohlen gemengt und das Gemisch mit heißem Steinkohlentheer zu einem
festen Teige angestoßen. Aus diesem Teige werden Ziegel von etwa 2 1/2 Zoll Höhe,
ebensoviel Breite und 5 Zoll Länge geformt, dieselben mit einer Hülle mageren Lehms
umgeben und zum Austrocknen an die Luft gelegt. Sind sie vollständig trocken, so
wird auf den beweglichen Rost eines kleinen Schachtofens eine Schicht brennender
Kohks von etwa 4 Zoll Höhe gebracht; auf dieses folgt eine Schicht todter Kohks von
3 Zoll Höhe, dann eine Schicht Schwerspathziegel, darauf wiederum Kohks, wieder
Ziegel u. f. w. bis der Ofen gefüllt ist. Derselbe wird nun oben geschlossen und
durch Oeffnen eines Schiebers mit einem gut ziehenden Schornstein in Verbindung
gesetzt. Nach zwei Stunden ist der Inhalt des Ofens bedeutend zusammengesintert, und
es wird fortgefahren den Ofen mit abwechselnden Schichten Kohks und
Schwerspathziegeln zu beschicken, während unten die fertigen, weißglühenden Ziegel
durch den Rost herausgezogen werden. An letzteren ist der Lehm-Beschlag
theilweise geborsten, theilweis ziemlich unversehrt geblieben, an allen aber
halbverglast. Das Schwefelbaryum findet sich darin als loser Kern von leberbrauner
Farbe, ohne im mindesten weißgebrannt zu seyn, wie dieß bei Cylindern, welche ohne
Lehm-Beschlag gebrannt werden, in der Regel der Fall ist.
Nach dem Auflösen hinterläßt dasselbe etwa 45 Procent unzerlegten Schwerspath,
welcher bei einer neuen Operation wieder mit hinzugenommen wird.